Hat mit den Frauen von Eintracht Frankfurt Großes vor: Siegfried Dietrich. (Bild: IMAGO / Hartenfelser)

Das Rennen um die Deutsche Meisterschaft in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga ist so spannend wie noch nie. Nur vier Punkte trennen die Eintracht von Tabellenführer Wolfsburg. Nachdem man auf dem vierten Platz überwinterte und sich nicht von den Topteams abhängen ließ, heißt es jetzt für die SGE-Frauen in der Rückrunde dranzubleiben und vielleicht für die ein oder andere Überraschung zu sorgen. Einer, der sich richtig darauf freut, ist Sportdirektor Siggi Dietrich.
Im Interview mit dem „Kicker“ ließ der 64-Jährige die Hoffnung auf Champions-League im kommenden Jahr durchblicken: „Das ist unser Traum, für den wir arbeiten, und eine Messlatte, die für unsere Zukunft wesentlich sein könnte. Schaffen wir es, die Leistungen der Hinrunde wieder abzurufen, werden wir auf jeden Fall ein Kandidat für europäische Luft sein.“
Der Erfolg der deutschen Mannschaften im europäischen Spitzenfußball freut den Vorsitzenden des DFB-Ausschusses für Frauen-Bundesligen: „Deutschland war das einzige Land mit drei Klubs in der Gruppenphase. Das ist ein großartiges Signal an deutsche und internationale Top-Spielerinnen!“
Der letzte deutsche Champions-League-Sieger aus Deutschland war der 1. FFC Frankfurt im Jahr 2015. Für die Eintracht und Dietrich geht es aber um das Hier und Jetzt: „Die Historie ist unseren Spielerinnen bekannt. Aber das war gestern, ist aber trotzdem auch Motivation für die Zukunft. Vor allem, wenn man sieht, dass Wolfsburg und München ihre nächsten Champions-League-Spiele in den großen Arenen austragen werden. Solche Highlight-Spiele in großen Stadien wird es, wie zuletzt auch bei unserer Eintracht, zukünftig öfter geben.“

Wird die Bundesliga zur stärksten Liga Europas?

Wer am Ende der Saison an der Tabellenspitze steht, mag der gelernte
Sportphysiotherapeut nicht zu prophezeien. Die Dominanz der Münchner und Wolfsburger aus den Vorjahren ist aber ein wenig  geschwunden. Die neue Konkurrenzsituation an der
Tabellenspitze macht die Bundesliga für Dietrich zur „spannendsten Liga Europas“.
Eine Ausgliederung der Bundesliga aus dem DFB sieht er im Moment nicht für sinnvoll: „Für unsere Vereine stellt sich aktuell die Frage einer Ausgliederung nicht. Dafür gäbe es nur eine sehr begrenzte Grundlage. Uns geht es um eine planstabsmäßige Professionalisierung unserer Ligen. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit guten Konzepten unserer Bundesligisten unter dem Dach der neuen DFB GmbH und im intensiven Austausch mit der DFL mittelfristig wieder die stärkste Liga Europas werden können.“

Die Liveübertragung aller Spiele ab dieser Saison hat den Vereinen sehr gutgetan. Dietrich bezeichnet es als das entscheidende Investment des DFBs im richtigen Moment.
Den Frauenfußball bezeichnet er als den „Fußball mit dem aktuell größten Wachstumspotenzial“. Daher hofft er auf eine wachsende Zusammenarbeit mit dem DFB, um sich noch moderner aufzustellen und verbesserte Voraussetzungen zu schaffen, um „den professionellen Frauenfußball in Deutschland weiter zu etablieren.“
Den Posten als Vorsitzender des Ausschusses Frauen-Bundesligen wird er für die nächsten drei Jahre treu bleiben. Dort will er die Wahrnehmung der Ligen und die Entwicklung der Strukturen im Frauenfußball verbessern. Dabei liegt der Fokus des Ausschusses auf der wirtschaftlichen Stabilität der Vereine, die durch bessere TV-Verträge und Vermarktungserlöse gesichert werden soll.

- Werbung -

2 Kommentare

  1. Scheint eine wirklich spannende Zeit zu sein und nicht nur Zufall, dass durch die Erstarkung des FFC Frankfurt in Form des Anschlusses an die SGE ein offenbar entscheidender Ruck durch die Frauen BL geht.

    10
    1

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -