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Thomas Schaaf – Wer steckt hinter diesem Namen?

„Eintracht Frankfurt ist am heutigen Tag hocherfreut darüber, dass wir mit Thomas Schaaf für die nächsten beiden Jahre einen Trainer verpflichtet haben, von dem wir überzeugt sind, dass er zu Eintracht Frankfurt passt und dass er die realistischen Ziele mit uns verwirklichen kann.“ Heribert Bruchhagen merkte man bei der gestrigen Pressekonferenz die große Erleichterung nach der Verpflichtung von Thomas Schaaf an. Die Unruhe, die vor allem im Blätterwald verbreitet wurde, scheint mit einem Schlag wie weggewischt zu sein. Und das Lächeln des Vorstandsvorsitzenden zeigt deutlich, dass da jemand gekommen ist, der genau dessen Anforderungen entspricht. Die Trainer der Eintracht in seiner Amtszeit hätten allesamt etwas „Stollenschuh-haftes“ gehabt. Soll heißen, sie waren „stark am Fußball orientiert“. Wenn diese Beschreibung nicht auf den neuen Übungsleiter der Adler zutrifft, auf wen dann?

Wer aber ist Thomas Schaaf überhaupt? Der Ur-Bremer ist gar kein gebürtiges Nordlicht, sondern wurde Luftlinie nur 71 Kilometer südlich von Frankfurt in Mannheim am 30. April 1961 geboren. Nachdem Schaaf in der Jugend zunächst für den BBV Union Bremen auflief, wechselte er schon früh zum SV Werder Bremen. 1972, also im Alter von 11 Jahren, begann die Ära des in der Öffentlichkeit oft knorrig wirkenden Trainers an der Weser. Insgesamt 41 Jahre blieb der 53jährige den Hanseaten treu und feierte dort, sowohl als Spieler, als auch als Trainer, große Erfolge. Im Trikot der Bremer bestritt Schaaf als Rechtsverteidiger 262 Bundesliga- und 19 Zweitligaspiele und gewann in dieser Zeit je zweimal die Deutsche Meisterschaft (1988, 1993) und den DFB-Pokal (1991, 1994), sowie einmalig den Europapokal der Pokalsieger (1992).

In seiner Zeit als Trainer spielte die Eintracht schon zweimal eine tragende Rolle. Im April 1999 wurde Felix Magath beim SV Werder nach einer 1-2 Niederlage gegen die Hessen entlassen – sein Nachfolger Thomas Schaaf gewann drei der letzten vier Spiele (sie hatten, im Gegensatz zu allen anderen Vereinen, noch ein Nachholspiel zu bestreiten) und wurde anschließend auch noch DFB-Pokal-Sieger gegen den FC Bayern München. Im Jahr darauf scheiterten die Bremer im Finale dann zwar gegen denselben Gegner, jedoch erkannte man, dass sich an der Weser wieder etwas entwickeln würde. Nach dem Abschied von Otto Rehhagel, ebenfalls 14 Jahre Trainer an der Weser, im Sommer 1995 versuchten innerhalb von vier Jahren vier Trainer die Erfolge des „Rehhakles“ zu wiederholen. Erst unter Schaaf holten die Grün-Weißen nicht nur die deutsche Meisterschaft 2004, sondern auch noch zweimal den DFB-Pokal (2004, 2009). Noch größer zu bewerten war die dauerhafte Präsenz in der Champions League, gekrönt vom zweimaligen Weiterkommen ins Achtelfinale (2005, 2006). Auch im UEFA-Pokal waren die Werderaner, wenn sie mal abgestuft wurden, präsent und verpassten 2009 im Finale gegen Shaktar Donezk nur knapp den Finalsieg.

Nun also Eintracht Frankfurt – der Verein, gegen den Thomas Schaaf seine letzte Partie als Trainer der Bremer bestritt und mit einem 1:1 am 11. Mai 2013 die Klasse hielt. Es musste wohl so sein, dass sich der Kreis nun schließt und der gebürtige Mannheimer bei den Hessen den nächsten Schritt in seiner bislang so erfolgreichen Trainerkarriere gehen wird.

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