Marc Stendera – Der „Schlawiner“ führt gekonnt Regie

10 Tore hat die Eintracht in den letzten beiden Partien erzielt. Die Namen Alex Meier, Luc Castaignos und Haris Seferovic sind in aller Munde. Es geht dabei fast unter, dass jemand im Mittelfeld routiniert die Fäden zieht, der sich noch immer im blutjungen Fußballeralter befindet. Marc Stendera brachte Ordnung ins Spiel der Eintracht, welches in den ersten beiden Partien gegen den VfL Wolfsburg und den FC Augsburg noch fehlte. Mit seiner Ball- und Passsicherheit (84% der Bälle kamen an!) führt er unauffällig Regie, ferner lief er gegen die Geißböcke die zweitmeisten Kilometer (12,02) auf dem Feld – nur Stefan Reinartz (12,21) rannte einige Meter mehr.

Es sind diese Werte, die zeigen, dass das 19jährige Eigengewächs der Hessen in der neuen Bundesligasaison angekommen ist. Seine Rückstände nach der mysteriösen Verletzung hat der gebürtige Kasseler aufgeholt. „Er ist clever. Es gibt Spieler, die schauen aus wie 12-Jährige, sind aber clever wie 30-Jährige. Das ist der ‚Stenda‘, der Schlawiner„, lobte ihn Armin Veh nun im Kicker. In der Sommerpause klangen die Worte des Coaches noch wesentlich kritischer: „Er wird seine Ernährung umstellen müssen, um noch athletischer zu werden.“ Die Zweifel, ob es das große Talent auf Anhieb unter dem zurückkehrenden Trainer schaffen würde, waren nicht gering. Doch schon nach zwei Partien hat Stendera bewiesen, wie wichtig er für das Spiel der Eintracht ist. Als Achter ist er die Schaltzentrale und gibt das Tempo vor.

Vor allem für die weiterhin geplante Mittelfeld-Raute ist er ein ganz entscheidender Baustein. „Für uns ist das System nicht neu. Um es zu praktizieren, brauche ich aber einen Zehner, wie Alex Meier oder Marc Stendera.“ Es zeugt von der Reife, die der junge Hesse bereits besitzt, um diese anspruchsvolle Position mit einer solchen Ruhe und Sachlichkeit zu spielen. Stendera geht viele Wege – und sie führen anscheinend alle in die richtige Richtung!