Die Frankfurter Eintracht hat am Freitagabend eine verdiente Niederlage gegen den Champions League – Kandidaten Schalke 04 kassiert. Die Elf von Trainer Armin Veh bot eine mäßige Leistung und kam kaum zu nennenswerten Torchancen. Im Mittelfeld fanden die Adlerträger gegen kompakt stehende Königsblaue kein Mittel. Konnte man in der ersten Hälfte durch geschicktes Verteidigen noch ein 0:0 halten, folgte in Hälfte Zwei in der 59. Spielminute folgerichtig das 1:0 für die Schalker durch Jungtalent Meyer.

Der Aufwand den die Gelsenkircher nun betrieben war weitaus höher, als das, was die Eintracht auf dem Platz nun anbot. So konnte es sich Schalke sogar leisten einen Elfmeter zu verschießen – der starke Kevin Trapp hielt den gut geschossenen Ball von Huntelaar. Es folgten weitere Torchancen für S04, die aber nicht nicht genutzt wurden. Die Eintracht leistete keine Gegenwehr mehr und kassierte in der letzten Spielminute sogar noch das 0:2 durch einen schönen Freistoß des eingewechselten Jeferson Farfan. Kommenden Donnerstag spielt die SGE gegen Hannover 96 und muss dort dringend wieder eine bessere Leistung zeigen, um nicht wieder in den Abstiegskampf verwickelt zu werden.

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Der ausführliche Spielbericht von Eintracht.de:

Eintracht-Coach Armin Veh nahm beim Gastspiel auf Schalke eine Änderung in seiner Startformation vor: Für den an der Schulter verletzten Johannes Flum kehrte Alexander Meier in die erste Elf zurück. Abwehrchef Carlos Zambrano konnte nach ausgestandenem grippalen Infekt auflaufen. Taktisch setzte Veh einmal mehr auf das 4-4-2-System mit Raute im Mittelfeld. Interessant dabei: Meier übernahm eins zu eins die Position von Flum und agierte auf der linken Halbposition.

Die 61 000 Zuschauer in der Veltins Arena zu Gelsenkirchen sahen einen zähen Beginn dieser Bundesliga-Begegnung. Beide Teams agierten sehr abwartend, die Hausherren dachten zunächst gar nicht daran, mit ihren vielen kreativen Offensivleuten Druck auf den Sechzehner der Eintracht auszuüben – was freilich auch an der gut sortierten Deckung der Gäste lag. Erste Halbchancen entstanden nach Flanken von Goretzka für Schalke und Barnetta für die SGE; doch sowohl Huntelaar (6.) als auch Aigner (11.) verpassten in der Mitte die Kugel knapp.

Zäher Beginn von beiden Mannschaften

Die erste echte Tormöglichkeit hatte die Eintracht nach 21 Minuten: Ein weiter Schlag von Alexander Madlung landete im Lauf von Aigner, der urplötzlich frei vor „Knappen“-Keeper Ralf Fährmann auftauchte, den Ball aus 16 Metern aber deutlich über das Gehäuse hob. Die Adlerträger spielten insgesamt ein konzentriertes und diszipliniertes Auswärtsspiel in der ersten Halbzeit, man versuchte gelegentlich schnell nach vorne zu spielen und bei gegnerischem Ballbesitz ließ man mit zwei kompakten Viererketten wenig zu – auch weil Schalke es nicht verstand, ein temporeiches Kombinationsspiel aufzuziehen.

Erst nach über einer halben Stunde kamen die Gastgeber besser ins Spiel und verzeichneten durch einen Schuss von Julian Draxler ihre erste Möglichkeit (34.). Kurz darauf die Szene des ersten Durchgangs: Goretzka flankte einmal mehr von rechts, Huntelaar stahl sich in der Mitte frei und köpfte die Kugel aus vier Metern aufs Tor, wo Kevin Trapp das Leder mit einem Weltklasse-Reflex gerade noch über die Latte lenken konnte (36.). Die Königsblauen waren nun etwas im Aufwind und hatten in der Folge durch einen Distanzschuss von Hoogland die nächste gute Chance (37.).

Wenig Chancen, gerechtes 0:0 zur Pause

Gerade als die Eintracht drohte, zu passiv im Spiel gegen den Ball zu werden, bot sich Joselu in vorderster Front die Möglichkeit zur Gästeführung. Der spanische Angreifer spritzte in einen etwas zu kurz geratenen Rückpass von Ayhan, aber Fährmann passte auf und war zur Stelle (40.). Nachdem Joselu eine scharfe und etwas zu hoch angesetzte Flanke von Aigner in der Mitte nicht aufs Tor platzieren konnte (44.), pfiff der umsichtige Schiedsrichter Bastian Dankert zum Pausentee. Das 0:0 war das gerechte Ergebnis in einer durchschnittlichen Ligapartie.

Die zweite Hälfte begann mit druckvollen Schalkern: Nach einer von Goretzka verlängerten Ecke hatte Neustädter aus sieben Metern die Einschusschance, verzog aber deutlich (50.). Nur Sekunden später verzog Draxler aus 13 Metern nur um Zentimenter am langen Pfosten vorbei (51.). Und die Druckphase der Hausherren war noch nicht überstanden: Boateng ließ einen vertikalen Pass von Hoogland mit einer Finte durch zu Draxler, der frei vor Trapp jedoch ausrutschte und den Kasten so deutlich verfehlte (54.).

Schalke belohnt sich für überlegene Startphase in Halbzeit zwei

Die Eintracht verlor in dieser Anfangphase der zweiten Halbzeit viel zu viele leichte Bälle im Spielaufbau und wurde für diese Nachlässigkeit bestraft: S04-Linksverteidiger Kolasinac drosch das Leder aus 25 Metern zunächst an den linken Pfosten; den Nachschuss von Draxler konnte Trapp noch herausragend parieren, war gegen den zweiten Abpraller und Meyers Abschluss aus kurzer Distanz dann aber machtlos (59.) – das verdiente 1:0 der Gastgeber.

Und jetzt nahm das Spiel so richtig Fahrt auf: Erst wurde ein zunächst anerkanntes Abseitstor von Huntelaar nach Rücksprache mit dem Linienrichter zurückgenommen (62.), dann scheiterte Joselu aus spitzem Winkel an Fährmann (64.). In der 65. Minute foulte Carlos Zambrano im Strafraum Draxler – Schiedsrichter Dankert entschied zurecht auf Strafstoß. Klaas-Jan Huntelaar nahm sich der Verantwortung an, scheiterte mit seinem Schuss in die rechte Ecke jedoch am klasse parierenden Trapp (66.).

Trapp hält Strafstoß von Huntelaar

Obwohl die SGE immer noch zu passiv agierte, viele falsche Entscheidungen im Spielaufbau traf und weit unter ihren Möglichkeiten spielte, war sie immer noch im Spiel. Das merkte auch Armin Veh und brachte mit Jan Rosenthal und Vaclav Kadlec (für Barnetta und Meier) zwei neue Offensivkräfte. Aber die Abwehr der Gelsenkirchener war auf ihrem Posten bei Schussversuchen von Lanig und Joselu, dann hielt Fährmann einen direkten Freistoß von Joselu aus über 25 Metern sicher fest (76.).

Alles in allem blieb Schalke aber die bestimmende Mannschaft, mit der klareren Spielanlage und auch den besseren Chancen: Huntelaar zog an der Strafraumkante drei Gegenspieler auf sich und spielte im richtigen Moment in den Sechzehner zu dem starken Goretzka, der mit einem Spannstoß aus 14 Metern die Latte traf (81.).

Farfan macht in der Schlussminute das 2:0

Und dann hatte die Eintracht doch noch eine große Chance: Jung trat eine Freistoßflanke vors Tor, Lanig stieg in der Mitte am höchsten und köpfte den Ball aus sieben Metern nur knapp am linken Pfosten vorbei (83.). Auf der Gegenseite boten sich den Königsblauen naturgemäß einige Kontermöglichkeiten. Die beste davon führte zu einem Freistoß, den der eingewechselte Jefferson Farfan aus 19 Metern perfekt ins linke Toreck schlenzte (90.).

Es war der Schlusspunkt einer Begegnung, die die Heimmannschaft von Schalke am Ende verdient mit 2:0 gewann. Die Eintracht hatte gerade im zweiten Abschnitt gegen aufkommende Hausherren zu wenig entgegenzusetzen. Jetzt empfangen die Adlerträger am kommenden Donnerstag (20:30 Uhr) Hannover 96 in der heimischen Commerzbank Arena.

tt 11.04.2014

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15 Kommentare

  1. Ich kann das Geschwätz von manchen Spielern definitiv nicht mehr hören, wenn sie sagen: ‚Wir hätten mehr geben sollen‘.
    Ja!!!!!!!!!!!! Warum habt Ihr es dann nicht getan?????
    Trapp war allerdings wieder einmal Weltklasse, er konnte nicht mehr tun!

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  2. Abgesehen davon, dass das Spiel am kommenden Donnerstag und nicht Freitag ist, vollkommen richtig bewertet.

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  3. Würde Barnetta so nicht interpretieren. Er hat einen laufenden Vertag mit Schalke und gesagt, dass sich die Vereine einigen müssen. Das Problem dürfte sein hohes Gehalt werden.

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  4. Ich bekomme das Gefühl nicht los, das gestern mehr drin war. Was ich nie verstehen werde, ist die unterschiedliche Spielweise zwischen zuhause und auswärts. Fussball ist überall gleich. Schalke ist gewiss keine Übermannschaft, hat aber durch unsere destruktive Spielweise natürlich verdient gewonnen. Kevin Trapp war Weltklasse!!!

    Noch was zur Nachspielzeit von zwei Minuten, war zwar nachdem 0:2 nicht mehr relevant, aber dennoch ein Witz. Allein die Entscheidung des nicht gegebenen Treffer hat solange gedauert! Wenn ich an unser Spiel gegen Gladbach denke wo nix passierte und es vier Minuten gab, stimmt doch die Verhältnismäßigkeit keinesfalls.

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  5. Der für mich schlechteste Mann auf dem Platz war Marco Russ! Und was ich nicht verstehe, wenn ich in Halbzeit eins
    ständig wegrutsche ,warum man das nicht abstellen kann in der Halbzeit-Pause.
    Zu unserer Spielweise gibt es nichts zu sagen.Grottenschlecht .Trapp Weltklasse.

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  6. Da nun ein Abstieg nur noch theoretisch möglich ist (sieht wohl jeder so, keine 25 Kommentare nach einer Niederlage!) , mein Fazit zum bisherigen Saisonverlauf:

    Wie die beiden anderen Euro League Teilnehmer im Kampf gegen den Abstieg, aber sowohl national als auch international besser. Lediglich ein Euro Spiel verloren, was für eine Bilanz! BuLi: Wenn die vermaledeite 86. Minute nicht gewesen wäre… Aus eigener Kraft und mit guten Spielen aus dem Keller geklettert.
    Die Mannschaft hat(te) das Potenzial zum Klassenerhalt und wird da einlaufen, wo Realisten sie erwartet haben, also auf Platz 8-15.

    Neuzugänge die sich gelohnt haben: Flum (letztlich doch), Kadlec (da kommt noch mehr), Joselu, Madlung, Russ, Wiedwald. Macht eine Quote von 6/8, also voll i.O.! Ausfälle von Leistungsträgern konnten größtenteils kompensiert werden.

    Trainer: manchmal wirklich komisch gewechselt/aufgestellt, bringt aber die Eintracht auf einen Platz, der den meisten Einschätzungen vor Saisonbeginn entspricht. Schade, dass er geht, freue mich trotzdem (es wird ja nicht Babbel) auf den Neuen. Mal gucken, was der mit dem Team anstellt.

    Und hier kann ich nicht anders, als meine Genugtuung gegenüber jenen zu äußern, die monatelang schrieben, dass der Abstieg feststeht
    – so lange man an Veh festhält, weil der unfähig ist
    – weil das Scouting wieder mal versagt hat
    – weil BH für zu viel Geld die falschen Spieler holt
    – weil HB uns kaputtspart

    Wer solche „Fans“ hat braucht keine Feinde.

    RP-Adler, falls du das liest, komm zurück. Das Klima hier hat sich verbessert.

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  7. komischer tag gestern. 14 stunden unterwegs um eine halbzeit zu sehn, die ganz ok war und eine, die völlig daneben war. so ganz kann ich die leistung der 2. halbzeit nicht nachvollziehen. aber die jungs haben die letzten wochen punkte geholt, mit denen ich nur in meinen kühnsten träumen gerechnet hatte. also. die leistung gestern sei der mannschaft verziehen.

    ansonsten kann ich mich dm kommentar von wutzespeck nur anschließen.

    PS.: Krombacher ist besser als Veltins….grins

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  8. Die Ergebnisse von heute sind so viel wert wie ein Punktgewinn auf Schalke!!!
    Alles wird gut.
    Danke Gladbach, Danke Mainz, Danke Wolfsburg, Danke Hannover … etc.

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  9. Also wenn wir letzte Woche durch waren, sind wir es jetzt erst recht! Es ziehen definitiv keine 5 Teams mehr an uns vorbei in den letzten 4 Spielen. Mit Blick auf die TV Tabelle ist es nun aber umso wichtiger, den 11. Platz gegen Werder/Hannover/Freiburg zu verteidigen!

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  10. Sieht gut aus jetzt. Braunschweig und Nürnberg gehen wohl direkt runter und HSV und Stuttgart kloppen sich um die Relegation. Bei uns sind noch ein paar Punkte drin, denke ich. Ein Dreier gegen Hannover an Gründonnerstag wäre nett. Dann ganz entspannt nach Hoppenheim und die 40 Punkte anvisieren.

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