Jesús Vallejo steht im Mittelpunkt der spanischen Medienlandschaft.
Jesús Vallejo steht im Mittelpunkt der spanischen Medienlandschaft.

Shooting-Star, Newcomer des Jahres, Gewinner der Hinrunde – auf Jesús Vallejo prasseln von allen Seiten die Lobeshymnen herab. Der Spanier, der in drei Tagen 20 Jahre alt wird, lässt sich davon im Gespräch mit der Zeitung „AS“ nicht aus der Ruhe bringen und verwendet authentisch die von seinem Trainer Niko Kovac permanent gepredigten Worte harte Arbeit und Demut. Dabei wird er schon mit den großen Innenverteidigern in der Branche verglichen, bei Stammverein Real Madrid wollen sie ihn zum Nachfolger von Sergio Ramos aufbauen. „Mit diesen Spielern verglichen zu werden, macht mich stolz“, sagt Vallejo, um sofort abzuwehren: „Aber ich vergleiche mich mit niemanden, ich versuche einfach so zu bleiben, wie ich bin.“

Bislang ließ der Abwehrspieler den Worten auch Taten folgen und verrichtete seine Arbeit zumeist nicht nur solide, sondern im überdurchschnittlich guten Bereich, wie auch die SGE4EVER.de-Durchschnittsnote von 2,47 zeigt. Nur sechsmal stand keine zwei vor dem Komma, schlechter als 3,5 wurde er nicht bewertet. Um sich noch weiter zu verbessern nutzt er nicht nur das tägliche Training bei der Eintracht, sondern auch sein TV-Gerät. Vallejo schaut genau hin, wie die Königlichen verteidigen, es handele sich schließlich um das „beste Abwehrzentrum der Welt“.

Bei jedem seiner Sätze ist spürbar, wie viel ihm der Wechsel im Sommer 2015 für rund sechs Millionen Euro von Real Saragossa in die spanische Hauptstadt bedeutet hat. Sein Ziel ist klar definiert: In ein paar Jahren Stammverteidiger bei Real sein und regelmäßig im Santiago Bernabeau-Stadion auflaufen: „Ich habe diesen Traum, ich hoffe, dass der Tag kommt. Wenn ich ehrlich bin, arbeite ich jeden Tag meines Lebens dafür.“ Madrids Trainer Zinedine Zidane betrachtet die Leistungen des hochtalentierten Spielers mit großer Freude. „Als ich in Frankfurt unterschrieben hatte, sagten sie mir, dass sie meine Entwicklung genau beobachten werden und das tun sie“, spürt Vallejo die hohe Anerkennung, die ihm entgegengebracht wird: „Sie kommen, um mich persönlich zu sehen und rufen an. Ich freue mich darüber, weil das bedeutet, dass sie mich wertschätzen.“

Seine Aufgabe bei der Eintracht wird der Musterprofi jedoch nicht vernachlässigen. Der bisherige Saisonverlauf, der die Hessen auf Rang vier vorstoßen ließ, macht ihn „glücklich. Wir müssen so weitermachen, es ist noch ein langer Weg.“ Vallejo will weiterhin alle Informationen aufsaugen, sich in jedem Training verbessern und an seinen Schwächen arbeiten. Gegen den VfL Wolfsburg und 1. FSV Mainz 05 zahlte er in den letzten beiden Partien der Vorrunde erstmals Lehrgeld und stieß körperlich etwas an seine Grenzen. Er wirkte müde nach einem für ihn langen halben Jahr, schließlich stand er bei 17 von 18 Pflichtspielen auf dem Feld. Nachdem sich Guillermo Varela am zweiten Spieltag gegen den SV Darmstadt 98 nach sieben Minuten verletzte, verpasste Vallejo keine Minute mehr.

Der U20-Nationalspieler hat sich bei den Hessen schnell eingefügt und lernt intensiv die deutsche Sprache. Er will wissen, was um ihn herum geschieht und kommunizieren können. Ein großes Lob hat er für Dolmetscher Stéphane Gödde übrig, den er gar als „Phänomen“ bezeichnet. Vallejo traut sich intern inzwischen auch, die ersten Kenntnisse in die Praxis umzusetzen und Dinge, die er kennt, auf Deutsch zu sagen. Ob er diese erworbenen Kenntnisse noch ein weiteres Jahr bei der Eintracht anwenden darf, wird sich erst Mitte des Jahres herauskristallisieren. Real Madrid wird sich Zeit lassen bei dieser Entscheidung und zunächst noch abwarten, ob Pepe tatsächlich geht oder doch noch bleibt. Bis dahin gilt: Geduld haben und sich über jede gute Leistung, die Vallejo abruft, freuen.

- Werbung -

1 Kommentar

  1. Nicht viel labern, sondern MACHEN.
    Großartiger Junge, seine Art auf und neben dem Platz gefällt mir.
    Es sei ihm gegönnt, das er seinen Traum verwirklichen kann.

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -