Oliver Glasner hat einen Plan, wie er die Eintracht noch besser machen kann. (Bild: Frederic Schneider/SGE4EVER.de)

Noch immer schwärmt Oliver Glasner davon, was er alles im Mai in Sevilla und anschließend in der Frankfurter Heimat erlebt hat. „Diese emotionalen Lohn kannst du von keinem Geld der Welt kaufen“, beschrieb der Chef-Trainer im „Kicker“ (Montagsausgabe) seine Gefühle. „Wenn du vom Flughafen zum Römer fährst und sich Fans mit Freudentränen vors Auto knien und fast ekstatisch werden, wenn sie mal den Pokal berühren können, zeigt das, welche Freude wir hier vielen Leuten gemacht haben. Das ist das Schönste.“ Trotzdem wolle er sein Leben „in keiner Weise“ verändern, sondern wie ein normaler Mensch das Leben genießen und sich unter die Leute mischen. „Ich war mit meinem Trainerteam zuletzt auch ein paarmal auf dem Opernplatzfest. Natürlich wollten viele ein Selfie, diese Wünsche habe ich auch gerne erfüllt. Damit habe ich überhaupt kein Problem. Das ist mir lieber, als wenn mir die Leute rohe Eier hinterherwerfen würden.

Klare Abläufe, hohe Intensitäten „und eine super Mentalität

Trotz aller Freude über den Europa-League-Sieg: In der Saisonvorbereitung richtet sich sein Blick vor allem nach vorne. Glasner hat noch einige Defizite ausgemacht, etwa die Straumraumbesetzung: „Wir kommen oft über die Außen durch, haben dann aber zu wenige Spieler im Strafraum.“ Unter anderem daran muss sein Team noch arbeiten, um in der Champions League eine wichtige Rolle spielen zu können. Denn nur den Grüßaugust will Glasner in der Königsklasse nicht geben: „Wir wollen die Gruppenphase überstehen“, gibt Glasner im „Kicker“ eine klare Zielrichtung vor. „Sollten wir ins Achtelfinale einziehen, werden wir nicht die weiße Fahne schwingen. Falls wir Dritter werden und in die Playoffs der Europa League kommen, wollen wir da weiterkommen. Das olympische Motto – dabei sein ist alles – wird es bei uns nie geben.“ Zuvor will sich Glasner gegen Real Madrid den Super Cup holen. Glasner weiß zwar, dass die Königlichen der Favorit sind, doch er kennt auch die Stärken seiner Mannschaft: „Wir haben klare Abläufe, eine unglaublich hohe Intensität im Spiel und eine super Mentalität: Wie wir nach vorne sprinten, uns in Umschaltmomenten Chancen erspielen, dann aber auch immer wieder bereit sind, nach hinten zu arbeiten.“ Dazu komme der große Zusammenhalt innerhalb der Mannschaft und der Glaube an sich selbst.

Dreier- oder Fünferkette? „Das ist ein schönes Thema für die Öffentlichkeit

In der Bundesliga will Glasner im oberen Drittel mitspielen, am besten die erneute Qualifikation für die internationalen Wettbewerbe klar machen. Dabei ist dem Coach bewusst, dass das alles andere als einfach wird: Rund zehn Mannschaften würden um die begehrten sechs bis sieben Plätze konkurrieren, darunter Gladbach, Freiburg und Union Berlin. In welchem System die SGE Punkte holen soll – ob in einer Dreier- oder Fünferkette –, das ist für Glasner zweitrangig: „Das ist ein schönes Thema für die Öffentlichkeit, doch für mich besitzt das keine Relevanz. Du kannst mit Viererkette spielen, dann schaltet sich der linke Außenverteidiger nach vorne ein, und schon hast du eine Dreierkette. In Wahrheit verändert sich jedes System permanent. Es geht um Verhaltensweisen. Wie wollen wir spielen? Mit welcher Staffelung? Welche Dreiecke wollen wir spielen?“ Und so weiter.

Er kann Sachen, die kannst du nicht einfach lernen

Oliver Glasner und Mario Götze. (Bild: Frederic Schneider/SGE4EVER.de)

Um dabei flexibel und somit für die Gegner unberechenbar zu sein, helfen auch Unterschiedsspieler wie Mario Götze. Glasner: „Er bringt fußballerische Qualitäten mit, hat ein gutes Timing und Gespür, Situationen aufzulösen. Er kann Sachen, die kannst du nicht einfach lernen. Auch seine Erfahrung in der Champions League wird der Mannschaft gut tun.“ Andererseits sollte man vom Weltmeister auch nicht zu viel erwarten: „Mario kann und muss nicht jedes Spiel für die Eintracht gewinnen, diesen Druck würde ich ihm nie auferlegen.“ Vielmehr sei er ein Teil der Mannschaft und solle dem Team „dabei helfen, Spiele zu gewinnen“.

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17 Kommentare

  1. Bester Fang, der Mann! Ehrlich, sachlich, sozial und fachlich hoch kompetent.

    Wahnsinn, hab ich mich in ihm getäuscht, als ich ihn in Wolfsburg gesehen habe. Fachlich war vieles zu sehen, aber die Chemie mit der Eintracht hätte ich nie so erwartet.

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  2. @1 dem kann ich uneingeschränt zustimmen. OG macht einen absolut geerdeten Eindruck. Der vorherige Übungsleiter hatte das Gefühl vermittelt, über den Dingen zu schweben. Was man so hört und liest war der eher der distanzierte Zeitgenosse. Was ein Glück für uns, dass die Beteiligten in der Eintracht Führungsriege Ende letzten Jahres die Nerven bewahrt haben, als es nicht so dolle lief.

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  3. Wir können so stolz sein diesen Trainer zu haben. Un er natürlich auch bei uns sein zu dürfen.

    Ich denke oli ist auch so wichtig das Spieler wie Kostic evtl. verlängern.

    Oli ist absolut top. Macht auch alles wahr was er sagt…. „Ich geh jetzt erstmal feiern und dann fliege ich in den Urlaub“ erst Malle dann urlaub.

    Das ist Mal ein echter Typ. Nicht so ein Selbstdarsteller wie Baumgart der sich in der Quarantäne Filmen lässt um Emotionen zu zeigen. Meine Meinung.

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  4. Das ist momentan alles fast zu schön, um wahr zu sein. Wenn wir die erste Runde im DFP-Pokal überstehen, ist diese Saison alles möglich.

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  5. Mir imponiert diese Klarheit in den Aussagen und die Konsequenz in der Umsetzung.
    Olympischen Gedanke und Eintracht : Nein Danke !
    Wir wollen nicht nur dabei sein, wir wollen gewinnen, in München , in Barcelona, gegen Real .
    Das ist Kampfgeist, Lebenseinstellung und wird täglich vorgelebt und von Spielern und Mannschaft erwartet.
    Perfekt passt dazu , dass Aufsichtsrat , Präsidium und Vorstand genau in der gleichen Richtung denken und unsere Eintracht unaufhörlich vorantreiben.
    Es passt einfach und Stillstand im gesamten Verein wird nicht geduldet.
    So kommt eins zum anderen , in jeder Beziehung ein ideales Arbeitsumfeld , gut für den Trainer , für die Mannschaft und warum sollte die Saison 22/23 nicht wieder gespickt sein mit Höhepunkten der Eintracht. Eins haben wir ja schon, erstmalig , die CL im Waldstadion.
    Forza SGE !

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  6. Ich bin seit Dekaden SGE‘ler, habe einen jungen Löw in unserem Stadion Tore für uns schießen sehen.
    Was ich mich wage zu behaupten, entnehme ich aus dieser langen, festen Liebesbeziehung:

    Selten stehen Sterne nachhaltig günstig für einen Klub. Immer kann mal ein Pokal oder ähnliches herausspringen, aber mehr als ein dickes Trostpflaster ist das bei den meisten Klubs eben nicht. Nach ein oder zwei Jahren des kurzen Leuchtens, pendeln sich die meisten Vereine wieder da ein, wo sie sich vorher auch befunden haben.
    Das ging uns nicht anders. Der UEFA-Cupsieg und 1981 der Pokal setzten keine prägende Epoche. 1988 ebensowenig. Anfang der 1990er hatten wir ein kurzes Leuchten bevor wir 1996 endgültig am Boden lagen. Die Jahre gingen, die Jahre kamen, Aufstiege, Abstiege, mal einen Sieg gegen den BVB oder Bayern zuhause, nie hatte man das Gefühl, angekommen zu sein….

    Dann holten wir 2018 den Pokal. Riesenfreude. Euphorie.
    Aber keiner, oder zumindest ich nicht, glaubte ernsthaft daran, dass an diesem Abend eine Tür aufgegangen ist, die uns auf eine andere Ebene hieven würde.
    Epochen werden nicht durch einzelne Leuchtfeuer eingeleitet. Es gehört eine selten vorkommende „Sternkonstellationen“ dazu. Viel Glück. Viele glückliche Umstände begünstigen einen Wandel, der die einmalige Chance beinhaltet, einen wertigen, entscheidenden Schritt im Ganzen zu gehen. Und ich ahne, dass wir diese höchstseltene Konstellation nun erreicht haben. Der EL-Sieg war nicht der Auslöser, sondern die Folge. Wie viel hätte während dieser Reise schief gehen können? Wie viel ist dann tatsächlich perfekt gelaufen?
    Der Umstand, dass die handelnden Personen, bei Krösche, Frankenbach und Hellmann beginnend und bei Timmy und Knauf aufhörend, über Trainer, Anhängerschaft, Präsident, Eintracht-Angestellte bis Sponsorenpool praktisch perfekt aufeinander eingestimmt zu sein scheinen, das ist das Elixier, das sich aktuell komplett von all den vorherigen Jahren unterscheidet. Viele richtige Macher sind zur rechten Zeit auf allen möglichen Ebenen am richtigen Ort zusammengekommen. Das Ergebnis ist ein Verein mit einer emotionalen und euphorischen Wucht, die schwer aufzuhalten sein könnte – oder wird.

    Möge der Fußball-Gott mich in meinem Gefühl bestätigen. Dann, liebe Freunde, wohnen wir gerade der Geburt einer Spitzenmannschaft bei. Der Geburt des Spitzenteams Eintracht Frankfurt. Und das hoffentlich als epochales Projekt…

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  7. Um die Gruppenphase zu überstehen braucht es mehr als letzte Saison in der Bundesliga. Ob Glasner das liefern kann wird man erst noch sehen. Denn die letzten 8 Spiele ( Bundesliga) hat man nicht mehr gewonnen nur mal nebenbei.Wenn Kostic bleibt wäre das ein Wahnsinn für viele was ich verstehen kann, aber wie dann ein nicht Kostic lastiges Spiel aussehen kann/ soll darauf bin ich gespannt. Definitiv braucht es eine Spielidee, die ich letzte Saison ( Bundesliga) nicht wirklich sehen konnte. Es bleibt spannend.

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  8. Den Wechsel von Nikowatsch auf Hütter empfand ich schnell als einen bedeutenden Schritt nach vorne. Der von Herri (welcher erst über viele Jahre die Voraussetzungen – auch wenn von ihm nicht hauptaugenmerklich angestrebt – für eine Weiterentwicklung des Vereins schuf) auf Bobic bedeutete zwei Schritte.
    Jetzt hammer mi’m Markus un’m Glasi zwei absolute Fachleute, bei denen ich bisher keinerlei Allüren feststellen konnte, für die, wie für die anderen Eintrachtfunktionäre, gilt, dass der Erfolg des Vereins das Nonplusultra ist. Und dieser Erfolg ist dann der Erfolg aller.
    Das grandiose Funktionieren des Kollektivs auf dem Platz bescherte uns den EL-Sieg. Das Funktionieren des Kollektivs in Vereinsführung, Management und dem, was dahinter steht, ist eine hervorragende Voraussetzung, um diesen Verein stetig weiter zu entwickeln (auch wenn es mal sportliche Rückschläge geben sollte).

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  9. @8 Hättest du richtig zugeschaut wäre dir die Spielidee nicht entgangen. Und Kostic lastig sind wir derzeit nicht mehr, er ist einfach „nur“ noch ein herausragendes Puzzleteil. Was uns fehlt ist einzig und allein größere Abschlussstärke. Die, hoffe ich, haben wir dem Team hinzugefügt.

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  10. @8 das Kosticlastige Spiel haben wir ja seitdem wir auch unseren Turbo auf dem rechten Flügel haben selten gesehen.und wenn es wieder da ist halb so schlimm…jetzt steht ein Leuchtturm im Strafraum der auch mal ne hohe Flanke verwerten kann.

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  11. Gott hat viele Namen.
    Glück, Sternen Konstellation, Zufall, Sevilla, Champions League, Zusammenkunft an Ort und Zeit, etc.
    Meine Wahrheit ist, der aktuelle Zustand sind nur Teile des letzten sichtbaren Phänoms eines 70 jährigen Zyklus.
    Im Laufe der Kovac Zeit habe ich mir aus gegebenem Anlass die Mühe gemacht, für die Eintracht entscheidende Momente seit 1970 zu erfassen und um diese eine Struktur gebaut. Das dauerte einuge Stunden. Ähnlich einer Fieberkurve oder eines Charts ließ sich der Weg darstellen.
    Und seit nunmehr gut 5 Jahren ist mein belächeltes und verhöhnendes Credo: sollten wir weiter angeschlossen bleiben, führt dieser Weg bis zur Krone. Ähnlich einem Naturgesetz langt es, den natürlichen Weg bei zu behalten. Leichter gesagt, ich weiß. Angeschlossen bedeutet, zbsp wie ein Fluß sich der Landschaft anpasst oder das Blatt eines Baumes im Wind. Usw.
    Seit 2000 ca nimmt unser Kurs nochmals erheblich Fahrt auf. Nicht erst seit Kovac. Kovac war nur einer von vielen Bausteinen.
    Diese vielen tief emotionalen Besonderheiten, wie Abstiege, bankrott, Aufstieg, fussball 2000, uf97, Stadion Neubau, Präsident, Mitglieder, usw. Das alles hat unseren Weg geprägt.
    Jede Mannschaft geht solch einen Weg, aber nicht jede ist dabei angeschlossen an die wahre Natur. Dazu tragen wir alle bei. Auch die wichtigen Kritiker übrigens.
    Ok, Ich schließe hier mir dem Verweis, bleibt alles anders, wie beschrieben, holen wir die CL und werden deutscher Meister, total normal. Sorry.
    Im diesem Sinne, wir sind alle eins.

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  12. @10:

    Don`t feed the troll (eintrachtwelt77).

    Dieser User scheint in anderen Kategorien zu denken. Ein negativer Beitrag folgt dem anderen. Augenscheinlich werden bei eintrachtwelt77 am Abend die „Daumen runter“ gezählt und bei unter 50 Stück war es ein verlorener Tag.

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  13. Gott hat viele Namen.
    Glück, Sternen Konstellation, Jesus, Zufall, Sevilla, Champions League, Zusammenkunft an Ort und Zeit, etc.
    Meine Wahrheit ist, der aktuelle Zustand sind nur Teile des letzten sichtbaren Phänoms eines 70 jährigen Zyklus.
    Im Laufe der Kovac Zeit habe ich mir aus gegebenem Anlass die Mühe gemacht, für die Eintracht entscheidende Momente seit 1970 zu erfassen und um diese eine Struktur gebaut. DIN A 2 Schau Diagramm. Das dauerte einuge Stunden. Ähnlich einer Fieberkurve oder eines Charts ließ sich der Weg darstellen.
    Und seit nunmehr gut 5 Jahren ist mein oft belächeltes und verhöhnendes Credo: sollten wir weiter angeschlossen bleiben, führt dieser Weg bis zur Krone. Ähnlich einem Naturgesetz langt es, den natürlichen Weg bei zu behalten. Leichter gesagt, ich weiß. Angeschlossen bedeutet, zbsp wie ein Fluß sich der Landschaft anpasst oder das Blatt eines Baumes im Wind. Usw.
    Seit 2000 ca nimmt unser Kurs nochmals erheblich Fahrt auf. Nicht erst seit Kovac. Kovac war nur einer von vielen Bausteinen.
    Diese vielen tief emotionalen Besonderheiten, wie Abstiege, bankrott, Aufstieg, fussball 2000, uf97, Stadion Neubau, Präsident, Mitglieder, usw. Das alles hat unseren Weg geprägt.
    Jede Mannschaft geht solch einen Weg, aber nicht jede ist dabei angeschlossen an die wahre Natur. Dazu tragen wir alle bei. Auch die wichtigen Kritiker übrigens.
    Ok, Ich schließe hier mir dem Verweis, bleibt alles anders, wie beschrieben, holen wir die CL und werden deutscher Meister, total normal. Sorry.
    Im diesem Sinne, wir sind alle eins.

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  14. @8
    Oh man, bei deinen Aussagen muss ich echt aufpassen nichts falsches zu schreiben und im Nachgang angezählt werde! Andere haben dazu schon geschrieben. Und die letzten Spiele wurden zum Teil dann vorab mehr oder weniger hergeschenkt und der Focus wurde zurecht auf Europa gelegt!

    Die Breite des Kaders gab aus Qualitätssicht für beide Wettbewerbe auch nicht mehr her.

    Manche Leute brauchen es eben, an allen was auszusetzen, sonst ist ruhig schlafen nicht drin…..

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  15. Junge Junge…was ein Statement das passt diese Symbiose ist Unheimlich Glasner ist einfach Eintracht mehr geht nicht und er hat einen Plan sehr geil…

    Fahrplan für diese Saison

    1. Super – Cup
    2. Bundesliga in Manier einer Spitzenmannschaft an der Spitze stehen
    3. DFB Pokal Rocken
    4. Champions League Gruppenphase Rocken
    5. Deutscher Meister nur die SGE
    6. DFB Pokal Sieger
    7. CL Final Sieg gegen „Scheißegal wen“
    8. In die Analen der Geschichte eingehen als CL depütant gewonnen zu haben

    Forzzzzzzzzzza nur die SGE :)))))))))))))))))))))))))

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