Oliver Glasner ist zufrieden mit seinem Schützling.
Oliver Glasner ist zufrieden mit seinem Schützling. (Foto: IMAGO / Sven Simon)

Zufrieden gab sich Eintracht-Cheftrainer Oliver Glasner nach dem über weite Strecken ungefährdeten 3:0-Sieg gegen die Berliner Hertha. „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt. Wir haben die Hertha sehr aggressiv erwartet. Es war schwer (für sie) Zugriff zu bekommen, weil wir brutal variabel waren. Dadurch bekommst du den Respekt“, so der Österreicher in der Pressekonferenz nach dem Spiel. Etwas kritischer äußerte er sich zur zweiten Halbzeit, in der die SGE streckenweise Gefahr lief, zu sehr in Passivität zu verfallen. Zwar wurde der Verwaltungsmodus, in den die Mannschaft bereits gegen Ende der ersten Halbzeit umschaltete, laut Glasner in der Halbzeitanalyse angesprochen, die Fülle der mutig anmutenden Offensiv-Aktionen aus der ersten Halbzeit blieben in der zweiten Spielhälfte aber weitestgehend aus: „Wir waren nicht mehr so konsequent in den Aktionen, nicht mehr so diszipliniert. Damit hatte Hertha die eine oder andere Möglichkeit zurückzukommen.“ Trotzdem kreierten die Hessen gegen Ende des Spiels weitere  gefährliche Aktionen, weshalb er hintenraus sehr zu frieden sei, so Glasner. Wichtig sei ihm, „dass wir am Boden bleiben und wissen was wir spielen können.“ Es sei erforderlich, in der Bundesliga die Antennen auf „on“ zu halten.

Von Beginn an dominierte die Eintracht das spielerische Geschehen und ermöglichte den Herthanern damit kaum Zugriff auf das Spiel. Trotz des hohen Pressings und viel Zug zum Tor durch die SGE, waren es die Berliner, die mit Dodi Lukebakio den ersten wenn auch ungefährlichen Abschluss des Spiels für sich beanspruchen konnten (10.). Unbehelligt davon, standen die Frankfurter weiter auf dem Gaspedal und kreierten Mal für Mal Überzahlsituationen, die für Glasners Geschmack „nicht gut zu Ende gespielt“ wurden und in der ein oder anderen Situation zu „verschnörkelt“ waren.

Die linke Seite wurde im Großteil von Mario Götze und dem Debütanten Philipp Max bespielt. „Ich finde, er hat es sehr gut gemacht, solange die Kräfte gereicht haben“, befand Glasner über den Neuzugang. „Er hat einfach einen sehr guten Ball hinter die Kette.“

Kolo Muani mit Doppelschlag

Die linke Offensivseite der SGE war es dann auch, die zum 1:0 der Hessen führte. Shootingstar Randal Kolo Muani drang Richtung Grundlinie vor, doch bevor er enteilen konnte, wurde er in der 21. Minute durch den Berliner Verteidiger Filip Uremovic mit einem Griff an die Schulter und einem leichten Tritt gestoppt. Der Unparteiische Robert Hartmann zeigte sofort auf den Punkt. Die Chance auf sein achtes Bundesligator ließ sich der Gefoulte nicht nehmen und verwandelte trocken ins linke Eck.

In der 28. Spielminute und damit nur rund sieben Minuten später sieht Glasner einen „fantastischen Angriff über Außen“, indem Götze mit Jesper Lindström die „Seite überlädt, wahnsinnig schnell kombiniert“ und der Däne “im richtigen Moment in die Tiefe spielt mit tollem Finish von Kolo.

Ganz grundsätzlich weiß der Coach, was er an dem französischen WM-Teilnehmer hat: „Er hat Tempo, Leichtigkeit, Selbstvertrauen, große Abschlussqualität.“ Es sind jedoch nicht nur die Offensivqualitäten, die Glasner schätzt. Seit dem Re-Start der Bundesliga sei er auch in das Spiel gegen den Ball integriert. „Er weiß  ganz genau was zu tun ist und er tut es auch. Das ist für mich der größte Schritt, den er gemacht hat, dass er hier nicht nur seine Qualität in der Offensive einbringt sondern auch in der Defensive seinen Mann steht“, so der Trainer.

Spielbestimmende erste Halbzeit – Passivität in der zweiten Spielhälfte

Obwohl es in der Kabine Thema war, schafften es die Adlerträger nicht, den Verwaltungsmodus auszuschalten und kamen neben zwei Abseitstoren zunächst nicht mehr in die gefährlichen Räume der Berliner. Die Hauptstädter waren es, die in der 62. Minute ihre größte Chance des Spiels hatten, als Tuta im letzten Moment per Kopfabwehr kurz vor der Linie klärte.

Ein Dreierwechsel in der 70. Spielminute mit unter anderem Sebastian Rode als Leader brachte die nötige Ruhe ins Spiel der Frankfurter und trug dazu bei, aufkeimende Berliner Offensivlust zu ersticken.

Buta macht erneut den Deckel drauf

Es waren dann wiederum die Frankfurter, die „Aktionen und Chancen im Strafraum“ kreierten, was den Cheftrainer wieder sehr zufrieden stimmte. So war es Götze, der in der 85. Spielminute per Abschluss nach langem Ball von Makoto Hasebe am Berliner Torhüter Oliver Christensen scheiterte und eine Minute später knapp am Tor vorbei lupfte, ehe der einst langzeitverletzte Aurelio Buta, wie bereits gegen Schalke 04, mit seinem trockenen Abschluss ins rechte untere Eck den 3:0-Schlusspunkt setzte.

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3 Kommentare

  1. Die Tatsache, dass man früher gegen diese Mannschaften einfach regelmäßig verloren hat, zeigt, dass die aktuelle Entwicklung richtig gut ist.

    Dass nicht automatisch alles SEHR gut ist, ist auch nachvollziehbar. Aber wenn sich die Mannschaft weiter so entwickelt, dann könnte man in 1-2 Jahren wirklich ganz oben Fuß fassen.

    Bissel off topic: Wie krass ist es eigentlich, dass Buta wie ein Neuzugang ist? Finde den richtig richtig gut!! So einen guten RV hatten wir noch nie!?

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  2. @2 Yes, Buta schlägt sich echt gut,vor allem nach so langer Verletzungspause.
    Aber vergiss mir nicht unseren Danny Da Costa der Saison 19/20 oder war es 18/19,weiss nicht mehr genau. Das war seine Blütezeit.

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