kittelEintracht Frankfurt gilt in der Fußball-Bundesliga wahrlich nicht als der Verein mit der erfolgreichsten Jugendarbeit. Ein Spieler, von dem sich Fans und Verantwortliche jedoch den großen Durchbruch erhoffen, ist Sonny Kittel. Obwohl in seiner jungen Karriere schon von schweren Verletzungen zurückgeworfen, hat er sich in den letzten Monaten mit beeindruckendem Willen zurückgekämpft und durfte vor kurzem in Hannover überraschend von Beginn an auflaufen. Zusammen mit dem früheren Frankfurter Eigengewächs Alexander Schur war Kittel am Montag im „HR-Heimspiel“ zu Gast. Beide äußerten sich zur aktuellen Lage der Eintracht und Kittel bekam von Schur dabei sogar ein ganz besonderes Lob ausgestellt.

„Er ist einer der größten Fußballer, mit denen ich je zusammengearbeitet habe“, lobte Schur seinen ehemaligen Spieler, mit dem er als Trainer 2010 die Deutsche B-Jugend-Meisterschaft gewann. „Die Eigenmotivation, was für sich zu tun“, ist dabei für den heutigen Nachwuchs-Chef der Eintracht eine der größten Qualitäten Kittels. Ihr hat es der 21-jährige Mittelfeldspieler wohl auch zu verdanken, dass seine Karriere nach Kreuzbandriss und Knorpelschaden im rechten Knie noch nicht frühzeitig beendet ist. „Die Verletzungen waren ein Schock“, gestand Kittel rückblickend. Mittlerweile geht er jedoch wieder „mit viel Freude in jeden Tag hinein.“ Sein Tief scheint endgültig überwunden.

Das Formtief der Mannschaft hält nach fünf Pleiten am Stück derweil noch an. Hoffnung auf Besserung ist allerdings in Sicht. „Wir arbeiten gut im Training“, machte das Eintracht-Talent Mut. Zudem lobte er Marco Russ und Alexander Meier, die in dieser schweren Situation gut voran gehen würden. Dass die Mannschaft den Glauben an ihre Stärke noch nicht verloren hat, liegt auch an der geplanten System-Umstellung auf ein mutigeres Pressing, wie zuletzt gegen den FC Bayern. „Vorne draufgehen, den Gegner direkt attackieren, damit wir einen kürzeren Weg zum Tor haben“, beschreibt Kittel das neue Erfolgsrezept, das ganz demokratisch entstanden ist. Es entspricht nämlich nicht der ursprünglichen Spielidee von Trainer Thomas Schaaf, im Gespräch mit der Mannschaft habe sich der Übungsleiter aber vorerst von diesem Weg überzeugen lassen.

Dass Schaaf von seinem eigentlich geplanten System generell abgeht, ist nicht zu erwarten. „Das ist keine Demokratie. Letztendlich entscheidet der Trainer“, stellte Schur klar. Das Einstudieren des Schaaf-Fußballs sei allerdings bis zur Winterpause auch aufgrund der vielen verletzten Stammkräfte nicht mehr möglich. Insgesamt gab der ehemalige Eintracht-Kapitän Entwarnung, was die sportliche Lage der Eintracht angeht: „Es sieht schlimmer aus, als es momentan ist.“ Die Gründe der Krise liegen für den Aufstiegsheld von 2003 klar auf der Hand. „Die Vorbereitung ist nicht optimal gelaufen. Die Trainersuche hat lange gedauert. Mannschaft und Trainer haben sich erst spät gefunden“, so Schur, für den deshalb noch nicht alle Mechanismen funktionieren können. „Ganz wichtig ist es, in eine Vorbereitung zu gehen, wo alle da sind. Dann wird man auch eine neue Mannschaft sehen“, legt der ehemalige Kapitän seine Hoffnung in die Rückrunde.

Bis dahin könnte dann auch Sonny Kittel einen weiteren Schritt nach vorne gemacht haben und möglicherweise die Diskussionen um die durchwachsende Jugendarbeit der Frankfurter Eintracht vorerst beenden.

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1 Kommentar

  1. Dann Hoffen wir auf Kittel vor allem für ihn persönlich. Aus der Ferne hatte ich nicht den Eindruck, dass er ein Typ ist der sich quält, schön das es anders ist RESPEKT. Warum Schur optimistisch ist, wenn man in die Vorbereitung geht und „alle da sind“ kann ich nicht ganz nachvollziehen, es sieht doch jetzt schon in der Realität anders aus, oder habe ich etwas verpasst!!??

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