Johannes Flum hat wieder Freude an der Arbeit

Lange ist es inzwischen her, dass Johannes Flum eine Bundesligapartie von Beginn an absolvieren durfte. Es war im April 2014 im Nachbarschaftsduell gegen den 1. FSV Mainz 05, welches 2:0 gewonnen wurde und den fast schon sicheren Klassenerhalt bedeutete. Für den 27jährigen hingegen bedeutete es persönlich einen schmerzhafter Tag. Bei einem Zweikampf fiel der Mittelfeldspieler unglücklich auf die Schulter – und damit auch endgültig aus der Mannschaft raus. Unter Ex-Coach Thomas Schaaf sah der interne Schatzmeister keinen Stich mehr. Er erlebte eine schlimme Zeit, die viele Nerven kostete und innere Kraft raubte – und in der sich Flum isolierte, wie er im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau verrät: „Es ist klar, dass man sich Gedanken macht, sich selbst fragt: Was mache ich falsch, was machen die anderen besser. Ich habe aber keine Antwort gefunden und auch keine bekommen. Dann habe ich nur noch den Blick nach vorne gerichtet und nur noch für mich trainiert, um fit zu bleiben. Ich durfte das alles auch nicht zu sehr an mich herankommen lassen, sonst hätte mich das aufgerieben.“

Bei Armin Veh sei dies, obwohl in den ersten drei Spielen keine Einsatzzeiten hinzukamen, anders. Der gebürtige Waldshuter gehe jetzt wieder gerne ins Training und habe eine ganz andere Sicht auf Spiel, Übungseinheiten und das Ganze. Flum wisse, wie er betont, dass er jetzt wieder eine faire Chance bekomme und nicht nur trainiere, um sich irgendwie über Wasser zu halten. Die Vorbereitung konnte er nutzen, um sich wieder anzubieten, näher heranzukommen und den Weg in die Normalität zu finden. Allerdings weiß der Schlacks auch, dass sich Armin Veh, über dessen Rückkehr er sich sehr gefreut hat, bislang immer für andere entschieden hat. „Das ist zu akzeptieren und das habe ich bislang immer getan. Das ist ärgerlich und enttäuschend. Aber wenn ich nicht enttäuscht wäre, dann ich aufhören und Hobbyfußball spielen.“ Von seinen Qualitäten aber zeigt er sich weiterhin überzeugt – davon, dass sie im Laufe der Saison gebraucht werden, ebenfalls! Dabei wird es jetzt im Mittelfeld noch enger, wenn Alex Meier zurückkehrt. Veh setzte den „Tor-Zopf“ am liebsten hinter den Spitzen ein. Eine Position, die Flum, der sich selbst als flexibel und variabel einsetzbar beschreibt, auch bekleiden könnte. „Dennoch bin ich überzeugt, dass ich meine Chance bekommen werde.“

In einem Team, das von der individuellen Klasse her sehr gut aufgestellt sei. „Wir haben eine richtig gute Mannschaft, die in der Bundesliga gut mithalten kann„, lobt der eloquente Baden-Württemberger den aktuellen Kader. Was am Ende dabei aber herumkomme, könne man nur sehr schwer einschätzen – zu eng gehe es in der Bundesliga inzwischen zu: „Mit 98 Prozent Leistung verlierst du in der Bundesliga gegen jeden Fgegner. Wenn man aber als Mannschaft bereit ist, für den anderen alles zu geben, dann können das die kleinen Unterschiede ausmachen.“ Nur wenn man wirklich ein Team werde, dann könne man eine richtig gute Spielzeit hinlegen. Flum sieht genau diese Mentalität bei der Mannschaft und bittet daher auch noch um die nötige Geduld, weil noch nicht alles spielerisch so geklappt hatte, wie man sich das selbst erwünschte. Die nötige Lockerheit und Sicherheit werde aber schon noch kommen. Am besten schon gegen den 1. FC Köln am kommenden Samstag? Es wird eine schwere Aufgabe für die Hessen gegen die prima gestarteten Rheinländer. Der Mittelfeldspieler allerdings ist „überzeugt davon, dass wir ein gutes Spiel abliefern werden, weil ich einfach weiß, was wir können.“ Adler gegen Geißbock – schon in der vergangenen Spielzeit gab es zwei torreiche Partien (3:2/2:4) – und auch am Samstagabend ist durchaus damit zu rechnen, dass es wieder ein enges, mit offenem Visier geführtes Spiel geben wird. Mit Flum im Einsatz?