BruchhagenNachdem die Rückrundenpunkte 9, 10 und 11 eingefahren waren, machte sich große Erleichterung im Lager der Eintracht breit. Es war ein ganz wichtiger Sieg gegen den, zuvor als sehr gefährlich eingestuften Angstgegner, SC Paderborn 07. Nach einem ungefährdeten 4:0 Sieg setzten nicht nur die Fans der Hessen einen Haken hinter das Thema Klassenerhalt. Auch Heribert Bruchhagen, zu Gast im Sport1-Doppelpass, freut sich aktuell beim Blick auf die Tabelle. Vor der Saison hätten wohl nur die wenigsten erwartet, dass die Frankfurter nach 25 Spielen den achten Platz bekleiden würden. „Wir sind erst einmal hochgradig zufrieden, dass wir nach dem gestrigen Spieltag glauben, mit dem Abstieg gar nichts mehr zu tun zu haben. Das ist ein gefährlicher Satz, darüber bin ich mir im Klaren. Aber wir sind überzeugt.“ Einen gewichtigen Grund für diese gefestigte Position bildet die tolle Heimbilanz. Die letzte Niederlage datiert noch aus dem November, als der FC Bayern München mit 4:0 im Waldstadion gewinnen konnte. In den darauffolgenden sieben Heimspielen sammelte die Eintracht, bei einem Torverhältnis von 19:8, 17 Punkte (5 Siege, 2 Unentschieden).

Dürfen nun doch wieder die Europa-League-Träume bei den Hessen reifen? Es ist eine Achterbahnfahrt der Gefühle für die Anhänger des Traditionsvereins, wie man sie so wohl nur selten erlebte. Die Diskrepanz zwischen Heim- und Auswärtsspielen ist gigantisch – alles, was im heimischen Stadtwald so wunderbar gelingt, misslingt hingegen in der Fremde. Trotzdem trennt die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf nur vier Punkte von Rang 6, auch Rang 5 liegt noch in Reichweite, fünf Punkte erscheinen aufholbar. Nachdem der FC Schalke 04 (2:2 in Berlin) und der FC Augsburg (0:2 gegen die Mainzer) am Wochenende wichtige Zähler liegen ließen, ist es wieder enger geworden im Kampf um die heißen Plätze. „Wenn alles gut läuft, haben wir immer die Chance, Sechster oder Siebter zu werden. Da schauen wir natürlich hin„, gibt Bruchhagen das Ziel offensiv vor. Es ist ein schmaler Grat, auf dem sich die Frankfurter da bewegen. Graues Mittelmaß oder doch noch ein glänzender Endspurt, der die Fans wieder von Fahrten á la Bordeaux träumen lässt? Mit der mangelnden Konstanz, die immer wieder als Argument gegen Europacupträume angeführt wird, haben fast alle Mannschaften in der Bundesliga zu kämpfen, die absoluten Spitzenteams aus München und Wolfsburg einmal ausgenommen. Und so legte der Vorstandsvorsitzende bei Jörg Wontorras Doppelpassrunde, trotz der schwachen Auswärtsbilanz, etwas überspitzt, nach: „Es wäre lachhaft, wenn wir es ausschließen würden, auch den internationalen Fußball zu erreichen.“

28.02.2015, Fussball, 1. BL, Eintracht Frankfurt - HSVEin Baustein, der diese Träumereien erlaubt, heißt Alex Meier. Der „Fußballgott“ trifft konstant wie nie zuvor in seiner Karriere. Gegen die Paderborner erzielte er seinen 19. Saisontreffer, zum neunten Mal schon das erste Tor für die Eintracht. Der 32jährige befindet sich in bestechender Form, das Thema Nationalmannschaft, weiß auch Bruchhagen, liegt aber bei den Akten im Schrank. „Alexander Meier ist ein toller Spieler und er hat große Klasse„, lobt der Vorstandsvorsitzende, relativiert aber sofort: „unsere Nationalmannschaft ist positioniert, ist Weltmeister. Ich würde es ihm wünchen, aber da muss schon viel zusammen kommen, damit er Nationalspieler wird. Das ist auch nicht sein Ziel.“ Die Torjägerkanone erscheint da schon deutlich realisitischer, auch wenn die Nummer 14 nicht müde wird zu betonen, dass diese höchstwahrscheinlich bei einem Spieler des FC Bayern München landen wird. Nichtsdestotrotz – 43 Treffer seit dem Wiederaufstieg 2012 sind eine Hausnummer, die nur sehr schwer zu knacken und, nicht nur für Eintrachtverhältnisse, absolut außergewöhnlich ist.

Wie wird es nun weitergehen bei den Hessen? Wie wird sich die Innenverteidigung, sollten Carlos Zambrano und Alexander Madlung wirklich wechseln, im kommenden Jahr aufstellen? Was passiert auf der rechten Verteidigerseite, wo sich Timothy Chandler desöfteren ganz harter Kritik ausgesetzt sieht? Und wer könnte Makoto Hasebe, sollte der Japaner einmal länger ausfallen, adäquat ersetzen? Es sind einige sehr schwer zu beantwortenden Fragen, die sich die Verantwortlichen stellen müssen. Ein Name, der seit Mittwoch durch den Stadt- und Blätterwald geistert, ist Stefan Reinartz von Bayer 04 Leverkusen. Der Vertrag des 26jährigen läuft aus, aufgrund seiner defensiven Flexibilität könnte er die Lücken in Innenverteidigung und defensivem Mittelfeld schließen. Bruchhagen bestätigt zumindest das Interesse der Eintracht an dieser Personalie: „Wenn dieser Spieler zu Eintracht Frankfurt kommen würde, würde sich keiner beschweren.“ Es gäbe sicherlich Namen, die der Mannschaft schlechter zu Gesicht stehen würden.

 

 

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13 Kommentare

  1. Heri hat wohl das Kriegsbeil mit Bruno begraben.
    Er hat wohl eingesehen das Roger Schmidt und Di Mateo kein Hirngespinnst von ihm waren.
    Jedenfalls hat er sich bei der Personalpoltik ausschliesslich auf Bruno bezogen und Wontorra hoeflichst auf ihn verwiesen
    ohne auch nur die kleinsten Internas preisgegeben.

    Aber er konnte es sich nicht verkneifen Ochs noch einen mitzugeben.
    Wir wuenschen alle Patrick Ochs dass er sein Finanzielles Glueck in Wolfsburg gefunden hat.

    PS
    Jörg Wontorra verdient als Fernsehmoderator bei Sport 1 jährlich 234.000 € Stand 2011

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  2. War wieder großes Kino von HB im Doppelpass 🙂 einfach Klasse!!
    Und der Seitenhieb an Ochs war auf den Punkt gebracht!!
    Ich bin persönlich der Meinung….lieber mit 10 Mann spielen als den Ochs zurück holen.
    Aber an der Story ist eh nichts dran….
    FORZA SGE

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  3. An der Story ist seit 1 Jahr sehr viel dran.

    Ochs war schon vor der Saison klar mit uns; aber Schaaf hatte sich dann für Chandler entschieden. Wenn Schaaf aber kommende Saison noch gerne einen weiteren RV gerne hätte, dann wird automatisch wieder Ochs zum Thema; graed jetzt wo er ablösefrei wäre.

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  4. Der Ochs hätte es einfach nicht verdient noch mal die Ehre zu bekommen unsere Vereinsfarben tragen zu dürfen…
    Sportlich bringt er uns eh nicht weiter und er hat sich damals für das Geld entschieden….und gut!
    Nur weil es dann so kommt, dass die Spieler sich nicht durchsetzen können, verletzt sind oder sich nicht rund um wohl fühlen, sind wir nicht mehr das Auffangbecken….

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  5. Genau Attila1899,

    wie konnte dieser Arrogante Schnösel den besten Verein der Welt verlassen. Warum war ihm eine Gehaltserhöhung auf das doppelte oder mehr nicht egal? Wer braucht heute schon Geld? Und wer bei einem Verein wie Wolfsburg es nicht zum Stammspieler schafft, ja, wie soll er denn dann bitte bei uns eine Verbesserung bewirken? Gerade auf der rechten Seite. Da haben wir massig Spieler die allesamt besser sind als Ochs. Chandler, Iggy, Kinsombi. Von denen kann sich der gute Ochs mal ein Stück abschneiden. Sind alle um längen besser.

    @elde
    bin zu 100% deiner Meinung. Ablösefrei ist er ja wohl, Gehalt kann er nicht mehr das verlangen was er in Wolfsburg hatte. Jung wäre mir ebenfalls lieber aber wie du ja richtigerweise schreibst wird Wolfsburg für die CL Backups brauchen. Daher glaub ich wird das schwierig. Aber ein ablösefreier Ochs und hoffentlich ein ablösefreier Reinartz. Da wäre dann doch noch genug Geld da um eventuell Carlso zu ersetzen, jemanden für links zu holen ( falls das überhaupt angedacht ist, oder eben noch jemand für die Kreativität. Ich wiederhole mich gerne. Die Hausaufgaben für Bruno im Sommer waren schon sehr viel schwieriger und umfangreicher^^

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  6. Tja, so hat halt jeder seine Meinung 🙂
    Evtl. können wir ja den A. Streit zurück holen… 🙂
    Es gibt bessere Lösungen als den Ochs…evtl. auch einen jüngeren Spieler, der sich wieder bei uns entwickeln kann….

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  7. Kenner der Liga wissen, wenn alle sagen „da ist nichts dran“ – der Spieler schon fast in der Tür steht. Das ist eben so auf dem Transfermarkt

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  8. @Stephan, würde mich auch mal interessieren. Ochs ist läuferisch und physisch auf einer Stufe mit Chandler, aber technisch und vom Spielverständnis stärker. Sollte er nach der Verletzung wieder bei 100 % sein (und nur dann), bitte zurückholen. Damit hat man die nächsten zwei Jahre Ruhe und kann dahinter einen jungen Spieler aufbauen.

    @koppweh, was ist los mit Dir? Du hast manchmal wirklich vernünftige Beiträge und dann wieder solche wie oben…das muss doch nicht sein, oder?

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  9. Ich glaube das Thema Europa steht erst wirklich zur Diskussion wenn gegen Stuttgart und Hannover gewonnen wird!

    Stand heute schätze ich es so ein das sich 5 Mannschaften um Platz 6 und 7 streiten!

    Und aus dem Quintett sticht bis dato niemand raus!
    Augsburg war bis jetzt die konstanteste Truppe nur glaube ich wird es am ende nicht packen!
    Die spielen schon ziemlich lange am maxiumum und der Kader wird nach der nummer 13 zu schwach!

    Hoffenheim währe mein erster Anwärter auf den 6. Platz allein die individuelle Klasse sollte sich durch setzen!

    Dann kommen wir, Bremen und vieleicht noch der BVB!

    Gucken wir mal auf unser Programm, spielen wir noch gegen 3 der 4 vermeintlichen Mitstreiten
    wobei die spiele in Bremen und Dortmund mMn wirklich schwere Brocken sind!
    Zu Hause gegen Hoppenheim ist ein Sieg drin genau wie ein Sieg zu Hause gegen die Fohlen-Elf!
    Und wer weiß wie es am letzen Spieltag um uns und Leverkusen steht ist 1 Punkt definitiv drin!

    Aber ist auch alles nacktes Zahlenwerk knackpunkt wird Stuttgart!

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