Bei der Frankfurter Eintracht ist Spielmacher Marco Fabian derzeit der gefeierte Held. Nach Monaten der Eingewöhnung brachte er am vergangenen Wochenende gegen Bayer Leverkusen (2:1) seine ersten konstant guten 90 Bundesliga-Minuten auf den Rasen und hatte mit einem Tor und einer Vorlage den statistisch größten Anteil am zweiten Heimsieg der SGE. Fabian war lauffreudig, torgefährlich und für seine Mitspieler immer anspielbar. Kurz: Er war der Ideengeber des Eintracht-Spiels. Vor rund 25 Jahren hatte diese Rolle noch Weltmeister Uwe Bein inne, der seinem x-ten Nachfolger bei der Eintracht am Montagabend im “hr-heimspiel!” ein durchweg gutes Zeugnis ausstellte.
“Jetzt sieht man, dass er eine komplette Vorbereitung unter Niko Kovac mitgemacht hat und eine ganz andere Fitness hat. Er hat angedeutet, was er kann”, zeigte sich Bein vom Mexikaner angetan und sieht ihn noch längst nicht am Ende seiner Entwicklung. Auch das vermeintlich größte Defizit Fabians – die Schnelligkeit – empfindet der einstige Mann für den tödlichen Pass nicht mehr als Kernproblem des teuren Winterneuzugangs: “Vielleicht hatte er am Anfang ein paar Pfunde zu viel drauf, aber jetzt sieht man auch eine gewisse Geschwindigkeit.”
Neben der mangelhaften Fitness, die auch Ex-Trainer Armin Veh in der Wintervorbereitung noch nicht beheben konnte, war die Eingewöhnung in den deutschen Fußball eine weitere hohe Hürde Fabians. Die prekäre sportliche Situation im Frühjahr mit zahlreichen Niederlagen und nur wenigen Erfolgserlebnissen tat ihr übriges, um den Einstand des mexikanischen Olympiasiegers zu erschweren. “In den ersten Spielen hat er mir richtig leid getan. Er hat viel versucht, ist aber nie richtig ins Spiel gekommen”, empfand auch Uwe Bein. Der Weltmeister von 1990 hegt nun aber berechtigte Hoffnungen, dass Fabian bei der Eintracht angekommen ist.
Da der Fußball aber gerade in Zeiten von Englischen Wochen ein Tagesgeschäft ist, gilt es für Marco Fabian und den Rest der Mannschaft bereits drei Tage nach dem Leverkusen-Spiel, die Leistung vom Wochenende gegen den FC Ingolstadt zu bestätigen. Trainer Kovac hat dazu bereits angekündigt, auf einigen Positionen rotieren lassen zu wollen. Für Uwe Bein kein Problem, denn die Eintracht habe in seinen Augen im aktuellen Kader auch “viele gleichwertige Spieler, die hinten an stehen.” Eine Rotation ohne Qualitätsverlust ist deshalb ohne weiteres möglich. “Die Mannschaft ist fit und sie kann über 90 Minuten Tempo gehen. Das spricht für die Eintracht”, sieht der vielleicht beste Spielmacher der SGE-Geschichte seinen Ex-Klub für eine erfolgreiche Englische Woche gerüstet.
4 Kommentare
„In den ersten Spielen hat er mir richtig leid getan. Er hat viel versucht, ist aber nie richtig ins Spiel gekommen“, empfand auch Uwe Bein.Und genau deshalb hat er nicht so oft gespielt. Jetzt ist er soweit ( wenn er die Leistung in den nächsten Spielen bestätigen kann ) zu zeigen, was er kann.
Würde mich freuen, auch weil er außerhalb des Platzes alles für die gute Integration tut. Ich mag ihn. Auch die drei Sätze auf deutsch im Interview auf deutsch.
absolut bemüht der Spieler, kommt sympathisch rüber, somit habe ich noch die Hoffnung, dass sich diese für Frankfurter Verhältnisse große Investition noch lohnen könnte. Weiter so.
Tolle Leistung von Fabian...aber heute gegen Ingolstadt habe ich einfach das Bauchgefühl, dass er heute nicht der Richtige ist. Gegen Hertha am Samstag finde muß er gesetzt sein. Wie gesagt, einfach nur ein Bauchgefühl, wir werden sehen.
@3
Wir haben mindestens drei (potentielle) Spielmacher im Kader:
Einer wird vielleicht gg. Ende der Rückrunde wieder Fussball spielen können.
Der zweite gehört auch zu den Jungspielern, schien aber zuletzt um eine Schaffenspause zu werben.
Der dritte beginnt gerade mit beiden Beinen, Kopf und Herz in der BL anzukommen, indem er die letzte Partie entscheidend geprägt hat.
Wessen Bauchgefühl oder Sachverstand auch immer heute Abend zu einer Aufstellung führt - hoffentlich gehört der offenbar einzige, der die Spielmacherrolle aktuell tatsächlich ausfüllen kann: dazu!
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