Oliver Glasner verlässt die Frankfurter Eintracht mit sofortiger Wirkung. (Foto: Heiko Rhode)

In den letzten Tagen gab es immer verschiedene Meldungen und Gerüchte – jetzt bestätigen sich die Medienberichte der vergangenen Tage und Stunden. Eintracht Frankfurt und Chefcoach Oliver Glasner gehen ab Saisonende getrennte Wege! Das teilten die Hessen soeben mit.

Vor allem nach der Serie von zehn sieglosen Spielen in der Bundesliga und dem Ausraster Glasners auf der Pressekonferenz nach der 1:3-Pleite bei der TSG 1899 gab es zuletzt viele Meldungen. Auch Eintracht-Vorstandssprecher Axel Hellmann hatte sich zum Verhalten Glasners geäußert und dieses scharf kritisiert. Zuletzt hieß es, dass es möglich sei, dass Glasner auch schon direkt gehen müsse, jetzt wurde aber die Trennung nach Saisonende entschieden.

„Klarheit in der Zukunftsfrage“

Sportvorstand Markus Krösche erklärte den Schritt wie folgt: „Wir sind der Auffassung, dass nach all den Spekulationen und auch aufgrund der in den letzten Wochen und Monaten aufgekommenen Unruhe rund um die Trainerpersonalie nun Klarheit in der Zukunftsfrage wesentlich ist, um den Fokus von Trainer und Mannschaft komplett auf die Saisonziele und das Pokalfinale zu richten. Daher möchten wir gemeinsam am bestmöglichen Abschied arbeiten und uns mit voller Kraft auf die letzten Spiele konzentrieren.“

„Nicht die Zeit für Abschied oder Rückblick“

Auch Oliver Glasner kam in der Mitteilung zu Wort: „Ich akzeptiere die Entscheidung der Vereinsführung, die mir plausibel dargelegt wurde. Die Gespräche mit Markus Krösche und Timmo Hardung waren ehrlich, offen und fair, so wie unser Austausch in den zurückliegenden Jahren immer konstruktiv und von hohem gegenseitigem Respekt geprägt war. Es ist aber jetzt nicht der Zeitpunkt für Abschied oder Rückblick, sondern wir haben noch eine entscheidende Mission vor uns und werden in den kommenden Wochen alles daransetzen, über unsere Leistungen im Endspurt der Bundesliga die Voraussetzungen für ein großes gemeinsames Finale in Berlin zu schaffen und den DFB-Pokal wieder nach Frankfurt zu holen. Es ist mir persönlich von sehr hoher Bedeutung, dass die Eintracht in der kommenden Saison wieder großartige Nächte auf internationaler Bühne feiern kann.“

Der Österreicher Glasner kam im Sommer 2021 vom VfL Wolfsburg zur Eintracht, wo er die Nachfolge seines Landsmannes Adi Hütter antrat, der selbst zu Borussia Mönchengladbach gewechselt war. Seitdem stand der 48-Jährige in 93 Spielen für die SGE an der Seitenlinie und holte hier im Schnitt 1,93 Punkte. In die Amtszeit des Österreichers fiel mit dem Sieg in der Europa League im Mai 2022 einer der größten Erfolge der Eintracht-Vereinsgeschichte, außerdem führte er die SGE damit zum ersten Mal in die Champions League, wo man sensationell das Achtelfinale erreichte. Auch in der jetzigen Saison feierte die Eintracht nationale Erfolge und erreichte das Finale des DFB-Pokals, wo man am 3. Juni auf Leipzig trifft.

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55 Kommentare

  1. OG hat bei uns viel erreicht und wir haben ihm einiges zu verdanken. Auch vor der Kamera hat er uns (zumindest bis zuletzt) immer positiv und sympathisch vertreten.
    Bei allem Wohlwollend muss man aber konstatieren, dass auch die sportliche Lage betrachtet wird, sowie auch die persönlichen Ziele des Trainers.
    Eine neue Herausforderung kreiste ihm wohl schon länger im Kopf herum – die kann jetzt Realität werden.
    Es gibt aber auch Punkte, die suboptimal unter Glasner sind und da ist vor allem die oftmals zitierte Rotation bzw. Starrköpfigkeit zu nennen. Aufgrund der systematischen Nichtberücksichtung vieler, gerade junger Spieler, ist der Kader nicht in einen gemeinsamen Flow gekommen. OG hätte auch in Phasen, in denen es gut lief, viel häufiger den Kader ausschöpfen müssen – es haben aber immer dieselben Spezialisten gespielt. Auch jetzt noch an Spielern festzuhalten, die seit Monaten keine Leistungen abliefern, ist schlichtweg nicht nachvollziehbar.
    Von dem neuen Trainer, der kommt, (natürlich nicht Toppmöller) wünsche ich mir neben der Fachkompetenz auf jeden Fall den Mut, den Jungen, also Alidou, Aaronson, Smolcic, Pacho, etcetc.. eine realistische und klare Chance zu geben.
    Das Karussell wird sich ohnehin drehen und man wird sehen, was der Kader hergibt.
    Meiner Einschätzung nach werden folgende Spieler gehen:
    Borre, Kolo Muani, Lindström, Kamada, Sow, Ndicka, Alario, Rode + Chandler + Hasebe (nur noch Standby), Wenig (würde ich mir als IV zum Aufbauen wünschen)…. Ach ja, es wird spannend….

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  2. Vielleicht mal als Erinnerung wie Trapp im Interview vor zwei Wochen auf die Frage nach Glasners Zukunft geantwortet hat: „Der eine kommt der andere geht“.
    Wer will, dass sein Trainer bleibt redet als Kapitän änderst.
    Sprich: Glasner hat die Mannschaft verloren. Dazu hat er monatelang sein Angebot ausgeschlagen. Da haben alle Seiten ihre Aktien drin

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  3. @53 Sehe ich auch so. Außerdem erscheint es mir einen Tacken wahrscheinlicher, dass nicht in erster Linie Eintracht Frankfurt OG fallen gelassen hat, sondern OG Eintracht Krösche. Für OG steht m.E. seit Wochen fest, dass er die Eintracht verlassen wird, es sei denn er setzt sich – (wenn nötig mit Brachialgewalt) – gegen die seiner Ansicht nach falschen Ansichten Krösches durch. Aus meiner Sicht war das Wutinterview sehr gezielt von OG eingesetzt als eben diese Brechstange. So naiv ist OG nicht, dass er hier nur den Emotionsheini spielt mit dem es mal so durchgegangen ist. Angesichts von Hellmanns Abtauchen konnte er sich Hoffnung machen ggf als Sieger aus dem Duell Krösche:OG hervorzugehen, da nicht offensichtlich war hinter wen sich AH stellen würde. Das hat nicht geklappt. Aber ich sehe da schon einen absichtlichen Kollisionskurs, den OG vor Saisonende eskalieren lassen w o l l t e, da e r einen Plan B im Kopf und in der Beraterhinterhand hat(te). So heilig und opfermäßig wie OG hier oft gesehen wird, ist er m.E. nicht. Als amtierender Trainer sich öffentlich so abwartend bei einer Verlängerung zu geben, dass ist keinesfalls so selbstverständlich wie es hier immer ausgegeben wird. Es ist/war defacto eine schwebende Eigenkündigung. Aus meiner Sicht war OG in den letzten Monaten vom Trainer einer Mannschaft zum Strategen in eigener Sache mutiert. Statt die Mannschaft zu trainieren, wollte er sich Wege im Verein freiboxen. Dabei hat er schlicht seinen Job nicht mehr gemacht. OG wusste, als er bei der SGE unterschrieb, dass die SGE einen A-Anzug hat, der oben mitspielen kann, es aber seine Aufgabe sein würde, junge Spieler im B-Anzug heranzuführen. E r wollte davon aber bald nichts mehr wissen und hat im Grunde Krösche den Einkauf eines zweiten A-Anzugs abzwingen wollen. Sorry, aber da sehe ich die Geradlinigkeit bei OG nicht. OG wollte die Agenda wechseln. Nicht Krösche verweigerte OG die notwendige Hilfe (Ausnahme der IV), sonder OG verweigerte sich zunehmend seinem Arbeitsauftrag bei Vertragsunterzeichnung.

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  4. Sicherlich hat Glasner große Verdienste um die SGE aber man muss auch festhalten, dass er in einigen Punkten nicht die besten Entscheidungen getroffen hat. Junge Spieler die Anfang der Saison gekommen sind hatten so gut wie keine echte Chance und auch Alario wurde nie richtig in die Mannschaft gebracht. Klar ist aber auch dass das Verletzungsproblem (Jakic, Lindström und andere) ein großes Problem war. Leider muss man aber auch sagen Auswechselungen wurden wenn überhaupt in den meisten Fällen so spät vorgenommen, dass nichts mehr passiert ist oder wie im Augsburg Spiel Chandler eingewechselt wird anstelle eines Stürmers. Die Abgänge von Kostic und Hinteregger wurden nicht entsprechend ersetzt und alleine Kolo-Muani konnte diese Lücke nicht ganz schliessen. Auch muss man festhalten, dass leider einige der Spieler schon länger mit dem Kopf nicht mehr bei der SGE sind und sich mehr um zukünftige Verträge kümmern als Leistung auf dem Platz zu bringen.

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  5. Das sind ja Vorgehensweisen wie damals bei Horst Ehrmantraut..das der Campingstuhl-Kult-Trainer nach ein paar Niederlagen entlassen wurde hat auch keiner verstanden. Das gleiche jetzt bei Oli..

    Nun ja..jetzt haben wir seit sehr sehr langer Zeit die Situation die wir einen Trainer entlassen. Dies erhöht den Druck auf Krösche enorm und ein Eintracht-Sportvorstand muss sich nun daran messen lassen, wie erfolgreich der von ihm installierte Trainer ist. Bin mal gespannt wie die Zielsetzung für die neue Saison aussieht. Ich hab ja so ne Vermutung, das keine konkrete Zielsetzung hinausposaunt wird…sondern irgendein WischiWaschi-Ziel…große Umbruch, müssen uns erst finden bla bla bla..dann kann man sich schön rausreden wenn‘s „nur“ der Klassenerhalt mit Platz 10-14 ist.
    Krösche ist kein Dummer, er macht sicher nicht zweimal den gleichen Fehler.

    Seine Aussagen in dieser Saison werden ihm jetzt eh permanent vor Augen geführt.

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