Laura Freigang (rechts im Vordergrund) und Merle Frohms freuen sich auf die neue Saison. (Bild: IMAGO / Hartenfelser)

Die Vorbereitungen auf die neue Saison sind abgeschlossen. Am Sonntag um 13 Uhr starten die Eintracht-Frauen im heimischen Stadion am Brentanobad gegen den SC Sand in die neue Spielzeit. Mehrere Wochen haben die Adlerträgerinnen sich auf das neue Jahr vorbereitet und zahlreiche Trainingseinheiten auf dem Gelände des Waldstadions absolviert.

Intensive Arbeit an neuem Spielsystem

„Durch die Trainingsbedingungen im Deutsche Bank Park haben wir ganz neue Möglichkeiten und ein viel höheres Trainingsniveau. Wir haben hier ein tolles Greenkeeper-Team, das eine sehr professionelle Arbeit macht. Das überträgt sich auf das Training: Man hat wirklich das Gefühl, ein Profi zu sein“, berichtete Laura Freigang auf der Homepage der SGE. Die 23-Jährige verriet zudem, dass das Team an einem neuen Spielsystem mit Ballbesitz gearbeitet hat. Merle Frohms ergänzte, dass ein weiterer Schwerpunkt auf die Variabilität gelegt wurde, um „unberechenbarer für den Gegner zu sein.“

„Die Findungsphase ist jetzt vorbei“

Nach einer durchwachsenen Saison 2020/2021, die die Hessinnen auf Platz sechs beendeten, schielen Freigang und Frohms in diesem Jahr weiter nach oben. Das DFB-Pokalfinale habe das Team zusammengeschweißt. „Wir sind im vergangenen Jahr alle ein bisschen erwachsener geworden. Wir haben ganz klar das Ziel, dieses Jahr konstanter zu werden, auch was die Punkte und die Tabelle anbelangt“, meinte Freigang. Ihre Kollegin betonte zudem, dass die Mannschaft im Kern zusammengeblieben sei: Lediglich jeweils drei Ab- und Zugänge hat Eintracht Frankfurt bisher vermeldet.

„Die Findungsphase ist jetzt vorbei. In der vergangenen Saison haben wir uns sortiert, jetzt wissen wir, was wir können und haben unsere Ansprüche dementsprechend angepasst. Der Traum ist, beim Spiel um Platz drei mitmischen“, stellte die Torhüterin klar. Der 26-Jährigen sei aber bewusst, dass die Konkurrenz sich auch weiterentwickelt hat und es sehr schwierig werde, dieses Ziel zu erreichen: „Unsere Aufgabe ist es deshalb, erst einmal weniger Punkte liegenzulassen und unnötige Niederlagen zu unterbinden.“

Dankbarkeit und Wertschätzung in Zeiten von Corona

Zum Thema Coronavirus äußerten sich die beiden Adlerträgerinnen auch noch. Dabei kristallisierte sich heraus, dass beide sehr dankbar dafür seien, ihrer Arbeit trotz der schwierigen Umstände weiterhin nachgehen zu können. „Es ist ein absolutes Privileg, dass wir nicht nur weiterhin unser Gehalt bekommen haben, sondern auch weiter mit der Mannschaft Fußball spielen durften. Das habe ich definitiv zu schätzen gelernt im vergangenen Jahr“, erklärte Freigang. Frohms ergänzte: „Ich habe es immer wieder bei meinen Brüdern mitbekommen, die im Amateurbereich Fußball spielen. Sie durften jetzt das erste Mal seit anderthalb Jahren wieder gemeinsam trainieren. Da habe ich auf alle Fälle gemerkt, wie privilegiert ich bin, Fußball spielen zu dürfen.“

Frohms vermisst das Selbstverständnis in der Gesellschaft

Abschließend sprachen sie noch die Professionalisierung des Frauenfußballs an und äußerten sowohl Kritik als auch Lob. „Wir wünschen uns mehr Präsenz in den Medien. Unser Profi-Dasein ist in der Öffentlichkeit noch nicht überall so angekommen. Das Selbstverständnis in der Gesellschaft fehlt“, unterstrich Frohms, während Freigang auch die Dinge erläuterte, die in den jüngsten Monaten ausgebaut wurden: „Ich habe schon das Gefühl, dass der Frauenfußball in der Gesellschaft häufiger angesprochen wird. Auch wenn es nur sehr langsam ins Rollen kommt, ist es schön zu sehen, dass sich etwas entwickelt und sich Menschen dafür einsetzen.“ Alle Spiele der Frauen-Bundesliga werden ab dieser Saison von „Magenta Sport“ live übertragen.

Außerdem ist der Angreiferin bewusst, dass es nicht die Frauen-Mannschaft sei, die der SGE Geld in die Kasse spüle. „Ich freue mich deshalb nochmal mehr, bei einem Verein zu spielen, der den Frauenfußball fördert.“ Vor 1.046 Zuschauern darf die Eintracht am Sonntag die neue Saison eröffnen. Der freie Ticketverkauf startet am Donnerstag.

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4 Kommentare

  1. Ich drücke unseren Frauen die Daumen, dass sie wieder an die erfolgreiche Zeit des FFC anknüpfen können. Ich finde die Aussagen der beiden was die Professionalisierung und die verbesserten Trainingsbedingungen angeht gut. Auch im Frauenfussball geht es immer mehr in die Richtung Profifußball. Dazu sind die kleinen, teilweise rein auf Frauenfussball ausgerichteten Vereine nicht mehr in der Lage. Wie Freigang gesagt hat, da wird kein Geld verdient, das ist ein Zuschussgeschäft.

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  2. Neues Spielsystem mit Ballbesitz, höhere Variabilität und Unberechenbarkeit und das Ziel, konstanter zu werden – klingt für mich nach guten und richtigen Ansätzen.

    Hoffe die Frauen arbeiten zudem an einer verbesserten Offensive. Die Defensive (gemessen an der Anzahl Gegentore) war bereits letztes Jahr sehr gut, aber die Torausbeute ist letzte Saison nicht immer gut ausgefallen.

    Drücke den Frauen weiterhin die Daumen.

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  3. Ein Platz zwischen 3 und 5 sollte diese Saison drin sein. Im Pokal ist wie immer alles möglich. Mir gefällt das selbstbewusste Auftreten der jungen Damen.

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  4. In der ersten Saison im Dress der Adler war die große Schwankungsbreite der Leistungen bezeichnend , ebenso wie viele unnötige und viel zu leichte Tore und zu wenig Ruhe am Ball.
    Konstanz und inbesondere das Abrufen der Leistungsfähigkeit gegen „kleinere Gegner“ , da haben die Mädels recht.
    Das wird aber auch diese Saison kein Selbstläufer, Hoffenheim, Freiburg und Potsdam haben auch Fortschritte gemacht.
    Deshalb ist Kampf um Platz 3 sehr anspruchsvoll. Doch wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
    Ich bin jedenfalls mit dem Herzen bei den Mädels dabei.
    Forza SGE !

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