Spitzenreiter SGE – Keiner muss häufiger auf Sperren reagieren!

Zwei Spiele gilt es noch zu bestreiten. Zwei Spiele, in denen man noch einmal das Beste aus der Saison herausholen kann. Doch die Eintracht geht zum Ende hin personell auf dem Zahnfleisch. Neben die vielen schweren Verletzungen gesellen sich in den letzten Wochen auch immer wieder Sperren. Am Samstag gegen Hertha BSC Berlin wird Thomas Schaaf seine Mannschaft zum wiederholten Male umstellen müssen. Erst vor wenigen Wochen nach seiner Meniskusverletzung ins Training eingestiegen, muss Marco Russ wegen seiner 5. Gelben Karte schon wieder zu schauen. Doch auch an den Spieltagen zuvor traf es eine Reihe von Akteuren, die aufgrund dieser Regel pausieren mussten. Haris Seferovic, Stefan Aigner, Timothy Chandler, Carlos Zambrano, Marc Stendera, Bamba Anderson, Makoto Hasebe, Alexander Madlung und Bastian Oczipka. Neun Adler musste das Trainerteam über den kompletten Saisonverlauf also ersetzen und dort sind noch nichtmal die Gelb-Roten Karten von Slobodan Medojevic und Carlos Zambrano, sowie die Rote Karte von Haris Seferovic, eingerechnet.

Kein Wunder also, dass Schaaf selten genug in dieser Saison auf eine gleichbleibende Formation bauen konnte. Mit insgesamt 77 Gelben Karten rangiert die SGE übrigens auch auf Platz 1. In der kompletten Fairplay-Tabelle liegt man zusammengerechnet (Anm. d. Red.: Rote Karte: 5 Punkte, Gelb-Rote Karte: 3 Punkte, Gelbe Karte: 1 Punkt) auf Platz 16 mit 88 Punkten. Nur Bayer Leverkusen (90 Punkte) und der Hamburger SV (96 Punkte) sind noch unfairer als die Hessen. Haris Seferovic sammelte mit 13 Punkten übrigens ligaintern die meisten Punkte aller Bundesligaspieler und müsste damit den Titel „Unfairster Spieler der Saison“ erhalten, sofern man hierzu nur die Kartenvergabe als Grundlage nimmt.

Doch die Anzahl der Karten gibt keinen hinreichenden Hinweis darüber, wie häufig die Bundesliga-Mannschaften insgesamt auf Spielersperren verzichten mussten. Hierzu haben wir für euch eine Tabelle entwickelt, in der ihr erfahrt, wie oft jeder Bundesliga-Trainer dieses Jahr aufgrund einer Sperre sein Team umstellen musste. (Anm. d. Red.: Spieler, die aufgrund einer Rotsperre länger als ein Spiel gesperrt wurden, sind einmal erfasst worden.)

Auch wenn die Leverkusener und Hamburger in der Fairplay-Tabelle noch hinter den Hessen gelegen haben, so mussten die Frankfurter trotzdem von allen Mannschaften am häufigsten auf eine Sperre reagieren. Insgesamt 13 Karten hatten unmittelbar Auswirkungen auf die nächsten Partien. Der Werksclub folgt mit zwölf Ausfällen vor den Norddeutschen mit 11 Ausfällen. Erstaunlich: Vor allem die Aufsteiger aus Köln und Paderborn mussten vergleichsweise selten (je fünf Ausfälle) reagieren. Den letzten Platz teilen sich der Nachbar aus Mainz und Borussia Dortmund, die beide nur auf zwei Sperren reagieren mussten.

Als wenn die Eintracht also nicht schon durch die vielen, teils monatelangen Verletzungen, arg genug gebeutelt wurde, brachte man sich durch die enorme Anzahl von Sperren immer wieder selbst in Bedrängnis. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es allerdings: Wenn es keine Gelb-Roten oder Roten Karten gibt, kann nur noch Aleksandar Ignjovski (aktuell vier Gelbe Karten) in dieser Saison mit einer Sperre am letzten Spieltag belegt werden.