Der Coach der SGE zeigt an, wo die Reise hingehen soll: möglichst weit nach oben.

Trainer Niko Kovac musste auf der Pressekonferenz vor der Partie am Sonntag gegen die TSG Hoffenheim (17.30 Uhr) gar einen mitgebrachten Zettel auspacken, um nicht jemanden zu vergessen. Die Liste Spieler, die angeschlagen oder verletzt sind, ist lang: Max Besuschkow trainiert wieder mit, Alex Meier, Makoto Hasebe, Slobodan Medojevic und Jesus Vallejo fallen sowieso langfristig aus. Branimir Hrgota hat Magenprobleme und ist beim Internisten. Andersson Ordonez hat etwas Probleme mit Knie gehabt und jetzt Wadenprobleme, Marius Wolf wird noch heute an der ausgekugelten Schulter operiert. Bei jeglicher kleiner Bewegung kann sie wieder luxiert werden, weshalb wir uns für die Operation entschieden haben. Bei Omar Mascarell wird heute eine Kernspintomographie mit Kontrastmittel durchgeführt: Eine Entzündung ist da, wir wollen aber ausschließen, ob eine kleine Ruptur zu sehen ist. Mijat Gacinovic steht wegen anhaltender Oberschenkelprobleme nicht zur Verfügung.“

Kovac ist erneut zur Improvisation gezwungen und muss, wie er selbst sagte, „Fantasie zeigen.“ Neben Guillermo Varela, Aymen Barkok oder Marco Fabian könnte diesmal auch Marc Stendera eine Rolle spielen. Der 21-Jährige stand in den vergangenen fünf Begegnungen im Kader, kam dabei allerdings noch keine Minute zum Einsatz: „Wir müssen zaubern und werden hoffentlich wieder richtige Lösungen finden.“ Gegen die Hoffenheimer werden gute Ideen nötig sein. Die von Julian Nagelsmann trainierte Mannschaft könnte mit einem Sieg den Einzug in die Champions League so gut wie sicherstellen, aktuell haben die Hoffenheimer 54 Zähler auf dem Konto. Kovac erwartet einen „sehr starken Gegner“, die Kraichgauer sind daheim noch immer ungeschlagen und konnten von 15 Partien zehn für sich entscheiden.

Bei Gedanken an die aktuelle Personalsituation kommt Niko Kovac ins Grübeln.

Die Eintracht ihrerseits reist mit großer Euphorie ins rund 120 Kilometer entfernte Sinsheim. Vergangenen Samstag wurde mit dem 3:1-Heimsieg gegen den FC Augsburg die Klasse gesichert, am Dienstag folgte der viel umjubelte Sprung ins Finale nach Berlin. „Wir gehen jetzt in die Normalität über“, mahnte Kovac aber und fügte an: „Das Endspiel zu erreichen ist etwas ganz besonders, wir haben aber noch vier Bundesligaspiele. Da gibt es noch genug Punkte zu holen. Meine Mannschaft will den Aufwind nutzen und alles mitnehmen, was wir in dieser Saison noch bekommen können. Das meine ich nicht nur auf die Punkte, sondern auch auf den Tabellenplatz bezogen. Wir wollen so weit wie möglich nach oben.“

Kovac blickt heute bereits auf eine gute Saison zurück. Das Wort „Abstiegskampf“ nahm der Coach zu keinem Zeitpunkt in den Mund, auch wenn die Situation nach zehn sieglosen Partien etwas angespannter war. Jetzt gehe es darum, „von heute auf morgen zu switchen.“ Den absoluten Topstars würde es gelingen, sich alle drei Tage zu motivieren und Höchstleistungen abzurufen. „Wir sind natürlich noch nicht so weit wie die ganz großen Spieler, aber meine Mannschaft kann jetzt schon viel lernen und das bestmögliche Ergebnis herausholen“, sagte der Kroate. Es gebe nur ein gutes Endspiel, wenn auch in den letzten Partien der Saison noch Punkte geholt werden.

Im Hinspiel gelang es, einen Zähler zu sammeln. 0:0 endete eine hitzige Partie, die vor allem von den Duellen zwischen David Abraham und Sandro Wagner überschattet und dadurch die Diskussionen rund um die vermeintliche „Tretertruppe Eintracht Frankfurt“ hochkochten. Kovac erwartet ein normales Fußballspiel: „Das, was vor drei, vier oder fünf Monaten war, ist vorüber und gehört zum Fußball dazu. Jetzt zählt nur der Blick nach vorne: Neues Spiel, neues Glück.“ An die harten Zweikämpfe zwischen den Protagonisten Wagner und Abraham erinnerte er sich jedoch kurz zurück: „Das war sicherlich keine Normalität. David hat erst vier Gelbe Karten gesammelt, das spricht für seine Art und Weise, wie er Fußball spielt. Da muss also etwas vorgefallen sein.“ Näher wollte er darauf jedoch nicht mehr eingehen: „Ich werde da kein Öl mehr ins Feuer gießen.“

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10 Kommentare

  1. Hoffenheim wird ein verdammt schweres Spiel. Im Gegensatz zu uns können die in Bestbesetzung auflaufen. Ein Unentschieden, bei dieser Konstalation, wäre sehr gut. Die Kovacs werden schon eine schlagkräftige Gruppe zusammenbekommen. #AUF JETZT

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  2. Will auch mal Oberlehrer sein! Besser „mit“ als wie 🙂 „wegen“!

    Mijat Gacinovic steht wegen anhaltender Oberschenkelprobleme zur Verfügung

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  3. Laut Kicker und FR steht Gacinovic NICHT zur Verfügung. Kovac möchte kein Öl ins Feuer gießen und gießt Öl ins Feuer. Großartig!

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  4. Ist doch jetzt die beste Gelegenheit allen gesunden Spielern die hinten dran stehen die Chance zu geben, sich zu zeigen. Kein Risiko bei angeschlagenen Spielern eingehen, denn in Hoffenheim hat diese Saison eh noch keiner gewonnen. Lieber gegen Mainz und Wolfsburg wieder mehr Risiko gehen bei vielleicht nicht ganz fitten Spielern.

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  5. Sicher @grantler sollte man angeschlagene Spieler schonen, aber das Spiel darf man auch nicht einfach abschenken. Es sind 3 Punkte zu vergeben die uns sehr gut tun würden, umso eher wir die haben umso besser. Die besten und fittesten Spieler sollen das Spiel machen. Die Kovac wissen was sie tun und werden mit Sicherheit die richtigen Entscheidungen treffen.

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  6. Ich finde es positiv, jetzt doch noch mal höhere Ziele auszugeben. Das pusht vielleicht noch mal, denn Druck haben wir zu 99% ja nicht mehr. Auf jetzt……alles geben!

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  7. @g-block
    Ja genau….mir wird momentan zuviel über das Pokalspiel berichtet und geredet. Für mich eine Sensation das wir im Finale stehen. Vielmehr sollten wir alle unseren Augenmerk auf das Spiel am Sonntag legen. Ein Sieg und die höchstmögliche Punktausbeute in den letzten 4 Spielen und versuchen den 7. Platz klar zumachen. Sollten wir das erreichen, dann haben wir eine Wahnsinnsausgangslage für das Pokalfinale….denn dann haben wir gar nichts mehr zu verlieren. Das wäre für mich quasi der krönende Abschluß der Saison. #AUF JETZT

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  8. Der SC Freiburg legt mal soeben 4 Mio.€ für Stenzel ( BVB ) auf den Tisch.

    Man sind wir ARM !!!

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  9. Gegen Hoffenheim, mit der aktuellen Kaderlage würde mir ein 4-4-2 gut gefallen. Mit Chandler, Abraham, Otsche und Tawate hinter Rebic, Varela, Besuschkow, Fabian und davor Haris und Branne.

    Gegebenenfalls auch Blum anstelle von Rebic damit dieser sich mal ausruhen kann. Stendera sollte langsam herrangeführt werden und nicht beim Auswärtsspiel in Hoffenheim beginnen. Der soll fit und schlank für nächste Saison werden. Da brauchen wir ihn. Mich würde nicht wundern wenn wir namen wie Blanco oder Zorba sehen werden auf dem Spielberichtsbogen. Aymen sollte auch den Rest der Saison eher bei Spielen wie gegen WOB oder Mainz kommen und nicht gegen Hoffe und RBL. Ggf. auch den Russer auf die 6, aber ob er dafür schon Puste hat.. Vielleicht Russ/Besuschkow im Wechsel. Notelf hat, aber eine die alles daran setzen sollte jetz die zweite Garde zu zeigen und denen Wettkampfspiele zu geben, aber die „wichtigen“ müssen für Berlin geschont und Fitgehalten werden.

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