Wollen gegen Gladbach gemeinsam jubeln! Stefan Aigner (li.) und Haris Seferovic (re.).
Wollen gegen Gladbach gemeinsam jubeln! Stefan Aigner (li.) und Haris Seferovic (re.).

Es ist bereits seine vierte Saison im Trikot der Eintracht. In den vergangenen Jahren war Stefan Aigner immer ein Leistungsträger bei den Hessen. Seine unergründlichen Laufwege, der Torinstinkt, sein Kampf- und Teamgeist haben ihn ausgezeichnet und unersetzlich für das Spiel der Adler gemacht. War der 28jährige fit, hat er auch gespielt. Doch der Start in die neue Saison verlief schleppend. An den Torfestivals gegen den VfB Stuttgart (4:1) und den 1. FC Köln (6:2) war er – was sehr ungewöhnlich ist – nicht mit Toren und Vorlagen beteiligt. Im Gegenteil – trotz Sieges im Schwabenland am 3. Spieltag wurde der Spieler zur Partie gegen die Geißböcke rausrotiert.

Das wurmte den ehrgeizigen Blondschopf verständlicherweise. Aber das sei – wie er bei BILD zugibt – nun abgehakt. Schon in der vergangenen Spielzeit musste er bis zum 9. Spieltag auf seinen ersten Saisontreffer, damals als Einwechselspieler gegen den VfB Stuttgart erzielt, warten. Deshalb blickt Aigner auch optimistisch nach vorne: „Ich fühl‘ mich gut, bin spritzig und erarbeite mir auch wieder meine Chancen. Das stimmt mich positiv, dass ich auch irgendwann treffe.“ Gegen den FC Ingolstadt war er bis zum Schluss bemüht und hatte auch nach knapp 70 gespielten Minuten die größte Möglichkeit im Spiel: Mit seinem Kopfball aus kürzester Distanz verfehlte er jedoch den gegnerischen Kasten. Tatsächlich sah man den Flügelflitzer schon in besserer Form auf dem Feld herumrennen. Er plädiert daher wieder für ein 4-2-3-1 System, da fühle er sich „auf der Außenbahn am wohlsten. Trotz alledem, geht es auch im Sturm, wenn wir mit Raute spielen. Ich ordne mich dem Ganzen unter.“

Aigner bedauert Inui-Abgang

Allerdings erkennt auch Aigner, dass auf der linken Seite – selbstverschuldet – eine Lücke klafft: „Ich hab‘ ja damals schon gesagt, dass ich überrascht war, dass Taka gegangen ist. Er hat viele Bälle vorgelegt, auch mir. Ohne ihn haben wir im Moment auf links Schwierigkeiten.“ Vor allem in der Saison 2012/13 harmonierte das Flügelduo prächtig miteinander. Auch in der vergangenen Spielzeit deuteten sie im Gespann – beispielsweise am 19. Spieltag beim 1:1 gegen den VfL Wolfsburg – an, was in ihnen steckt. Da dribbelte der Japaner durch das Mittelfeld und bediente eben Aigner, der eiskalt zur Führung abschloss.

Aigner (re.) vermisst Inui (li.).
Aigner (re.) vermisst Inui (li.).

Diese Kombinationen aber sind passé! Jetzt möchte der Ex-Löwe auch ohne seinen Partner wieder an die gewohnte Form anknüpfen und seinen Schnitt von mindestens sieben Treffern pro Saison erreichen. Und dann mit der Mannschaft den nächsten Schritt gehen. Es sei einfach ärgerlich, dass dies auch in dieser Saison bislang nicht gelinge, gibt Aigner zu. „Gegen Schalke haben wir die zweite Halbzeit gut gespielt und hätten einen Punkt verdient gehabt, aber gegen Berlin, wenn du daheim führst und dann auch in Ingolstadt da schenkst du fünf Punkte her, das ist echt nervig.“ Aber mit reden alleine hole man nicht die nötigen Zähler. Jetzt müssten auch wieder Taten folgen. Am besten schon gegen Borussia Mönchengladbach.

Es ist eine Duplizität der Ereignisse. „Die Ausgangslage ist, wie vor einem Jahr, nicht optimal. Wir stehen zwar noch nicht brutal unter Druck, aber wir müssen punkten.“ Die Stimmung war im November 2014 ähnlich angespannt und dann gelang der überraschende 3:1 Auswärtssieg im Borussen-Park. Ein Erfolg am nächsten Samstag täte wohl ähnlich gut. Der Respekt vor den wiedererstarkten Gladbachern ist allerdings groß, wie Aigner betont: „Sie haben seit dem Trainer-Wechsel (Schubert für Favre/d. Red.) einen echten Lauf, sind offensiv extrem stark. Wir müssen im Vergleich zu Ingolstadt auf jeden Fall zwei, drei Klassen drauf legen, sonst bestehst du gegen die nicht.“ Das Team vom Niederrhein erlitt in der Länderspielpause jedoch einen herben Rückschlag. Bei Nationalspieler Patrick Herrmann wurde ein Kreuzbandriss diagnostiziert. Der pfeilschnelle Flügelspieler wird somit nicht nur gegen die Eintracht, sondern danach noch monatelang ausfallen.

Seferovic vor Comeback

Seferovic plant seine Rückkehr gegen Gladbach.
Seferovic plant seine Rückkehr gegen Gladbach.

Auf der anderen Seite hingegen rückt ein – heiß ersehntes – Comeback näher. Haris Seferovic konnte täglich die Dosierung steigern. Gestern übte der Schweizer bereits wieder mit der Mannschaft mit und blickt nun zuversichtlich in Richtung der nächsten Begegnung: „Ich konnte im Training alles mitmachen.“ Die Methode, die Seferovic so schnell zurückkommen ließ, nennt sich „Flossing“. Einmal am Tag wird so der lädierte Muskel mit einem Band für 10 Minuten abgewickelt. Dadurch entsteht ein starker Druck, wie der Angreifer schildert. Sobald das Band dann aber gelöst wird, schießt das Blut in die unterversorgten Körperpartien, wodurch Blutergüsse zügiger aufgelöst werden können. Schon bei Stefan Reinartz, der Wadenprobleme hatte, soll diese Methode gewirkt haben. Und jetzt wohl auch bei Seferovic – dessen Rückkehr wohl nicht nur Armin Veh höchst erfreuen würde.

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10 Kommentare

  1. Na, hoffen wir das die Jungs nicht verkrampfen, insbesondere Aigner nicht. Und vor allem, dass sie im Spiel wieder die richtigen Entscheidungen treffen. Hatte das Gefühl, wenn sie Optionen beim Abspiel und/oder Torschuss hatten, haben sie oft genau das falsche gemacht. Manchmal sah es sogar so aus, dass der ballführende Spieler bewusst einen Mitspieler nicht anspielte, weil er scheinbar meinte, der bringt es (heute) eh nicht. Dies wäre allerdings ein Armutszeugnis, ich hoffe ich täusche mich da sehr. Mal abgesehen davon, dass ja eher zu wenig Anspielstationen gab.

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  2. Das ist ein wichtiger Punkt Grantler, „…nicht verkrampfen…“ wird sehr wichtig sein. Denn erstens ist noch nichts passiert, zweitens geht die Saison noch lange und drittens sind wir klarer Aussenseiter und die Punkte vom letzten gegen Gladbach zu wiederholen sind zwar möglich, einplanen sollte man sie jedoch nicht.

    Daher Defensive stabilisieren und dann schnelle und vor allem präzise Konter über die Aussen Aigner und Seferovic/Waldschmidt/etc. fahren.
    Zudem wird wichtig sein, die zentrale vor der Abwehr dicht zu machen, da haben die Gladbacher schon wuselige Spieler. Daher könnte hier auch das Duo Reinartz (ist gesetzt) und, trotz schwacher Leistung zuletzt, Hasebe passen, da er beweglicher als die anderen 6er ist und sich schön in den Mann verbeißen kann.

    Habe eigentlich ein gutes Gefühl für das kommende Spiel…ein Punkt ist absolut drinnen und wenn alles perfekt läuft auch mehr. Voraussetzung ist jedoch eine andere Aufstellung, ein anderes System und ganz wichtig eine andere Einstellung.

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  3. „Sefe an Aigners Seite“ aber bitte nicht im Sturm sondern auf den Außenbahnen. Wir müssen das Spiel in der offensive in die breite ziehen, damit wir über die Außen zusätzliche Optionen bekommen und über die Mitte mehr Raum bekommen und in der Defensive die Räume eng machen. Aber das wird Gladbach auch versuchen. Die Eintracht kann nur gegen Gladbach bestehen wenn man den absoluten Siegeswillen entwickelt. Beispiel: Das Tor von Nordtveit (Weltklasse Vorlage Raffael). Mein erster Gedanke: Aigner (z.B.) hätte diesen Freistoß genommen (wie wohl jeder Spieler) und sich nicht aufgerappelt um zu flanken aber genau so muss es sein, das ist der absolute Siegeswillen, den Gladbach verloren hatte und durch den Trainerwechsel wohl wieder hat. Diesen ABsoluten Siegeswillen und die Torgeilheit hatten wir gegen den VFB und natürlich gegen Köln und nach den vielen Lobeshymnen (tut der Eintracht nicht gut) hat man diese Eigenschaften verloren.

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  4. Genau mein Reden und meine Worte !!! Inui fehlt schon, um allein dieses System spielen zu können…er war auch der Einzige der mal was Kreatives zustande bekam…mal ein überraschenden Pass oder Dribbling…oder 1 gegen 1…automatisch hatte man mehr Räume….genau DAS sieht man gar nicht mehr und das fehlt sehr !!! Auch Seferovic wird nicht das Optimale auf dem linken Flügel sein…man hat sich selbst seiner Stärken beraubt in dem man Inui abgegegeben hat und hat sich die Option genommen dieses System spielen zu können…wir wären viel schwerer auszurechnen gewesen und hätten je nach Gegner varieren können …selbst im Spiel hätte man umstellen können von dem einen auf das andere System…
    Völlig unnötig und dumm Inui zu verkaufen und das gerade mal für 500.000 BRAVO !!!

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  5. Der gute Inui fehlt, der schlechte Inui fehlt nicht. Leider war er öfter schlecht. Daher wurde ja mit Mijat Gacinovic einer ähnlicher Spielertyp geholt, aber scheinbar erst für 2016. Für das Spiel gegen Gladbach würde ich mir Abraham wegen seiner Schnelligkeit wünschen. Gladbach ist m. E. ähnlich wie wir am ehesten zu bekämpfen, wenn man den schwächeren Abwehrverband sofort unter Druck setzt, wenn die den Ball haben. D. h. aber auch das ALLE unsere Mannschaftsteile viel höher stehen müssen. Natürlich birgt das die Gefahr ausgekontert zu werden, daher unseren schnellsten auch in die Abwehr.

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  6. Ich mag Inui. Aber er ist weg, weil er nur noch fast durchgehend schlecht war. Er war nicht der Heilsbringer. Und wir haben diese Saison auch kreative Momente gehabt. 13 Tore schießt man nicht zufällig ( drittbester Wert in der Liga). Es scheint ja eher so, als ob die Raute das Problem wäre, weshalb jetzt ja ( glaube ich ) das alte System gespielt werden wird.

    Wichtiger ist der WIlle zu kämpfen und zu siegen. Das hat in Ingolstadt gefehlt

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  7. Das alte System kannst du nicht spielen, weil du Keinen für Links hast…und kommt mir jetzt nicht mit Kadlec Waldschmidt Joel oder Seferovic und der kleine Jugo braucht noch.

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  8. Wer hat denn da letztes jahr gespielt? inui. Und , hat der überzeugt? Da sind Stendera , Luca Joel oder Haris die deutlich bessere Alternative. Natürlich ist das nicht optimal, aber besser als letztes Jahr. Und Kittel kommt ja hoffentlich auch wieder. Der hat das teilweise letztes jahr gut gespielt.

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  9. Stendera der Rechtsfuss auf links Bravo…und schnell ist er ja auch nicht nee nee der geht gar net auf Links….Joel hat man ja gesehn, dass Dies NICHT seine Position ist…Luka seh ich auch eher in der Spitze oder wenn über Aussen eher rechts….Seferovic finde ich links verschenkt….aber wohl am Ehesten…

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  10. Wasn fürn Knoten? Wir haben keinen Knoten. Wir spielen so wie es unsere Möglichkeiten zulassen. Da wird kein Knoten platzen. Wir werden gute Spiele machen und gewinnen, aber auch viele schlechte Spiele und landen, wie immer, im Bereich zw. Platz 9-14. Das sind wir doch gewohnt. Alles gut

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