Mit jungen 18 Jahren riss sich Camilla Küver im November 2021 das vordere Kreuzband im linken Knie. Ohne Fremdeinwirkung verletzte sie sich in der Partie gegen Carl Zeiss Jena, als sie zum Dribbling ansetzte. „Ich wollte einen Richtungswechsel machen und habe es dann beim Aufsetzen direkt knacken gehört und auch gespürt“, erinnert sich die Adlerträgerin in ihrer Dokumentation „Zurück zu dem Gefühl“ auf dem YouTube-Kanal der Eintracht.
Rasanter Aufstieg einer Hessin
In Bad Soden im Taunus geboren, durchlief Küver ab der U15 alle U-Nationalmannschaften Deutschlands. Schon im Grundschulalter stach sie auf dem Fußballplatz heraus und galt als junges Talent mit viel Potential. „Sie war mit neun Jahren in einem unserer Sichtungslehrgänge, hat sich dann aber erstmal für die Leichtathletik entschieden. Mit den Eltern haben wir besprochen, dass Camilla sich in den nächsten Jahren entscheiden sollte, auf welche Sportart sie sich konzentrieren möchte“, verrät SGE-Cheftrainer Niko Arnautis.
Sie entschied sich für den Fußball und mit 17 Jahren gab die Hessin ihr Debüt mit dem Adler auf der Brust. Im Oktober 2020 wechselte Arnautis die Linksverteidigerin beim Auswärtsspiel in Meppen kurz vor Schluss ein. Küver köpfte einen Eckball zum 4:0-Endstand ein und erzielte ihr erstes Bundesliga-Tor – ein traumhafter Einstand! Nach und nach bekam die 1,84 Meter große Defensivspielerin mehr Spielzeit und stand ein halbes Jahr später im DFB-Pokalfinale sogar in der Startelf.
„50 verschiedene Emotionen in einem Moment“
Dann der Rückschlag! Schon die erste Diagnose wenige Minuten nach der Schrecksekunde lautete: Kreuzbandriss. „Ich hatte 50 verschiedene Emotionen in diesem Moment, von weinen über lachen bis hin zu Panik und Tiefenentspannung. Vor drei Sekunden war noch alles in Ordnung und plötzlich wird man aus allem herausgerissen“, so Küver über die Minuten, als sie auf dem Boden lag und behandelt wurde.
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Das 6:0 gegen Jena rückte in den Hintergrund. Küvers Vater Frank fuhr direkt zum Stadion, da weder er noch die Mutter das Spiel vor Ort verfolgen konnte. „Ich durfte dann zu ihr in die Kabine und als ich rein kam, sah ich nur, wie Camilla und Tanja (Pawollek, Anm. d. Red.) das Spiel auf dem Handy weitergeschaut haben“, erläutert Vater Frank.
Küvers Ziel: „Ich will wieder Stammspielerin sein!“
In München wurde Camilla Küver operiert. Bereits einen Monat danach besuchte sie auf Krücken laufend ihre Team-Kolleginnen in Frankfurt auf dem Trainingsplatz. Mehrere Monate Physiotherapie und Reha überstand die heute 19-Jährige mit viel Geduld. Während dieser Zeit zeichnete „goal.de“, die weltweit größte Fußballplattform, die Adlerträgerin mit dem „Next Gen-Award“ als eins der aktuell zehn besten Fußball-Talente unter 20 Jahren aus. „Das war eine große Motivation für mich, um weiterzumachen!“
Sieben Monate nach ihrer Operation durfte Küver endlich wieder gegen den Ball treten. Seit dieser Saison ist sie wieder zu 100 Prozent dabei und drängt in die erste Elf. Ihr Startelf-Comeback gab sie am 4. Spieltag in Essen und traf direkt nach drei Minuten zum 1:0. Camilla Küver zeigt sich ergeizig und will mehr: „Vor meiner Verletzung war ich Stammspielerin und das will ich auch wieder sein!“ Eine emotionale Reise mit Blick hinter die Kulissen und Happy End könnt ihr euch ab sofort auf YouTube anschauen.
5 Kommentare
Dann drücke ich mal ganz fest die Daumen, dass das die letzte schwere Verletzung war.
Ich drücke ihr die Daumen , sie hat jede Menge Potential
eine tolle Adlerträgerin von der man noch viel hören wird.
Du packst das und wirst die nächste Nationalspielerin an der keiner vorbeikommt.
Camilla Küver hat mich in den ersten Spielen von der Statur und Spielweise sehr an die junge Kerstin Garefrekes erinnert, nur eben auf links statt rechts.
Sicherlich in dem Alter noch mit dem einen oder anderen taktischen Fehler, aber mit viel Offensiv-Power.
Hoffentlich wird sie von weiteren schweren Verletzungen verschont und bleibt der Eintracht noch lange erhalten.
Interessant, dass ein paar Leute der jungen Fussballerin Verletzungen wünschen. Seltsam...
Oder sind das Konkurrentinnen aus der Frauenmannschaft?
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