Mit einer Mischung aus Vorfreude und Ernsthaftigkeit startet Eintracht Frankfurt in die neue Saison. Kevin Trapp, die Nummer eins im Tor und eine feste Größe im Team, gibt in einem exklusiven Vodcast-Interview tiefe Einblicke in die Vorbereitungen und Erwartungen für das kommende Fußballjahr. Trapp spricht offen über die Herausforderungen der letzten Saison, die Integration neuer Spieler und die spannenden Perspektiven, die vor dem Team liegen.
Trainingsauftakt und erste Eindrücke
Trapp betont die Intensität und positive Atmosphäre des neuen Trainingsregimes unter dem neuen Trainerteam. Er beschreibt die erste Phase des Trainings als sehr intensiv, mit täglichen Doppeltrainingseinheiten, die sowohl anspruchsvoll als auch unterhaltsam sind. „Wir haben fast jeden Tag zweimal trainiert, das ist schon sehr lange her, dass ich das mitgemacht habe, aber es ist wirklich gut. Wir haben eine gute Mischung aus Intensität aber auch Spaß im Training“, erzählt die feste Nummer Eins im Tor der Frankfurter Eintracht. Den Saison- bzw. Trainingsauftakt beschreibt der 34-Jährige als sehr positiv und gibt an, dass die Trainer diese Meinung sicherlich auch teilen.
Integration der Neuzugänge
Besonders hervorgehoben werden die neuen Teammitglieder Igor Matanovic, Can Uzun und Aurele Amenda. Der Torhüter lobt deren Fähigkeiten und ihre schnelle Anpassung an das Team. Trapp entfacht unter anderem Hoffnung auf neues Stürmer-Potenzial: „Igor hat einen sehr guten, sehr schlauen Abschluss. Er ist niemand, der einfach wild aufs Tor schießt, sondern er ist sehr überlegt.“ Anschließend nennt Trapp noch Uzun, der laut dem Torhüter eine sehr gute Technik hat: „Er hat letztes Jahr in der zweiten Liga einiges an Erfahrung sammeln dürfen. Er hat fast jedes Spiel gespielt.“ Auch Amenda erntet Lob und Anerkennung von Trapp, welcher zusätzlich auch einen kleinen Blick hinter die Kulissen zulässt. Zu Amenda’s Größe, die sich auf ganze 1,97 Meter beläuft, witzelt Trapp: „Ich habe ihn einmal „Hightower“ genannt – wie bei Police Academy. Ich glaube, er ist der erste Spieler nach Zlatan Ibrahimovic, der sich ducken muss, wenn er durch den Türrahmen läuft.“ Der Humor stimmt also auch bei den Neuzugängen.
Trainingsmethoden und Torwartspiel
Das Interview gibt auch Aufschluss über die spezifischen Trainingsmethoden für Torhüter, die unter dem Torwarttrainer Jan „Zimbo“ Zimmermann durchgeführt werden. Der Fokus liegt, laut Trapp, auf Explosivität und Freischüssen, um auf alle Spielsituationen vorbereitet zu sein. Trapp reflektiert zudem über die Evolution des Torwartspiels, insbesondere durch den Einfluss von Manuel Neuer, und wie sich die Anforderungen an Torhüter in den letzten Jahren verändert haben. „Er hat das Torwartspiel nochmal auf ein ganz anderes Niveau gehoben. Im Grunde ist klar, das Torwartspiel ist sehr simpel, es geht darum die Bälle zu halten und der Mannschaft zu helfen, aber es ist trotzdem komplizierter geworden, weil die Anforderungen sehr hoch geworden sind.“ Trapp bringt auch neue Aspekte des Torwartsspiel ins Gespräch mit ein: „Du brauchst einen Torwart, der Ruhe ausstrahlt. Vor Allem einen, der die Bälle hält, aber mittlerweile auch mit dem Ball am Fuß umgehen kann.“
Rückblick auf die letzte Saison
Trapp reflektiert dabei auch über die Schwierigkeiten und den Umbruch der letzten Saison. Er gibt ehrliche Einblicke in seine persönlichen Herausforderungen, einschließlich Verletzungen und der damit verbundenen eingeschränkten Trainingsmöglichkeiten. Trapp zeigt sich selbstkritisch, aber auch entschlossen, aus den gemachten Erfahrungen zu lernen und stärker zurückzukommen. „Das Gute ist, dass ich meine Leistung sehr gut selbst einschätzen kann und ich mich nicht vor Dingen verstecke, die nicht so gut gelaufen sind,“ erklärt der Langzeit-Adler. Weiter erklärt Trapp, dass er viele von genau diesen Dingen im Urlaub jetzt reflektiert habe. Auf die Frage, was ihm letztes Jahr gefehlt habe, erläutert Trapp: „Nach dieser einen Länderspielpause hatte ich komischerweise immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, die es mir nicht erlaubt haben, so zu trainieren oder mich so vorzubereiten wie ich da gerne hätte. (…) Dann hatten wir eine Phase, in der es nicht so gut lief. Da kam dann sehr viel zusammen, was mich sehr genervt hat.“
Führungsrolle und Selbstreflexion
Als einer der erfahrensten Spieler im Team spricht Kevin über seine Rolle als Führungspersönlichkeit. Er betont die Wichtigkeit, mit gutem Beispiel voranzugehen, Disziplin zu wahren und jüngere Spieler zu unterstützen. Über seine Vorstellung eines Führungsspielers sagt der 34-Jährige: „In erster Linie geht es darum, dass jeder in seiner Rolle Verantwortung übernimmt, bei mir ist das hinten im Tor. (…) Es geht darum, ein Vorbild im Training zu sein, dass man sich im Training nicht ausruht, dass man da immer vorne weg marschiert und dass man Dinge, die man sieht, klar anspricht – sowohl positiv, als auch negativ.“ Er erwähnt außerdem Disziplin und das Gemeinschaftsgefühl, innerhalb der Mannschaft, aber auch mit den Fans, dafür hat er auch ein passendes Beispiel: „Europa League 2022. (…) Ich bin der Meinung, auf dem Papier waren wir nicht die beste Mannschaft, aber auf dem Platz waren wir füreinander da. Und wir haben es geschafft in diesem Umfeld auch mit dem Fans Eins zu werden.“ Zur Rolle des Führungsspieler gehöre laut Trapp auch, dass man in der Kabine Präsenz zeige und vor allem den jüngeren Spielern, die sich erstmal orientieren müssten, zur Seite zu stehe.
Ausblick auf die kommende Saison
Obwohl das Training laut Trapp durchaus knackig ist, scheint die Stimmung in der Mannschaft gut zu sein. „Ich habe jetzt im Training schon das Gefühl, dass es wesentlich befreiter ist und viel positiver und besser ist, als in manchen Phasen letztes Jahr,“ vergleicht der Torhüter. Trotz einiger Neuzugänge ist der Umbruch im Vergleich zum letzten Sommer nicht so gravierend. Dazu sagt Trapp: „Das war ja das, was uns immer ausgemacht hat. Dass wir eine Mannschaft haben, die schnell zusammenfindet und schnell zusammen wächst. Ich bin mir sicher, dass es dieses Jahr auch wieder der Fall ist.“
Trapps verpasste Europameisterschaft-Teilnahme
Trapps Nominierung für die Europameisterschaft im eigenen Lande war ausgeblieben. Die Absage dazu hatte er wohl kurzfristig vor der Bekanntgabe des finalen Kaders erhalten. Die Begründung dazu sieht er darin, dass er im Frühjahr auch einige Länderspiele aussetzen musste. „Das muss man ehrlicherweise sagen. Es ist keine riesige Überraschung gewesen, dass ich da am Ende nichts geändert hat. Die Dinge muss man dann annehmen und versuchen, damit umzugehen. Natürlich ist das nicht einfach,“ erklärt der 34-Jährige.
Zusammenarbeit mit Santos und Grahl
Hinter Trapp komplettieren Jens Grahl und Kaua Santos das Torwart-Trio der SGE. Zu seiner Zusammenarbeit mit seinen Torhüter-Kollegen erzählt Trapp: „Kaua bringt schon sehr viel mit. Er hat sich in der Mannschaft zurecht gefunden. Man hat schon das Gefühl, dass er jetzt angekommen ist und er sich auf den Fußball konzentrieren kann.“ Mit Grahl verbinde Trapp sehr viel, unter anderem den Sieg der Europa League 2022. Der Konkurrenzkampf zwischen den Torhütern scheint sehr effektiv zu sein, denn laut Trapp verhalf ihm das Niveau seiner Konkurrenz zu seiner Bestleistung. „Wir hatten immer Torhüter, die ein sehr hohes Niveau hatten, die auch immer Gas gegeben haben und mir geholfen haben, mich auf Bestleistung zu bringen“, erzählt er, wobei er beispielsweise auch Frederik Rönnow unter anderem erwähnt, „jeder der bisher da war, hat immer Gas gegeben. Wir versuchen uns da gegenseitig hochzuziehen.“
Trainingslager in der USA
Abschließend blickt Trapp ein klein wenig in die Zukunft – auf das anstehende Trainingslager der SGE in den USA. Trapp bekundet seine Vorliebe und Vorfreude für die Dienstreise, erklärt aber auch, worauf der Fokus dort läge: „Es geht eben auch darum, dass wir diese zehn Tage auch nutzen, um uns weiter vorzubereiten, um als Mannschaft nochmal enger ran zu rücken und zu wachsen. Uns wird nicht langweilig, wir haben ja auch zwei Spiele. Wir werden versuchen Frankfurt so gut wie möglich in Amerika zu vertreten.“
Mit der bevorstehenden US-Tour und der optimistischen Stimmung im Team blickt Trapp voller Zuversicht auf die kommende Saison. Die Mischung aus erfahrenen Spielern und jungen Talenten, gepaart mit einem starken Gemeinschaftsgefühl, verspricht spannende Entwicklungen und Erfolge für alle SGE-Fans. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Team auf dem Platz präsentieren wird, aber eines ist sicher: Mit Kevin Trapp als Rückhalt und Führungspersönlichkeit stehen die Chancen gut, dass die Eintracht auch in dieser Saison wieder erfolgreich sein wird.
6 Kommentare
Ich hoffe sehr alles kommt so wie erhofft, dann wird es eine sehr coole Saison, egal wo wir abschließen!
Ehrgeizig, selbstkritisch, zukunftsorientiert. Gut so, ein satter Profi spricht anders.
Die gute Mischung könnte sich rasch verschlechtern. Experte Durst&Witz bereitet uns schon intensiv auf einen Abgang von Marmoush vor. Aber das tut er ja nur, weil der Verein es so will. Motto, guter Junge, aber jetzt spül uns Geld rein.
Durst&Witz möchte gerne gelesen werden und zusätzlich wurde Omar so leicht seitens der Eintracht ein Preisschild angehängt. Wenn also ein Verein 50 Mio blecht wäre man dumm es nicht zu tun, für uns ist es immer schade, klar. Ab er nach meiner unbewegten Meinung ist das noch lange nicht soweit und ob überhaupt weiss man auch nicht.
Ich glaube Marmoush wird es schwer haben 50 mio € Erwartungen in einem anderen Verein gerecht zu werden. Hab das Gefühl, dass er es ähnlich schwer haben wird wie Lindstrøm, Jovic & Co. Wenn aber jemand die Summe zahlt muss die SGE das natürlich machen.
Und Durstewitz braucht natürlich Klicks.
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