Niko Kovac erwartet von seinem Team viel Kampfbereitschaft und Leidenschaft.
Niko Kovac erwartet von seinem Team viel Kampfbereitschaft und Leidenschaft.

Chefcoach Niko Kovac hatte gleich zu Beginn der Presskonferenz vor dem Spiel gegen Borussia Dortmund eine gute Nachricht für alle Eintracht-Fans: Außer Carlos Zambrano, dessen Ausfall bereits gestern bekannt wurde, sind alle Spieler einsatzfähig und nehmen am heutigen Abschlusstraining teil. Zu diesen Akteuren zählt auch der zuletzt fehlende Timothy Chandler, der gut trainiert habe und dessen Verletzung abgeklungen sei: „Es sieht gut aus. So wie ich ihn kenne, ist es kein Problem für ihn, neunzig Minuten zu spielen.“
Lediglich das Fehlen von Abwehrchef Carlos Zambrano trübt die aktuelle Personalsituation und Stimmung von Kovac: „Ich bin enttäuscht, dass er nicht zur Verfügung steht. Er wäre mit seiner Präsenz und Ausstrahlung wichtig für die Mannschaft. Er wäre mit großer Wahrscheinlichkeit einer für die Startelf gewesen.“

Die Eintracht müsse aber auch ohne den Peruaner das Beste aus der Situation gegen die Dortmunder machen. Der kommende Gegner stellt nicht nur den besten Angriff und die zweitbeste Verteidigung der Liga, sondern ist mit 39 Punkten auch die stärkste Rückrundenmannschaft. Kovac war daher voll des Lobes für den BVB: „Sie haben nicht nur vorne, sondern auch hinten individuelle Klasse. Der Gegner wird uns alles abverlangen.“ Der 44-Jährige betonte, dass sein Team eine weitere Schippe drauf legen müsse, um die Punkte im Waldstadion zu behalten. Dass das Wort „aufgeben“ in seinem Wortschatz nicht vorkommt, sagte der Coach bereits vor einigen Wochen. Dieses Motto unterstrich er auch heute: „Wir sind der Außenseiter, aber wir spielen Zuhause und wollen den positiven Lauf mit ins Spiel nehmen und unsere Chancen suchen.“ Diesen Kampfgeist erwarte er auch von den Fans. Das Waldstadion wird ausverkauft sein und die meisten Zuschauer werden der SGE die Daumen drücken. Die Bedeutung dessen hob er nochmals hervor: „Die Fans sind immens wichtig für uns. Sie haben uns gegen Hannover, Hoffenheim und Mainz fantastisch unterstützt und ich bin überzeugt, dass das auch morgen der Fall ist.“ Auch die bessere Atmosphäre, die rund um die Eintracht herrscht, will der Übungsleiter ausnutzen: „Ich habe das gemerkt, die Stimmung im Umfeld hat sich binnen zwei Wochen schlagartig gedreht. Für die Mannschaft gilt es natürlich auch: Siege sind sehr gut fürs Selbstbewusstsein.“

An den Rechenspielchen, die zur Zeit die Fans der abstiegsbedrohten Teams zu echten Mathematikkünstlern werden lassen, möchte sich Kovac nicht beteiligen. „Ich versuche mich da herauszuhalten. Denn alle Rechnungen gehen nur dann auf, wenn wir unsere Hausarbeiten machen. Wir können nur auf uns selbst Einfluss nehmen, es macht keinen Sinn das vor dem Spieltag zu machen. Wir werden nach morgen wissen, was wir brauchen“, sagte der Coach und schickte gleich eine Kampfansage hinterher: „Wir warten die neunzig Minuten ab und hoffen auf ein positives Erlebnis für uns. Wir wollen einen Punkt holen und wenn möglich auch drei.“

Zwei Spieler, die bei diesem Vorhaben helfen sollen, sind David Abraham und Luc Castaignos, die beide mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in der Startelf stehen werden. Castaignos soll neben einer guten Arbeit gegen den Ball auch dabei helfen, dass die SGE die Nadelstiche, die der Trainer forderte, zielgenau setzt. Die Verletzung des Niederländers sei kein Problem mehr, „sie ist so gut wie hundert Prozent ausgeheilt, das ist oft auch eine Kopfgeschichte. Wir haben aber den Eindruck, dass er bereit ist bis zum Letzten zu gehen. Luc wird aufgrund der Sperre von Seferovic beginnen.“

Auf die Fähigkeiten von David Abraham wird es gegen die schnellen Angreifer des BVB besonders ankommen.
Auf die Fähigkeiten von David Abraham wird es gegen die schnellen Angreifer des BVB besonders ankommen.

Auf den Argentinier Abraham kommt mit dem Zweiten der Torjägerliste, Pierre-Emerick Aubameyang, eine Herkulesaufgabe zu. „David ist ein schneller Spieler, das ist gerade gegen den BVB von großer Bedeutung“, so Kovac. Er erwarte aber von allen elf Eintracht-Akteuren eine gute Arbeit gegen den Ball und volle Konzentration, nicht nur auf den besten Torschützen der Dortmunder: „Der BVB hat nicht nur Aubameyang, sondern auch andere richtig gute, schnelle Spieler.“ Der Übungsleiter betonte, dass die Dortmunder auf allen Positionen sehr stark besetzt seien und alle Spieler große offensive Qualität haben. Daher fordert er, mit Blick auf die Taktik: „Wir müssen kompakt stehen, egal ob mit Dreier-, Vierer-, oder Fünferkette. Wir müssen im Defensivverbund unsere Hausarbeiten machen. Alle Spieler wissen, dass sie defensiv so wenig Fehler wie möglich machen dürfen und zusammen arbeiten müssen, denn nur als Einheit können wir dem BVB Paroli bieten.“

Ein Weg, den Westfalen diese Paroli zu bieten, seien Standards. Die Eintracht erzielte drei der letzten vier Tore nach Standardsituationen, denen Kovac nicht nur deshalb eine große Bedeutung zuordnet. „Mit Standards kann man Spiele, die Spitz auf Knopf sind, entscheiden. Ich bin der Meinung, man kann und muss das trainieren. Man hat schon einen Vorteil, wenn man Sachen einstudiert. Gerade die Mannschaften, die weiter unten stehen, müssen diese Mittel ziehen.“ Ein weiteres Mittel, auf das die Mannschaft setzen müsse, sei der Kampf. Der Kroate sagte, dass er dies auch aus seiner Zeit als Spieler gelernt habe.„Man kann immer besser vom Kampf ins Spiel kommen als umgekehrt. Ich hoffe, dass die Fans so viel Stimmung machen, dass jeder noch zwei, drei Schritte mehr geht.“ Kovac zeigte sich kampfbereit und schickte gleich noch eine Kampfansage hinterher: „Nach dem Leverkusen-Spiel haben wir gesagt, dass wir vier Endspiele haben. Dann kommt jetzt unser drittes.“

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19 Kommentare

  1. Auch wenn auf so Pressekonferenzen eh überall nur Phrasen gedroschen und Standardsätze heruntergebetet werden, Kovac ist mir richtig sympatisch.
    Hätte ich bei seiner Vorstellung nicht erwartet, dass er der Mannschaft so gut bekommt und (zumidest bei) stets einen guten und sicheren Eindruck macht.
    Packen wir’s morgen! Forza SGE!

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  2. „Mit Standards kann man Spiele, die Spitz auf Knopf sind, entscheiden. Ich bin der Meinung, man kann und muss das trainieren. Man hat schon einen Vorteil, wenn man Sachen einstudiert. Gerade die Mannschaften, die weiter unten stehen, müssen diese Mittel ziehen.“ Ich wüsste gerne,m wieviel in die Tastatur gebissen haben und “ das sag ich seit Monaten “ gebrüllt haben;-.)

    .„Man kann immer besser vom Kampf ins Spiel kommen als umgekehrt. Ich hoffe, dass die Fans so viel Stimmung machen, dass jeder noch zwei, drei Schritte mehr geht.“

    Fußball kann so verdammt einfach sein.

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  3. Bei den letzten beiden Spiele sagte ich vor den Toren noch: „Wieder ne ecke, da kann ich mir eigentlich in Ruhe ein Bier holen gehen“. Damit ist jetzt zum Glück Schluss.

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  4. @ AdlerEi: Genau so war’s auch bei mir. Standards waren immer der Moment, in dem man auf’s Klo oder zum Kühlschrank konnte 😀

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  5. Dann hoffen wir mal das Beste. Hinten nix zulassen und vorne ein Standard…….. dann würde ich meine Kollegin die BVB-Fan ist am Montag mit einem Grinsen von Ohr zu Ohr begrüßen 😉

    Jungs, macht mich glücklich

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  6. Alles in allem;
    Was nicht passieren darf ist, dass DA, Stuttgart und Bremen gewinnen und wir verlieren.
    Sollte dies eintreten, zugegeben kaum vorstellbar aber möglich. In dieser Konstellation war es das fast mit dem Klassenerhalt. Dann kommt es auch nicht mehr zum direkten Endspiel. Deshalb müssen wir auch gegen DO versuchen auf Sieg zu spielen. Nur auf einen Sieg in Bremen zu spekulieren halte ich für fahrlässig und töricht.
    Beim Eintreten des o.g. Szenarios kann uns dann nur noch ein Siegin Bremen zur Relegation retten, wenn gleichzeitig WOB gegen Stuttgart gewinnt.

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  7. Der positive Trend bestand zuletzt leider einzig aus der Tatsache, dass Bälle ins Tor gingen – gegen Dortmund wird es allerdings nötig sein, auch mal eine echte Topleistung zu zeigen. Am letzten Spieltag war die Eintracht das zweikampfschwächste aller 18 Bundesligateams und die Mannschaft mit den zweitwenigsten gelaufenen Kilometern. Darmstadt hatte sogar überdurchschnittlich viel Ballbesitz. Soviel zum Thema: mit dem neuen Trainer ist alles so viel besser geworden. Immerhin war man gegen Mainz und Darmstadt eher auch der verdiente Sieger – das war allerdings auch schon im Heimspiel gegen Ingolstadt oder gegen Schalke so.

    Rechnerisch müssen gegen Dortmund 3 Punkte her, um den Ausgang noch selbst in der Hand zu haben – dazu darf jetzt gerne die beste Saisonleistung folgen und auch eine Laufleistung auf einem deutlich höheren Level. Der Glaube an den neuen Trend, das Wetter und Publikum werden hoffentlich dazu führen.

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  8. @douglaurent
    Guckst du dir auch die Spiele an? Oder liest du nur irgendwelche Statistiken auf Teletextseiten?
    Gegen Darmstadt war es wirklich kein gutes Spiel – da hat einzig und allein der Wille über Sieg und Niderlage entschieden. ABER die Leistungen gegen die Bayern, gegen Hoppenhein und gegen Leverkusen waren meilenweit von dem entfern, wie unter Veh zuletzt gespielt wurde. Vor allem die Standards und die Art und Weise zu spielen, nachdem man einen Gegentreffer kassiert hat, hat sich komplett geändert. Da sind wir nämlich unter Veh fast jedes Mal komplett eingebrochen.

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  9. Darmstadt ist weniger gelaufen als wir und hatte 36 % Ballbesitz ( wo ist das denn bitt überdurchschnittlich ?). WIr sind 109,6 km gelaufen, Köln 109,9. Hannover 111 km und Wobu 120. Beide haben verloren. Was sagt uns das ? Nix.

    Unsere Zweikampfwerte waren unterirdisch, weil wir die erste Halbzeit in dem Bereich schlecht waren. Und die Laufleistung bei beiden teams nicht hoch, weil Darmstadt sich in der zweiten halbzeit eingeigelt hat und auf Konter lauerte.

    Wenn DU aber die letzten Spiele anschaust, war unsere Laufleistung hoch und die Zweikampwerte gut. Mit Werten wie gegen Bayern ( 54% Zweikampquote und 114 km Laufleistung ) haben wir gegen Dortmund eine Chance. Und genauso werden sie auch spielen. Da habe ich keine Zweifel. Und es müssen keine 3 Punkte gegen Dortmund her. Stuttgart und Darmstadt punkten nicht. Daher verschlechtert sich die Position nicht.

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  10. OK Joe, da warst du schneller.
    In der Zweikampf Quote waren Stuttgart und HSV schlechter und der FCB Bayern genau so gut wie wir (-:

    Die Laufleistung war im vergleich gering, was aber für beide Seiten gilt und vermutlich auch am zweikampf betonteren Spiel lag. Darmstadt ist sogar noch einen Ticken weniger gelaufen.

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  11. Es bringt auch nichts EIN Spiel anzusehen, sondern mehrere. Und da ist das bei uns okay. Und gegen die bayern war gerade die Kovac-Taktik verbunden mit Laufleistung und Zweikampfquote ( in beidem waren wir besser als die Bayern ) der Schlüssel. Daher vertraue ich team und trainer

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  12. Na ja, bei douglorent ist das ja nicht der erste Kommentar, der so weit weg von Fussballsachverstand ist. Ich überlese das gerne und reg mich nicht mehr auf.
    Rechnen sollte man morgen nach den Spielen anfangen. Heut ist alles noch möglich. Aber ich meine immer noch, was ich vor 7 Wochen gesagt habe: Drei Siege werden reichen. Und wenn morgen was zählbares rauskommt, umso schöner. Und wenn die anderen Abstiegskandidaten alle unterliegen, dann noch schöner.
    Aber Hauptsache, die Adler zeigen, dass sie können und wollen. So wie gegen Leverkusen und Bayern.

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  13. Ich sehe jedes Spiel von der ersten bis zur letzten Sekunde. Eine Leistung wie zb gegen Ingolstadt war definitiv eher besser als die gegen Darmstadt. Geht gegen Ingolstadt in der 83. Minute ein Ball ins Tor, ist Veh nicht entlassen und es war ein toller Wendepunkt, bei dem der Trainer alles richtig gemacht hat. Geht gegen Mainz oder Darmstadt in der 83. Minute der Ball nicht ins Tor, hat Kovac die Eintracht zum Absteiger gemacht und war in der Nachwertung ein kompletter Fehlgriff.

    Fussballfans deuten sich die Mannschaftsleistungen nachträglich aufgrund der Ergebnisse um, obwohl zum Teil nur kleine wilkürliche Ereignisse für die Ergebnisse verantwortlich sind. Diese Selbsterkenntnis sollte im erwachsenen Alter eigentlich irgendwann mal reifen.

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  14. Ist heute St. Armin oder oder der Tag gegen den Konjunktiv?

    Selbst wenn er uns nicht rettet, wäre Kovac kein kompletter Fehlgriff. Ein erwachsener Mensch sollte in der Lage sein das zu erkennen.

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  15. @ douglaurant
    Da hast du Recht. Aber das zeigt doch auch, dass Ergebnisse an so kleinen Punkten sich entscheiden und für diese kleinen Reizpunkte ist ein Trainer mitveranwortlich.

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  16. @douglaurant
    Wenn gegen Ingolstadt getroffen worden wäre wäre es ein „toller Wendepunkt“ gewesen? So wie der tolle Wendepunkt als wir gegen WOB gewonnen haben? Mal im Ernst, Veh mag ein guter Trainer sein, aber er hat eine Mannschaft, die vollkommen verdient auf dem 9. Platz der Bundesliga stand und die noch mit Spielern aufgebessert wurde an den Rand des Abgrunds geführt und erst nach dem 34. Spieltag können wir sagen, ob er nicht auch noch mehr angerichtet hat. Nicht falsch verstehen, Veh ist mit Sicherheit nicht alles alleine Schuld, aber maßgeblich nunmal schon, weil er in der Verantwortung stand

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  17. Erstaunlich, dass man für einen Veh-Fan gehalten wird, wenn man darauf hinweist, dass Kovac abseits von abgefälschten Toren noch keine bessere Bilanz hat. Beide Trainer haben eher am unteren Rand des Realistischen Mannschaftsleistungen hervorgebracht. Das war bei Veh allerdings auch schon seit dem 7. Spieltag der Platz 6-Saison 2012/2013 so mit ebenso nur 1 Punkt pro Spiel, was allerdings in aller Euphorie damals ebenso niemand hören wollte.

    Schaaf hatte eine überdurchschnittliche Heimbilanz und unterdurschnittliche Auswärtsbilanz auch in den Mannschaftsleistungen, war im Gegensatz zu Kovac allerdings deutlich unsymphatischer. Als Typ ist Kovac seit Jahren der Beste, was allerdings in sich noch keine Garantie für Überperformance ist. Die müssen letztendlich allerdings auch immer die Spieler zeigen. Eine Galaleistung gegen Dortmund ist dafür die richtige Antwort.

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  18. Hi doug, ich sehe schon, dass Kovac eine bessere Bilanz hat. Gegen die Gegner, die Niko bei uns hatte, gab es neun Punkte, unter Veh nur fünf, bis Bremen gezählt acht.

    Aber is ja Worscht. Selbst bei einem Sieg gegen DO ist der direkte Abstieg drin und bei einer Niederlage der Klassenerhalt ohne Relegation.
    Deshalb stehen wir alle doch auf Sport, Fußball, die Eintracht.

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