Niko Kovac kann sich im Moment vor Lob für seine Arbeit kaum retten.
Niko Kovac kann sich im Moment vor Lob für seine Arbeit kaum retten.

Eintracht-Trainer Niko Kovac steht für einen gesunden Ehrgeiz und eine ehrliche, geradlinige Art. Während sein Sport-Vorstand Fredi Bobic bei den Hessen nach wie vor am Ziel 40 Punkte festhalten möchte, peilt Kovac nach dem überaus erfolgreichen Saisonstart schon andere Marken an. Zehn bis zwölf Zähler sollen es bis zur Winterpause noch sein. Damit würde die SGE Weihnachten mit mindestens 25 Punkten feiern. Eine Ausbeute, die den Kontakt zu den internationalen Plätzen sichern würde. Eine zu hohe Erwartungshaltung für eine Mannschaft, die im Vorjahr nur knapp dem Abstieg entronnen ist? Mitnichten, wie Kovac dem HR in einem Interview erklärte: „Ich habe keinen Druck gemacht, sondern das ist meine Überzeugung!“

Dass bei der Eintracht in dieser Saison mehr gehen könnte als nur Abstiegskampf oder Mittelmaß, haben derweil auch andere Fachleute erkannt. „Die Mannschaft ist läuferisch so stark wie seit Jahren nicht. Die Leute merken wieder, dass da Feuer da ist und das überträgt sich auch aufs Publikum“, schwärmte Bernd Reisig im „hr-heimspiel!“. Der ehemalige starke Mann des FSV Frankfurt ist mittlerweile Stammgast in der Commerzbank Arena und von der neuen Eintracht überzeugt – nicht zuletzt auch wegen der zahlreichen innovativen Ideen von Kovac und Bobic.

Im Vergleich zu den letzten Jahren der Ära Bruchhagen habe die Eintracht in den ersten Monaten unter Sport-Vorstand Bobic schon einen erkennbaren Schritt in die richtige Richtung gemacht. Reisig gewohnt unverblümt: „Am Ende war es doch langweilig mit Heribert Bruchhagen. Man hatte immer das Gefühl, da sitzt der Oberstudienrat. Man kann den Leuten nicht jedes Jahr Platz 14 als Meisterschaft verkaufen. Es ist der Sinn des Sports vorankommen zu wollen.“ Diesen Ehrgeiz spüre man nun unter Bobic und Kovac.

Der Trainer nimmt solche und ähnliche Lobeshymnen gerne zur Kenntnis, will sich aber nicht blenden lassen. „Ich freue mich, dass ich gelobt werde, aber ich versuche das außen vor zu lassen. Ich weiß wie schnell es im Fußball auch wieder in die andere Richtung gehen kann“, bleibt der Kroate bescheiden. Dabei haben sein Bruder Robert und er am Main schon eine Menge verändert und erreicht. „Kovac hat der Mannschaft innerhalb kurzer Zeit viele verschiedene Systeme beigebracht. Sie ist jetzt wesentlich variabler und schwieriger auszurechnen“, bescheinigt der ehemalige Eintracht-Torjäger Lothar Sippel den Kovac-Brüdern eine ausgesprochen gute Arbeit.

Vieles, was Kovac taktisch erfolgreich umgesetzt hat, ginge aber nicht ohne das entsprechende Potential im Kader. „Wir haben hier eine Mannschaft, die sehr clever ist“, befindet Sippel und denkt dabei besonders an Strategen wie Makoto Hasebe oder Neuzugang Omar Mascarell. Dennoch schränkt er trotz der bisherigen Punktausbeute – vor allem gegen die Schwergewichte der Liga – ein: „Man hat einige Gegner zum richtigen Zeitpunkt gehabt. Schalke zum Beispiel war am Anfang noch gar nicht richtig eingespielt.“ Zudem müsse sich die wahre Qualität des Kaders in Sippels Augen auch erst in einem Krisenfall beweisen. „Es wird sich zeigen, wie eng man miteinander arbeitet, wenn man mal zwei Spiele verloren hat“, so der einstige Angreifer.

Trainer Niko Kovac hat für derartige Gedankenspiele im Moment keinen Kopf. Bei ihm läuft längst die Vorbereitung auf den 1. FC Köln und da warnt er vor einem äußerst leistungsstarken Gegner. „Wir haben bei ihnen sehr viele gute Sachen gesehen“, so der Coach, der dennoch die ersten drei der noch ausstehenden zwölf Punkte bis zum Winter holen will.

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11 Kommentare

  1. Bobic fordert 40 Punkte. Da sagt Kovac : O.K. , fangen wir mit 10 – 12 Punkten in 7 Spielen an !
    Alles richtig.
    Am besten am Samstag , wer mag schon Ziegenböcke im eigenen Wohnzimmer ?
    Forza SGE !

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  2. @4: lustig, das mal wieder zu lesen. Und ich bin froh, dass man bei den Verkäufen nicht auf alpi gehört hat 😉

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  3. @2: da geht dann die kür los
    @4: sehe da in den comments von Dir und mir nur sauernstes zeug geschrieben

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  4. @Kanshi: Die Namen hätte ich aber zum Teil ( Flum, Medi Chandler ) unterschrieben. Und auch jetzt noch sage ich bei einem guten Angebot Chandler in der Winterpause verkaufen.

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  5. @8: Flum und Medo bin ich bei dir. Hatte alpi aber erst für Winter vorgesehen. Chandler aber wirklich nur bei einem sehr guten Angebot und wenn Varela wieder fit ist.

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  6. Lieber Lothar Sippel, am 1.Spieltag ist wohl keine Mannschaft eingespielt, auch die Eintracht war es bestimmt nicht. Trotz allem hatte sie einen Superfight geliefert.

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