Enttäuschung pur bei Kapitän Sebastian Rode. (Foto: imago/Jan Huebner)

Ganz viel Enttäuschung und ein Hauch Wehmut bei den Protagonisten von Eintracht Frankfurt nach der 0:2-Niederlage im DFB-Pokalfinale gegen RB Leipzig. Die Stimmen der Spieler und Verantwortlichen:

Sebastian Rode: „Wir hatten eigentlich auf dem Feld das Gefühl, sehr ebenbürtig zu sein. Wir waren sehr gut im Spiel, aber in einem Finale entscheiden manchmal Kleinigkeiten den Ausgang. Die Leipziger hatten echt Glück, dass der Ball zweimal abgefälscht ins Tor gegangen ist zum 1:0. Hinten heraus hatten wir leider nicht mehr die Power, um nochmal nachzulegen und gerade die Einwechslung von Yussuf Poulsen war so ein bisschen der Gamechanger für Leipzig, sodass die schnellen Spieler nachrücken konnten. Ich habe versucht, als Kapitän voranzugehen. Ich habe ja das Privileg und die Ehre, das machen zu dürfen und wir haben es auch geschafft über weite Strecken des Spiels gut zu spielen. Es waren die letzten zwanzig Minuten, die uns hinten raus leider das Genick gebrochen haben.“

Kevin Trapp: „Es tut unheimlich weh, ein Finale zu verlieren. Man kann es gar nicht genau beschreiben, was danach in einem vorgeht. Bis zum Gegentor war es ausgeglichenes Spiel. Beide Mannschaften hatten nicht die großen Möglichkeiten. Dann geraten wir unglücklich in Rückstand. Zweimal abgefälscht, das passiert selten. Das ist das Quäntchen Glück, das eine Mannschaft braucht, um so ein Spiel zu gewinnen. Kurz vorher haben wir eine ähnliche Chance, bei der wir nicht abschließen. Nach dem 0:1 ist Leipzig griffiger, das müssen wir anerkennen.“

Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt): „Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht bis zum Gegentor. Das war heute so ein Spiel, indem die Mannschaft gewinnt, die das erste Tor macht. Wir hatten auch zwei gute Situationen – einmal mit Götze und einmal mit Kolo, wo er quer spielt. Und dann macht der Gegner halt so ein gefühlt dreimal abgefälschtes Tor und dann ist das Spiel in Richtung Leipzig gekippt. Aber Kompliment an die Jungs, wie sie heute gefightet hat und auch Kompliment an Leipzig. Ich bin wahnsinnig stolz auf die Mannschaft, was sie dieses Jahr geleistet hat. Mit Leipzig auf Augenhöhe spielen zu können ist eine Auszeichnung für unsere Mannschaft. Kleinigkeiten entscheiden ein Finale. Heute für Leipzig, vor einem Jahr für uns haben auch Kleinigkeiten den Ausschlag für uns gemacht. Für mich überwiegt ganz klar der Stolz, was wir in den letzten beiden Jahren erreicht haben. Wenn man heute wieder sieht, wie viele Fans uns begleitet haben, dann müssen alle bei der Eintracht stolz sein. Ich bin relativ ruhig, natürlich auch enttäuscht über das Ergebnis und ich habe auch etwas Wehmut. Es war eine tolle Stimmung hier heute. Aber ich bin eben auch echt stolz, was wir gemeinsam erreicht haben. Jetzt beginne ich, auf zwei wunderbare Jahre in Frankfurt zurückzublicken. Wenn ich darüber spreche, dann bekomme ich Gänsehaut am ganzen Körper. Es waren zwei fantastische Jahre. Vielen Dank auch an die Jungs und das ganze Betreuerteam, die mich immer unterstützt haben und diese beiden Jahre werden immer in meinem Herzen bleiben.“

Markus Krösche (Sportvorstand Eintracht):Wir sind natürlich enttäuscht. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, es war ein sehr enges Spiel. Wir kommen in der zweiten Halbzeit raus und haben eine Riesen-Torchance. Es war so, dass das Team, dass das erste Tor macht, das Spiel gewinnt. Leider war das Glück nicht auf unserer Seite mit dem doppelt abgefälschten Schuss. Die Jungs können trotzdem stolz sein und wir sind stolz auf die Jungs. Sie sind natürlich enttäuscht. Ich habe mit Oliver nochmal länger gesprochen. Wir hätten gerne den Pokal zusammen geholt, aber im großen und ganzen hatten wir eine sehr erfolgreiche Zeit zusammen.“

Konrad Laimer (RB Leipzig): „Es ist ein Finale, ein Pokal, der zweite Titel. Wir waren oft hier, der ganze Abend, das drumherum. Das ist einfach geil, vor allem wenn man am Ende gewinnt. Man darf nicht zu früh hinten aufmachen und zu viel riskieren. Ich fand trotzdem, dass wir das Spiel gut unter Kontrolle hatten.“

Oliver Mintzlaff (Geschäftsführer Red Bull GmbH):Wir stehen in fünf Jahren zum vierten Mal im Finale. Jetzt konnten wir den Titel verteidigen, das macht uns in der jungen Vereinsgeschichte natürlich extrem stolz. Wir haben gezeigt, dass wir Titel gewinnen können, das wir Titel verteidigen können. Das macht mich stolz. Dass wir diese Saison mit der Champions-League-Quali und einem Titel beenden können, ist großartig. Marco Rose hat es geschafft, diese Mannschaft hinter sich zu bringen und zu formen. Das trägt seine Handschrift. Diesen Weg wollen wir längerfristig mit ihm weitergehen.“

Quellen: ZDF, eigene

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15 Kommentare

  1. Wie schamlos sich dieser Konzernclub belügt. Minzlaff selbst spricht von jungem Verein und es wird mit Perry Bräutigam eine „Vereinslegende“ geschickt, die nie für RB gespielt hat. Es zeigt einmal mehr, dass dieses Unternehmen gar nicht weiß, was ein Verein ist. Es ist eine Firma und hat im Fußball eigentlich nichts verloren. Aber money talks-Danke für nichts.

    Gruß SCOPE

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  2. Mein Frust hält sich in Grenzen. Wir haben im eigenen Spielaufbau fast fehlerfrei agiert, ohne dumme Ballverluste und somit Leipzigs Offensive neutralisiert. Das am Ende so ein Eiertor über den Spielausgang entscheidet, ist halt bitter. Somit ist Leipzig der glückliche Sieger. Dieses Spielglück war diesmal nicht auf unserer Seite. Beispielhaft dafür ist das Handspiel von Laimer in der ersten Halbzeit im eigenen 16er, das nicht als solches bewertet wird und im ZDF nicht mal mehr in der Wiederholung gezeigt bzw. in Anschluss thematisiert wurde.
    Die Vorfreude auf die neue Saison mit einem hoffentlich optimierten Kader, einem neuen Trainerteam und der Teilnahme an der Conference League überwiegt bei mir. Erholt euch alle über die Sommerpause, die Saison war mental anstrengend.

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  3. Wäre auch anders gelaufen…..

    Ich frage mich, was Knauf, Ebimbe, Lindström und auch ein quirliger Paxton falsch machen um nicht auf dem Feld zu stehen.

    Ich wäre gestern ALL IN gegangen und zumindest in Hälfe eins, hätte man Leipzig damit offensiv noch mehr zusetzen können!

    Es ist/war ein Finale! Alles oder nichts!

    Wirklich schade!

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  4. Die Mannschaft hat alles gegeben und hat sich lange Zeit sehr gut verkauft. Mit den Fans zusammen und einer super Stimmung lief es in der ersten Halbzeit super. Danach kam gefühlt ein Bruch. Nach der grandiosen Choreo musste ein Teil der Kurve ihr anderes/wahres Gesicht zeigen und darunter hat der Support, die Stimmung im Stadiom gelitten. So stellt sich kein vernünftiger Mensch ein friedliches schönes Fußballspiel vor. Besonders das Plakat, die Böller und die ewigen Gesänge über das eigene Fehlverhalten sind furchtbar und haben mit Garantie zu dem Ergebnis beigetragen. Der 12 Mann hat sich in der Halbzeit verabschiedet und die Eintracht damit verlassen – die Verantwortlichen in der Kurve für diese scheiße, werden hoffentlich für immer verbannt!

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  5. Die Böllerei nervt in der Tat aber das Spiel hat uns nicht die grandiose Kurve verloren, sondern der, der für die Auswechslungen zuständig ist!

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  6. Ein Spiegelbild der Rückrunde.Glasner schafft es nicht die Mannschaft für 2 Halbzeiten zu motivieren. Steht sich selbst im Weg durch immer wieder die gleichen Fehler.
    Glückwunsch Leipzig zum Pokalsieg, egal wie die Tore gefallen sind.
    Hätten wir auch genommen!

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  7. Der Bruch kam nicht mit der Einwechslung von Poulsen, sondern mit der Auswechslung von Rode. Warum bringt Glasner nicht Ebimbe??? Bis dahin war alles ok! Da kann ich Kamada doch nicht auf die 6 ziehen, das war der Auslöser. Klar ein Fehler von Glasner. Vorher waren wir absolut super im Spiel!

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  8. Na Lindström beispielsweise war verletzt und hat noch Schmerzen, zudem ist er vielleicht schon mit dem Kopf woanders. Da hätte ich stattdessen deutlich lieber Paxton gesehen, der in letzter Zeit immer für Schwung gesorgt.

    Zudem war die Auswechslung von Rode und Hase zur 70ten n Fehler, ja die sind alte Säcke mit zerschundenden Knochen, aber die haben beide nicht kaputt gewirkt und hätten locker noch 20 min gemacht. Als die beiden Leader und Stabilisatoren raus waren, war die Eintracht plötzlich unterlegen, davon konnte vorher nicht die Rede sein, im Gegenteil.

    Also ja, gerade Paxton und Ebimbe hätte ich gern früher gesehen, wobei letzterer auch nach der Verletzung noch nicht wieder bei 100% ist. Es bringt aber nichts, nur offensive aufzustellen, sonst hätte die taktische Ordnung schon vorher nicht gestimmt und sie wären viel früher in Rückstand geraten.

    Wenn Glasner schon diese Leader, Vordenker, Taktiker, Ordner und Antreiber, Hasebe und Rode, raus nimmt, dann doch wenigstens positionsgetreu, anstatt zu denken, dass es gegen diese enorme Leipziger Offensivkraft ein DM reichen würde, vor allem gegen Nkunku und Szoboszlai, dem perfekten 10er, was für ein Irrsinn. Den Halb-Invaliden Rode für einen immer noch angeschlagenen Lindström mit Abschiedsgedanken zu bringen, macht dann noch weniger Sinn.

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  9. Wie bereits mehrfach „richtig“ gesehen und kommentiert, haben uns die „falschen Wechsel“ das Spiel gekostet!
    War aber leider schon oft genug der Fall in der Saison… Und da haben wir dann auch mindestens den einen fehlenden Punkt bzw. die drei fehlenden Tore verloren…
    Offenbar war/ist OG aus meiner Sicht leider immer schon ein „Fußball-Legastheniker“, der die Spiele immer wieder „falsch liest“… Und ein „Lenz“ im Finale des Finales macht sprachlos…
    Aus diesem Grund ist’s gut das OG jetzt zu anderen Ufern aufbricht…

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  10. Danke für all die guten Kommentare und Analysen.

    Was ich am schlimmsten finde ist, dass es so unnötig war zu verlieren 🙁

    hätte genau so gut anders ausgehen können und das ärgert mich am Meisten!!!

    cCf

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  11. Jetzt auf OG rumzuhacken finde doch ein wenig befremdlich! Wie oft hat er in der letzten und auch dieser Saison das richtige Händchen bewiesen! Ich glaube nicht das hier manche Leute nah genug am Team sind um das beurteilen zu können. Es ist schon was wahres dran, wenn gesagt wird das diese so genannten Fans mit ihrer unsäglichen Böllerei und diesem respektlosem Banner der Stimmungskiller schlechthin waren! Heißt nicht das deswegen das Spiel verloren wurde. Ich denke Seppl hat schon recht das uns hinten raus die Körner und vor allem das Spielglück gefehlt haben!

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  12. Ja, aber es fehlten auch Körner, weil nicht rotiert wurde und Glasner hat ebenso häufig ein glückliches wie unglückliches Händchen bewiesen. Zwei gute Halbserien, zwei schlechte Halbserien.

    Kaum ein kritischer Post der nicht gleichzeitig die unumstrittenen Erfolge von Glasner gebührend huldigt.

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  13. Eine Nur-nicht-verlieren-Halbzeit-1, gefolgt von einer Wir-haben-nach-vorne-keinen-echten-Punch-zuzusetzen-Halbzeit-2. Alles ganz ordentlich und ohne Einbruch. Mehr aber auch nicht. Für ein Pokal-K.O.-Spiel zu wenig Risiko. Da wollte OG einen 1:0-Pokalsieg erschleichen. Gut, Rode hat, als er da war, Leipzig aufgehalten in der Mitte. Auswechslung war insofern ein Fehler. Ja, aber richtig nach vorne ging es mit ihm auch nicht. Der Eintracht fehlt seit dem Weggang von Kostic und dem körperlich abbauenden 60-Minuten-Rode ein lauter, robuster, brummender Motor in der Mitte, der von Anfang an loslegt und den Plan hat, erst mit Minute 90+8 aufzuhören. Irgendwie wirkt unser Edelsturm Götze/Muani wie vergeudet, weil sie nicht aus unserer Mitte heraus robust eingesetzt werden. Die Mitte wird für die SGE noch eine viel größere Baustelle als die IV oder die linke Seite. Ach ja und die Ultras mit ihrem Terror-Scheiß sollte man einfach auch irgendwie kündigen können. Haben die nicht eine Ausstiegsklausel? Kann man die nach Offenbach verkaufen? Braucht niemand. Viel zu tun.

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  14. Hätte, hätte, hätte… Am Ende war es ein Dusel-Tor, und dann macht eine der spielstärksten Mannschaften der Liga halt den Sack zu. Muss man anerkennen, auch wenn es weh tut und ich auch gestern lieber die Nacht durchgefeiert hätte als nur irgendwo am Ku’damm noch nen Döner ohne 30m-Schlange zu suchen…

    Diesen ganzen Fußball-Terror-Mist der Ultras, „Hurensohn“ bei jedem RB-Spielernamen usw. finde ich auch höchst befremdlich. Wir haben nach dem Spiel mit zwei netten älteren Leipzig-Fans gesprochen, die schon direkt nur wegen ihres Schals eine aufs Maul angedroht bekommen haben. Ich meine, was soll das? Die fanden auch die Eintracht in der EL megageil und haben sich über unseren Titel gefreut. Wenn ich in Leipzig wohnte, wäre ich vielleicht auch RB-Fan.

    Letztlich sollte sich die Eintracht spielerisch an RB orientieren. Das ist das Niveau, wo wir hinwollen und vielleicht in ein paar Jahren auch sind. Wäre geil!

    Und jetzt freue ich mich weiter, die Eintracht im Endspiel gesehen zu haben und auf Europapokal in diesem Jahr und eine hoffentlich geile BL-Saison ab August.

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  15. Also wenn ich aus Leipzig käme und da schon immer lebte, wäre ich VIELLEICHT RB-Fan… Wenn ich da nur wohnte, gäbe es natürlich nur eine Fußball-Liebe! Das klang jetzt vielleicht doch etwas missverständlich…

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