Makoto Hasebe will vor allem eines: Erfolg mit der SGE.

105 Spiele in nur zwei Saisons – das Programm der Frankfurter Eintracht hatte es die letzten zwei Spielzeiten dank Europa League, Qualifikation zu dieser, Bundesliga, Supercup und DFB-Pokal in sich. In der kommenden Spielzeit wird die SGE nun „nur“ in der Liga und im DFB-Pokal antreten, es wird also deutlich weniger englische Wochen und mehr Zeit für Trainings für Spieler, Trainer und Staff geben.

Während viele Fans den vielen Reise im Europapokal hinterhertrauern, sieht Eintracht-Routinier Makoto Hasebe hier die positiven Seiten, wie er im Interview auf der Homepage der SGE verriet. Vor allem die längere Vorbereitungszeit sei im Gegensatz zum Vorjahr ein Vorteil: „Entsprechend haben wir natürlich die Möglichkeit, uns viel intensiver und konsequenter vorzubereiten. Aus dieser Perspektive kann man es sicherlich als Vorteil sehen.“ Ein Teil dieser Vorbereitungszeit sind für alle Mannschaften die Testspiele. Derer wird die SGE insgesamt vier Stück bestreiten – mit zum Teil nahmhaften Gegnern. Nachdem es bereits gegen die AS Monaco ging, warten nun noch Ajax Amsterdam, die PSV Eindhoven und der 1. FSV Mainz 05. Hasebe sieht diese Spiele als „willkommene Abwechlsung“ vom normalen Trainingsalltag: „Es ist für uns super, uns mit diesen Mannschaften messen zu können. Darauf freue ich mich sehr.“

Drei Punkte zum Start?

In diesen Spielen soll sich die Mannschaft auch die Wettkampfhärte für die am 18. September beginnende Bundesliga-Saison holen. Eine Woche vorher startet der DFB-Pokal. Die neue Spielzeit startet für die Adlerträger mit einem Spiel gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld. Hier macht er sich auf einen heißen Tanz gefasst. „Generell gibt es für mich keine einfachen Gegner in der Bundesliga. Naturgemäß wird die Arminia als Aufsteiger topmotiviert sein. Dennoch kann unsere Aufgabe nur lauten, zu Hause drei Punkte zu holen!“, gibt sich Hasebe gleich kämpferisch und selbstbewusst.

Was die kommende Spielzeit angeht, hat sich der Japaner ein einfaches aber klares Ziel gesteckt: „Besser zu sein als in der vergangenen Saison (lacht)!“ In der vergangenen Saison habe das Team nicht das volle Potenzial ausgeschöpft und man könne „definitiv mehr“, allerdings habe das auch an den vielen Spielen gelegen: „Wir waren am Ende auch einfach müde. Diese Doppelbelastung fällt jetzt weg. Fest steht aber auch, dass wir diese Situation zu unserem Vorteil nutzen müssen, um angreifen zu können.“

„Wenn du 60 Gegentore bekommst, machst du dir selbst vieles kaputt.“

Ein Hauptbestandteil des Trainings, um dieses Ziel erreichen zu können, sei dabei die Defensive: „Wir haben zuletzt definitiv zu viele Gegentore bekommen, keine Frage. Viele davon resultierten aus einfachen Ballverlusten, das darf uns in dieser Häufigkeit nicht passieren. Deshalb müssen wir uns bewusst machen, dass die Abwehrleistung mitentscheidend dafür ist, wo wir am Ende landen.“ Dies sehe man auch am Torverhälntis der letzten Saison: „Mit 59  erzielten Toren standen wir gut da. Aber wenn du 60 Gegentore bekommst, machst du dir selbst vieles kaputt.“ Während Hasebe auch in der kommenden Saison als erfahrenster Spieler die Defensive der SGE dirigieren wird, fehlen mit Marco Russ, Gelson Fernandes (beide Karriereende, Anmerkung der Redaktion) und Jonathan de Guzman gleich drei erfahrene Akteure, die die SGE verlassen haben. Trotzdem sieht er den Kader der Hessen gut aufgestellt und auch die Mischung passend: „Wir haben genügend erfahrene Spieler, dahingehend müssen wir uns keine Sorgen machen. Die erfahrenen Spieler helfen den jungen, das ist enorm wichtig. Davon abgesehen sind alle hochmotiviert und mit Leidenschaft dabei. Wenn wir in der Vorbereitung weiter an unserer Fitness arbeiten und zudem die Chance nutzen, in Ruhe an unserem taktischen Verhalten zu feilen, sehe ich uns zum Saisonstart sehr gut aufgestellt.“

Während bei der SGE also erfahrene Spieler gegangen sind, werden diese „Haudegen“ auch in der Bundesliga immer seltener. In der kommenden Saison wird Hasebe mit seinen 36 Jahren dann wohl der älteste aller Bundesliga-Profis sein. „Aber das spielt für mich keine Rolle, auf dem Platz fühle ich mich immer noch frisch“, erklärt der ehemalige Kapitän der japanischen Nationalmannschaft. Ein wirkliches Geheimnis für seine herausragende körperliche Verfassung in seinem Alter habe er jedoch nicht: „Der eine oder andere junge Spieler wollte schon von mir wissen, wie man so lange auf diesem Level spielen kann. Ich sage dann immer: eine Spielerkarriere dauert nicht lange, maximal 20 Jahre. In dieser Zeit musst du einfach alles, was du tust, dem Fußball unterordnen. Das würde ich als mein Erfolgsrezept benennen.“

Erfolg an erster Stelle

Allgemein seien für ihn solche Statistiken nicht wichtig und von keiner großer Aussagekraft – das Wichtigste für ihn sei die SGE: „Mir ist zwar bewusst, dass ich in Cha Bum-kun abgelöst habe, weiß aber auch, dass es früher viel schwieriger war, auf eine solche Anzahl von Einsätzen zu kommen. Angefangen bei der Begrenzung, nur drei Ausländer einsetzen zu dürfen, bis hin zu den Rahmenbedingungen im sportwissenschaftlichen und medizinischen Bereich. Deshalb sehe ich mich trotzdem nicht vor Cha oder anderen Legenden. Das Abschneiden mit der Eintracht ist mir ohnehin wichtiger als persönliche Rankings.“

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12 Kommentare

  1. unser guter, „alter“ Hase : wo er recht hat, hat er recht !
    Für junge Spieler und Talente, einfach zuhören und machen ! Nicht jeder wird ein Top-Spieler, aber versuchen sollte man es wenigstens und wirklich alles für den Erfolg geben. Andererseits, nicht jeder ist ein Hase.
    Forza SGE !

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  2. Es fehlen nächste Saison in der Mannschaft die drei Haudegen Russ, Fernandes und de Guzman? Die drei haben letzte Saison zusammen gefühlte 5 Spiele oder weniger bestritten, schon lustig dieser Teil des Kommentars. Sonst super!

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  3. Ich bin stolz, einen Makoto Hasebe in unseren Reihen zu haben.
    Er ist einfach ein Wahnsinns-Typ. Hoffe er bleibt uns auch nach seiner aktiven Laufbahn erhalten.

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  4. „Der eine oder andere junge Spieler wollte schon von mir wissen, wie man so lange auf diesem Level spielen kann. Ich sage dann immer: eine Spielerkarriere dauert nicht lange, maximal 20 Jahre. In dieser Zeit musst du einfach alles, was du tust, dem Fußball unterordnen. Das würde ich als mein Erfolgsrezept benennen.“

    Ein echtes Vorbild und sehr sympathisch. Ich mag ihn.

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  5. gutes Bobic Interview. Er sprach allerdings auch im Mai/Juni davon, dass der August ein ganz spannender Monat wird. Nun ist es der September. Er sprach auch davon, dass man mit Hütter im Juli wohl alles erledigt, was nicht passiert ist. Außerdem sagte er zu Kamada „Ich gehe davon aus, dass Daichi im Juli einen längerfristigen Vertrag unterschreiben wird.“

    War wohl alles etwas optimistisch und hoffentlich ist sein Bauchgefühl bei potentiellen Neuzugängen besser. Bin gespannt wann diesen Worten Taten folgen und vor allem auch welche.

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  6. Das Interview von Bobic ist nicht prickelnd. Alleine der Satz „mir wird es nicht Angst und Bange“ wenn wir einen Leistungsträger abgeben würden wie den Filip!. Wir sind gerüstet und werden /würden intelligent nachlegen. Bei der Aussage wurds mir komisch! Das hab ich noch im Ohr als unser Strum weggekauft worden ist. Leider hat das „adequate“ Ersetzen nicht 100% hingehauen. Das ist das eine. Das andere was mich Wundern lässt, ist die Transferausbeute. Da ist ja genau genommen noch kein Transfer gelaufen. Das was wir haben wurde ja schon way back eingetütet. Siehe Ragnar 🙂 Klar Wirtschaftliches denken ist angesagt den Umständen entsprechend. ABER ein wenig Flow sollte doch in den Kassen sein. Andere Vereine die Finanziell schlecht(er) darstehen tüten ein Transfer nach dem anderen ein. Da stimmt doch was nicht ….

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  7. @ 8…die anderen Vereine werden die Quittung und finanzielle Schwierigkeiten bekommen. Wir sind aufgrund der geschaffenen Werte beispielsweise durch das neue Profihaus kreditwürdiger als der Teil der in Spieler investiert.
    Daher krisenmässig zurücklehnen und abwarten. Geduld ist ganz wichtig in den schweren Zeiten.

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  8. @3: Der Wert gewisser Spieler für ein Team kann und darf nicht nur an Einsatzzeiten festgemacht werden. Grade Gelson war mehr als nur Ergänzungsspieler. Er war quasi der zweite Co-Trainer, Dolmetscher, Integrator und whatnot. Das ist ein herber Verlust.

    @7: Schönes Beispiel irgentwie. Hätte Bobic bislang noch nichts zu den Personalien gesagt wäre es auch falsch gewesen. Sagt er was isses auch falsch. ;).

    Keiner kennt die Vorgänge hinter den Kulissen, aber wenn man im August feststellt das 12 Mio von Westham fehlen , bislang doch kein dickes Angebot trotz hinterlegtem Interesse (Kostic?) eingegangen ist, und vorallem es langsam klar wird das Zuschauereinnahmen wohl b.a.w. nicht mehr den Anteil an Einnahmen ausmachen werden wie bislang angenommen und vorallem auch nicht ausmachen werden (Stichwort Folgekosten, Spieler kaufen ist eine Sache ihn dauerhaft zu bezahlen eine andere) muss man halt gewisse Planungen doch anders machen. (Frag mal rum hier im Land wieviele Leute im Mai gemachte Pläne heute komplett umstellen müssen). Das hat Auswirkungen die auch Adi betreffen und wenn sich die im Mai skizzierte sportliche Planung nicht umsetzen lässt will auch der Coach sicher nochmal abwarten wie sich Mannschaft dann am Ende zusammensetzt.

    Und bzgl. Kamada, das Berater auf einmal Ideen entwickeln ist im Fussball nix neues ;).

    @8: Stuttgart hat mal direkt am letzen Spieltag 8, teilweise als hochkarätig angesehene , Spieler verpflichtet und bekannt gegeben. Der Ausgang ist bekannt ;). Die Transferhistorie der SGE unter Bobic war bislang immer sehr ruhig. Bis auf das ein oder andere „Leak“ (Kohr Medizincheck etc) sind die meisten Transfers extrem geräuschlos verlaufen. Zumal dieses Jahr aus so vielen Gründen ein Novum darstellt. Es kann bis zum 05.10 noch verpflichtet werden. (zum Vergleich in England bis zum 16.10 eingekauft werden, Spanien 05.10, zu Frankreich kann ich noch garnichts finden nach dem Abbruch, etc) Wir haben also noch 6 Wochen Transferfenster. Es läuft grade das EL Finale mit Kostics potentiell größten Interessenten. Auch haben wir bislang mit 2 Zugängenund 4 Abgängen nicht soo viel mehr oder weniger bewegt als andere Vereine. Und lieber so als das wir uns Toprak und Selke für 15 Mio ans Bein binden ;).

    @9 völlig richtig, die wirklichen finanziellen Auswirkungen der ganzen Nummer wird am Ende der kommenden Saison sehen. Einige auf viel churning ausgelegte Vereine wie Schalke bröckeln jetzt schon stark. Auch bei uns sind im Schnitt 48.000 ein herber und spürbarer Verlust. Geduld ist gefragt und Weitsicht wird sich auszahlen. Für Clubs wie Union oder Pauli geht es hierbei sogar ums blanke Überleben…

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  9. @10.
    Adler AUS Hamburg:

    Keiner kennt die Vorgänge hinter den Kulissen, aber wenn man im August feststellt das 12 Mio von Westham fehlen,………

    Waren da nicht sogar 24 Mill. im Gespräch, oder hast Du da andere Informationen?
    Denkbar wäre noch für mich, Du hättest Kenntnis von einer hälftig überwiesenen Teilzahlung, aber davon habe ich zumindest nichts gelesen…….

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