schaaf seegerEintracht-Trainer Thomas Schaaf ließ in der heutigen Pressekonferenz zum morgigen Spiel gegen den 1. FC Köln nicht so tief in seine Karten blicken. Auch ob Lucas Piazon wieder von Beginn an ran darf, ließ er offen. Der Brasilianer habe zwar die Chance dazu, sagte Schaaf, aber weiter wollte er das nicht kommentieren. Der Trainer lobte dennoch nochmals dessen Freistoßtor: „Es war ein traumhafter, wunderschöner Treffer von Piazon. Wir haben uns alle riesig gefreut. Dass der Ball so einschlägt, dass klappt nicht immer – das ist klar. Aber die Schussqualität, die besitzt er. Das hat er schon öfter im Training gezeigt. Wenn er dazu die Chance bekommt, dann soll er das immer wieder nutzen. Das ist eine individuelle Stärke, von der wir alle profitieren können – so wie wir es in Hamburg gemacht haben.“ Trotzdem hatte er natürlich einiges, auch zum möglichen Agieren des Gegners, zu sagen.

Welche Spieler werden neben den Langzeitverletzten nicht dabei sein können?
Marc Stendera wird heute einen Aufgalopp machen, aber das wird nichts fürs Spiel werden. Mit Vaclav Kadlec (Mandelentzündung, die Redaktion) und Marc Stendera werden wir zwei Ausfälle haben.

Verraten Sie uns, wer in der Innenverteidigung spielt?
Da gibt es auch mehrere Möglichkeiten. Ich habe mich da noch nicht endgültig festgelegt und bin noch ein bisschen am hin und her überlegen, wie wir die Formation stellen. Das ist auch abhängig davon, wie es davor ausschaut – da sind noch mal so ein paar Überlegungen da. Ich will gerne heute noch mal das Training nutzen, wie jeder Einzelne sich zeigt. Ich möchte mich heute Abend auch noch mal mit den Kollegen zusammensetzen und über die richtige Ausrichtung diskutieren.

Täuscht es oder zieht sich der Genesungsverlauf bei Johannes Flum etwas hin?
Ja, beim Johannes war es so, dass er erst auf Grund seiner muskulären Geschichte ausgefallen ist und dann jetzt noch mal einen Infekt hatte. Gestern hat er einen Aufgalopp gemacht, heute da weiter gemacht, dass er nächste Woche wieder voll dabei ist.

Wie erwarten Sie die den Gegner?
Ich glaube, dass die Kölner von der Grundausrichtung wie gegen Hannover spielen werden. Dass sie auch versuchen, schnell nach vorne zu spielen. Das haben sie da gut gemacht. Sie haben sich in Hannover einige Chancen erspielt und insgesamt ein gutes Spiel gemacht. Ich glaube so kompakt und defensiv, wie gegen München wird es nicht ausfallen. Außer es wäre für uns ein super Tag, dass wir den Gegner so fesseln und so in den eigenen Reihen halten könnten. Aber dann gibt es das Spiel her.
Ich glaube, dass Köln aus seiner Kompaktheit heraus agiert. Das wird dann schon bedeuten, dass wir eben auch unsere Qualitäten aufzeigen müssen. Wir müssen natürlich was tun, etwa anbieten. Auf der anderen Seite müssen wir sehen, dass man trotzdem irgendwann die Lücke findet. Wann, ist egal, Hauptsache wir finden sie. Wir müssen natürlich auch aufpassen, wenn Köln in Ballbesitz ist, dann schalten sie sehr schnell um und versuchen über ihre offensiven Spieler schnell nach vorne und zum Abschluss zu kommen. Es wird ein intensiv geführtes Spiel geben, wo keiner dem anderen viel Raum geben oder lassen möchte. Beide Mannschaften werden sehr engagiert agieren.

Kölns Trainer Peter Stöger sagte in der gestrigen Pressekonferenz sinngemäß, dass es realistischer ist, einen Punkt bei Frankfurt auswärts zu holen als zu Hause gegen Bayern München. Wie deuten Sie seine Aussage?
Wenn das seine Meinung ist, dann werden wir ja sehen, was das Spiel hergibt. Ich glaube, dass es schon klar ist, dass Bayern München das Maß der Dinge in unserer Liga ist. Das haben sie über die letzten Jahre bewiesen – auch, dass es sehr schwer ist gegen sie zu spielen, egal ob zu Hause oder auswärts. Wenn man beide Kader anschaut, dann ist da schon ein Unterschied zwischen Bayern München und Eintracht Frankfurt. Da gebe ich ihm Recht. Nur man muss dann immer wieder sehen, was die Spiele dann hergeben, ob es dann wirklich einfacher ist.

Was möchten Sie, was morgen auf dem Platz abläuft?
Ich möchte, dass die Mannschaft mutig ist, selbstbewusst agiert und auf der anderen Seite die nötige Geduld hat. Aber das wir auch, wenn wir in Ballbesitz sind, mehr Selbstbewusstsein an den Tag legen. Das ist ganz entscheidend. Wir haben in Hamburg darüber gesprochen. Dort haben wir in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt und kompakt gestanden. Was auch auffällig war in der zweiten Halbzeit, dass wir den Ball zu schnell verloren haben. Und das müssen wir ändern. Das müssen wir gegen Köln wesentlich besser machen. Da müssen wir mehr die Aktionen in den eigenen Reihen durchführen können und mehr in Ballbesitz sein. Das heißt jetzt nicht, dass man 70%, 80% Ballbesitz haben muss, das ist Quatsch. Aber einfach die eigenen Aktionen auch wirklich zu Ende bringen. Nicht nur zu starten in der Form, dass man einen Ball gewinnt, sondern dann eben auch Aktionen ausführt, in denen man kombiniert oder zum Torabschluss kommt.

zambrano meierWie setzt man so etwas unter der Woche im Training um, dass das im Spiel dann auch klappt?
Indem man alle Elementen thematisiert, die dazu gehören, wie Passspiel, auf eine Abwehr zuzugehen, die Kombinationen zu spielen, Eins-gegen-Eins-Situationen aufzulösen und, und, und. Auf der anderen Seite aber auch eben der Mannschaft insgesamt eine Stärke und Bestätigung in diesen Aktionen gibt. Dass sie das gut gemacht haben, dass sie dort ihre Erfolgserlebnisse holen müssen. Das haben wir über die Woche getan. Das war ein Teil der Trainingsarbeit – ohne die anderen Teile, die wir sowieso machen müssen, zu vergessen. Ein bunt gemischtes Programm zu absolvieren, zum einen mit den ständigen Schwerpunkten, aber zum anderen auch zielgerichtet auf den nächsten Gegner mit einzubringen und umzusetzen.

Unabhängig von der Leistung, führt ein Sieg in Hamburg oder ein Blick auf die Tabelle dann auch zu dem nötigen Selbstvertrauen?
Das hilft, klar. Es ist ganz wichtig, dass man bei all der Arbeit, die man hat, immer wieder auch so eine Bestätigung bekommt. Und was gibt einem eine Bestätigung? Die Erfolge! Egal ob man sich jetzt in einem einzelnen Zweikampf durchsetzt, das ist ebenso ein Erfolg oder eben über das Ergebnis. Das gehört genauso dazu. So ein Sieg in Hamburg macht die Brust etwas breiter.
Auch, wenn man auf die Tabelle schaut und eine gewisse Platzierung hat. Meistens hat man mit den Punkten dann auch eine bessere Ausgangsposition. Das ist ein Nachweis in der Tabelle, das kann einem genauso helfen, einen stärker zu machen und Selbstvertrauen zu geben.

Wie beruhigend war es für Sie, dass Felix Wiedwald nach Kevin Trapps Ausfall einen so beeindruckenden Einstieg hingelegt hat?
Es ist immer die Frage, welche Erwartung man hat. Wir haben, als wir den Kader zusammen gehabt und uns auch Gedanken über die Torhüterposition gemacht haben, beiden Torhütern das Vertrauen geschenkt. Kevin ist ein Stück vor und wird die Nummer 1 sein. Wenn dort aber mal was passieren sollte, sprich eine Verletzung oder Sperre, dann sind wir mit Felix gut aufgestellt. Das war klar und deshalb waren wir zu keiner Minute nervös. Wir mussten jetzt nur eben reagieren, weil wir dahinter nicht so besetzt waren, wie wir es brauchen. Deshalb haben wir dort mit Timo Hildebrand noch jemanden dazu geholt. Aber nochmals: So wie Felix in Hamburg aufgetreten ist, das auch ausgestrahlt hat und im Tor agiert hat, das war gut.

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