Wird Gacinovic der Fixpunkt einer neu formierten Mannschaft?
Wird Gacinovic der Fixpunkt einer neu formierten Mannschaft?

Es lief die 66. Minute in der Relegationspartie zwischen dem 1. FC Nürnberg und Eintracht Frankfurt als Mijat Gacinovic an den Ball kam. Der kleine Serbe hatte sich kurz zuvor zweimal verdribbelt – in diesen Momenten ziehen viele Profis einen einfach Ball dem Risiko vor. Nicht so der 21-Jährige: Er ließ Miso Brecko technisch fein stehen und fand mit seiner flachen Hereingabe den Fuß von Haris Seferovic, der das Leder nur noch über die Linie drücken musste. Gacinovic, der in diesem Jahr mit einigen gesundheitlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte und deshalb nur schwer Fahrt aufnehmen konnte, wurde zum Gewinner des Endspurts – einige Tage zuvor, im Hinspiel, erzielte er bereits den so wichtigen Ausgleichstreffer gegen die Franken.

Der U20-Weltmeister in diesen Tagen so etwas wie das neue Symbolbild der Eintracht geworden und soll beim Umbau der Mannschaft ein zentraler Baustein werden. „Wir haben eine Neuausrichtung vorgenommen“, sagte Bruno Hübner. Die bisherigen Entscheidungen zeigen, dass es die sportlichen Entscheidungsträger wirklich ernst meinen. Der Kader wird kräftig ausgemistet, mit neuer Mentalität soll eine weitere Saison im Keller der Bundesliga vermieden werden.

Der finanzielle Rahmen ist eng gestrickt, Hübner spricht von akribischer Arbeit und davon, dass „wir kreativ sein müssen“. Sportvorstand Fredi Bobic erklärte bei Sport Bild noch einmal den Weg, den die Eintracht in Zukunft gehen müsse: „Wir wollen ein Ausbildungsverein sein und trotzdem immer unsere Tradition leben und verkörpern.“ Junge Spieler sollen die nötige Zeit bekommen, sich zu entwickeln und dann auch qualitativ besser zu werden. So, wie es bei Gacinovic passiert ist.

Es dauerte seine Zeit, bis der kleine Flügelspieler seine ersten Einsatzzeiten erhielt. Im Wintertrainingslager galt er dann als großer Gewinner der Vorbereitung, erlitt danach aber einen Rückschlag und fiel wochenlang mit Verdacht auf Pfeiffersches Drüsenfieber aus. In der neuen Spielzeit soll Gacinovic, für den die erste Saison in die Kategorie „Lehrjahr“ eingeordnet werden kann, dann aber von Beginn an eine Stütze im Team sein. Bobic hofft auf eine positive Weiterentwicklung und spricht möglichen Neuzugängen Mut zu: „Das kann ein Weg sein, den auch andere hier machen. Diese jungen Spieler müssen nicht am ersten Tag voll einschlagen. Auch ein Robert Lewandowski oder ein Edin Dzeko, die zu Topstars wurden, haben ein Jahr gebraucht, um richtig in der Bundesliga anzukommen.“

Ein Vabanquespiel bei der Suche nach Talenten ist allerdings auch unter dem neuen Sportvorstand nicht zu erwarten. Der 44-Jährige betonte: „Wir geben kein Geld aus, das wir nicht haben. Mein Weg wird der gleiche sein wie der von Heribert Bruchhagen: Wir wollen schuldenfrei bleiben!“ Schnelle Transfers sind nicht zu erwarten, es ist freilich Geduld nötig. Es gebe, so Hübner, eine Prioritätenliste, die abgearbeitet werde. Vieles sei allerdings noch im Fluss, „wir müssen schauen, ob wir den Zuschlag bekommen.“ Viele Vereine würden die EM abwarten. Erst dann – so weiß der Sportdirektor aus Erfahrung – wissen viele Spieler, wie es bei ihrem Klub für sie tatsächlich weitergeht.

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11 Kommentare

  1. Das würde ich ihm und uns wünschen 😉

    8 Spieler sind von der Gehalt Spieler sind runter von der Gehaltsliste. Das schaufelt schon etwas Kapital frei.

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  2. Die bisherigen Abgänge sind wohl mehr Quantitäts- als Qualitätsverlust. Der bisherige eingeschlagene Weg ist zu begrüßen.
    Junge, deutsche Spieler zu verpflichten, wie meist gefordert, wird immer schwieriger. Diesen Weg will und wird RB gehen und dem können wir nicht mithalten. 10Mio für Werner sind eine Hausnummer für dessen Leistung in der abgelaufenen Saison.
    Daher müssen wir fast zwangsweise eigene Talente hervorbringen.
    Mijat könnte ich mir tatsächlich als Gesicht des Umbruchs vorstellen. Hoffentlich bleibt er gesund und kann an die Leistung in der Relegation anknüpfen.
    Off topic.
    Weiß jemand wie sich Zambrano mit Peru schlägt und ob Fabian überhaupt für Mexiko spielt aktuell?

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  3. @alle:
    Weiß irgendjemand etwas mehr über Lukas Hradeckys jüngere Brüder (21 und 23)? Die sind beide Mittelfeldspieler, einer in Finnland (u21 Nationalspieler), einer in Tschechien bei Bohemians Prag. Vielleicht passen die ja auch gut zu einem traditionsreichen Ausbildungsverein aus Hessen? 🙂

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  4. @EintrachtKafka
    Die sind beide m.W. nicht mit bei der Copa America abei.

    Peru ist im Viertelfinale.

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  5. Ok . Danke für die Antworten. Fabian ist nach der Halbsaison bei uns nachvollziehbar, aber wieso fehlt Carlos? Er ist doch sogar Kapitän Perus.

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  6. Gacinovic ist in der Tat eine sehr positive Überraschung diese Saison. Es hört sich aber im Betirag ein wenig so an als wäre er ein Spieler gewesen, der die ganze Saison über mit Krankheit oder Verletzungen zu kämpfen hatte und im Endspurt zum Erlöser wurde….das wurde er durchaus aber es bleibt für mich weiterhin absolut unverständlich, wie man ihn nicht schon deutlich früher in der Saison bringen konnte und warum er als Gewinner der Winter-Vorbereitung danach quasi auch kaum auf Einsätze kam. Das mit dem Drüsenfieber kam erst später und fällt hauptsächlich in Kovac’s Zeit. Es war eine dieser vielen Fehlentscheidungen unseres Trainers, die uns wirklich fast die Ligenzugehörigkeit gekostet hätte. Ich behaupte z.B. dass er den Ball als LA in Hoffenheim im leeren Tor versenkt hätte und nicht wie Iggy das Ding übers Stadiondach prügelt. Ich hoffe und denke wir werden noch viel Freude an ihm haben.

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  7. warum ist unser el Loco nicht im Peru Kader ? Der ist doch dort absoluter Stammspieler eigentlich.

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  8. Bei Gacinovic wurde am 13.3. das mit dem Pfeifferschen bekannt. Bis ca. 20.4. warf ihn das erst komplett raus und sorgte dafür das er am 20.4. laut kovac nur bedingt einsetzbereit war. Er war vorher schon mal eine Woche ( Ende Februar ) krankheitsbedingt raus. ANfnag August als er kam, war er auch krank.

    Mir ist ehrlich gesgat egal, was da war. Mir gehts darum, wie es weiter geht. Im Endeffekt bin ich froh, das wir die Relegation gespielt haben: das hat den Druck erhöht, etwas zu ändern. Mit einem 12 Platz würden wir vielleicht jetzt nicht den Kader so stark verändern.

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