Eintracht-Vorstand und Justiziar Philipp Reschke ist ein vielgefragter Mann in diesen Tagen. (Foto: Heiko Rhode)

Reschke fordert Statement der UEFA: In einem Interview mit dem „hr“ hat sich Eintracht-Vorstand Philipp Reschke erneut zum Fan-Ausschluss der SGE-Anhänger in Neapel geäußert und erklärt, warum die Eintracht keine Gästetickets verkaufen wird: „Die Auflage, unter der wir hätten Karten verkaufen dürfen, können wir so nicht akzeptieren.“ Es gehe vor allem um die Einteilung in Fans aus Frankfurt, die keine Karten hätten kaufen dürfen und andere Fans, die nicht direkt aus Frankfurt sind und Tickets hätten erwerben dürfen. „Das Spielchen wollen wir nicht mitmachen. Uns gibt es nur als Ganzes und nicht unterteilt in Postleitzahlen-Distrikte“, erklärte der 50-Jährige. Reschke betonte, dass jetzt auch der europäische Fußballverband UEFA in der Pflicht sei. „Die Uefa ist ein Stück weit Gefangener der eigenen Regularien, da staatliche Behörden Vorrang vor Verbandsrecht haben“, so der Vorstand, er erklärte aber auch: „Die Uefa ist aufgerufen, für zukünftige Fälle dieser Art gewappnet zu sein. Das funktioniert wahrscheinlich nur dadurch, in dem man das Regelwerk so anpasst, dass diese Lücke, die zweifellos bestand, so geschlossen wird, dass es keinen Domino-Effekt gibt.“ Die UEFA selbst hat bisher noch kein Statement abgegeben, im Bericht heißt es jedoch, dass sie die Entscheidung der lokalen Behörden zur Kenntnis genommen habe, mit den beiden Clubs in Kontakt stehe und die Entwicklung der laufenden Gespräche verfolge.

Ebimbe wieder im Mannschaftstraining: Tolle Nachrichten aus dem Eintracht-Lazarett. Wie die Hessen mitteilten, ist Rechtsaußen Eric Junior Dina Ebimbe am heutigen Dienstag wieder in das Mannschaftstraining der SGE eingestiegen. Seit Ende Januar war der Franzose wegen eines Risses des Syndesmosebands ausgefallen. Auch Ansgar Knauff, der zuletzt gegen den VfB Stuttgart fehlte, war wieder mit von der Partie.

Gute Erinnerungen an Frankfurt: Erwin „Jimmy“ Hoffer, ehemaliger Stürmer von Eintracht Frankfurt und der SSC Neapel, hat sich im Interview auf der Homepage der EIntracht an seine Zeit in Frankfurt erinnert: „Grundsätzlich bin ich dem Verein eng verbunden geblieben, weil ich sehr positive Erinnerungen habe, die ich nicht vergesse. Viele Grüße übrigens an dieser Stelle an meine alten Kollegen Seppl und Trappo!“ Der Österreicher kam damals leihweise von Neapel an den Main, wo er unter anderem unter Armin Veh mit dem Team aufstieg. Das Spiel am morgigen Mittwoch schätzt er als sehr umkämpft ein: „In Neapel von Beginn an mit offenem Visier anzutreten, wäre wenig ratsam, aber so schätze ich Glasner auch nicht ein. Es geht zunächst darum, dagegen zu halten, zu marschieren. Genau das zeichnet die Eintracht aus. Ein 1:0 zur Pause wäre perfekt, aber selbst in der 70. Minute ist nichts sicher. Niemand wird Neapel unterschätzen, aber auch Frankfurt ist alles andere als ein Freilos.“

Auch Faeser äußert Unverständnis: Auch Nancy Faeser, Bundesinnenministerin der Bundesrepublik Deutschland, hat „wenig Verständnis“ für den Fan-Auschluss, wie sie auf „dpa“-Nachfrage erklärte: „Bei Hochrisikospielen sollte jede mögliche Sicherheitsmaßnahme sehr genau geprüft werden, bevor man als aller letzte Option alle Fans einer Mannschaft ausschließt. Denn eine so einschneidende Maßnahme trägt womöglich nicht zur Deeskalation bei.“ Die SPD-Politiker betonte, dass es jetzt umso wichtiger sei, dass am Mittwochabend alles dafür getan werde, dass es ein friedlicher Fußballabend werde und es nicht zu Gewalt komme.

Fan-Vertreter fordert Konsequenzen: Dario Minden, Teil des Vorstands der Fanabteilung von Eintracht Frankfurt hat rund um den Fan-Ausschluss Konsequenzen der UEFA gefordert: „Die UEFA darf da nicht tatenlos zusehen. Da erwarten wir eine deutliche Positionierung. Es ist eine klare UEFA-Regel, dass fünf Prozent der Stadionkapazität sicher abgetrennt an den Gastverein gehen müssen. Ein Standort, der das nicht gewährleisten kann, der hat im europäischen Wettbewerb nichts verloren“, so Minden zur „Deutsche Presse Agentur“.

Kader für Mittwoch steht: Für das Rückspiel im Champions League-Achtelfinale bei der SSC Neapel hat Eintracht-Cheftrainer Oliver Glasner seinen Kader bekannt gegeben. Jesper Lindström (Knöchelverletzung) und Randal Kolo Muani (Rotsperre) fehlen wie zu erwarten. Hinter Stamm-Keeper Kevin Trapp komplettieren Diant Ramaj und Jannik Horz das Frankfurter Torwart-Trio. Die SGE muss am Mittwoch (21 Uhr) einen 0:2-Rückstand aufholen.

Nachholspiel der SGE-Frauen: Nachdem der Deutsche Fußball-Bund das Frauen-Bundesliga-Spiel zwischen Werder Bremen und Eintracht Frankfurt auf Grund von Schneefall abgesagt hat, wird die Partie am heutigen Dienstagabend um 18 Uhr nachgeholt. Für die SGE sind drei Punkte Pflicht, denn die TSG Hoffenheim ist mit einem Spiel mehr punktgleich mit den Hessinnen. „Magenta Sport“ überträgt ab 17:45 Uhr live.

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4 Kommentare

  1. Oha! UEFA Boss Cheferin hat tatsächlich doch etwas Zeit in seinem Kalender gefunden um sich für ein paar Sekunden der Eintracht zu widmen. Das Ergebnis, er zeigt Unverständnis gegenüber der italienischen Behörden, viele Grüße und tschüss!

    Nunja, ich frage mich wirklich ernsthaft ob die UEFA sich ebenfalls solange Zeit lassen würde, um am Ende mit inhaltlosen Statement zu glänzen, wenn es sich nicht um die Eintracht sondern um Real oder ManCity handeln würde. Ich weiß es nicht! Vermute jedoch in dem Fall deutlich mehr Bewegung der UEFA.

    Ich weiß ehrlich nicht wie es euch geht, aber das ganze Theater hat mir ein wenig die Lust und Vorfreude am morgigen Spiel genommen, geschweige dem die Begeisterung an dem so lange nicht geglaubten Traum, die CL!

    Dennoch werde ich morgen ganz in weiß vor dem Fernseher die Daumen drücken und hoffe wir erleben ein Barca2.0! …auch ohne uns…

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  2. Vor einer Woche hätte die Uefa klarstellen müssen, dass das Spiel entweder mit allen Zuschauern stattfindet oder komplett ohne Zuschauer. Das wäre eine einfache schnelle Möglichkeit gewesen.
    Alles andere ist nur blablabla. Es wird seine Gründe haben warum man für diesen Vorgang die Eintracht sich ausgesucht hat…

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  3. Es ist unfassbar und einfach pervers ungerecht.

    Und der Einzige der in diesem Bums noch wirklich etwas ausrichten könnte ( UEFA ) verbleibt mit ein paar tröstenden Worten, dass so etwas in Zukunft nicht mehr passieren dürfe und falls doch, dort eben nicht gespielt wird.

    Der Eintracht bringt das alles reichlich wenig. Und genau das kotzt einen so maßlos an. Das die Ungerechtigkeit im Endeffekt hingenommen werden muss. Den Pimmeln in Neapel juckt das Geschwätz der UEFA einen Scheiß, denn ihr Ziel wurde erreicht.

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  4. @2
    Bei allem Verständnis für Deine Meinung, die ja nachvollziehbar ist, muss ich trotzdem Mal anmerken, dass sich die UEFA ja nicht in einem rechtsfreien Raum bewegt (auch wenn man das manchmal denken könnte). Ich kenne die Regularien nicht, aber die Aussage des Präsidenten der UEFA lassen zumindest darauf schließen, dass es keine Rechtsgrundlage gibt, auf die man sich hätte beziehen können. Eine zwar berechtigte Bestrafung von Neapel ohne Rechtsgrundlage zieht dann entsprechende gerichtliche Probleme nach sich. Schadensersatz, Spielwiederholung, usw….

    PS Weiß übrigens jemand, für wie viele Spiele Kolo Muani gesperrt wurde? Ich habe dazu irgendwie nix gefunden.

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