“Das war so ein Spiel, bei dem man hin- und hergerissen war. Auf der einen Seite hat man sich maßlos geärgert, dass man wieder in Rückstand gerät und dass man es so einfach zugelassen hat; auf der anderen Seite aber auch die Art und Weise, wie wir wieder in die Partie kommen und den Gegner in der Phase unglaublich bedrängt haben. Das ist dann wieder sehr positiv. Wir wissen zum einen, dass wir noch Fehler machen, zum anderen wissen wir aber auch, dass wir ganz tolle Dinge aufzeigen können. Wir müssen daran arbeiten, dass wir mehr von dem Positiven erleben statt von dem nicht so Guten.” Thomas Schaaf brachte nach 90 spannenden Minuten gegen den FC Augsburg treffend auf den Punkt, was derzeit alle erleben, die es mit der Eintracht zu tun haben. Tolle Aktionen und schwache Momente wechseln sich phasenweise im Minutentakt ab: Immer dann, wenn man denkt, jetzt hätten die Hessen die Partie im Griff, passiert an irgendeiner Stelle ein Fehler, der das gesamte Werk zum einstürzen bringt – nur damit es fünf Minuten später durch eine tolle Offensivaktion wieder errichtet werden kann.
Bei einer Sache jedoch sind sich alle einig, unabhängig davon ob es sich um die 700 abstimmenden Fans oder neutrale Beobachter handelt. An Kevin Trapp lag es nicht, dass man gegen die Fuggerstädter nach 37 Minuten mit 0:2 hinten lag. Im Gegenteil – der Mannschaftskapitän bewahrte seine Mannschaften mit starken Paraden vor einem höheren Rückstand, war der Ruhepol hinter einer sehr unruhigen Viererkette. Dafür wurde der Schlussmann von den SGE4EVER-Usern, der BILD und dem Kicker mit einer Note 2 ausgezeichnet und somit auch mit dem Prädikat Spieler des Spiels belohnt. 100%ige Übereinstimmung zwischen den drei bewertenden Parteien gab es auch bei Takashi Inui und Alex Meier. Während Inui nach einer ganz schwachen Halbzeit, von allen – trotz einleitender Flanke vor dem Anschlusstor – mit einer Note 5 versehen, ausgewechselt wurde, konnte der “Fußballgott” seine ersten nachhaltigen Akzente im neuen Jahr setzen. Erst bereitete der Torjäger das 1:2 mit seinem Kopfball vor, dann erzielte Meier in der 70. Minute kaltschnäutzig sein 14. Saisontor. Es war keine überragende, aber immerhin eine solide Partie des Langen, die mit mit einer 3 versehen wurde.
Insgesamt nahmen sich Fans und Medien in der Bewertung deses Spiels nicht viel. Man war eben “hin- und hergerissen”. Auch wenn ein 0:2 aufgeholt wurde, war kein Platz für Euphorie – auf der anderen Seite konnte man dem Team aber nach Schlusspfiff nicht mehr böse sein, dass es so eine schwache 1. Halbzeit ablieferte. Die User von SGE4EVER gingen dennoch am gnädigsten mit der Mannschaft um, bewerteten die Leistung mit einer Durchschnittsnote von 3,23. Bamba Anderson, Haris Seferovic, Sonny Kittel, Bastian Oczipka, Lucas Piazon, Marco Russ, Makoto Hasebe, Carlos Zambrano und auch Torschütze Stefan Aigner kamen bei den Fans der Eintracht allesamt mindestens eine halbe Note besser weg, als bei Kicker und BILD. Vor allem das Boulevardblatt zeigte sich streng bei der Bewertung, gab der Elf eine 3,62, während der Kicker mit einer Durchschnittsnote von 3,54 noch etwas großzügiger war. Damit bekommt die Mannschaft von Thomas Schaaf die Partie gegen den FC Augsburg eine 3,46 ins Zeugnis geschrieben – am nähesten kommt man damit an das Spiel gegen Hertha BSC Berlin heran. Am 16. Spieltag bewerteten Fans und Medien das spektakuläre 4:4 im Schnitt mit einer 3,51 – nichts Halbes und nichts Ganzes – “hin- und hergerissen” eben.
5 Kommentare
Ich weiss einige können es nicht mehr hören aber was spricht dagegen auch Seferovic oder mit Abstrichen sogar mal Meier in der Endphase beispielsweise durch Kadlec oder bald auch demnächst Valdez zu ersetzen. Ich mag den Haris auch- aber ein bisschen Druck von der Bank finde ich nicht schlecht. Verstehe nicht warum Schaaf sich diese Option nicht offen lässt mit Kadlec-wenn es bei Meier, Aigner und Haris mal nicht läuft- ergeben wir uns in unser Schicksal oder wie? Ich finde Schaaf macht sich zu sehr abhängig von Meier und Seferovic , wenn es bei den nicht läuft-läuft gar nichts bei uns. Zum Glück hat Meier immer noch seine genialen Momente-weil spielerisch war es vor allem in der ersten HZ dünn.
Schön, dass ihr die Benotung für Alex Madlung oben rechts (3,0) nicht mit in die Tabelle genommen habt. Mir ist schleierhaft, wie man einen Spieler für ein paar Sekunden auf dem Platz benoten kann. Vielleicht hat hier ja irgendeiner eine Erklärung dafür und kann sie mir mitteilen. Ich würde es halt gerne verstehen.
@schleifer: Die 3,0 bei Madlung rechts oben war nur kurzfristig zu sehen. Seit der Rückrunde wird bei den Spielern keine Endnote mehr angezeigt, wenn sie nicht von mindestens 75% der Fans bewertet wurden. Wir wollten nicht selbst entscheiden, wer wann eine Note erhält und haben uns deshalb für diesen Weg entschieden. Denn das Endergebnis soll nach wie vor durch die Fans entstehen. Ein wichtiger Grund dafür war der von dir angeführte.
diese genaue Auflistung der jeweiligen Benotungen von kicker, Bild und unseren Fans finde ich richtig klasse. Man sieht aber doch recht deutlich,wie sich der Fußball-Sachverstand der kicker-Leute manchmal erheblich von denjenigen des Revolverblattes unterscheidet. Zumindest fragt man sich bei der einen oder anderen Benotung von Bild, auf welchem Spiel die denn eigentlich waren.
Zu Kevin möchte ich mal eine ganz eigene Anmerkung machen; bin mal gespannt, inwieweit das Forum hier meine Ansicht teilt:
Es steht natürlich außer Frage, daß Trapp ein Super-Keeper ist, der ein enorm starkes Stellungsspiel hat und hinten eine ungeheuere Ruhe ausstrahlt, die unserer Abwehr sehr gut tut. Zudem ist er extrem stark im Herauslaufen.
Nun war aber für meine Begriffe das 2:0 haltbar. Er tauchte da für mein Dafürhalten viel zu schnell ab. So war Trapp dann bereits hinter der Linie, während der nicht sonderlich scharf geschossene Ball gemütlich seinen Weg ins Tor finden konnte. Russ konnte da natürlich nicht mehr retten.
Aber wie gesagt, für das 3. Spiel nach seiner Verletzung insgesamt wieder eine Superleistung von Kevin Trapp, welche auch mit 2 benotet habe.
@Adlerron: Nunja, die BILD setzt sich selbst sehr unter Druck, da sie nur mit ganzen Noten arbeitet, die 0,5-er Schritte weglässt. Damit kann man natürlich viel weniger präzisieren, muss sich noch klarer festlegen. Die 0,5-er Schritte lassen einem immer noch einmal die Möglichkeit zu differenzieren. Alles in allem aber bin ich ganz bei dir - die Kicker-Noten gehen auch meistens, wenn ich später drüber lese, in die Richtung, in die ich benoten würde - während ich bei der BILD phasenweise das Gefühl habe, dass da ein Fan auf der Tribüne sitzt, der nach den 90 Minuten je nach Stimmungslage die Noten verteilt ;-).
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