Spitzenspiel vor Rekordkulisse in der Bundesliga! Am heutigen Samstag werden die Eintracht-Frauen vor über 27.000 Fans im Deutsche Bank Park gegen den FC Bayern München auflaufen. Dann heißt es Platz 1 gegen Platz 2. Oder auch die beste Offensive der Liga (Frankfurt) gegen die beste Defensive. Aktuell trennen beide Mannschaften sechs Punkte. „Wir wollen jetzt nochmal Druck auf die Bayern ausüben, deshalb wollen wir das Spiel gewinnen“, sagte Nina Lührßen am Rande des Trainings am vergangenen Donnerstag.
Bei Jella Veit und Sara Doorsoun wird sich kurzfristig entscheiden, ob sie im Spieltags-Kader stehen werden. Veit hatte sich im Spiel gegen Bremen verletzt, konnte zuletzt aber wieder mittrainieren. Doorsoun machte am Donnerstag individuelle Übungen. Dilara und Ilayda Açıkgöz, die sich beide einen Kreuzbandriss zugezogen hatten, trainierten zwar wieder mit, werden aber noch keine Optionen für das Top-Spiel sein. Nationalspielerin Elisa Senß kam angeschlagen von der Länderspielreise zurück, stand am Donnerstag noch nicht wieder auf dem Trainingsplatz. Auch hier wird es eine kurzfristige Entscheidung geben.
Frauen vor Rekord im Deutsche Bank Park
Über 27.400 Karten waren Stand Donnerstag verkauft und es werden sicher bis zum Anpfiff noch deutlich mehr werden. Somit wird der bisherige Eintracht-Frauen-Rekord von 23.200 und der 1. FFC-Rekord von 27.640 Zuschauern wohl geknackt werden. Auch wegen der tollen Kulisse freute sich Cheftrainer Niko Arnautis auf die Begegnung: „Die Vorfreude ist sehr groß. Für uns ist es wegen der Anzahl verkaufter Tickets ein sehr besonderes Spiel. Die Mannschaft hat diese Bühne einfach verdient. Wir wollen mit unserer Leistung zu diesem Fußballfest beitragen. Dafür müssen wir am Maximum spielen, um die Leute mitnehmen zu können. Wir müssen über 90 Minuten Energie, Konzentration und Effizienz vor dem Tor zeigen. Aber wir sind vorbereitet und wissen was zu tun ist.“
Derweil rechnete Top-Torschützin Laura Freigang der SGE Chancen gegen die Münchnerinnen aus: „Die Spiele gegen die Bayern werden jedes Mal enger. Beim letzten Spiel haben wir Blut geleckt. Nun wollen wir das Spiel für uns entscheiden. Wenn wir weniger schön spielen müssen, um zu gewinnen, wäre das auch okay.“ Zuletzt gewannen die Süddeutschen im DFB-Pokal mit 4:1 in der Verlängerung, nachdem die SGE in der regulären Spielzeit noch gut dagegenhielt. Davor gab es in der Liga ein 1:1-Remis.
Ziel europäische Plätze im Blick
Von der deutschen Meisterschaft will in Frankfurt niemand reden, auch falls das Spiel gewonnen werden sollte. Das Ziel sei weiterhin ein europäischer Platz, so Arnautis: „Wenn wir gewinnen, können wir drei Punkte ranrücken. Aber darum geht es jetzt nicht. Es geht darum unser Ziel, europäisch zu spielen, zu erreichen. Wir konnten die Liga bisher spannend halten, da wollen wir weitermachen. Am Ende schauen wir dann, wo wir stehen.“ Bei noch vier zu spielenden Ligapartien, sind noch zwölf Punkte zu vergeben. Die Titelverteidigerinnen nochmal einzuholen, wäre also auch mit einem Sieg sehr schwierig.
Der Vorsprung der FCB-Damen entstand, als die Eintracht nach dem Pokalaus überraschend deutlich mit 6:1 gegen Wolfsburg verlor und auch eine 2:1-Führung gegen Freiburg noch hergab. Am Ende verloren sie unglücklich mit 3:2. Freigang analysierte die Gründe dieser Niederlagen: „Wir hatten in der Art, wie wir gespielt haben, gar nicht so einen großen Bruch, im Vergleich zur Hinrunde. Es ging eher um Kleinigkeiten, dann sind die Spiele in eine gewisse Richtung gekippt. Nach dem Freiburg- und Wolfsburg-Spiel sieht die Situation dann auf einmal anders aus.“ Denn die Stimmung war vor diesen Duellen noch deutlich positiver am Main, so ging man schließlich als Herbstmeister in die Rückrunde.
„Werden Jahr für Jahr besser.“
Dennoch bewertete Freigang die Saison insgesamt als sehr positiv und konnte eine kontinuierliche Entwicklung in der Mannschaft ausmachen: „Wir haben diese Saison wieder einen nächsten Schritt gemacht, wie wir Fußball spielen. Wir werden Jahr für Jahr besser. Jetzt stehen wir auf Platz 2 und spielen eine wirklich gute Saison. Daher wollen wir uns jetzt mit einer guten Saison belohnen. Weil wir uns so entwickeln, ist unser Anspruch mittlerweile ein anderer.“ So wäre der zweite Platz die beste Endplatzierung seit der Saison 2013/14. Ein klares Indiz für die Entwicklung des Vereins seit der Fusion.
Leicht wird das Spiel am Samstag trotz aller Vorfreude und Euphorie aber nicht. Cheftcoach Arnautis zählte die Stärken der Bayern-Frauen auf: „Sie gehen gut mit ihren Chancen um und sind sehr flexibel. Auf den Positionen haben sie enorme Qualität oder sogar Weltklasse. Sie haben die Erfahrung, um ruhig zu spielen und über ihr Passspiel zu kommen. Ihre Spiele gewinnen sie auch über Standards und brauchen oft nur wenige Chancen.“ Indes unterstrich der 45-Jährige aber auch die eigenen Stärken. Immerhin habe man die meisten Großchancen der gesamten Liga erspielt. Wenn seine Mädels ans Maximum gehen, seien sie in der Lage, jedem Gegner wehzutun, so der Übungsleiter.
5 Kommentare
Wie, das Spiel ist heute? Ich dachte es war gestern... ;)
Gruß SCOPE
Ich frag mich warum Arnautis nicht Pawollek in die Innenverteidigung nimmt und Gräwe auf die 6. So spielen jetzt zwei (Wamser, Wolter) auf fremden Positionen. Muss man nicht verstehen. 🤔
Ist mir schon öfters aufgefallen das unsere Schiedsrichterinnen bestenfalls Zweitliganiveau haben.
Was it a Pfiff? Alle hören es, stoppen das Spiel und dann zählt der Treffer? Die Schiedsrichterin hat das Spiel definitiv nicht im Griff.
Gruß SCOPE
Zumal alle 50:50 Entscheidungen gegen uns gehen. Mmn. hat sich Arnautis heute vercoacht.
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