NeuzugängeElf Neuzugänge schlossen sich Eintracht Frankfurt zur Saison 2014/2015 an, hinzu kamen zwei Youngster, die bei den A-Junioren unter Vertrag standen. Seit letzte Woche Samstag ist diese Bundesliga-Spielzeit nun zu Ende und die Hessen belegten in der Abschlusstabelle einen ordentlichen 9. Platz. Vor der Saison musste man einige herbe personelle Rückschläge erleben: Neben Cheftrainer Armin Veh verließen auch einige langjährige Stammspieler den Verein. Neben Sebastian Jung, Sebastian Rode und Pirmin Schwegler musste man sich auch von den Leihspielern Joselu und Tranquillo Barnetta verabschieden. Mit Marc-Oliver Kempf verließ ein talentierter Nachwuchsmann, der im vergangenen Sommer U19-Europameister wurde, den Verein.. Für Sportdirektor Bruno Hübner gab es in dieser Zeit viel Arbeit, wollte er doch die Abgänge bestmöglich kompensieren. Nach der Sommertransferphase verkündete er, dass die Eintracht die weggebrochenen Säulen im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten so gut es ging ersetzt habe.

Der sportliche Erfolg in dieser Saison gibt ihm mit Sicherheit recht. So hatte man in dieser Spielzeit nach dem großen Umbruch nie etwas mit den Abstiegsrängen zu tun. Im Gegenteil: Die Hessen schnupperten zwischenzeitlich recht intensiv an den europäischen Plätzen. Welchen Teil konnten die neuen Spieler zu dieser durchaus positiven Entwicklung beitragen? Wie haben sich die Akteure über die Saison hinweg entwickelt? Wer hat sich dabei unverzichtbar gemacht und wer konnte die Erwartungen in seine Person nicht erfüllen? Hierzu haben wir für euch ein Saison-Zeugnis der Neuen in diesem Bundesliga-Jahr erarbeitet.

Towart

Timo Hildebrand: Nach dem längeren Ausfall von Kevin Trapp mussten sich die Verantwortlichen, nachdem der Transfermarkt bereits geschlossen war, um einen vereinslosen Torhüter kümmern. Die Wahl fiel relativ schnell auf Timo Hildebrand, der bereits einige Zeit zuvor bei den Hessen Trainingseinheiten absolvieren durfte. Gekommen als Unterstützung und Ersatz für Felix Wiedwald, zeigte sich kurz vor Weihnachten, wie wichtig seine Verpflichtung war. Nach einer Erkrankung von Wiedwald kam er für die letzten drei Hinrunden-Partien zum Einsatz und bewies, dass er trotz bitterer acht Gegentore mit seiner Ruhe und Erfahrung der Mannschaft jederzeit Halt geben könne. Nach der Genesung der beiden etatmäßigen Torhüter löste man den Vertrag des 35-jährigen Schlussmannes im gegenseitigen Einverständnis vor der Rückrunde auf. Fazit: Solider und im Rahmen der finanziellen und sportlichen Ansprüche sinnvoller Transfer.

Yannick Zummack: Der in Frankfurt geborene Torhüter spielt seit 2006 bei der Frankfurter Eintracht. Nach Auflösung der U23 wurde er fortan in den Profikader berufen und sollte hinter Trapp und Wiedwald langsam aufgebaut werden. Nach den Ausfällen der beiden in der Hinrunde durfte der Youngster zumindest schon auf der Ersatzbank Bundesliga-Luft schnuppern. So saß er als Vertretung von Hildebrand in den letzten drei Saisonspielen am Spielfeldrand. Desweiteren kam er häufiger in den Testspielen der Eintracht zum Einsatz und gab dort ebenfalls eine für sein Alter solide Vorstellung ab. War ebenfalls ein fester Bestandteil der abgelaufenen U19-Mannschaft und kam dort zu vielen Einsätzen. Fazit: Durch sein Alter ist noch ein Entwicklungsschub zu erwarten. Eine Leihe zu einem unterklassigen Verein könnte eine Option sein.

Emil Balayev: In der Winterpause verpflichtete man den dritten Torwart der aserbaidschanischen Nationalmannschaft als Ersatz für die Vertragsauflösung von Hildebrand und als Option für die Zukunft. Als Empfehlung von Uli Stein und Co-Trainer Wolfgang Rolff kam der 21-jährige zwar zu keinem Pflichtspieleinsatz bei den Profis, gab aber in den vielen Testspielen eine gute Figur ab. Fazit: Da nach dem Weggang von Wiedwald zu Werder Bremen und dem scheinbar geplatzten Wechsel von Patric Klandt zur SGE, könnte Balayev für die kommende Saison auch eine Option für die Nummer 2 hinter Kapitän Trapp werden.

Abwehr

Timothy Chandler: Dem zu VfL Wolfsburg abgewanderten Jung, sollte der Nationalspieler der USA auf der rechten Verteidigerposition beerben. Eigengewächs für Eigengewächs sozusagen, da Timothy Chandler vor seinem Engagement bei den Nürnbergern sämtliche Jugendmannschaften inklusive der U23 bei der Eintracht durchlief. Zu Beginn noch von Aleksandar Ignjovski auf dieser Position vertreten, entwickelte sich der US-Boy schnell zum Stammspieler, auch aufgrund von Verletzungen der Konkurrenz, auf der rechten Seite. Doch gerade über dessen Seite wurden reihenweise Gegentore eingeleitet, wodurch er immer häufiger Kritik einstecken musste. Mangels Alternativen stand er dennoch in 29 von 34 möglichen Bundesliga-Spielen auf dem Platz. Fazit: Es ist noch viel Luft nach oben beim 25-jährigen. Die Erwartungen an seine Person konnte er nie wirklich erfüllen, auch durch die Qualität, die sein Vorgänger vorgelegt hatte. Ein neuer Konkurrent könnte ihm in der kommenden Saison gut tun.

Aleksandar Ignjovski: Das Pendant zu Chandler kam zu Beginn der Saison von Werder Bremen. Für die Norddeutschen häufig auf den Außenverteidigerpositionen unterwegs, sollte nun den Weggang von Sebastian Rode zu Bayern München auf der Sechser-Position auffangen. Doch auf dieser Position kam er im Laufe der Saison relativ selten zum Einsatz. Marco Russ und Makoto Hasebe bildeten schnell ihren Anspruch im defensiven Mittelfeld an, wodurch der Serbe quasi auf sämtlichen Positionen zwischen Verteidigung und Mittelfeld zum Einsatz kam. 20 Einsätze im Trikot der Adler standen nach 34 Spieltagen in seinen Leistungsdaten, doch auf keinem Posten konnte er nachhaltig auf sich aufmerksam machen. Durch viele Verletzungen zurückgeworfen, war er über den kompletten Saisonverlauf nie mehr als Notnagel. Fazit: Ob ein fitter Ignjovski der Eintracht nachweislich helfen kann steht weiterhin in den Sternen. Seine erste Saison war durchaus ausbaufähig, dennoch bestehen Zweifel, ob er den Anforderungen am Main gerecht werden kann. Um höhere Ziele in der Bundesliga erreichen zu können, wird es mit dem 24-jährigen vermutlich schwer.

David Kinsombi: Der U19-Nachwuchsspieler kam vom Nachbarn aus Mainz und wurde für die U23 eingeplant. Nach deren Abmeldung wurde David Kinsombi komplett für die Profis eingeplant und langsam an diese herangeführt. In seinen beiden Bundesliga-Einsätzen konnte er noch nicht vollends überzeugen, zeigte aber sehr gute Ansätze. In den Testspielen konnte er sein Potenzial häufiger zeigen und bewies, dass er für die Zukunft eine echte Alternative ist. Fazit: Der beidfüßige Verteidiger ist flexibel einsetzbar und machte in seinem ersten Jahr bei den Profis eine gute Entwicklung durch. In der kommenden Saison darf aber durchaus der nächste Schritt folgen, um ernsthaft Ambitionen für die Startelf zu stellen.

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7 Kommentare

  1. Gut zusammengefasst, einzig bei Valdez tendiere ich zu einem negativeren Fazit……überzeugen konnte er nicht wirklich.

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  2. vielleicht koennt ihr in der redaktion mal ein kleines `bruno huebner-special `ins auge fassen…….das ist wieder mal die aermste sau und darf,anstelle seinen urlaub zu geniessen,wieder mal die draehte gluehen lassen!!

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  3. @1 Danke für das Lob. Nelson Valdez ist nach seinem Kreuzbandriss mit Sicherheit noch nicht bei seinem vollem Fitness-Zustand angelangt. Ich bin aber der Meinung, dass er, sofern er fit bleibt und sich an das System gewöhnt hat, eine wichtige Rolle spielen kann. Dass er nicht überzeugen konnte, würde ich aufgrund seiner Verletzung deshalb nicht behaupten wollen 🙂

    @2 Bruno Hübner hätte sich mit Sicherheit was anderes nach der Saison vorstellen können, als jetzt einen neuen Trainer zu suchen. Ich denke, wenn wieder etwas Futter zur Verfügung steht, ist ein Bruno Hübner Artikel mit Sicherheit wieder drin, in welchem sein Einsatz und seine Arbeit würdigend betracht wird. 🙂

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  4. @julian:
    war eigentlich auch mehr mit einem augenzwinkern gedacht,irgendwann sollt ihr ja auch mal die fuesse hochlegen…..,aber mal auf den artikel bezogen : ich glaube,das valdez in der versenkung verschwinden wird,sein groesster fuersprecher ist weg,es wird besimmt ein neuer stuermer kommen. auch wenn ich ihn als typ mag!

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  5. Valdez hat mir in den ersten Spielen total gut gefallen. Da merkt man jetzt, dass er noch nicht mal bei 70% ist. Da ist noch eine Menge Luft nach oben und das weiß er auch. Wir haben mehr Nieten gezogen als Hauptgewinnen. Wenn nicht sogar nur Nieten. Jugendspieler mal außen vor.

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  6. Julian

    Dein Duktus nicht foerderliche Lebensart und Klasse erahnen gefaellt mir!
    Man koennte auch sagen die Suedamerikaner saufen gerne und Medoevic hat man bei Youtube gescouted.

    thealpi!

    Valdez ist noch nicht bei 70 %. Da geb ich dir Recht
    Das stimmt ! Ich glaube am Sonntag waren es nur 1,9 Promille. 😆
    Absolut steigerungsfaehig!

    PS: Die kickers spielen da wo sie mit ihren Fans hingehoeren!

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  7. Mir hat Valdez am Anfang gar nicht gefallen. Was er zu leisten im Stande ist, können wir alle nicht sagen (dank der Verletzung) – davor hat er auf rechts ähnlich viel zu suchen gehabt, wie vor Jahren Fenin oder Altintop auf links, von daher nehme ich diese schwachen Leistungen auch nicht zu ernst.

    @ Julian: Gutr zusammengefasst. Lediglich ein Satz brachte mich zum Schmunzeln. Hasebe und ruhige Ader? Passt nicht so ganz 🙂
    Er ist endlich mal ein Spieler bei uns, der Pepp ins Spiel bringt (ich meine damit explizit sein Umgang mit Schiedsrichtern). Sowas ist wichtig!

    Hätte man nicht auch Waldschmidt als Neuzugang aufnehmen können? Ich weiß, offiziell ist er seit 2013/2014 bei den Profis, aber das erste mal so richtig bei den Profis erst dieses Jahr.

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