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Paxten Aaronson sorgt mit dem FC Utrecht für Furore. Foto: Imago/ANP

Paxten Aaronson: „Ich will ein wichtiger Spieler bei Eintracht Frankfurt werden“

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Gut gelaunt erscheint Paxten Aaronson zum Interview via Zoom. Kein Wunder, der US-Amerikaner, der in dieser Saison von Eintracht Frankfurt an Eredivisie-Klub FC Utrecht ausgeliehen ist, ist in den Niederlanden in aller Munde. Sieben Tore und vier Assists hat der 21 Jahre alte Mittelfeldmann aus New Jersey auf dem Konto. Ziel sei zweistellig zu treffen, verrät er im Interview mit dieser Redaktion. Dann wolle er ein „wichtiger Spieler bei Eintracht Frankfurt“ werden. Über seine Zeit in den Niederlanden, seine neue Position und Ziele mit der Eintracht sprach Aaronson im ersten Teil des großen Interviews mit den SGE4EVER.de-Redakteuren Emre Erdem und Marcel Storch.

Paxten, erstmal zum Start: wie geht es Dir?

Aaronson: „Mir geht’s gut. Wir kommen auf die Zielgerade der Saison, die letzten acht Spiele der Saison stehen an und sind immer intensiv. Wir wollen unsere Ziele erreichen. Aber ich bin glücklich hier und zufrieden, wie es läuft.“

Wie blickst du auf deine Saison beim FC Utrecht? Bist Du zufrieden?

Aaronson: „Ja, ich bin happy mit der Leistung. Es gibt immer Verbesserungspotenzial, aber sieben Tore und vier Assists in allen Wettbewerben sind gut. Mein Ziel ist es zweistellig zu treffen, dann wäre ich zufrieden. Aber bisher ist es eine gute Saison, auf die ich, wenn ich sie gut zu Ende bringe, stolz sein kann.“

Der FC Utrecht ist deine zweite Station in der Eredivisie. Wie ist das Leben in den Niederlanden? Genießt du es?

Aaronson: „Ja, es gefällt mir. Die Niederlande ist ein schönes Land. Die Leute sind toll. Mein Haus ist schön. Die zwei Städte (Utrecht und Arnheim, Anm. d. Red.) sind unterschiedlich. Arnheim ist eine etwas kleinere Stadt, die auch sehr schön ist, aber ich habe damals außerhalb gewohnt. In Utrecht wohne ich mitten in der Stadt.“ 

Was ist schwieriger zu lernen: Deutsch oder Niederländisch?

Aaronson: „Definitiv Niederländisch (lacht). Es gibt ähnliche Wörter aus dem Deutschen, sodass ich einiges verstehen kann, aber Niederländisch ist definitiv schwieriger zu verstehen.“

Wie würdest Du die Unterschiede zwischen der Bundesliga und der Eredivisie beschreiben? 

Aaronson: „Ich denke, der Hauptpunkt, auf denen sich die niederländischen Vereine fokussieren, sind Ballbesitz und Aufbauspiel. In jedem Training und in jedem Club. Das Einzigartige an der Bundesliga ist, dass jeder Verein seinen eigenen Spielstil hat. In der Eredivisie gibt es natürlich eine oder zwei Mannschaften, die eine andere Art und Weise Fußball spielen, aber die Kultur des niederländischen Fußballs besteht darin, von hinten heraus schönen Fußball zu spielen. Ich denke, in Deutschland ist der Fußball intensiver mit mehr Pressing, geprägt von zweiten Bällen. Also ja sie unterscheiden sich, aber es gibt auch Gemeinsamkeiten, wie sie im Fußball üblicherweise existieren.“

Was hast Du besonders lernen können während Deiner Zeit in Utrecht? Welche Erfahrungen durftest Du machen?

Aaronson: „Es ist vor allem die Spielpraxis, schon letzte Saison in Arnheim und jetzt auch in Utrecht viele Spiele in Serie zu absolvieren, und so mehr über mich als Spieler zu lernen. Ich bin noch immer jung. Es ist meine erste komplette Saison in Europa, im europäischen Fußball, das hat mir viel über mich selbst gelehrt. Und ich konnte zeigen, dass ich auch tiefer spielen kann als bei der Eintracht, wo ich offensiver unterwegs war. Ich habe gelernt noch besser in der Balleroberung und in den Zweikämpfen zu sein. Ich wusste, dass ich ein kreativer Spieler bin, aber ich habe gelernt, dass ich auch die schmutzige Arbeit machen kann.“

Ist das zentrale Mittelfeld jetzt Deine Lieblingsposition?

Aaronson: „Auf jeden Fall. Ich habe immer Zehner gespielt, auch Linksaußen. Seit ich hier bin, spiele ich auf als Achter. Und es macht mir großen Spaß, Zweikämpfe zu führen und die Bälle zu erobern.“

Woran willst du in Zukunft noch besonders arbeiten?

Aaronson: „An meiner Physis. Manche Spieler haben das genetisch, andere wie ich müssen viel im Gym dafür arbeiten. Wir machen viel Übungen im Gym hier, vor allem als Mannschaft. Und: Ich habe zwar schon einige Tore geschossen, glaube aber, dass ich noch mehr Tore hätten erzielen können, wenn ich die Meter in den gegnerischen Strafraum noch häufiger gemacht hätte.“

Mit Sebastien Haller spielt ein weiterer Ex-Adler in Utrecht. Sprecht ihr öfter über die Eintracht?

Aaronson: „Auf jeden Fall, über die Leute im Klub, die wir beide kennen, über die Stadt und wie schön sie ist oder den Klub und seine überragenden Fans. Er hatte eine tolle Zeit in Frankfurt und liebte es dort sehr. Ich habe auch schon meine Erfahrungen mit diesem großartigen Klub gemacht.“

Aber über die Büffelherde hat er Dich noch nicht aufgeklärt, oder?

Aaronson: „Nein.“

Lass uns über die Eintracht sprechen: Du warst beim Europa-League-Spiel in Amsterdam als Zuschauer. Bist Du in regelmäßigem Kontakt mit dem Verein?

Aaronson: „Timmo (Anm. d. Red.: Sportdirektor Timmo Hardung) meldet sich regelmäßig bei mir. Auch mit Hugo Larsson bin ich quasi täglich im Austausch. Er ist mein engster Kumpel. Wir stehen in engem Kontakt. Ich war dieses Jahr noch nicht zurück in Frankfurt am Proficamp, aber in meiner Zeit in Arnheim war ich ein, zweimal dort, um den Jungs Hallo zu sagen. Und das Spiel in Amsterdam war richtig gut. Das Rückspiel war noch besser. Ich hoffe, dass sie noch weit kommen in Europa.“

Was sind Deine Erwartungen für deine Rückkehr im Sommer?

Aaronson: „Ich will zurückkommen und eine gute Vorbereitung spielen und zeigen, was ich gelernt habe. Ich will dem Coach und dem Klub zeigen, wie quasi zu einem neuen Spieler gewachsen bin. Ich will ihnen zeigen, dass ich mich verbessert haben in den Feldern, in denen sie Verbesserungspotenzial gesehen haben und dann frisch durchstarten, um ein wichtiger Spieler bei Eintracht Frankfurt zu werden, der bereit ist für die Startelf.“

Könntest Du Dir aber auch vorstellen weiter in Utrecht zu bleiben?

Aaronson: „Ich mag es hier auf jeden Fall, das könnte ich mir schon vorstellen. Ich mag den Klub hier, habe ein gutes Verhältnis mit dem Trainer und Staff und es läuft richtig gut in Utrecht. Aber in meinem Hinterkopf ist immer mein Ziel viel aus den beiden Leihen mitzunehmen und dann ein Spieler von Eintracht Frankfurt zu werden, ein Schlüsselspieler. Schon vor meiner Leihe war mein Zukunftsziel – das weiß jeder in meinem Umfeld – ein wichtiger Spieler bei Eintracht Frankfurt zu werden. Wir werden sehen, wie es wird im Sommer.“

Die Konkurrenz auf Deiner Position ist groß. Wie siehst du den Konkurrenzkampf in der neuen Saison?

Aaronson: „Natürlich ist die Konkurrenz auf meiner Position groß. Aber in einem großen Klub wie Eintracht Frankfurt mit seinen großen Zielen gibt es immer viele talentierte Spieler. Das ist das Leben im Fußball. Ich denke, ich bringe viele Qualitäten mit und ohne Ball rein. Ich versuche die Energie und Leidenschaft reinzubringen, die ich in jedes Team reinbringen will.“

Um Mario Götze halten sich Gerüchte um einen Wechsel in die USA. Siehst Du dich in deiner neuen Achterrolle bereit, ihn im Falle eines Abgangs zu ersetzen?

Aaronson überlegt und sagt lachend: „Ich würde mein Bestes geben. Es ist hart, jemanden wie Mario zu ersetzen. Mario Götze hat mir viel gelehrt, er ist ein super Typ, der auf einem ganz hohen Niveau seit Jahren spielt. Ich hoffe, wir sehen ihn noch ein paar Jahre in Frankfurt.“

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5 Kommentare

Fallback Avatar 1. frankfurtaller 04. April 25, 08:23 Uhr

Mir gefällt seine Motivation und sein Wille, unbedingt für uns spielen zu wollen, sehr. Mich würde es freuen, wenn er die Leistung bestätigen kann und vielleicht einen ähnlichen Weg wie Knauff oder Tuta geht. Er scheint ein super Typ zu sein

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Fallback Avatar 2. Adlermacht 04. April 25, 09:01 Uhr

Einen bissigen 8er können wir auch brauchen. Ich denke hinter skhiri wird im Sommer durchaus ein Fragezeichen stehen. Dann wird im zm vielleicht auch die Taktik etwas angepasst und man probiert ein 433

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Fallback Avatar 3. culo blanco 04. April 25, 09:22 Uhr Zitat - Adlermacht Einen bissigen 8er können wir auch brauchen. Ich denke hinter skhiri wird im Sommer durchaus ein Fragezeichen stehen. Dann wird im zm vielleicht auch die Taktik etwas angepasst und man probiert ein 433 Path

Klar, die Entwicklung und Einstellung gefällt mir auch. Bissige Spieler kann man nie genug haben, allerdings haben wir da schon Höjlund, dem ich ungern jemand vor die Nase setzen will. Achtet mal drauf, wie er direkt immer einen Schritt auf den Gegenspieler drauf macht, so dass der sofort in Entscheidungszwang kommt, das habe ich selten so gesehen, vor allem in dem Alter. Der muss Shkiri mittelfristig ersetzen auf der 6 und Toppi hat ja schon deutlich gesagt, dass er seine internationalen Spiele mit der SGE machen wird. M. E. hängt vieles davon ab, wo wir landen und was das mit sich bringt (geht Larsson, wer kommt dann, wie fit bleibt Götze, wie viele 8er und 6er sind gewollt etc). Alles schwierig zu bewerten, finde ich.

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Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 100 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 4. uebersteiger 04. April 25, 11:06 Uhr

Vielen Dank an die Redaktion für das Interview, gerne mehr davon auch mit anderen Leihspielern.

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Avatar Der User hat SGE4EVER.de mit mind. 25 € finanziell unterstützt, als es um den großen Relaunch 2024 ging. 5. Boris 05. April 25, 01:23 Uhr Zitat - uebersteiger Vielen Dank an die Redaktion für das Interview, gerne mehr davon auch mit anderen Leihspielern. Path

Wollte ich auch gerade schreiben, höchsten Respekt an die SGE4ever- Redaktion für die tolle journalistische Arbeit mit diesem Exklusivinterview. Das gibt einige neue Einblicke, gerne mehr davon.

Dass Hugo und Paxten gute Freunde sind, das passt tatsächlich ganz gut, beide haben ein gewinnendes, strahlendes Lächeln undan hat den Eindruck, dass sie beide mit so ziemlich jedem klar kommen würden. Wenn jetzt nur Larsson noch ein Jahr bleiben würde, um Paxten vorne den Rücken frei zu halten und ab und mit nach vorne stoßen würde...

Man liest auch -wiederholt- gern, dass Hardung, so wie Krösche, konstant den Kontakt mit den Leihspielern hält, so bei Laune hält und die Bindung zum Verein nicht abreißen lässt. Dieses Interesse, diese Konstanz, diese Herzlichkeit, Spieler nicht nur als Nummern zu betrachten, das kann den Unterschied machen, dass Talente nicht abspringen und andere wie Collins sich bei der SGE wohler fühlen als anderswo. Da sieht man auch, warum Krösche ihn dazu geholt hat, weil er einfach nicht überall sein kann. Gute Maßnahme! 😃

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