Thomas SchaafEintracht-Trainer Thomas Schaaf zeigt sich bei Pressekonferenzen in der Regel sehr zugeknöpft, gibt wenig über Mannschaftsaufstellungen und Interna preis und kokettiert gerne mit seiner Bärbeißigkeit gegenüber der Journaille. Gestern fand im Eintracht-Museum eine Kinder-Pressekonferenz statt, und wir fragten uns im Vorfeld: Erleben wir einen anderen Thomas Schaaf? Können ihm Kinder Informationen entlocken, die dem gewöhnlichen Pressevertreter verwehrt bleiben? Und erfahren wir sogar, warum unsere SGE das Spiel gegen Paderborn verloren hat?

Um es vorweg zu sagen: Thomas Schaaf blieb sich treu. Über das Spiel in Paderborn äußerte er sich nur in einem Nebensatz („Haben zu viel Fehler gemacht“) und auch Fragen zur Aufstellung beantwortete er ausweichend („Ich darf leider immer nur elf aufstellen“). Die Kinder zeigten sich allerdings gut auf die Pressekonferenz vorbereitet und interessierten sich sowohl für das Privatleben von Thomas Schaaf als auch für den Trainerberuf. Wir erfuhren, dass unserem Trainer kaum Zeit für Hobbys, allenfalls für Spaziergänge mit seinem Hund bleibt, dass er eine erwachsene Tochter hat und dass seine Lieblingsfarbe neben schwarz/weiß/rot „bunt“ ist. Er musste den Kindern auch gestehen, dass er nicht bereits seit seiner Kindheit Eintracht-Fan ist, konnte die Zuhörerschaft aber mit den Worten beruhigen: „Ich habe jetzt ein Riesenherz für die Eintracht.“ Für die Anhänger von Schaaf war es beruhigend zu hören, dass er viel Spaß bei der Arbeit mit der Mannschaft habe, sich in Frankfurt wohlfühle und in Zukunft regelmäßig Spiele der Nachwuchsmannschaften besuchen wolle. Über eine Tätigkeit als Bundestrainer brauche er sich gegenwärtig keine Gedanken machen, und auf die Frage, wie lange er noch bei der Eintracht bleiben wolle, antwortete er: „So lange man mich mag.“

Kinder haben im Gegensatz zu Erwachsenen ja bekanntlich den Mut, auch heikle Fragen zu stellen. Thomas Schaaf wusste diese Klippen („Haben Sie einen Lieblingsspieler bei der Eintracht?) zumeist gekonnt zu umschiffen: „Heute habe ich mich um 28 Spieler gekümmert, d.h. ich habe 28 Lieblinge.“ Auch hartnäckige Nachfragen („Wer ist der beste Spieler der Eintracht?“) entlockten ihm keine Äußerungen, die Gefahr laufen, das Mannschaftsgefüge zu gefährden („Jeder ist der Beste. Ich freue mich, jeden zu sehen“). Bei manchen Fragen musste allerdings selbst Thomas Schaaf passen. Überraschenderweise konnte er selbst nicht genau sagen, wann er seine Spielerkarriere beendet hatte („1993 oder 1994“). Auch die Antwort auf sein Lieblings-Fanlied musste er schuldig bleiben. Sichtlich überrascht zeigte er sich von der Bitte eines jugendlichen Fans, er möge darlegen, welche Trainingsmethodik er im Bereich der Koordination präferiere. Insgesamt präsentierte sich Thomas Schaaf sympathisch, geduldig, gut gelaunt und ansatzweise auskunftsfreudig. Er blieb keine Antwort schuldig (mit Ausnahme der nach seinem Alter) und zeigte sich von den gut informierten Kindern und ihren intelligenten Fragen sehr angetan. Als Belohnung bekamen sie alle ein Autogramm von unserem Cheftrainer. Die Kids fanden den Nachmittag einfach nur „cool“. Die vollständige Pressekonferenz kann hier angesehen werden.

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3 Kommentare

  1. Hm…Mantel des Schweigens?
    Zur Aufstellung am Sonntag gegen den SC und die Auswechselungen, bzw. die nicht stattgefundenen Auswechselungen grottenschlechter Spieler (Beispiel Piazon, Inui (von seinem Assist mal abgesehen) und B.O, hätte ich nämlich auch gerne noch ein bißchen mehr erfahren bzw. seine Beweggründe gehört.
    Der Mannschaft allein kann man das 1 : 3 und die damit regelrecht verschenkten Punkte vom Sonntag nämlich nicht in die Schuhe schieben.

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  2. Meine Güte, ist auch mal gut.
    Er hat halt versucht das Ruder noch rum zu reißen, indem er offensiv wechselt.
    Hat nicht geklappt, Punkte sind futsch. Am Wochenende gehts weiter.

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  3. @2:
    Kritik darf hier im Forum geübt werden, insofern sie sachlich ist.
    Liberales Denken gut und schön, aber ich bin gespannt, ob in 4 Wochen Dein Denken noch das Selbe ist, wenn wir uns in der Tabelle mehr nach unten, als nach oben bewegen. Mit sportlichen Grüßen / ForzaSGE

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