Haris Seferovic erlebt aktuell, nach einem tollen Start, seine erste Schwächephase im Trikot der Eintracht. Der Angreifer befindet sich in den ersten Wochen des neuen Jahres noch immer auf der Suche nach der Form, die ihn bislang so stark und unverzichtbar für die Hessen gemacht hat. Mit sieben Treffern und fünf Assists in der Hinserie setzte der 23jährige eine Duftmarke, die der er jetzt bestätigen muss. Bislang allerdings tut sich der Schweizer schwer dabei, wirkt verkrampft und hat seine Unbekümmertheit, die ihn so wertvoll gemacht hat, verloren. Das Nachdenken hat eingesetzt, die Aktionen wirken oft schlampig, der Zum zum Tor ging dabei etwas verloren. Die fünfte gelbe Karte, die er sich vor elf Tagen bei der bitteren 1:3 Pleite in Mainz abholte, schien fast eine Erlösung zu sein. War es sogar der heimliche Schrei nach einer “schöpferischen Pause”?
Dem vergangenen Samstagabend auf der Tribüne konnte Seferovic nämlich durchaus Positives abgewinnen, wie er im Gespräch mit Eintracht-TV mitteilt: “Es ist schön einmal mitzuerleben, was für eine Stimmung wir eigentlich haben, denn auf dem Feld hören wir das gar nicht, man nimmt es gar nicht wahr“, lobt er zunächst die Fans. “Das Team hat sehr gut gespielt und ich bin sehr froh über die 3 Punkte“, bekommen aber auch seine Mitspieler sogleich ein Kompliment für die gute Leistung gegen den Hamburger SV. Jetzt brennt der Linksfuß wieder auf eine Rückkehr in die erste Mannschaft, möchte beweisen, dass er weiterhin voll dazu gehört, auch wenn Takashi Inui und Lucas Piazon gut miteinander harmoniert haben. Im gestern stattfindenden geheimen Testspiel, zu Gast war der Hessenligist 1. FC Eschborn, erzielte der Stürmer beim 5:2 Erfolg zwei Treffer (Sonny Kittel traf sogar dreimal!). Diese kleinen Erfolgserlebnisse waren wichtig für Seferovic. Seine Stärken kann er nur ausspielen, wenn er totales Selbstvertrauen spürt. Schaaf, der häufig mit dem Angreifer spricht, weiß um diese Wucht, die dem Spiel der Eintracht in vielen Partien gut tat und auf Dauer kaum zu ersetzen ist. Trotzdem warnt der Coach in BILD: “Wir gucken die Woche genau hin.”
Seferovic weiß, dass er unter Beobachtung steht und wieder bessere Leistungen als zuletzt zeigen muss. Eine Stammplatzgarantie besitzt nämlich keiner im Kader der Eintracht. Der Angreifer aber wirkt entspannt und rückt seinen Fokus vielmehr schon auf die nächste Partie gegen den 1. FC Köln. Die Mannschaft müsse den Mut aus der letzten Begegnung mitnehmen, weiterhin so mutig spielen und erneut großen Zusammenhalt entwickeln. “Und mit der positiven Energie wollen wir auch ma Sonntag in Köln wieder 3 Punkte holen.“ Aber nicht nur der Nationalspieler weiß, wie unangenehm das kommende Spiel bei den Geißböcken sein wird. Auch wenn dem offiziellen Karnevalsverein zuhause (in 11 Spielen nur 9 Zähler und einen Sieg gesammelt) noch nicht viel gelungen ist – ein Spaziergang wird es für die Frankfurter bestimmt nicht werden. “Ich denke, Köln ist eine sehr gute Mannschaft, die kompakt steht und sehr gefährlich kontert. Sie haben gute Flügelspieler und es wird nicht einfach für uns werden, aber wir sind bereit. Es wird ein hartes Spiel“, weiß Seferovic um die knifflige Aufgabe bei den Rheinländern. Die schönen Erinnerung an das Hinspiel sind dabei aber noch präsent. Zweimal flankte der Schweizer präzise in die Mitte – beide Hereingaben verwertete Alex Meier traumwandlerisch sicher mit dem Kopf. 3:2 hieß es nach spannenden 90 Minuten für die Hessen im Waldstadion. In Reihen der Adler hätte wohl niemand etwas dagegen, wenn es am kommenden Sonntag eine Wiederholung dieser Koproduktion – und des Resultats – geben würde.
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