12.12.2014, Fussball, 1. BL, TSG Hoffenheim - Eintracht FrankfurtEs hatte sich in den letzten Spielen abgezeichnet: Eintracht-Fans werden sich in naher Zukunft auf Spektakel, spannende Begegnungen und Krimis einstellen können, aber auch darauf, dass die SGE nicht immer das bessere Ende für sich haben wird. Nach der 2:3-Niederlage bei der TSG Hoffenheim wurden die Spieler von den mitgereisten Anhängern gefeiert, die bei aller Enttäuschung über die Niederlage eine leidenschaftliche Leistung ihrer Mannschaft und ein Offensivspektakel beider Teams bewundern durften.

Trainer Thomas Schaaf sah – wie erwartet – keine Veranlassung, die in den letzten Wochen so erfolgreiche Elf zu ändern und nahm gezwungenermaßen nur einen Wechsel vor: Timo Hildebrand ersetzte den erkrankten Felix Wiedwald. Das Spiel begann zerfahren, beide Mannschaften versuchten, das Mittelfeld schnell zu überbrücken, doch die Abwehrreihen standen gut und die Fehlpassquote war  höher als erwartet. Hoffenheim musste nach 10. Minuten bereits zum ersten Mal wechseln, nachdem sich der ehemalige Eintracht-Spieler Süle in einem Zweikampf mit Seferovic offenbar das Knie verdreht hatte.

Die Frankfurter hatten in der Anfangsphase große Mühe, den höheren Ballbesitz in gefährliche Situationen umzuwandeln. Insbesondere Marc Stendera leistete sich viele Ballverluste und konnte in der ersten Hälfte nicht an die zuletzt so starken Leistungen anknüpfen. Fast alle Angriffsbemühungen liefen über die starke rechte Seite der Eintracht, auf der Chandler viel Dampf machte und Aigner sich packende Duelle mit seinem Gegenspieler Kim lieferte. Hoffenheim bekam Mitte der ersten Halbzeit das Spiel besser in den Griff, ohne sich aber gefährliche Chancen herauszuarbeiten. Der große Aufreger aus Frankfurter Sicht ereignete sich in der 22. Minute: Meier verlängerte den Ball per Kopf zu Seferovic, der frei vor Torhüter Baumann auftauchte, das Lederl an diesem vorbeispitzelte, dann aber zu Fall gebracht wurde. Elfmeter für die SGE? Nein, Schiedsrichter Drees sah die Situation anders und ließ weiterspielen. Eine knifflige Situation, die auch zugunsten der Eintracht hätte entschieden werden können.

12.12.2014, Fussball, 1. BL, TSG Hoffenheim - Eintracht FrankfurtHoffenheim erspielte sich gegen Ende der ersten Halbzeit leichte Vorteile, außer einer Gelegenheit von Elyounoussi (36.) tat sich vor den Toren nicht viel. Es bedurfte eines Fehlers der Eintracht, dass Hoffenheim kurz vor der Pause zu ihrem Führungstreffer kam. Chandler vertändelte den Ball vor dem gegnerischen Strafraum, Roberto Firmino schnappte sich die Kugel, ließ sich von Hasebe nicht abschütteln und passte den Ball zu Volland, der den herausgelaufenen Hildebrand umlief und zur Führung einschob. Der Ballverlust und das passive Zweikampfverhalten erinnerten an längst überwunden geglaubte Zeiten. Eigentlich hatte die Eintracht das Spiel offen gestalten können, auch wenn nach vorne nicht allzu viel lief. Das sollte sich im zweiten Durchgang ändern.

In der zweiten Hälfte wirkten die Frankfurter aufmerksamer und wacher, v.a. Stendera zeigte eine deutliche Steigerung, ging beherzter in die Zweikämpfe und getraute sich, auch längere Bälle zu spielen. Eine schöne Spieleröffung des 19-jährigen Youngsters hätte in der 54. Minute auch fast den Ausgleich herbeigeführt. Einen tollen Steilpass von Stendera legte Seferovic ab auf Alex Meier, der allerdings deutlich verzog. Nur vier Minuten später war es dann aber soweit: Wiederum behauptet Stendera den Ball, spielt nach links zu Oczipka, dessen butterweiche Flanke Stefan Aigner sehenswert volley mit links ins rechte Ecke vollendete. Die Eintracht machte danach unheimlich viel Druck und wäre durch Chandler in der 60. Minute fast in Führung gegangen, doch leider landete sein schöner Schlenzer aus 25 Metern nur am linken Lattenkreuz.

Die Eintracht war am Drücker – und Hoffenheim ging wieder in Führung: Nachdem Hildebrand in der 65. Minute gegen den eingewechselten Szalai noch großartig geklärt hatte, war er eine Minute später machtlos. Hasebe verlor am eigenen Strafraum leichtsinnig das Leder, Beck flankte auf Volland, der auf Schwegler weiterleitete. Dessen Schuss konnte von Hildebrand zunächst noch abgewehrt werde. Auf der Linie stand aber Szalai, der den Ball nur über die Linie drücken musste. Allerdings hätte der Treffer nicht zählen dürfen, da Szalai zuvor im Abseits gestanden hatte. Der erneute Rückstand war bitter für die SGE, da sie zuvor am Drücker gewesen war. Hoffenheim bekam eine zweite Luft und startete – immer wieder initiiert von Firmino – Angriff auf Angriff auf das Frankfurter Gehäuse. Im Minutentakt kamen die Sinsheimer zu guten Gelegenheiten, alleine Elyounoussi hatte in der 72. und 76. zwei Riesenchancen – das Tor aber machte die Eintracht.

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10 Kommentare

  1. Ralf, setzen, 15 Punkte. Der letzte Absatz bringt es auf den Punkt und dieses Team macht einfach Spaß. Wer hätte das vor einem Monat gedacht?

    Weiteres Positivum in der Niederlage: bis gestern erschien Piazon als für immer abgemeldet, jetzt punktet er mit der Vorlage zum 2:2.

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  2. Ich persönlich hätte lieber ein Unentschieden oder dreckigen Sieg gesehen als ein Spektakel dank schlechter Defensive! Dann wäre die Eintracht 4. und ich könnte gut einschlafen anstatt mich über weitere verschenkte Punkte zu ärgern

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  3. Ich gebe Aigner eine 5 in der ersten HZ.

    Und in der zweiten HZ eine 3.

    Das zweite Spiel in Folge wo Aigner die erste Halbzeit verpennt.

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  4. Dreimal hat Schwegler bewusst zugetreten.

    Den ersten den Schwegler bewusst in die Hakken getreten hat war Aigner.

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  5. Ein tolles Siel – leider mit dem falschen Ergebnis. 2:2 wäre gerecht gewesen. Was interessiert es, wenn HOPPenheim nix aus den Chancen macht, wir hatten in den letzten Minuten auch noch zwei dicke. Zumal das Torvon Szalai auch noch Abseits war. Unverständlich warum Firmino so viele Chancen vorbereiten durfte. Und: Schwegler hätte eine gelbe Karte kriegen müssen. Dann hätte der sich mehr zurückhalten müssen. Unserebesten waren heute Russ, Chandler und Seferovic, unser schwächster Inui. Wasmich freut: der Einsatz, den alle an den Tag legen. Unser Spiel ist jetzt richtig Spektakel. Kein Ballgeschiebe mehr, sondern immer Action. Natürlich kann das auch nach hinten losgehen.

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  6. Hildebrand…….3,25
    chandler………..2,75
    Russ……………..2,50
    Bamba…………..3,25
    Oczipka…………2,85
    Aigner……………4,0
    Hasebe………….3,25
    stendera………..3,50
    Inui………………..4,5
    Meier……………..4,25
    Seferovic. ………2,25

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  7. @1
    Dass jetzt Piazon aufgrund einer Vorlage plötzlich gut sein soll, ist wohl etwas übertrieben. Der hat 100% eine Klausel im Vertrag, dass er auf eine bestimmt Anzahl von Einsätzen kommen muss. Anders ist nicht zu erklären, dass der so oft spielt. Dafür kommen dann Spieler wie Kadlec oder Flum nicht in den Kader.

    Die Wechsel waren sowieso komisch. Meiner Meinung nach hätte Kittel anstatt Piazon kommen müssen. Kittel ist top drauf und gewinnt im Gegensatz zu Piazon auch mal Zweikämpfe. Warum Schaaf dann Madlung nach dem 2:2 auf die 6 stellt, ist mir auch nicht ganz klar.

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  8. Super Spiel, geiler Support, super Mannschaft.

    Nachdem wir zu Saisonbeginn (trotz Punktgewinne) gespielt haben wie ein Absteiger, macht es wieder richtig Freude, der Mannschaft zu zuschauen. Wenn wir so weiterspielen, gibt das eine entspannte Saison mit vielen guten Spielen!!

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  9. @8
    Nenn mir doch einen anderen plausiblen Grund warum Piazon so viele Einsätze bekommt. Seine Leistung ist jedenfalls kein Grund.

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