Trotz der beeindruckenden Heimserie von acht Siegen am Stück, trotz der Tatsache, dass Oliver Glasner selbst noch nicht gegen Dortmund gewinnen konnte, trotz der Tatsache, dass die Eintracht eine gefühlte Ewigkeit auf einen Ligasieg wartet – trotz all dem ist der Trainer von Eintracht Frankfurt optimistisch und angriffslustig „Es ist möglich in Dortmund zu gewinnen“

Die schwarz-gelbe Borussia erwartet mit breiter Brust, wie eine Mannschaft die um die deutsche Meisterschaft spielt, mit klaren Strukturen, mächtig Tempo auf den Außen und einem robusten Zielspieler im Angriff. Die Qualität der Mannschaft sei so groß, dass sie es sich erlauben können, einen Spieler der Klasse Marco Reus auf der Bank zu lassen. Man darf sich aber nicht zu sehr hinten reindrücken lassen, sondern soll vielmehr seinerseits, Ballbesitzphasen erstreben und über diese zum Erfolg zu kommen.

Personell dünnt sich der Kader, besonders in der Defensive weiter aus. Neben dem bereits feststehenden Saisonaus von Hrvoje Smolcic, kam im Spiel gegen Gladbach der Ausfall von Kristian Jakic (Sehnenverletzung an der Wade) hinzu, bei dem es „knapp werden kann, ob er nochmal in der Saison spielen kann“. Darüber hinaus fällt für das Spiel in Dortmund weiterhin Evan N’dicka aus, der an Problemen an der Hüfte leidet. Während Dario Gebuhr seinen Kaderplatz für die Reise ins Ruhrgebiet sicher hat, wird kurzfristig über die Rückkehr von Almamy Toure entschieden. So wird es auf die „kreative“ Abwehrformation ankommen, die im letzten Spiel gegen Gladbach die Defensive stellte, sich hier aber ein Sonderlob von Cheftrainer Glasner erkämpfte. Stellvertretend wurde hier Christopher Lenz hervor gehoben, der auf einer ungewohnten Position zu überzeugen wusste und nicht zu Letzt auf Grund seiner Mentalität und seiner Erfahrung ein absoluter Leader in der Mannschaft sei und auch am Samstag wieder auf der Position als linker Innenverteidiger auflaufen wird.

Als Hoffnungsträger darf momentan der junge Junior Dina Ebimbe zählen, der nach langer Verletzung ein starkes Comeback gab. Sein Punch, sein Wille ist das gewisse etwas, dass der Eintracht in den letzten Wochen abging. Ob es hier schon für einen Startelfeinsatz reichen wird, ließ Glasner – natürlich – offen.

Ein besonderes Spiel wird es ohne Zweifel für die Nummer 27 der Eintracht  – Mario Götze. Kehr er doch nicht nur nach abgesessener Gelbsperre in den Kader zurück, sondern spielt obendrein noch in dem Stadion, in dem einst sein großer Stern aufging. Für Sentimentales wird der Offensivspieler der Eintracht allerdings keine Zeit haben, so nahm ihn Trainer Oliver Glasner in die Pflicht, selbst mehr Torgefahr auszustrahlen, mehr und selbst den Abschluss zu suchen als die Nebenleute glänzen zu lassen.

Denn Tore fehlen der Eintracht im Moment, verglichen mit der Leistung der Frankfurter im Herbst. So fehlen momentan die Tore von Jesper Lindström, der noch verletzt fehlt aber in der nächsten Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen wird, die Tore von Daichi Kamada, der weiterhin der Form des Herbstes nachjagt, sich aber weiterhin, trotzdem sein Abschied zu Saisonende nun endgültig feststeht, der vollen Unterstützung und Vertrauens des Trainerteams sicher sein kann. Darüber hinaus lag der Fokus in der vergangenen Woche auf Standardsituationen. Nachdem es in den letzten Wochen gelungen ist, das Defizit bei Defensivstandards ein bisschen besser in den Griff zu bekommen, standen nun die Offensivstandards auf dem Plan – so fiel das letzte Tor nach einer Standardsituation im Hinspiel in Gladbach.

Das Thema Vertragsverlängerung wurde natürlich auch (mal wieder) thematisiert. Sichtlich irritiert zeigte sich Oliver Glasner von der Tatsache, dass er, obwohl er nichts anderes als in den Wochen zuvor sagte „Ich gehe davon aus, auch in der nächsten Saison Trainer in Frankfurt zu sein“, aus einem etwaigen Hinhalten in der Öffentlichkeit nun ein Bekenntnis zu seinem momentanen Arbeitgeber sei. Er machte viel mehr deutlich, wie die aktuelle Stand der Gespräche mit Markus Krösche und Timmo Hardung sei, dass man aktuell Details über die Ausrichtung der Eintracht, über Saisonende hinaus bespreche und sich in einem regen Austausch befinde. Als „völligen Blödsinn“ betitelte Glasner zudem die Aussage, sein Management würde sich in Verhandlungen mit Tottenham befinden. Auch die Tatsache, dass sich Krösche mit Matthias Jaissle getroffen habe, ließ der Trainer der Adlerträger unbeeindruckt, aber auch unkommentiert.

Die Zielsetzung für den Schlussspurt der Saison kommentierte Glasner allerdings doch. Man will bis zum letzten Spieltag im Gerangel um die internationalen Plätze mitmischen, bei dem Blick auf das Restprogramm – Heimspiele gegen direkte Tabellenkonkurrenten aus Freiburg und Mainz -, ein weiterhin realistischer Ansatz. Man will das bisher gute Abschneiden im DFB Pokal mit einem Finaleinzug und natürlich mit einem Sieg in Berlin vergolden, damit es auch in der nächsten Saison heißt, Eintracht Frankfurt International.

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2 Kommentare

  1. Sehr gutes Statement von OG. Er will halt wissen was er in Zukunft an Spielern zur Verfügung hat. Vollkommen legitim.

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