Kevin Trapp ist mit dem Remis zufrieden. (Foto: IMAGO / HMB-Media)

Mit einer der letzten Aktionen erzielte Omar Marmoush das 2:2 für Eintracht Frankfurt und rettet die SGE vor einer Niederlage. Es war ein zähes Spiel, in dem gute Ansätze zu finden waren. Die Sieglos-Serie konnte trotzdem nicht gebrochen werden. Wir haben die Stimmen zum Spiel eingesammelt.

Kevin Trapp (Kapitän Eintracht Frankfurt):

…warum sich das Spiel nach einem Sieg anfühlt: „Weil wir den Ausgleich relativ spät machen und zweitens, weil wir am Donnerstag einen sehr harten Nackenschlag hinnehmen mussten und heute nach zwei Minuten 0:1 zurückliegen. Da ist viel schiefgegangen die letzten Tage. Das ist für die Köpfe alles nicht einfach. Man weiß nie, wie die Stimmung im Stadion sein wird. Sie war heute wieder sensationell und hat uns geholfen so zurückzukommen. Was den Willen angeht, war das ein Schritt in die richtige Richtung.“

…zur Kritik der Fans: „Was ich nicht verstehen kann, ist, wenn die Gegentribüne nach 60 Minuten anfängt zu pfeifen. Natürlich ist die Stimmung durch die letzten Wochen grundsätzlich schlechter geworden. Es war nicht wirklich schön, was wir die letzten Wochen gemacht haben, weil es auch um die Art und Weise geht. Es liegt jetzt an uns zu zeigen, dass wir da wieder rauskommen wollen.“

…zum 1:2: „Das ist ärgerlich, denn Wolfsburg hat zuvor schon einmal einen Freistoß schnell ausgeführt. Da müssen wir einfach wacher sein und uns schneller zuordnen. Der erste Pass darf so nicht passieren. Ich kann nicht früher rauskommen. Ich stehe kurz und muss mich dann hinstellen.“

Philipp Max: „Die Gesamtkonstellation war so, dass wir heute eine leidenschaftlichen Auftritt zeigen wollten. Ich finde, wir haben einen guten Auftritt mit einigen guten Chancen gespielt, sind aber leider mit einem Rückstand in die Kabine gegangen. Die zweite Halbzeit war dann lange Zeit Leerlauf, ich weiß nicht, woran das lag. Aber ich bin sehr stolz, denn jeder, der auf dem Platz stand, hat sich hineingeworfen und dann haben wir auch verdient den Ausgleich gemacht. Mit etwas Glück können wir es zum Schluss sogar noch gewinnen. Wir haben versucht eine Reaktion zu zeigen. Das hat man, glaube ich, auch gemerkt und wir wollten die Zuschauer mitnehmen. Das Ergebnis in der ersten Halbzeit war nicht optimal, aber die Leute haben uns unterstützt und das ist das, was uns als Verein ausmacht. Ich habe beim Tor kurz geschaut, ob noch einer dran war. Ich habe mich riesig gefreut, dass ich da meinen Beitrag leisten konnte und bin dann froh, dass wir den Ausgleich gemacht haben. Ich glaube, meine Werte sind im Großen und Ganzen positiv. Meine Stärken waren schon immer nach vorne und das versuche ich zu zeigen. Ich probiere es immer wieder und heute ist es mir gelungen. Wir haben jetzt eine Woche Vorbereitung, mehr Trainingseinheiten und etwas mehr Zeit. Wir versuchen jetzt gut zu trainieren und dann hoffentlich in Heidenheim zu gewinnen.“

Dino Toppmöller (Trainer Eintracht Frankfurt): „Wir haben eine Reaktion nach Albtraum-Start gezeigt. Die Entstehung vom 0:1 war unglücklich. Das ist nicht einfach wegzustecken. Der Ausgleich war verdient. Ich habe eine gute Energie in den Zweikämpfen gesehen. Beim 1:2, das wieder durch einen Gegenstandard fällt, waren wir schläfrig. Aber wir wollten dranbleiben. Die Unterbrechung in der zweiten Halbzeit hat nicht gut getan, aber die Mannschaft hat bewiesen, dass ihre Moral in Takt ist.“

…über die Personalsituation: „Die Jungs müssen im Moment viele Ausfälle wegstecken vor allem auf der Sechser-Position, aber die Truppe lebt. Tuta und Donny van de Beek haben das sehr ordentlich gemacht. Ellyes Skhiri hatte am Donnerstag schon eine angebrochene Rippe. Bei ihm und Sebastian Rode bin ich nicht ganz positiv gestimmt, was einen Einsatz gegen Heidenheim angeht. Dafür steigt Hugo Larsson wieder ins Training ein.“

Markus Krösche (Sportvorstand Eintracht Frankfurt): „Ich glaube, es war ein Punkt der Moral. Es waren keine einfachen Wochen und die Mannschaft hat eine sensationelle Reaktion gezeigt, besonders nach Donnerstag. Von daher können wir heute sehr stolz auf die Mannschaft sein. Hugo Ekitiké hatte seinen ersten Start-Einsatz und hat es gut gemacht. Er hatte immer wieder belebende Momente und man hat gesehen, welche Fähigkeiten er hat. Er bereitet das Tor gut vor, daher hatte er heute einen sehr, sehr guten Einsatz von Anfang an.“

…zur Entwicklung der Mannschaft: „Wir wollen immer wieder einen Schritt weitergehen. Zu einer Entwicklung gehören auch Rückschläge, es ist nicht immer eine Autobahn, sondern es sind eher Serpentinen. Wichtig ist für mich die Energie auf dem Platz. Die haben wir heute auf den Platz gebracht. Es war ein schwieriges Spiel, aber die Jungs haben das mit Wille und Moral gedreht. Daher haben wir verdient den Punkt geholt.“

…zur Kritik der letzten Wochen: „Wir müssen uns der Kritik stellen. Es geht um die Art und Weise, wie wir Fußball spielen wollen. Wir wollen offensiven, aggressiven Fußball spielen, das haben wir zuletzt nicht gezeigt. Es geht darum, dass wir mit der Mannschaft weiterarbeiten und jeden Spieler weiter entwickeln. Was die Energie angeht, war es heute ein Schritt in die richtige Richtung.“

Kevin Behrens (VfL Wolfsburg): „Ich denke, wir haben in der ersten Halbzeit gut dagegengehalten, in der zweiten Halbzeit haben wir uns zu weit hinten reindrücken lassen. Wenn man hier so lange führt, will man eigentlich auch gewinnen. Wenn man so kurz vor Schluss das Tor kriegt, das ist sehr bitter. Wir müssen uns heute eigentlich belohnen, aber es passt zur Situation. Vielleicht hatten wir zu viel Angst etwas zu verlieren und wollten nicht viel Risiko gehen. Da müssen wir uns steigern, um solch eine Führung zu verwalten.“

Niko Kovac (Trainer VfL Wolfsburg): Ich habe ein gutes BL-Spiel gesehen mit mehr Vorteilen für uns in der ersten Halbzeit und für die Eintracht in der zweiten. Das dritte Tor hat uns gefehlt, mit einem 3:1 wird es ein bisschen schwieriger für Frankfurt. Wir haben die Bälle zu leicht weggeben. Unterm Strich ist es ein ein korrektes Ergebnis. Wir haben viel investiert, es ist leider nicht mehr geworden.“

Quellen: Eigene, DAZN

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52 Kommentare

  1. @50: Volle Zustimmung!
    Ich kann die gesammelten Ausreden auch nicht mehr hören, und wenn man jetzt schon den „Willen“ als Mutmacher bemühen muss (der sollte für mich übrigens selbstverständlich sein), dann bleibt wirklich nur noch das Prinzip Hoffnung für den Rest der Saison, denn die stirbt ja bekanntlich zuletzt…..
    Wir sollten uns m.E. auch nicht darauf verlassen, dass TSG und SCF weiter schwankend oder schwächelnd unterwegs sind, denn sonst rutschen wir ruckzuck auf Platz 8 oder 9 ab, und das wäre für mich dann trotz aller Veränderungen zu Saisonbeginn bei dem Kader eine enttäuschende Saison (insbesondere in der Gesamtbetrachtung mit DFB und UCL Pokal).

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  2. Was einige offenbar miß interpretieren: Sich dafür auszusprechen, sich im Sommer mit einem besseren Trainer neu aufzustellen, ist PRO Eintracht. Nicht kontra.

    Was sich unterscheidet ist lediglich die Einordnung des aktuellen Trainers und dabei ist es im Sinne der Pluralität gewollt gewünscht, dass Auffassungen unterschiedlich sein können.

    Im Übrigen ist das tatsächlich eine schwarz/weiss Sache, genau wie Ehe oder Tod. Es gibt nur zwei Zustände.

    Ich habe meine Entscheidung getroffen, was ich für die richtige Lösung halte, egal wie der Rest der Saison läuft. Die Entscheidungsfindung basiert auf den bisher gemachten Erfahrungen und diese ändern sich ja nicht mehr. Jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, einen erfahrenen Trainer für ab Sommer zu akquirieren.

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