Nachdem die U21 der Eintracht noch vor zwei Wochen mit dem 7:0-Sieg gegen den Tabellennachbarn aus Bahlingen wieder ein bisschen Euphorie auslösen konnte, schlug letzte Woche die Ernüchterung wieder zu. Die Jungadler verloren unglücklich mit 1:2 gegen die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz. Heute ging es gegen den Aufsteiger aus Trier. Die Eintracht aus Trier auf Platz 12, die Eintracht aus Frankfurt wieder auf Platz 15 abgerutscht. Trotz einer guten ersten Hälfte musste die SGE aufgrund eines verwandelten Elfmeters mit einem Rückstand in die Halbzeit. Die rheinland-pfälzische Eintracht erhöhte im zweiten Durchgang, der Anschlusstreffer der hessischen Eintracht kam zu spät. Am Ende stand dasselbe Ergebnis wie gegen Fulda zu Buche: 1:2 aus Sicht der SGE.
Aufgrund der Länderspielpause musste Chefcoach Dennis Schmitt auf einige Stammkräfte verzichten, auch deshalb gab es insgesamt fünf Änderungen in der Startelf. Nils Ramming (TW), der gesperrte Fousseny Doumbia, Noah Fenyö, Aiden Harangi und Marcel Wenig wurden durch Yurij Obert (TW), Joel da Silva Kiala, Max Hauswirth, Harpreet Ghotra und den erst 16-jährigen Alexander Staff ersetzt.
Die Frankfurter Eintracht startete besser als sonst in die Partie: Bereits nach zwei Minuten kam Phinees Bonianga nach einem schönen Solo zum ersten Abschluss des Spiels und schlenzte die Kugel knapp am rechten Winkel vorbei. Auch Jayden Korzynietz hatte den Drang auf ein Tor, er scheiterte jedoch mit seinem Fernschuss am Keeper vom Trier. Trotz lautstarker Unterstützung der mitgereisten Trier-Fans war die SGE die dominante Mannschaft in der Anfangsphase. Staff hatte in der 16. Minute dann auch die Großchance auf das 1:0: Paul Wünsch mit dem Steckpass auf den jungen Stürmer, der den Torwart dann auch überlupfen konnte – der Ball konnte aber vom Trierer Innenverteidiger kurz vor der Linie geklärt werden. Danach wurden die Rheinland-Pfälzer stärker und kamen besser in die Partie. Das Spiel verlagerte sich mehr und mehr in die Hälfte der Frankfurter. Eine Viertelstunde vor Pausenpfiff musste Obert erstmals eingreifen und konnte die Zufallsproduktion eines Abschlusses mit einem starken Reflex parieren.
Nach 37 Minuten kam es dann wie so oft in dieser Saison. Ein hoher Ball in den Strafraum der Frankfurter Eintracht. Mark Müller probierte die Situation zu bereinigen, spitzelte den Ball vor dem Stürmer weg, der Stürmer traf den Frankfurter, während er zum Schuss ansetzte, und der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter für den Aufsteiger. Damjan Marceta trat an, behielt die Ruhe und schickte Obert in die andere Ecke. So gerieten die Frankfurter in Rückstand. Nach zweiminütiger Nachspielzeit ging es dann in die Kabinen.
Anschlusstreffer zu spät
Bereits eine Minute nach Wiederanpfiff hatten die Jungadler großes Glück. Eine Freistoßflanke der Gäste fand den Kopf von Henry Weigelt, sein Kopfball prallte an den Innenpfosten und von dort in die Hände von Obert. Im Nachgang dieser Szene entwickelte sich ein heiteres Auf- und Ab, bei dem sich beide Teams Offensivaktionen erarbeiten konnten, jedoch nichts Zwingendes daraus entstand. Ein Fehlpass von Mario Vrancic leitete den nächsten Angriff der Rheinland-Pfälzer ein, bei dem der Flügelstürmer von Trier seinen Teamkollegen mit einer butterweichen Flanke völlig freistehend am Fünfmeterraum bedienen konnte. Der musste nur noch einnicken und erhöhte so auf eine 2:0-Führung der Gäste. Torschütze war Jan-Lucas Dorow. Im Gegenzug kam Kaan Inanoglu zu seiner besten Chance, scheiterte mit seinem kraftvollen Abschluss jedoch am Außennetz. In der 61. Minute wechselte Coach Schmitt zum ersten Mal: Mehdi Loune ersetzte den ausgepowerten Staff. Die im Schnitt knapp sieben (!) Jahre älteren Akteure von Trier erwiesen sich als abgebrühter als die Jungadler und ließen kaum noch Chancen zu. Zwei weitere Wechsel sollten der Eintracht noch mal einen Offensivschub für die letzten 20 Minuten geben: Ghotra und Bonianga verließen den Platz. Für Sie kamen Moses Otuali und Louis Kolbe. Infolgedessen hätte Eintracht Trier den Sack zumachen können, Mateo Biondic traf aber nur den Außenpfosten.
Einen kleinen Hoffnungsschimmer gab es für die SGE dann doch noch: Der eingewechselte Jayson Thayaparan musste den Platz nach wiederholtem gelbwürdigem Foulspiel verlassen. So hatten die Frankfurter eine Überzahlsituation in der Schlussviertelstunde. Die Jungadler schöpften ihr gesamtes Wechselkontingent aus und brachten weitere Offensivpower: Alessandro Gaul Souza und Anas Alaoui betraten das Feld. Frühzeitig den Platz verließen dafür Wünsch und Müller. In der 86. Minute machten sich die Wechsel dann bezahlt: Gaul Souza mit einer Flanke von links auf Inanoglu, der direkt auf Alaoui, der dann zum 1:2-Anschlusstreffer abschließen konnte. Nur noch ein Tor Rückstand. Jetzt war die U21 der SGE am Drücker. In den Schlussminuten kam die SGE immer wieder zu gefährlichen Aktionen, konnte sich am Ende aber nicht belohnen. Nach fünfminütiger Nachspielzeit stand fest, dass die Eintracht die sechste Niederlage aus den letzten zehn Spielen hinnehmen musste. Damit rutscht die Eintracht auf Platz 16 ab. Am nächsten Wochenende erwartet die SGE direkt das nächste Heimspiel. Die Stuttgarter Kickers kommen an den Main. Anpfiff ist am Sonntag, dem 24. November um 14:00 Uhr.
4 Kommentare
Muss die U21 der SGE mittlerweile mit einem Abstieg rechnen? Was sagt ihr?
Na der Elfmeter war unglücklich, sonst hätten sie zumindest unentschieden gespielt. Der Trainer setzt rigoros auch immer die Jüngsten ein, so dass die sich an den Halb-Profibereich gewöhnen.
Denn wenige in der Regionalliga können vom Fußball leben, max. 6000 €, die meisten verdienen sich da nur 1000 Euro dazu, mehr nicht. Die gehen nebenbei noch einem normalen Beruf nach. Die haben vielleicht schon Familie, hoffen darauf irgendwann nochmal in die dritte Liga an die Geldtöpfe zu kommen. Da schmerzt ein Abstieg vermutlich noch anders...
Die Eintracht schickt 16-19jährige Praktikanten und Azubis gegen Leute mit 10 Jahren Berufserfahrung ins Feld. Klar kann das nicht von Anfang an klappen. In 9/10 Fällen werden die alten Herren sie outsmarten. Diese Elfmeter Situation war doch genau so ein Ding, beide stochern ein bisschen, schon wieder Elfmeter gegen die Eintracht. Sie kommen oft mal zu spät, deswegen gibt es eben auch Gelb- und Rotsperren hier und da.
Aber das ist genau das Ding: Beliebige Aufgabe, sag mal 11 Maurern mit 28-30 Jahren, dass sie ne Mauer hochziehen sollen und das gleiche auch ein paar 16-20jährigen. Wer ist wohl schneller? ;-) klar sind die oft spät dran. Die Schlagzahl ist sooo viel höher als letztes Jahr in der Jugendliga, das dauert eine Saison, bis die sich eingewöhnt haben.
Nur man sehe sich die eingesetzten Offensivspieler mal an:
Staff 16, Gaul Souza 17, Alaoui 18, Inanoglu und Wünsch 19. Defensiv sind ähnlich Junge dabei, Torwart Nils Ramming ist 17. Die werden auch konsequent eingesetzt, aber als Schmidt alle dabei hatte und mehr die ganz wenigen Älteren von eingesetzt hat, haben sie direkt hoch gewonnen. Die hat der Trainer also gewissermaßen als Absicherung. Zudem sind die Niederlagen fast nie hoch, es fehlt immer überhaupt nicht viel, um zu punkten, außer einmal gegen die sehr starke Freiburg II Jugend beim 5:1. Insofern mache ich mir keine großen Sorgen.
Wie der Trainer immer betont, geht es um die Spielerentwicklung, viel mehr als die Tabellensituation. Es dürfen tatsächlich schon einige von denen bei den Profis mit trainieren, habe ich auf Eintracht TV bei YouTube festgestellt. Da waren in den Beiträgen öfters schon Chaikhoun, Alaoui, Inanoglu und natürlich Fenyö dabei, also das sind nur die, die ich gesehen oder deren Namen im Hintergrund gehört habe. Die Heranführung der ganz jungen Spieler an die Profis wird konsequent weiter geführt.
Muß man leider mit ja beantworten, wenn es weiterhin Niederlagen hagelt und die Umkehr nicht geschafft wird.
Es bekommt so langsam eine Eigendynamik in die falsche Richtung.
Aber die Hoffnung..... (Phrasenschwein !)
Natürlich müssen wir mit dem Abstieg rechnen, aber wäre das denn eine so große Katastrophe? Die Toptalente gehen ohnehin nicht den Weg über die 2. Mannschaft und es ist doch besser, in einer Liga vorne mitzuspielen und Spaß zu haben als fast jedes Wochenende auf die Mütze zu bekommen.
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