Axel Hellmann und Oliver Frankenbach bringen sich zukünftig in die Gremien der DFL ein. (Bild: Heiko Rhode)

In den letzten Jahren hat sich die Eintracht immer öfters in Grundsatzfragen des deutschen Fußballs eingemischt. Sei es 50+1 oder die Frage der Verteilung der Fernsehgelder: Es war vor allem Axel Hellmann, der klare Statements abgab. Erst in dieser Woche warb der Vorstandssprecher der Eintracht im „Kicker“ dafür, neue Formate zu schaffen, um die junge Zielgruppe enger an die Bundesliga zu binden.

Bis auf Hoffenheim und Köln votierten alle für Hellmann

Seine Ideen und Überzeugungen kann Hellmann nun noch besser in die Arbeit der Deutschen Fußball-Liga (DFL) einbringen: Er ist heute in das DFL-Präsidium gewählt worden. Für den 51-Jährigen votierten laut Medienberichten 16 von 18 Klubs der 1. Liga, lediglich der Vertreter des nächsten Liga-Gegners Köln und der Vertreter Hoffenheims versagten Hellmann die Stimme. An der Spitze des Aufsichtsrates der DFL GmbH und als stellvertretenden Sprecher des DFL-Präsidiums bestätigten die Vereine der ersten und zweiten Liga Hans-Joachim Watzke. Der Chef von Borussia Dortmund freut sich auf die enge Zusammenarbeit mit Hellmann: „Es ist kein Geheimnis, dass ich die intellektuellen Fähigkeiten und Durchsetzungsfähigkeiten von Axel Hellmann sehr schätze. Ich glaube, dass er diesem Präsidium gut tut.

Das DFL-Präsidium ist unter anderem zuständig für die Lizenzerteilung an die Vereine, für die Vermarktung und Verteilung der daraus entstehenden Erlöse. Außerdem kann das DFL-Präsidium Mitglieder in die Gremien nationaler und internationaler Fußball-Verbände entsenden oder besitzt dafür zumindest ein Vorschlagsrecht: Neben weiteren Aufsichtsgremien der DFL, beschickt die Liga-Organisation Ausschüsse und Kommissionen von DFB, FIFA und UEFA.

Frankenbach arbeitet im Lizenzierungsausschuss mit

Eine weitere Kandidatur der Eintracht war bei der heutigen DFL-Generalversammlung erfolgreich. Bei der Wahl zum stellvertretenden Vorsitzenden des Lizenzierungsausschusses unterlag SGE-Finanzvorstand Oliver Frankenbach zwar noch – sein Gegenkandidat Thomas Treß (Borussia Dortmund) erhielt zwei Stimmen mehr. Doch bei der anschließenden Wahl als einfaches Mitglied konnte sich Frankenbach unter vier Kandidaten für zwei zur Verfügung stehende Plätze der ersten Liga erfolgreich durchsetzen. Das Gremium „trifft die endgültigen Entscheidungen im Lizenzierungsverfahren nach Maßgabe des Ligastatus, insbesondere der Lizenzierungsordnung“, wie es in der Satzung der DFL heißt.

 

Alle Wahlen der DFL vom 17. August im Überblick
Funktion Gewählte Person Verein Gewählt von
Wahlen zum Präsidium der DFL e. V.
DFL-Geschäftsführerin Donata Hopfen gehört dem Präsidium als Sprecherin kraft Amtes an, ebenso wie Ansgar Schwenken, DFL-Direktor Fußballangelegenheiten & Fans, als einfaches Präsidiumsmitglied. Der 3. stellv. Sprecher wird von den Vereinen der zweiten Liga vorgeschlagen.
Stellv. Sprecher Hans-Joachim Watzke Borussia Dortmund 1./2. Liga
2. stellv. Sprecher Oliver Leki SC Freiburg 1./2. Liga
3. stellv. Sprecher Steffen Schneekloth Holstein Kiel 1./2. Liga
Mitglied Jan-Christian Dreesen FC Bayern München 1. Liga
Mitglied Axel Hellmann Eintracht Frankfurt 1. Liga
Mitglied Oke Göttlich FC St. Pauli 2. Liga
Mitglied Holger Schwiewagner SpVgg Greuther Fürth 2. Liga
Wahlen zum Aufsichtsrat der DFL GmbH
Der stellv. Sprecher des DFL-Präsidiums (Hans-Joachim Watzke) als Vorsitzender und der 2. stellv. Sprecher des DFL-Präsidiums (Oliver Leki) als stellvertretender Vorsitzender gehören dem DFL-Aufsichtsrat kraft Amtes an.
Mitglied Fredi Bobic Hertha BSC Berlin 1./2. Liga
Mitglied Rüdiger Fritsch SV Darmstadt 98 1./2. Liga
Mitglied Stephan Schippers Borussia Mönchengladbach 1. Liga
Mitglied Ralf Huschen SC Paderborn 07 2. Liga
Wahlen zum Lizenzierungsausschuss der DFL
Vorsitzender Jan-Christian Dreesen FC Bayern München 1./2. Liga
Stellv. Vorsitzender Thomas Treß Borussia Dortmund 1./2. Liga
Mitglied Oliver Frankenbach Eintracht Frankfurt 1. Liga
Mitglied Christina Rühl-Hamers FC Schalke 04 1. Liga
Mitglied Gerrit Floruß 1. FC Heidenheim 1846 2. Liga
Mitglied Dirk Weißert SpVgg Greuther Fürth 2. Liga
Quellen: DFL-Pressemitteilung, eigene Recherche
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9 Kommentare

  1. Köln und Hoffenheim … schade, dass es kein Statement von diesen Clubs gibt. Hätte mich echt interessiert.

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  2. Glückwunsch! Auch wenn mir die möglichen direkten Auswirkungen auf die Eintracht nicht klar sind – sofern es überhaupt welche gibt.
    Ich denke, er wird sich gut einbringen und natürlich weniger mit Vereinsbrille, als mit „Buli“-Brille viel Gutes und Neues in die Runde bringen. Dachte nicht, dass ich das mal schreibe, aber da stimme ich Watzke zu. 😀

    Freut mich, dass wir in Teilen bzw. durch die Kompetenz der leitenden Personen mittlerweile als fortschrittsbringender Verein angesehen werden. Ist immer schön, wenn Ideen gehört werden.

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  3. @2/Lakkes:

    Es ist tatsächlich schwer zu sagen, welche direkten Auswirkungen das auf die Eintracht hat. Zunächst einmal ist es ein schönes Zeichen, dass die Eintracht Verantwortung übernimmt. Ohne an ein bestimmtes Beispiel zu denken: Manche reden nur, die Eintracht macht! Sicherlich wird Hellmann im Präsidium die Positionen der Eintracht einbringen: Sei es zu 50plus1, zur Frage der Verteilung der Fernsehgelder oder wie sich die Liga ganz grundsätzlich weiterentwickeln sollte. Das konnte die Eintracht zwar schon bislang, in der DFL-Generalversammlung, aber als Präsidiumsmitglied der DFL e. V. kann Hellmann nun auch bei den Beschlussvorbereitungen mitwirken und sicherlich mittel- bis langfristig mehr erreichen als bisher.

    Man darf bei solchen Gremienmitgliedschaften, das betrifft dann auch Oliver Frankenbach, natürlich auch nicht den Networking-Gedanken vergessen. Insgesamt ist das für die Vereinspolitik der SGE sicherlich ein positiver Schritt.

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  4. Wenn ich DFB und DFL höre bekomme ich immer Brechreiz oder Grippe. Finde es gut wenn sportliche Kompetenz hinzu kommt. Dürfte hoffentlich nicht von Nachteil für die SGE sein. Hoffenheim kauft uns Nachwuchs weg, stimmt dagegen, am besten Sinsheim nach Offenbach eingliedern!!!!

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  5. @5
    Ich habe es nicht ganz so ernst gemeint und die eigentliche Thematik außen vor gelassen. Habe mein Gefühl sprechen lassen.

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  6. Leute, sicher wird da nun keine Eintracht Politik reinfliessen, aber es ist doch immer sinnvoll bei diesem Gremien mitzuarbeiten und gestalten zu können, als deren Ergebnisse dann aus der Zeitung zu lesen. Networking hier extremer Punkt, wird nicht von Nachteil sein… Beziehungen schaden immer nur denen, die keine haben. Lasst euch das gesagt sein…

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  7. Hellmann und Frankenbach stehen für vorbildliche Werte wie Toleranz, Fairness und „Fußball für’s Volk/die Basis“. Da ist es gut, dass sie diese übergeordnet einbringen können.
    Glückwunsch an beide und die DFL!!

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  8. Vor vier Jahren sagte Rummenigge:
    „Eigentlich kenne ich dieses Gremium nur mit Borussia Dortmund und Bayern München…“

    Daran hat sich nichts geändert. Wer will den ernsthaft sinnvolle Ligaveränderungen erwarten, so lange diese beiden Vereine ständig mitbestimmen? Tatsache ist doch, dass sie stets ein Veto einlegen werden, wenn es nicht deren Interessen entspricht.
    Wenn ich mir bspw die Verteilung der Fernsehgelder (https://www.fernsehgelder.de/) anschaue, dann sehe ich ganz oben Bayern:
    Mit ca. 95 Mio€ bekommen sie mal 16,2% mehr als der Tabellenzweite Dortmund, das entspricht eben mal 13 Mio€.
    Also der Unterschied zwischen dem Ersten und Zweiten der Liga entspricht bereits 40% (!!!) der gesamten Fernseheinnahmen des 18. der Liga.

    Ich kann dabei ja nachvollziehen, dass die besten Vereine in Deutschland auch international konkurrenzfähig sein sollen.
    Der von mir angesprochene Unterschied des 1. und 2. bei der Auszahlung der ’nationalen‘ Fernsehgelder rührt fast ausschließlich von der internationalen 5-Jahres-Wertung.
    Diese Wertung ist auch dafür verantwortlich, dass die Eintracht bei der Auszahlung der nationalen Fernsehgelder nun auf Rang 5 der Liga landet.
    Auch wenn die SGE in den letzten Jahren davon profitierte, so ist es für mich nicht nachvollziehbar, warum der Unterschied derart eklatant sein sollte.
    Insbesondere Vereine, die in der Champions League spielen werden für ihre internationalen Erfolge (von der UEFA) bereits fürstlich entlohnt, das ist jedem bekannt. Auch wir erhielten Einnahmen durch die Erfolge in der Europa League…weitaus weniger natürlich. Das kann ich auch nachvollziehen.
    Doch m.E. sollten die Vereine, die tatsächlich in der nächsten Saison CL oder EL spielen, erhöhte Einnahmen erhalten. Damit sie in diesem Wettbewerb mithalten können.
    Wen interessieren die letzten 5 oder 10 Jahre?
    Bspw spielen Union und Freiburg in dieser Saison in der Europa League. Damit ihnen durch die Teilnahme an diesem Wettbewerb kein Nachteil entsteht, sollten sie in dieser Saison erhöhte Gelder der Liga erhalten.
    Doch sie stehen in der ‚Fernsehgeldtabelle‘ auf Rang 9 und 10 und erhalten weitaus weniger, als Mönchengladbach, Wolfsburg und Hoffenheim. Ähnlich siehts beim 1. FC Köln aus, der aus den Töpfen weniger als Mainz erhält.
    Bayern hat durch dieses System weitaus höhere Chancen, in Liga und Europa weit zu kommen, als Dortmund, Leverkusen, Leipzig und Frankfurt.
    Die europäischen Vertreter Union, Freiburg und Köln erhalten eben nicht mehr als Gladbach, Wolfsburg, Hoffenheim und Mainz. Und sind dementsprechend gegenüber letztgenannten Vereinen in der Liga klar benachteiligt.
    Und ich kann beim besten Willen nicht verstehen, warum?
    Wenn es nach mir ging:
    Alle CL-, EL- und EL2-Teilnehmer erhalten das Gleiche und zwar mehr als die anderen Ligamitglieder.
    CL-Teilnehmer: Sockelbetrag plus x
    EL-Teilnehmer: Sockelbetrag plus y (halt n bissi weniger)
    EL2-Teilnehmer: Sockelbetrag plus z
    Rest: Sockelbetrag
    2. Liga: kleinerer Sockelbetrag.

    Das wär m.E. fair.
    Wer hat den von diesen ganzen Traditions-, Jugend-, 5 bzw 10-Jahreswertungen am meisten profitiert und den anderen Vereinen Mittel abgeschöpft, womit diese bspw ihre Jugend aufpeppen könnten? Der FC Bayern (und Borussia Dortmund).
    Es wird m.E. Zeit, dass diese beiden Vereine NICHT im Präsidium vertreten sind. Es wurde genug Politik zu deren Gunsten betrieben.
    Die sollen professioneller arbeiten als Andere, wenn sie in der Liga Erfolg haben wollen. So wie alle Anderen auch.

    Natürlich isses schön zu sehen, dass die SGE jetzt auch Entscheidungsgewalt hat. Doch als Fußballfan isses mir scheißegal. Die SGE darf sich nun kurzfristig zur ‚Fußballelite Deutschlands‘ zählen. Soll ich das feiern? Ich weiß nicht..

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