Es war eine gewisse Erleichterung bei den Eintracht-Spielern auch noch eine Viertelstunde nach Schlusspfiff in der Mixed-Zone zu vernehmen. Nach einer langen Durststrecke von 485 torlosen Minuten war es den Hessen nicht nur gelungen, das Leder endlich mal wieder im Tornetz des Gegners unterzubringen, sondern gleichzeitig auch einen überaus unglücklichen 0:2 Rückstand aus der Halbzeitpause zu egalisieren und damit die Gäste aus Bremen weiterhin auf Distanz zu halten. Was die Akteure über den gewonnen Punkt zu sagen hatten, lest ihr hier:
Marco Fabián: “Ich wollte beim Elfmeter die Chance nutzen, mich zu revanchieren. Ich habe mir den Ball geschnappt und war mir sehr sicher, dass ich ihn versenken werde. Ich habe mir den Torwart ausgeguckt und dann entsprechend verwandelt. Man muss sowieso immer positiv denken und darf keine Angst haben. Der Fußball bringt Woche für Woche die Chance auf Revanche. Wir haben heute einen wichtigen Punkt gerettet. Das hält uns im Kampf um die oberen Tabellenplätze und es sorgt dafür, dass wir uns nicht aufgeben. Es war auf jeden Fall ein Punkt für die Moral. In den letzen Spielen haben wir total dominant gespielt, nur wollte das Tor irgendwie nicht fallen. Heute sind gleich zwei für uns gefallen. Damit haben wir ein Stück weit Vertrauen in uns zurückgewonnen, dass wir noch Tore schießen können. Das müssen wir jetzt genauso weiter machen. Ich fühle mich nach meiner Verletzung wieder fit, konnte jetzt drei Spiele innerhalb einer Woche machen. Ich habe Freude am Fußball und genieße jede Minute auf dem Platz. Ich fühle mich zu 100 Prozent fit.”
Mijat Gacinovic: “Es war ein sehr schweren Spiel. Wir haben in der zweiten Halbzeit Charakter gezeigt. Das war wichtig. Wir haben gezeigt, dass wir eine gute Mannschaft sind. Die erste Halbzeit war wieder unglücklich. Aber wir haben nicht den Kopf hängenlassen, sondern haben weiter gespielt. Wir müssen mit dem Punkt zufrieden sein. Wir geben immer mehr als 100 Prozent. Nur so können wir Tore schießen. Für mich war es heute das beste Spiel auf der für mich noch ungewohnten Sechserposition. Das war richtig motivierend. Der Trainer sagte uns in der Pause, dass wir geduldig sein und mit mehr Willen in den Sechszehner rein müssen.”
Lukas Hradecky: „Endlich haben wir mal Tore geschossen, das war wichtig. Wir haben in der Halbzeit besprochen, dass wir den Kopf hochhalten und so schnell wie möglich ein Tor erzielen sollen. Das haben wir gemacht. Wir haben in der kompletten zweiten Halbzeit Druck gemacht und uns endlich mal wenigstens mit einem Unentschieden belohnt. Wir müssen für die Punkte, die wir noch brauchen, dieses Jahr richtig kämpfen. Vielleicht kamen die 35 Punkte zu schnell. Jetzt kommen hoffentlich noch ein paar Punkte mehr bis der Klassenerhalt fix ist. Bis dahin schauen wir überhaupt nicht nach oben.“
Danny Blum: “Wir haben eine super Moral bewiesen. Wir sind in der zweiten Hälfte stark zurückgekommen. Natürlich hatten wir mehr Spielanteile und die besseren Chancen. Aber wichtig war, dass wir Werder Bremen hinter uns lassen und endlich mal wieder Tore geschossen haben. Vor dem Elfmeter waren wir angespannt. Wir haben gelernt, dass wir uns erst freuen dürfen, wenn der Ball auch wirklich drin ist. Natürlich ist uns eine riesige Last vom Herzen gefallen. Wir haben es nicht verlernt und gezeigt, dass wir es noch können und die Mannschaft intakt ist. Dafür trainieren wir jeden Tag hart und dafür haben wir uns heute mal belohnt. Es ist für uns auch schwierig zu verstehen, warum wir in Rückstand geraten, wenn wir das Spiel dominieren. So etwas ist unglaublich, wenn man sieht, wie wir Bremen sehr weit von unserem Tor weg gehalten haben und die einen Konter fahren und der Ball im Netz zappelt. Daran sieht man aber, was Werder für einen tollen Lauf hat. Wir dürfen uns mit solchen Sachen nicht lange beschäftigen.”
Branimir Hrgota: “In der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, dass wir kämpfen wollen. Wir waren schon in der ersten Hälfte nicht schlecht, bekommen aber die einzigen beiden Bremer-Chancen rein. Das 1:2 machen wir mit ein bisschen Glück, sind dann aber wieder im Spiel. Die Fans haben uns gezeigt, dass sie uns unterstützen. Wir haben in der zweiten Halbzeit alles versucht, um drei Punkte zu holen. Der Trainer hat uns in der Halbzeit aufgebaut, gespusht und gesagt, dass wir nicht schlecht gespielt haben. Wir machen von Beginn an dann auch Druck. Dennoch müssen wir mit dem Unentschieden jetzt zufrieden sein. Wir hoffen, dass wir jetzt auch in den nächsten Spielen wieder Tore schießen. Heute hatten wir das Quäntchen Glück im Abschluss, das uns lange gefehlt hat. Dieses Glück werden wir auch in Zukunft brauchen. Die Elfmetersituation war für mich eindeutig. Ich gehe zum Ball und werde am Arm gehalten. Wir müssen zwar personell von Woche zu Woche rotieren. Aber die, die reinkommen, zeigen auch, dass sie es können. Wir sind eine super Truppe. Wir arbeiten jetzt dafür, nächste Woche die drei Punkte zu holen. Zu Hause haben wir in der Hinrunde gegen Dortmund gewonnen. Klar wird das in Dortmund etwas schwieriger.”
Bruno Hübner: “Das Positive ist, dass wir Tore geschossen und einen Rückstand aufgeholt haben. Es war stark, wie wir in der zweiten Halbzeit zurück gekommen sind. In der ersten Hälfte waren wir die spielbestimmende Mannschaft, du triffst die Latte und der Ball geht einfach nicht rein. Da kannst du schon mal den Glauben verlieren. Bremen geht mit der ersten Aktion in Führung, zum psychologisch ungünstigsten Zeitpunkt. Aber wir haben uns in der Pause zusammengerauft und auch in der zweiten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht. Wir haben am Ende einen hochverdienten Punkt mitgenommen.”
Axel Hellmann: “Dieser Aufwand und die Leidenschaft, mit denen wir heute gespielt haben, sind nicht selbstverständlich, wenn man vorher acht Spiel nicht gewonnen hat. Spielerisch und vom Einsatz her kann ich mir nichts Besseres vorstellen. Unsere Effektivität vor’m Tor ist halt bescheiden. Das wissen wir alle. Wir wurden heute mit Applaus verabschiedet. Das hat natürlich auch etwas mit der Dramaturgie des Spiels zu tun. Aber man muss auch mal die Kirche im Dorf lassen. Wir gehen jedesmal an unsere Grenzen. Jetzt haben wir mal wieder Tore geschossen und müssen jetzt schauen, wie es weitergeht. Am Ende sind aber nur drei Punkte gut für die Moral. Aber die Moral ist ja schon da. Davon brauchen wir eigentlich nicht mehr. Nach dem 0:2 habe ich nicht gedacht, dass wir noch einmal zurückkommen. Man hat aber gesehen, dass die Mannschaft konditionell in einem Top-Zustand ist. Zudem hat sie die Moral und den Willen.”
Noch bis Montagabend um 18:00 Uhr könnt ihr die Leistung der Mannschaft hier benoten.
Ein Kommentar
Alex Hellmann hat es richtig beschrieben und so muss man auch dann an die Sache rangehen.
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