Vorbei ist die Winterpause – der Ball rollt wieder. Für die SGE kam diese sowieso zur Unzeit. Mit einer tollen Hinrunde und sagenhaften 29 Punkten, die momentan für den vierten Tabellenrang reichen, hätte es gerne schwungvoll weitergehen können. Nun trifft die Eintracht im neuen Jahr zum Ende der Hinrunde (erstmals in der Bundesliga-Geschichte endet eine Vorrunde erst im Januar) auf einen ganz schweren Brocken: der ambitionierte und famose Aufsteiger aus Leipzig empfängt euphorisierte Frankfurter. Ein schweres Spiel – jedoch brauchen sich die Hessen wahrlich nicht vor den auf Rang zwei stehenden Rasenballsportlern zu verstecken. Ein Punktgewinn dort und einem guten Start in die Rückrunde eine Woche später steht nichts im Wege. Schiedsrichter des Spitzenspiels ist Deniz Aytekin (121 Bundesliga-Partien). Er wird beide Mannschaften am Samstag, den 21.01.2017 um 18:30 Uhr zum Anstoßkreis bitten. Offiziell darf die Eintracht 4.306 angereiste Eintracht-Anhänger begrüßen – viele Fans haben sich aber außerhalb des offiziellen Ticket-Kontingents Karten für die Partie besorgt. Für gute Stimmung auf den Rängen ist somit also gesorgt – und es bleibt zu hoffen, dass es einzig bei dieser bleibt.
DIE AKTUELLE FORM
Ob sie nun beliebt oder unbeliebt sein mögen – eines ist den Leipzigern sicher: die Tatsache, dass es sich um einen echten Spitzen-Aufsteiger handelt. Die Elf aus der Messestadt spielt bislang eine überragende Saison. Coach Ralph Hasenhüttl hat ganze Arbeit geleistet und seiner Elf ein offensives Grundkonzept verpasst. Dieses hat sich bisher nur allzu gut ausgezahlt: Platz zwei und direkter Verfolger von Liga-Primus Bayern München. Die erste Saisonniederlage erlitten die Ostdeutschen erst am 14. Spieltag beim damaligen Tabellenletzten Ingolstadt (ausgerechnet dort, wo Trainer Hasenhüttl in der Vorsaison mehr als erfolgreich wirkte). Am letzten Spieltag vor der Winterpause wollte man sich mit den großen Münchenern messen – und musste eingestehen, dass diese (noch) eine Nummer zu groß für die Leipziger sind. Mit dem 0:3 war der Aufsteiger noch gut bedient. Der erste Schritt in eine kleine Krise? Bei einem “normalen” Bundesliga-Aufsteiger kann bei nur zwei Saisonniederlagen gewiss nicht von negativer Stimmung die Rede sein – aber bei einer Geldmaschine wie Leipzig steigen die Ansprüche von Partie zu Partie. Vielleicht kann die SGE diese Erwartungshaltung entsprechend für sich zum Nutzen machen und Rasenball weiter auf den Boden der Tatsachen zurückholen.
Wohin führt der Weg der SGE in dieser Saison? Bis zum erklärten Ziel “40” sind es nur noch 11 Punkte – bei drei Siegen und zwei Remis wäre das erreicht. Und dann? Die Wahrheit liegt auf dem Platz. Diese Mutter aller Phrasenschweinsprüche soll aufzeigen, dass es die Eintracht selbst in der Hand hat, die bisher großartige Saison zu vergolden. Trainer Nico Kovac, der seinen Vertrag mittlerweile verlängert hat, hat eine enorm selbstbewusste Mannschaft geschaffen und ihr ein variables, taktisches Konzept verpasst. Genau das macht die Hessen so erfolgreich: auf jeden Gegner perfekt eingestellt agieren die Adlerträger fast wie aus einem Guss, ein Rädchen greift ins andere. Spieler wie Timothy Chandler, Bastian Oczipka und natürlich Marco Fabian untermauern in jedem Spiel ihre tolle Form – kein Vergleich mehr zur letzten Saison. Ein wichtiger Punkt ist auch die Unabhängigkeit vom Fußballgott. Alex Meier ist zwar nach wie vor enorm wichtig für die Elf, jedochist die SGE nicht mehr nur von seinen Toren abhängig. Dennoch: in der Thematik Tore erzielen könnte Eintracht ruhig noch eine Schippe drauflegen und die Torchencen noch effizienter nutzen. Mit der felsenfesten Abwehr und noch mehr offensivem Schwung, kann auch die Rückrunde ein Fest für alle Frankfurter Fans werden.
STATISTIK und WISSENSWERTES
Es ist das erste Aufeinandertreffen der beiden Teams in der langen Bundesligahistorie und zugleich die 904. Paarung in dieser. Gleichzeitig stellt die Begegnung das erste Pflichtspielduell beider Vereine dar.
Rund ums Spiel:
- Leipzig ist der 54. Gegner der Frankfurter in deren Ligahistorie.
- Timo Werner schoss sein erstes Ligator gegen Frankfurt (damals noch VfB Stuttgart).
- Nur die Münchener Bayern (9) ließen bisher weniger Gegentore als die Eintracht (12) zu – ein neuer Klubrekord für die Hessen.
- Rasenball-Sportchef Ralf Rangnick trainierte gleich zweimal SGE-Sportvorstand Fredi Bobic: in der Saison 1998/99 beim VfB Stuttgart sowie in der Saison 2002/03 bei Hannover 96.
Sperre: Forsberg (Leipzig)
DIE AUFSTELLUNGEN
Leipzig
Sabitzer wird wohl den gesperrten Schweden Forsberg auf der halblinken Position im Mittelfeld ersetzen. Sollte Defensivspieler Keita nicht rechtzeitig fit werden,, wäre Ilsanker eine Option für diese Position.
Die mögliche Aufstellung der Leipziger
Gulacsi – Bernardo, Orban, Compper, Halstenberg – Demme, Keita – Kaiser, Sabitzer – Werner, Poulsen
Eintracht Frankfurt
Husztis Ausfall (Achillessehne) wird wohl Makoto Hasebe kompensieren, der für den Ungar nach vorne rücken könnte. Für Michael Hector wäre dann ein Platz in der Abwehrkette frei. Marco Fabian (Hüftprobleme) könnte durch Rebic oder Barkok ersetzt werden.
Die voraussichtliche Aufstellung der Eintracht
Hradecky – Hector, Abraham, Vallejo – Chandler, Hasebe, Mascarell, Oczipka – Rebic, Gacinovic – Meier
Ein Kommentar
GrabbiGrabbi:Warum so zaghaft. Die SGE soll sich nicht mit einem Unentschieden zufriedengeben, Wir wollen gewinnen! Und die Chancen stehen nicht schlecht. Unsere Jungs sind Kämpfer, die alles geben. Die Standards und Flanken sollten jetzt schärfer und genauer kommen. Das gewisse Etwas, das nicht berechenbare Momentum verkörpern Rebic und Bartok. Auch Tempo stellt kein Problem da. Einzig die schnelle Spieleröffnung mit genauen Pässen in die Spitze sind noch ein Problem. Da ist Leibzig besser. Wir müssen also das Bällchen und den Gegner laufen lassen. Natürlich können wir auch verlieren, knapp, aber mein Tipp: Sieg für die SGE nach tollem, spannden Spiel.
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