Hugo Larsson hat sich in Frankfurt gut eingelebt. (Foto: Frederic Schneider/SGE4EVER.de)

Es war eines der Transfer-Ausrufezeichen des Sommers! Ende Mai gab die Frankfurter Eintracht bekannt, dass Mittelfeldmann Hugo Larsson ab sofort den Adler auf der Brust trägt. Damit stach die SGE mehrere andere hochkarätige Bewerber um den mittlerweile 19-Jährigen aus, unter anderem soll Borussia Dortmund am zentralen Mittelfeldspieler interessiert gewesen sein.

Im Interview mit der „Bild“ gab Larsson an, dass er einen guten Start in Frankfurt hatte – auch, weil sein Wechsel frühzeitig feststand. „Ich habe schon im Mai unterschrieben. Deshalb konnte ich mich frühzeitig um ein Auto oder die Wohnung kümmern. Das hat vieles einfacher gemacht, ich konnte mich sofort auf Fußball konzentrieren. Mein erster Monat war sehr gut. Es ist bislang so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe, ich fühle mich im Team und in der Stadt wohl“, so der Schwede, der derzeit noch alleine in Frankfurt wohnt. Aber: „Mit dem Flugzeug dauert es aus Schweden nur eine Stunde. Deshalb war ich bisher nur eine Woche alleine. Es ist einfach für Freunde und Familie, herzukommen.“ Und auch die Internationalität der Stadt mache vieles einfacher, so erklärte er, dass er bereits ein schwedisches Restaurant im Stadtteil Sachsenhausen gefunden habe und dort mit seinen Eltern gegessen habe.

Der Rechtsfuß gilt im zentralen Mittelfeld als eines der größten Talente Europas, kann dort fast jede Position spielen und besticht durch starke Antizipation und sein Passspiel. Eine Schwäche war der Körper, viele sahen ihn noch zu schwach, nicht stark genug. Dem möchte Larsson entgegengehen – mit der schwedischen, aber auch der deutschen Küche: „Ich arbeite sehr viel im Kraftraum, habe fast einen eigenen Athletik-Trainer. Damit ich mehr als die anderen mache. Als ich ankam, wog ich 72 Kilo. Jetzt hoffentlich mehr. Ich muss auch viel essen, um körperlich zuzulegen. Ich lerne auch die deutsche Küche kennen.“ Hier verriet er, dass er mittlerweile auch Handkäse probiert habe: „Tatsächlich diese Woche. Am freien Tag bin ich mit ein paar Jungs in ein typisches Frankfurter Restaurant. Es war ganz gut.“

Viele Klubs mit Interesse

Dass die Eintracht den Schweden verpflichten konnte, galt für viele als echter Coup. Jetzt gab Larsson selbst an, dass es mehrere Interessenten gab: „Es gab einige Klubs, die mich seit Januar wollten. Als Eintracht Ernst gemacht hat, wollte ich unbedingt hier her. Es war meine Nummer 1.“ Dies habe viele Gründe: „Der Klub hat sich so toll entwickelt, es gibt einen klaren Plan für junge Spieler. Auch die Stadt ist super, die Wege aus Schweden sind kurz. Solche Dinge darf man nicht unterschätzen. Denn ich bin ein Familien-Mensch.“ Neben dem Klub selbst spielte aber auch Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche eine große Rolle: „Er hat mir einen klaren Plan aufgezeigt, mit dem ich mich von Anfang an identifizieren kann. Und beim ersten Treffen im März hatte er ein zehnminütiges Video vorbereitet. Mit Höhepunkten von mir und Erklärungen, wie gut ich ins Team passen würde.“ Und natürlich durfte eine Sache nicht fehlen: „Natürlich hat er mir auch Szenen aus der Europa League und von den Fans gezeigt. Ich freue mich, bald vor fast 60000 Fans zu spielen.“

Ehrfurcht vor Hasebe

Larsson selbst beschreibt sich als kommunikativen und offenen Typen, der ein gutes Verhältnis zu allen haben möchte. In Frankfurt habe er neben dem Trainer auch andere Bezugspersonen: „Schon als junger Spieler in Malmö habe ich zu den Älteren aufgeschaut. Hier gibt mir Ellyes Skhiri manchmal Tipps und kommt zu mir. Auch von Sebastian Rode kann ich viel lernen.“ Ganz besonders ist auch sein Denken über Oldie Makoto Hasebe: Es ist verrückt, wie gut er mit 39 noch ist. Hier ist er eine Legende. Aber ich glaube, dass ich in dem Alter nicht mehr auf diesem Niveau spielen werde. Jeden Abend in die Badewanne zu steigen, ist nicht mein Ding (lacht).“

Bisher kam Larsson in vielen Testspielen und auch im DFB-Pokal als Einwechselspieler zum Einsatz, wurde hier auch schon des Öfteren gelobt. „Das freut mich natürlich. Ich möchte mir noch nicht so viel Druck machen. Natürlich will ich so viel wie möglich spielen, aber man darf nichts überstürzen. Wenn die Zeit reif ist, werde ich in der Startelf spielen. Darauf werde ich hinarbeiten. Die 15 Minuten im Pokal haben mir schon Spaß gemacht“, lässt es Larsson ruhig angehen. Bei den Veranlagungen, die der 19-Jährige mitbringt, dürfte es trotzdem nur eine Frage der Zeit sein, bis er selbst mehr will.

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5 Kommentare

  1. Ob er mit 40 noch Profi sein will, kann er doch jetzt nicht entscheiden. Er sollte trotzdem alles von Hasebe mitnehmen, was er irgendwie kann. Und sofort umsetzen! Dann hat er später wenigstens die Option. Und der Leistung auf dem Weg in die Stammelf wird es auch nicht schaden.

    Aber war vermutlich mit einem Augenzwinkern, diese Aussage mit der Badewanne.

    Ansonsten klingt es doch alles prima. Beeindruckend ist halt, dass er mit 19 eben nicht in die 2. Mannschaft geplant wird und auch nicht verliehen wird. Das ist ein Statement vom sportlichen Management. Wenn man bedenkt, wen wir da sonst noch im Mittelfeld rumspringen haben. Offenbar traut man ihm regelmäßig mindestens die Bank zu und auch Einsätze!

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  2. Das ist der neue De Bruyne. Erinnert mich total an ihn. Hoffe das er auch so eine Entwicklung macht. Schöne Grüße

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  3. wird interessant zu sehen wer sich in diesem jahr den Platz neben Skihiri sichert … Ich denke das ist der alleinige Def. Mittelfelder der wirklich Stammplatzgarantie hat .
    Dahinter sind halt mit Rode , Ebimbe und Larsson für einen feien Platz .
    UNd vom taktischen Verständnis scheint der junge Schwede etwas reifer zu sein als der etwas ältere Franzose 🙂

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  4. Ich hoffe Larsson wird nicht verliehen, sondern bekommt hier seine Chance.
    Die Eindrücke aus den Vorbereitungsspielen sind natürlich mit Vorsicht zu genießen, aber man hat schon gesehen, wie gut seine Bewegungsabläufe, seine Übersicht und seine Spielintelligenz sind.

    Wenn er bleibt, bin ich sicher dass er seine Einsätze bekommen wird, da auch Ebimbe mit Leistungsschwankungen zu kämpfen haben wird.

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  5. Es wäre auch möglich, mit einem DM und zwei ZM/OM davor zu spielen, also Skhiri hinten und zB Larsson und Rode/Ebimbe. De Bruyne spielt eher den offensiveren Part, aber auch qenn Larsson ihn als Vorbild nennt, sollte man ihn nicht damit vergleichen. De Bruyne dominiert seit zig Jahren, immer mindestens jedes zweite Spiel mit Torbeteiligung, Top Assistgeber und -scorer sowohl in Deutschland, wie auch in England erreicht, zig Titel abgeräumt, unumstritten im teuersten Team der Welt… natürlich wäre es Larsson zu gönnen, so eine Karriere hinzulegen und er hat ein Riesenpotential, aber dafür müsste schon alles passen, ein gutes Umfeld, die richtigen Entscheidungen, möglichst verletzungsfrei bleiben.

    Wobei man ihm YouTube-Format „Focus on“ Hugo Larsson einen französischen Mitspieler einen Super Pass von ihm loben hört mit „c’est le ballon d’Or“, vielleicht war das ja ein Fingerzeig und eine Prophezeiung 😉

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