Bastian Oczipka spielt bislang eine starke Saison - und hat daher gut Lachen.
Bastian Oczipka spielt bislang eine starke Saison – und hat daher gut Lachen.

Bastian Oczipka spielt bereits seit fast fünf Jahren bei Eintracht Frankfurt. Zusammen mit Alex Meier und Bamba Anderson gehört der Linksverteidiger somit zu den treuesten Akteuren im Klub. Er war auch mit dabei, als die Hessen 2013 erstmals nach 18 Jahren über den Ligabetrieb wieder den Einzug in die Europa League schafften. Obwohl die damals von Armin Veh trainierte Mannschaft noch einen Zähler mehr in der Vorrunde sammelte, wirkte das Gebilde nicht so stabil, wie es aktuell der Fall ist. Kevin Trapp rettete mit Glanzparaden viele Punkte und Spiele und vorne trafen vor allem Alex Meier und lange Zeit auch Stefan Aigner wie sie wollten. Die erste Elf war zwar stark, jedoch traf jeder Ausfall das Team hart und war kaum zu kompensieren. Zum Ende hin schleppte sich die Eintracht in den Europacup, 21 Punkte in der Rückrunde langten nach deren 30 in der Hinserie.

Oczipka findet nicht, dass sich die Situationen vergleichen lassen: „Ich habe das Gefühl, dass wir viel gefestiger sind. Wir haben jetzt auch auf Schalke beim 1:0 bewiesen, dass wir mit Rückschlägen umgehen können. Insgesamt sind wir doch sehr stabil.“ Tatsächlich hatten die Hessen bislang noch keine Durststrecke und fanden auf jede der vier Niederlagen eine passende Antwort. Dreimal folgte ein Sieg, einmal gab es ein Unentschieden. Der Erfolg hat freilich Begehrlichkeiten geweckt, das Umfeld träumt vom Einzug in die Europa League, auch der Begriff Champions League steht bei einigen Anhängern im Umfeld nicht mehr auf dem Index.

Oczipka sieht die aktuell so starke Phase auch in Trainer Niko Kovac begründet. Der Coach gebe der Mannschaft das, was ihr in der Vergangenheit häufig fehlte: „Er rüttelt uns immer wieder auf und fordert, dass wir Gas geben müssen. Er lässt einfach nicht locker.“ Vor dem Derby gegen den Tabellenletzten SV Darmstadt 98 erscheint dies wichtiger denn je zuvor. Die Eintracht geht als klarer Favorit in das Duell und will vor allem die bittere Pleite aus der Hinrunde vergessen machen.

Wir erinnern uns: Die Lilien hatten praktisch keine Chance und gewannen mit 1:0 im Jonathan-Heimes-Stadion, weil Sandro Sirigu in letzter Sekunde beim Versuch einer Flanke der Ball über den Fuß rutschte und ins Tor flog. Die Ausgangslage sei damals eine andere gewesen, erinnert sich der Linksverteidiger zurück, schließlich sei das Team noch in der Findungsphase gewesen. Dennoch war dies „ein bitterer Moment!“ Bereits in der letzten Spielzeit gab es am 15. Spieltag ebenfalls eine schmerzhafte 0:1-Pleite, „das war auch schon extrem.“ Umso heißer seien derzeit alle im Training, Siegeswille und Motivation, in der Tabelle oben bleiben zu wollen, sind hoch.

Die Eintracht wird am Sonntag ab 17.30 Uhr zeigen müssen, ob das Trainingslager in Abu Dhabi die erhofften Früchte trägt. Kovac übte dort intensiv daran, wie defensiv stehende Gegner ausgehebelt werden können. Das Spiel in die Tiefe wurde präzisiert, der Ball soll nicht mehr zu häufig in der eigenen Hälfte hin- und hergeschoben werden. „Wir müssen noch entschlossener zum Tor kommen“, fordert Oczipka und präzisiert: „Wir müssen schneller kontern, variabler sein und mehr Risiko wagen.“ Die Erfolgserlebnisse, mit denen sich der Fast-Absteiger der Vorsaison inzwischen auf Platz drei vorgearbeitet hat, haben das Selbstvertrauen steigen lassen.

Der 28 Jahre alte Rheinländer freut sich dabei besonders über den Fakt, dass die Eintracht ein eklig zu bespielender Gegner geworden ist – und orientiert sich hierbei am 1. FSV Mainz 05: „Die sind das Paradebeispiel. Da war immer Feuer in den Spielen drin, die haben uns sofort unter Druck gesetzt und dir keine Zeit gelassen bei der Ballannahme. Das ist unsere Orientierung.“ Neben den Qualitäten in der Defensive müssten nun auch die Offensivleistung noch stärker zur Geltung kommen.

Bitter für Kovac und sein Team sind freilich die Ausfälle von Marco Fabián und Szabolcs Huszti, wobei dieser womöglich gar nicht mehr auf das Feld zurückkehrt und nach China zu Changchun Yatei wechselt. Im defensiven Mittelfeld wird es somit immer enger. Mit Omar Mascarell und Makoto Hasebe sind nur noch zwei gelernte Sechser fit, wobei der Japaner als letzter Mann aktuell deutlich wertvoller ist. „Wir müssen das auffangen. Mijat Gacinovic kann da spielen, Max Besuschkow auch und zur Not rückt Michael Hector als Abräumer vor die Abwehr“, zählt Oczipka die Alternativen auf. Gegen die Lilien muss sich Kovac darüber jedoch noch keine Gedanken machen – schließlich stehen alle Spieler, die die Begegnung am vergangenen Freitag gegen die Schalker erfolgreich bestritten, zur Verfügung.

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12 Kommentare

  1. Leider liegen uns solche Gegner nicht so sehr bei denen wir das Spiel machen müssen . Zumal Fabian und Huszti fehlen. Unsere Kompaktheit und Ballsicherheit sollte aber dazu führen, dass wir Löcher in die Abwehr der Darmstädter reißen, die alles andere als souverän ist. Meier sollte auf jeden Fall wieder spielen und anstatt Barkok von Anfang an ( würde ihn später als Joker bringen) würde ich mal Blum oder Tarashaj beginnen lassen. Die Darmstädter sollen ruhig mitspielen, dann kann man sie mit schnellem Umschaltspiel schnell in Verlegenheit bringen.

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  2. Hey Ocze, pack doch noch mal den Hammer aus… also nicht den Hammer, sondern den Hammer aus Ingolstadt. Volles Risiko und drin das Ding. Ich habe ein gutes Gefühl bei diesem Spiel. Der Geist der Vergangenheit wird allerdings nicht so leicht zu vertreiben sein…

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  3. @1

    Gerade Barkok muss spielen, jetzt wo Fabian nicht dabei ist. Gegen Darmstadt braucht man alle, die ein gutes 1:1-Spiel haben und nach einem erfolgreichen Dribbling Räume und neue Spielsituationen schaffen. Oder mit einem klugen Pass die Schnittstelle überwinden.
    Viele Konter werden wir gegen die 98er nicht bekommen, daher brauchen wir keine Armada an Konterspieler.
    Meier muss, Barkok muss, und Gaci muss. Ob nun ein Hrgota oder Rebic stürmt ist sekundär. Genauso ob Tashi oder Blum eingesetzt werden. Aber nicht alle auf einmal 😉

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  4. @3
    Ich glaube nicht das Darmstadt sich hinten rein stellt. Die haben nichts zu verlieren und brauchen die Punkte. Ein Unentschieden ist für die wie eine Niederlage eigentlich. Denke es wird ein offenes Spiel. Bin aber gespannt wer Recht hat nacher von uns 😉

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  5. Ich denke auch, dass Barkok und Gacinovic von Anfang an drin sein sollten. Irgendwer muss ja die technischen und spielerischen Akzente in einem kampfbetonten Spiel setzen. Ich gehe auch davon aus, dass Kovac Standards einstudieren lassen hat. Wenn es aus dem Spiel heraus schwierig ist, den Riegel zu knacken, dann eben über Standards. Wenn wir zuerst ein Tor machen, dann müssen sie ja früher oder später aufmachen.

    Wahrscheinlich wurde der Mannschaft auch immer wieder die missglückte Flanke der Darmstädter aus dem Hinspiel gezeigt 🙂 kann ja auch motivierend wirken.

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  6. Meier und Barkok, keine Frage.
    Rebic von Anfang an, wenn D aufmachen muss,
    dann Blum.
    Und wenn alles klemmt, kommt Hector und sorgt
    für Turbulenz im D Strafraum, damit Alex die
    Abpraller verwerten kann.
    Ich bin zuversichtlich, aber komischerweise irgendwie nervös.

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  7. Hallo erstmal bin neu hier in den Kommentaren✌
    Also ich denke auch das Rebic spielen wird und denke auch das das gut wäre da er mit seiner Schnelligkeit, technischen Stärke und seiner enormen körperlichen Präsenz gut Lücken in der Darmstädter Abwehr reißen kann damit Meier oder Hrgota Raum bekommen den sie hoffentlich nutzen werden

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  8. Aber nicht dass Rebic nach 15 Minuten wieder dunkelgelb hat und sich zurückhalten muss. Kann mir vorstellen, dass die Darmstädter das provozieren werden. Da ist unser Mann halt etwas ungestüm. Aber er meint das ja nicht so 😉

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  9. @6 ja, richtig. Rebic auch. Ich vermute aber, dass er erst später eingewchselt wird.

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  10. Ohne Überheblichkeit kann und muss man festhalten, dass Darmstadt nicht mitspielen kann, denn sie sind dieses Jahr einfach nicht BL-tauglich. das Spiel gegen Köln war eine Offenbarung, von den 6 Kölner Toren waren 4 völlig freistehend am 5 Meter-Raum und spielerisch kam von Darmstadt gar nichts.
    Doch genau deshalb sei vor Überheblichkeit unsererseits gewarnt. Ich glaube aber fest an unsere Jungs und an die Motivationskraft von NK.
    Auf Jetzt – 3.Tabellenplatz verteidigen !
    Forza SGE !

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