Nach dem Erfolg in der Europa League, fokussiert sich die Eintracht nun auf die anstehende Aufgabe in der Bundesliga. (Bild: imago/Jan Huebner)

Die Frankfurter Eintracht hat sich in den letzten zwei Monaten an das Gewinnen gewöhnt. Seit acht Pflichtspielen ist die SGE nun ungeschlagen, hat lediglich in Nürnberg unentschieden gespielt, ansonsten alle Partien gewonnen. In der Europa League haben die Hessen noch keinen einen Punkt abgegeben. Die Frankfurter Fans träumten am Donnerstagabend nach dem 3:2-Erfolg bei Apollon Limassol sogar schon lautstark von Europapokalfinale in Baku im Mai 2019. Eintracht-Stürmer Sebastien Haller schmunzelte darüber. „Daran denken wir Spieler selbstverständlich noch nicht“, sagte er lachend. „Aber natürlich ist das ein Traum. Das, was wir dazu beitragen können, ist, weiter so aufzutreten wie im Moment. Wir müssen weiter mit 100 Prozent spielen.“

Danny da Costa spielt Reporter

Trotz der historisch anmutenden Serie des hessischen Fußballbundesligisten, war der Sieg auf Zypern in der Europa League, durch den der Eintracht die k.O.-Phase des internationalen Wettbewerbs nicht mehr zu nehmen ist, etwas Besonderes. Minutenlang feierte die Mannschaft und Trainer Adi Hütter in der Kurve mit den 5.000 mitgereisten Fans, die Spieler waren bei den Interviews im Anschluss an die Partie gelöst wie selten. Danny da Costa, der während des Spiels von sogenannten Fußballfans der Gastgeber rassistisch beleidigt wurde, war trotz dieser beschämenden Vorkommnisse bestens aufgelegt und führte mit sich selbst ein Interview: „Ob ich froh über das Erreichen der nächsten Runde bin? Ja! Ob ich mich über die Unterstützung der Fans freue? Ja, total! Und ob unser Fokus nun auf dem Spiel gegen Schalke liegt? Ebenfalls, ja. Da erwartet uns am Sonntag wieder ein starke Mannschaft, das wird ein schweres Spiel.“ Und wegen diesem schweren Spiel hatten die Frankfurter auch nicht allzu lange Zeit, um sich über das Erreichen des gesetztes Ziels – nämlich das Überwintern in der Europa League – zu freuen.

Bei der Eintracht klingelt die Kasse

Torhüter Kevin Trapp gab sogar direkt das nächste Etappenziel aus. „Jetzt wollen wir natürlich Gruppenerster bleiben“, erklärte der Keeper. Das wäre übrigens nicht nur aus sportlicher Sicht erstrebenswert. Das Ziel „Gruppensieger“ ist auch in finanzieller Hinsicht für die SGE ein attraktives. Denn für den Ersten jeder Gruppe schüttet die UEFA eine Millionen Euro aus, Rang zwei bringt hingegen „nur“ 500.000 Euro ein. Zu Beginn des Wettbewerbes hat die Eintracht bereits eine Startprämie in Höhe von 2,92 Millionen Euro erhalten. Für jeden der bisherigen Siege kassierten die Hessen zudem 570.000 Euro, also in Summe 2,28 Millionen Euro. Werden, wie von Trainer Hütter gewünscht, auch die zwei noch ausstehenden Partien gegen Marseille und Rom gewonnen, kommt entsprechend noch einmal eine gute Millionen (1,14 Mio.) hinzu.

Das Positive aus Erfolg gegen Apollon mitnehmen

Keeper Trapp wollte trotz des am Ende unnötig knappen Ergebnisses gegen Limassol „nur das Positive“ aus dem Spiel herausziehen. „Man muss einfach auch mal festhalten, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir sind jetzt seit acht Spielen ungeschlagen, haben sieben Partien gewonnen. Mehr kann man fast nicht rausholen“, hob Trapp hervor. Sein Trainer Adi Hütter stimmte in diesen Tenor mit ein. „Wir wollen im Europapokal nun auch gegen Marseille und in Rom gewinnen. Ich hoffe und wünsche mir, dass die Mannschaft aus diesem Spiel gegen Apollon viel Positives mitnehmen kann.“

Denn der Coach will, dass sein Team sich am Sonntag (18 Uhr) im Heimspiel gegen Schalke „anders präsentiert“ als in der letzten Viertelstunde auf Zypern. Nach einer 3:0-Führung ließ die SGE die Gastgeber nämlich erst auf 1:3 herankommen, verlor zehn Minuten vor dem Abpfiff Marc Stendera, der mit Gelb-Rot vom Platz musste und verursachte in der Nachspielzeit noch einen Elfmeter, sodass Limassol sogar noch das 2:3 erzielte. Dies spielte in Summe dann zwar keine Rolle mehr. Aber die Eintracht-Spieler nahmen diesen Leistungsabfall sehr ernst und setzten sich direkt damit auseinander. „Das muss am Sonntag wieder besser werden“, zeigte sich Mittelfeldspieler Mijat Gacinovic selbstkritisch und warnte direkt vor den Stärken des kommenden Gegners: „Schalke ist eine gute Mannschaft, sie spielen besser und besser. Wir wissen, was uns erwartet. Das wird sicher ein sehr schweres und intensives Spiel, das ist keine Frage.“

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6 Kommentare

  1. @2
    Müsste grade lautstark lachen. Ich denke wir würden ihm jedes Gegentor verzeihen wenn wir gewinnen. Ich für meinen Teil würde ihm auch so jedes verzeihen.

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  2. Zypern 2018:

    Kumpel und ich begannen Dienstags von ffm Höchst aus unsere Reise. Im Flieger nach Thessaloniki ca. 50% Eintracht Fans, in Thessaloniki dann schon die ersten Ausfälle bei einigen Fans, sodass der Pilot im Flieger nach Larnaca eine erste Ansage machen musste. „You will get arrested by police“.

    In Larnaca dann von nem weiteren kumpel in Empfang genommen, dessen Reise von Berlin aus startete. Ebenfalls hohe Adler Quote im Flieger. Unser Taxi war im Innenraum bereits mit Sge Stickern verschönert, sodass man eine erste Ahnung bekam, welch gewaltige Adler Lawine die Insel erreichen würde. Eingecheckt und direkt raus in die am Strand gelegenen Bars, um noch schnell etwas zu essen. Viel mehr passierte dann auch nicht, wollte man doch Kräfte sparen und die lange Reisedauer war dann doch etwas kräftezehrend.

    Am nächsten Morgen wurde entlang der Strandpromenade flaniert, das Schloss und die Lazaruskirche besichtigt und der AEK Larnaca Fanshop geentert. In einer Strandbar wurde ein kühles Bierchen zu sich genommen und man saugte all die wunderbaren Eintracht Momente im europäischen Ausland auf. Strand und Bier und etliche Adler jeglichen Alters säumten die Gassen. Die Zyprer übrigens sehr wohlgesonnen und begeistert von Frankfurtern.

    Wir leihten uns dann Fahrräder aus, umkurvten den imposanten Salzsee und besichtigten die angrenzende Moschee. Anschließend genoss man bei Sonnenuntergang die ortsansässige Jugend des Lokalvereins beim Kicken, während man an den Mauern des Aquädukts lehnte. Dem Leichtathletik Stadion stattete man ebenfalls noch einen Besuch ab, ehe man wieder an die Strandpromenade fuhr. Die zwei Nachzügler erreichten dann auch Larnaca und so schaute man mit anderen Adlern im Hotel San Remo die Championsleague, der Wirt bekam prompt ein Wappen geschenkt und im wohl schlechtesten Billardspiel aller Zeiten wurde sich weiter auf Europa eingestimmt.

    Die Hälfte der Truppe zog erneut los, um mit lautstarken Eintrachtfans aus dem gesamten Bundesgebiet zu feiern. Etliche standen mit Bier im Meer und besangen unsere glorreiche SGE, die scheinbar nun die beste Mannschaft weltweit geworden ist.

    Nächster Morgen, lässige Taxifahrt nach Nikosia und bereits eine ordentliche Masse an Frankfurtern im alten Stadtkern. Kurz darauf eingecheckt und wieder zum Stadtkern, eine gigantische graue Masse feuchtfröhlicher Adler. Die Einheimischen höchst begeistert und scheinbar wenig vorbereitet. Biervorräte gingen zu Neige und die meisten Cyprer zückten beeindruckt ihre HandyKameras. Ohne erkennbares Startsignal setzte sich der riesige Mob in Bewegung und stoppte nach einigen Hundert Metern am Busparkplatz. Das Gros der Fans stieg in Fanbusse ein, ein überschüssiges Ticket wurde an einen unbekannten Einheimischen verschenkt und die Hinfahrt verlief recht chaotisch, da man sich auf zwei Taxen aufteilte. Die eine Hälfte trank dann noch Schnaps mit Limassol Fans, hörte sich Hitler Geschichten vom Souvlaki Verkäufer an und enterte recht spät den gut gefüllten Gästeblock. Alles in allem eher Testspielcharakter. Optisch sicherlich das beste, was das charmante GSP Stadion bisher erlebt hat. Kleinere Pöbeleinlagen mit der einheimischen Fanjugend und ein beachtlicher Adlertross im Oberrang der Haupttribune. Das Spiel wurde relativ ungefährdet gewonnen, am Ende ließen sich die Spieler und auch Trainer Hütter ausgiebig feiern und es machte sich deutliche Vorfreude auf das 1/16 Finale breit.

    In einer noch chaotischeren Rückfahrt, cyprischen Taxifahrern entging wohl das Geschäft ihres Lebens, machte ein kluger busfahrer das Geschäft seines lebens, indem er seinen bus bis auf den letzten Stehplatz (offiziell gab es gar Keine Szehplätze) mit fans füllte und dann mit hanebüchenem fahrstil die meute in die stadt beförderte.

    Die meisten Adler bevölkerten erneut den altbekannten Treffpunkt und die klassischen Europalieder schmetterte durch die Gassen. Die einheimische Polizei, zum teil zigarrerauchend, feierte lässig mit und die barbetreiber glänzten erneut mit Überforderung, sodass wir am Ende des Abends einen nicht unerheblichen Teil der Rechnung nicht zahlen (konnten?).
    Nachdem der naheliegende Burger King als bester Burger weltweit gefeiert wurde ertönte erneut der neue Klassiker: Und wir haben Adi Hütter und wir **** eure Mütter…unfassbar welche Dynamik solch ein Lied entwickeln kann.

    Im nahegelegenen Pub wurde dann weiter gefeiert, singgewandt und trommelnd, sehr zur Freude der Einheimischen. Ein Frankfurter warnte mich dann noch vor Rollerfahrern, die vermummt Frankfurter anpöbeln sollen. Diese Warnung sollte noch von Bedeutung sein, wie sich später leider zeigte.

    Durch „die Mutter von halb Nikosia“ bekamen wir noch die schmackhaftesten Souvlaki Pitas der Welt zubereitet, ehe sich die Gruppe aufteilte. Ein Fehler. Während Team 1 lange umherirrte und recht spät die Unterkunft erreichte, wurde einem unserer Jungs von Team 2 der Mottopulli gezockt durch einen Limassolfan. Chapeau du elendiger… ! Ein netter Einheimischer wollte unseren Jungen dann als Ausgleich seinen Hoodie schenken. Daumen hoch.

    Mit gemischten Gefühlen war das gesamte Team dann wieder vereint und ein Besuch des Apoel Fanshops rückte erstmal in weite Ferne.

    Am nächsten Morgen wurde dieser Fanshop dann doch angesteuert, Trikots gekauft, sodass einige Barbesucher uns direkt eine Runde Bier ausgaben. Sehr erfreut über unseren Sieg gegen ihren Rivalen Limassol und über unsere gekauften Trikots. Wir danken erneut mit einem Frankfurt Wimpel.

    Am Nachmittag passierten wir die Grenze zu Nordzypern, konnten kostengünstig und lecker auf dieser Seite der Insel speisen und ließen den Abend relativ gemütlich ausklingen. Natürlich mit einem großen Bogen um die Bar des letzten Abends, immerhin wollte keiner den noch ausstehenden Deckel begleichen.

    Auf dem Rückweg lernten wir dann noch einem ortsbekannten Anarchisten kennen, der aus seinem stromlosen Haus heraus Bier und Weed verkauft und uns zum Essen am nächsten Tag einladen wollte. Absolut abgefahrene Bar, die er da mehr oder weniger legal betreibt.

    Samstag früh ausgecheckt und mit dem lokalen Bus entspannt zurück nach Larnaca. Im bekannten San Remo Hotel ein Zimmer für alle angemietet und nun warten wir auf unser letztes Highlight. Erste zyprische Liga mit FC Famagusta und einigen bekannten Bundesligaspielern. Später geht’s dann über Warschau oder wahlweise Athen zurück, bevor Sonntag wieder Fußball auf dem Plan steht: Frankfurt vs. Schalke.

    Bye bye cyprus

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