Wieder eine Niederlage. Wieder keine Punkte. Die Eintracht findet einfach nicht zurück in die Spur. (Bild: imago images / Team 2)

Nachdem man in der Europa-League trotz Niederlage weitergekommen war, ging es mit dem schweren Auswärtsspiel beim FC Schalke 04 schon direkt weiter mit dem straffen Programm. Trotz der müden Beine und dem nun 29. Pflichtspiel der Saison, wollten die Hessen ihre Negativserie unbedingt stoppen. Trotz einiger Umstellungen ging auch diese Partie am Ende verloren und die Eintracht befindet sich in der Liga weiter im freien Fall. SGE4EVER.de hat das Spiel wie immer noch einmal analysiert:

Ein Aussetzer entscheidet das Spiel
SGE-Trainer Adi Hütter reagierte auf die Talfahrt und wechselte in der Startformation im Vergleich zum Spiel am Donnerstag gleich auf sechs Positionen. Bas Dost kehrte überraschend frühzeitig aus seiner Verletzungspause zurück und startete direkt von Beginn an. Zudem rotierten Timothy Chandler, Evan N´Dicka, Lucas Torró, Almamy Touré und Mijat Gacinovic in die Mannschaft. Die neue Marschroute wurde schnell ersichtlich: Hinten erst einmal kompakt stehen und auf einen entscheidenden Konter hoffen. Eine Maßnahme, die aufgrund der schlechten Ergebnisse, der zunehmenden Verunsicherung und der Ideenlosigkeit im Ballbesitz definitiv richtig war. Die Hessen konnten das Spiel auch lange ausgeglichen gestalten und standen gerade in der Defensive äußerst sicher, auch wenn nach vorne einmal mehr nicht viel gelingen sollte. Einziger Lichtblick: Dost. Gerade in der ersten Halbzeit konnte man seine Wichtigkeit sehen, denn insbesondere bei hohen Bällen war er immer wieder in der Lage, die Bälle anzunehmen, zu halten und weiterzuverarbeiten. Eine Qualität, die in den letzten Wochen mit Goncalo Pacienca und André Silva nicht vorhanden war. Auch wenn kaum echte Torchancen entstanden, war das Bemühen deutlich erkennbar und auch die Flankenversuche von Chandler waren deutlich besser als von da Costa in den letzten Wochen. Ein einziger Aussetzer von Touré, der ohne Absicherung durch die Mitte in 1:1-Duelle ging und dann auch noch den Ball verlor, sollte das Spiel schlussendlich entscheiden. Den daraus resultierenden Konter nutzten die Schalker souverän und gingen so in Führung. Die Eintracht bemühte sich im Anschluss und warf noch einmal alles nach vorne, aber die Probleme der letzten Wochen waren weiterhin allgegenwärtig. So musste man sich am Ende trotz kämpferisch starker Leistung wieder einmal geschlagen geben.

Das Momentum spricht gegen die Eintracht
Unabhängig von den vielen offensichtlichen Problemen mit der taktischen Ausrichtung, dem fehlendem Offensivkonzept, den Transfers, die teilweise nicht gefruchtet haben und dem Verletzungspech der Stürmer, ist es aktuell auch so, dass die Frankfurter das Glück nicht auf ihrer Seite haben. Trotz wieder einmal schwachen Offensivspiel hätten die Hessen gut und gerne zwei Elfmeter bekommen können. Der Video-Schiedsrichter griff überraschenderweise nicht ein und als man gerade in Überzahl spielte, verletzte sich Torró und das Wechselkontingent war bereits ausgeschöpft. Die Überzahl war aus diesem Grund de facto keine Überzahl mehr und der letzte entscheidende Ball fiel dann auch noch ausgerechnet Torró vor die Füße, der sich mit seiner Verletzung nur noch über den Platz schleppte. All diese Mechanismen sind typisch für eine Mannschaft in einer Krise und mit einem Negativlauf. Das Selbstvertrauen und vor allem das Selbstverständnis schwindet und in jedem Spiel scheint es gegen einen zu laufen. Gerade in der Bundesliga, in der oft nur Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage entscheiden, sind es aber eben genau diese Szenen, die Spiele entscheiden. Kurz vor Weihnachten stehen die Frankfurter nun schon mit dem Rücken zur Wand. Die Tendenz und die aktuelle Bilanz sind erschreckend: Aus den letzten acht Pflichtspielen gerade einmal einen Sieg, ein Unentschieden und sechs Niederlagen. Damit ist die SGE das aktuell formschwächste Team der Liga und hat in den letzten 5 Partien gerade einmal einen Punkt geholt. Selbst die abstiegsgefährdeten kommenden Gegner 1.FC Köln (13.) und SC Paderborn (12.) stehen deutlich besser in der aktuellen Formtabelle dar. Genau diese beiden Spiele sind es aber, die nun echte Sechs-Punkte-Spiele geworden sind.

Mit zwei Siegen die Hinrunde retten
Die Eintracht steht vor entscheidenden Tagen. Wird man noch vor der Winterpause die Kurve bekommen können? Mit zwei Siegen könnte man die Hinrunde zu einem versöhnlichen Abschluss bringen und auch das Thema Abstieg erst einmal zu den Akten legen. Mit dann 24 Punkten hätte man gerade einmal drei Punkte weniger als in der glorreichen Vorsaison. Zudem die Qualifikation für das Sechzehntelfinale der Europa-League und das Weiterkommen im DFB-Pokal. Die Frankfurter Welt wäre erst einmal in Ordnung und man könnte in aller Ruhe die Vorrunde analysieren und Anpassungen vornehmen. Taktisch und auch personell. Hütter sollte aus dem gestrigen Spiel gelernt haben, dass er durchaus auch mal Spieler aus der zweiten Reihe bringen kann, die die Stammspieler entlasten und ebenfalls ansprechende Leistungen bringen können (siehe Chandler, Torró). Die Mannschaft ist zwar körperlich trotz der gewaltigen 29 Pflichtspiele noch immer in der Lage, auch gegen Ende eines Spiels noch einmal zuzulegen, die letzte Konzentration und mentale Frische scheint aber doch allmählich zu fehlen. Vor allem aber das Selbstvertrauen. Genau dieses wird es aber brauchen, um in den verbleibenden beiden Spielen die so wichtige Wende zu schaffen.

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8 Kommentare

  1. Ja so ist es und damit ist gut. Da braucht man jetzt nicht mehr weiter zu diskutieren, die Jungs sollen mit den Trainer arbeiten. Noch zwei Spiele, danach ist Luft und dann wird analysiert, geändert, aufgestockt etc. usw.. Ja, diese Woche sind Durchhalteparolen und der Uneingeschränkte Support durch die Fans, Szene für Szene, das Wichtigste und beste was wir machen können. Grantler hat mich in den anderen Threads damit angesteckt, und er hat so Recht. Arschbacken zusammenkeifen und nochmal alles raushauen. Die Spieler, die Trainer, die Fans! Zusammen in Eintracht!

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  2. Naja, ab sofort werde ich auch mal versuchen etwas optimistischer in die Zukunft zu schauen. Die letzten Wochen waren schon nervig genug und zu feiern gab es ziemlich wenig.
    Ich hoffe das wir nun die letzten beiden Bulispiele erfolgreich gestalten und dann sollen die Jungs in Ruhe in die Pause gehen.Nächstes Jahr beginnt ein neues und ich denke die Verantwortlichen werden jeden Stein umdrehen und analysieren. Ich hoffe nun mal auf eine Serie die wir starten damit die Seuche endlich vorbei ist.
    Jede Mannschaft macht das in Laufe einer Saison irgendwie durch.,mal mehr mal weniger. Diesmal hat es uns getroffen. Ich vertraue den Trainer, das Team und allen drumherum.
    Freu mich auf die nächsten paar Tage und auf sechs Punkte hoffentlich.

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  3. Mit zwei Siegen die Vorrunde retten…
    Bei dem absoluten Wunschdenken bin ich dabei,
    aber eine Nummer kleiner wäre vielleicht eher realistisch.
    Köln kommt mit Rückenwind und die kampfstarken Paderborner auf deren Acker, puh.
    Also bitte den totalen Focus auf Mittwoch, nur auf Mittwoch. Mit der momentan besten Aufstellung und unbedingtem Einsatz und Siegeswillen den Dreier erzwingen, danach erst kommt Paderborn.
    Einsatz- und einstellungsmäßig ist der Mannschaft kein Vorwurf zu machen. Moral und Teamgeist scheinen zu stimmen, mir ist jedenfalls nichts anderes bekannt. Gutes Fundament für bessere Zeiten. Clubs mit Defiziten in diesem Bereich brechen oft in entscheidenden Saisonphasen auseinander, Pluspunkt für uns. Auf gehts Eintracht.

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  4. Beim Vorbericht zum Schalke Spiel habe ich über die Überschrift gelästert – und siehe da – wir haben wirklich eine Ergebnis-Krise !
    Heute heiß es : Wieder mit leeren Händen.
    Wir haben verloren, keine Punkte und ja, die Krise ist da.
    Doch wir haben auch etwas gewonnen – und da hoffe ich sehr auf unsere sportliche Führung : wir haben die Erkenntnis gewonnen, daß der Kader mehr Möglichkeiten bietet als bisher genutzt wurden.
    Natürlich hat keiner von den Reinrotierten die Sterne vom Himmel gespielt, doch vollwertige Alternativen waren die allemal und da stellt sich dann schon die Frage, warum nicht öfter, wenn man schon in 29 Partien an die Grenzen gehen muss.
    Ich habe bereits darauf hingewiesen, bei Interviews und Pressekonferenzen auch mal zwischen den Zeilen zu lesen und zuzuhören. Debril Sow hat jetzt eindeutig gesagt : die körperliche Frische und Leistungsfähigkeit ist nicht mehr da !
    Hilft jetzt aber alles nicht weiter, es gilt noch 2 x den Mut und den Willen aufzubringen, die Halbserie halbwegs seriös zu Ende zu bringen.
    Das gilt für die Mannschaft, aber auch für uns Fans !
    Ab Sonntag, so gegen 19.50 , ab dann habe ich Verständnis für die wildesten Diskussionen, bis dahin gilt aber in wirklich jeder Beziehung :
    Forza SGE !

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  5. Hallo zusammen,
    Ich lese schon einige Jahre eure Berichte habe mich aber noch nie selbst geäußert.
    Möchte aber ab heute damit anfangen….
    Ich selbst habe mit 30 Jahren Frankfurtfan viele Höhen und Tiefen mitgemacht.
    Und wenn man die Entwicklung sieht seit 2016 ist auch klar das nicht immer alles gut laufen kann. Einfach Geduld haben.
    Unser Spielglück kommt wieder.

    Vg

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  6. Dann herzlich willkommen, treuer Eintrachtfan
    und dann hoffen wir auf die angekündigten besseren Zeiten.

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  7. Sportlich gesehen war das ein illegales Spiel. Die arme Laura muss dazu eine passende Analyse finden. Dabei ist es ganz einfach. Der Schiri hat das Spiel geleitet. Er geleitete es zu diesem Ergebnis hin. Ich seh ja ein, dass er vielleicht nicht bemerkt hat, wie Gaci im Strafraum zu Boden gezerrt wurde oder dass er sich gedacht hat, der fällt zu leicht. Ziemlich schwer ist dann nachzuvollziehen, dass die Pfeife wiederum still blieb, als mit Dos das Gleiche gemacht wurde. Vielleicht hat sich Zwayer gedacht, die probieren es nochmal, aber nicht mit mir. Endgültig aus ist es mit meinem Verständnis, als er Torro gelb gab, weil der seinen Gegenspieler mit der Hand berührt hatte – allerdings ohne am Trikot zu ziehen. Da kann ich nur noch lachen. Torro! Gelb!! Wegen reingarnix. Und der VAR in Köln schnarcht sich in den Feierabend.
    Okay. Fussball wird von Menschen gemacht. Man hat man diese Entscheidungen zu akzeptieren. Meckern oder Werfen von Leuchtkörpern machen die Sache nur noch schlimmer. Schiedsrichter müssen einen gewissen Schutz genießen. Narren ja auch.

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