Führte viele Gespräche nach einer enttäuschenden Pleite. Trainer Armin Veh.
Führte viele Gespräche nach einer enttäuschenden Pleite. Trainer Armin Veh.

Die Profis von Eintracht Frankfurt bekamen in dieser Woche zu spüren, wie enttäuscht und wütend zugleich Armin Veh nach dem blutleeren Auftritt beim FC Ingolstadt war. Kein trainingsfreier Tag, viele ernsthafte Gespräche – der Coach der Hessen strich die freien Tage und hält die in Frankfurt verbliebenen Spieler bis mindestens Samstag beisammen. Sechs Tage später ist der Ärger allerdings etwas verraucht. „Die Jungs sind charakterlich in Ordnung„, sagte Veh nun bei op-online und fügt noch an: „ich suche keine Dinge, die nicht da sind.“ Den Glauben an die Mannschaft habe er nach der bitteren Pleite bei den Schanzern nicht verloren. Stattdessen hoffe er, dass dieses Spiel „eine Ausnahme“ bilde.

Es ist seitdem viel geschrieben und analysiert worden. Lag es am System? An der mangelnden Motivation? Fehlte die nötige Frische? Oder war es einfach ein gebrauchter Tag – einer dieser Momente, an denen eine Mannschaft zusammen kollektiv versagt und keiner entgegenwirken kann? Antworten auf diese Fragen wird man wohl keine finden. Auf dem Trainingsplatz, das weiß auch Veh, kann man diese Eindrücke sowieso nicht korrigieren. Man versuche zwar mit Gesprächen auf die Spieler einwirken, die Scharte auswetzen könne man allerdings erst in neun Tagen auf dem Rasen des Waldstadions gegen Borussia Mönchengladbach. Jetzt gehe es darum – trotz allem Druck, der auf den Profis und dem gesamten Umfeld lastet – wieder Freude und Spaß zurückzugewinnen.

Nach der Pleite in Ingolstadt musste Veh jedoch offensiv eingreifen. Er halte zwar nichts davon, so betonte er nachdrücklich, freie Tage zu streichen und in Aktionismus zu verfallen. Allerdings sei ein „weiter so“ nicht möglich gewesen – zu tief saß der Stachel der Enttäuschung bei allen Beteiligten. Die Spieler selbst seien selbstkritisch mit ihrer Leistung umgegangen und hätten auch gut erkannt, dass in Oberbayern einiges schief gelaufen sei. In diesem Zusammenhang hebt der Coach vor allem Alex Meier hervor. Der Torjäger konnte, so sehr er sich auch bemühte, im Audi-Park ebenfalls keine Glanzpunkte setzen. Außer eines gefährlichen Torschusses blieb nichts nachhaltiges in Erinnerung.

Hoffen auf einen Startelfeinsatz gegen Gladbach. Johannes Flum (li.) und David Abraham (re.)
Hoffen auf einen Startelfeinsatz gegen Gladbach. Johannes Flum (li.) und David Abraham (re.)

In seiner Rolle als Kapitän aber sieht Veh eine gute Entwicklung: „Ich sehe, dass er mehr Verantwortung übernimmt.“ Nach seiner langen Verletzung sei er dazu noch in einer guten körperlichen Verfassung: „Alex hat gleich fünf Spiele über 90 Minuten bestritten und jetzt auch im Training alle Läufe mitgemacht.“ Deshalb fordert der Trainer auch, dass der Torjäger als Spielführer „vorangehe„, die Mannschaft mitreiße. Von den personellen Veränderungen, die laut Veh durchaus möglich seien, bleibt Meier höchstwahrscheinlich verschont. Andere Akteure müssen da wohl schon eher zittern. Vor allem die aktuell formschwachen „Vielflieger“ Makoto Hasebe und Carlos Zambrano, der zudem auch noch angeschlagen ist, könnten sich gegen Gladbach auf der Bank wiederfinden.

Johannes Flum, der nach seiner Einwechslung gegen Ingolstadt zumindest phasenweise Struktur ins Spiel brachte, und David Abraham scharren bereits mit den Hufen. Veh sagt, dass sie zuvor schon „nah dran waren„. Außerdem steht noch ein großes Fragezeichen hinter einem Einsatz von Haris Seferovic – hier wird man die Abschlussuntersuchung abwarten und beobachten, wie gut der Angreifer kommende Woche mit der gesteigerten Belastung umgehen kann. Eine Kahlrasur in der Startelf werde es allerdings nicht geben. Rationalität stehe hierbei weiterhin vor Emotionalität. „Ich habe keinen Grund, jetzt mit dem spinnen anzufangen und alles anders zu machen„, erklärt Veh. Mit punktuellen Veränderungen ist trotzdem zu rechnen. Es werden spannende Tage am Main bis zum nächsten Pflichtspiel gegen die Fohlenelf.

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12 Kommentare

  1. So so das Spiel war eine Ausnahme ?! Und die Halbzeiten gegen Berlin Hamburg und Schalke ?!
    Der Unterschied war gegen den FCI das es diesmal keine ,,beschönigende,, andere Halbzeit gab.

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  2. Bitte lest nochmal über den Text… Habt ihr echt geschrieben „die Schwarte auswetzen“? 😀 Oder hat Veh das am End sogar so gesagt? 😀 So oder so, die Redensart geht ein bisschen anders 😀

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  3. Da hat sich der Fehlerteufel eingeschlichen und – warum auch immer – ein „w“ eingebaut. Das war nicht die Schuld von Armin Veh :-).

    LG

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  4. Warum nicht mit Flum probieren? Ein guter Ansatz war da. Da Junge müsste wissen, dass das vielleicht eine seiner letzten Chancen sein könnte, sich zu etablieren. Wenn andere überspielt (?!) sind oder die geistige Frische/Bock fehlt, dann soll er halt mal zeigen was er drauf hat.
    Das mit der „Ausnahme“ empfinde ich als Wahrnehmungsstörung. So was kann bös ins Auge gehen.
    Ich hoffe sehr, dass wir gegen erstarkte Gladbacher am Ende nicht über ein Pünktchen froh sein müssen…

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  5. @5:
    Wenn es wenigstens das „Pünktchen“ wäre, was wir aus diesem Spiel mitnehmen, würde ich schon von einer Leistungsverbesserung (natürlich unter Betrachtung des gesamten Spielverlaufs) sprechen.
    Die Mitnahme dieses einen Punktes, wäre der Mannschaft auch zu raten……….Alles darüber hinaus wäre (Stand jetzt) dann schon eine höchst erfreuliche Zugabe…….ForzaSGE

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  6. Also ich sehe uns im nächsten Spiel relativ deutlich als Aussenseiter. Gladbach spielt Champions League und nur weil se die ersten 3-4 Spiele nen miesen Start hatten, sind sie so schlecht nicht auch wenn die Tabelle, in der sie hinter uns stehen das weiterhin vermuten lässt. Ich hoffe man verkrampft jetzt nicht völlig und kämpft nur gegen die eigene Psyche an. Das wäre übertrieben – das Kind ist ja nach 4 schlechten Halbzeiten noch nicht in den Brunnen gefallen. Also relativ locker und entspannt, als Aussenseiter in das Spiel gehen und befreit aufspielen. Ein Punkt wäre top, 3 wären genial. Am Samstagabend ein Heimspiel zu haben kommt uns sicher schon ordentlich entgegen. Ich bin irgendwie zuversichtliich. Danach sind Hannover und Aue auch zu schlagen und schon ist die Stimmung wieder supi 🙂

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  7. Wie in einem anderen Post geschrieben, habe ich ein Deja vu von letzter Saison.
    Da hst niemand mit Punkten gegen Gladbach gerechnet. Haben aber 3:1 gewonnen und das völlig zu Recht und überzeugend.
    Gegen Gladbach sollte frisches Blut in die Mannschaft kommen und das durch Systemumstellung und personelle Umstellung.

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  8. Nach den katastrophalen Leistungen zuletzt würde ich gegen Gladbach wie folgt stellen:

    ————————————Lindner—————————–
    Chandler———–Reinartz—————–Kinsombi——–Djakpa
    ————————–Medojevic———Flum———————
    Kadlec——————————————————-Gacinovic
    ————————–Bunjaki———-Waldschmidt————–

    Spaß beiseite…Ruhe bewahren, befreit in das Spiel gegen einen haushohen Favoriten gehen und Vollgas geben. Das System wieder umstellen, Aigner auf aussen, Meier nach vorne und Seferovic nach links.
    Freue mich auf das Spiel, erwarte aber eine Reaktion in Ein- und Aufstellung.

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  9. Du hast mich gerade mit der Aufstelung erschreckt. Gut, dass es nicht ernst gemeint war 😉 Da taktische und personelle Änderungen schon angekündigt wurden, gehe ich vom alten System und einer Pause für Luc und Hasebe aus .

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