Mannschaft und Fans der Eintracht feierten nach dem 4:2 Sieg gegen Darmstadt 98 gemeinsam den Einzug ins DFB-Pokal-Viertelfinale. (Bild: imago images / osnapix)

Nach dem erfolgreichen 3:0 über Hertha BSC Berlin stand bereits kurze Zeit später das nächste Spiel für die Hessen an. Im Achtelfinale des DFB-Pokals trafen die Frankfurter auf ihre hessischen Nachbarn aus Darmstadt. Die Darmstädter, die seit letzten Juli ungeschlagen anreisten und zudem Tabellenführer der 2. Liga sind, waren die erwartet schwer zu bespielenden Gäste. Am Ende konnte sich die Eintracht trotzdem verdient mit 4:2 durchsetzen. SGE4EVER.de hat das Spiel wie immer noch einmal analysiert:

Ein Start nach Maß

Die SGE zeigte von der ersten Spielminute an, dass sie gewillt war, das Hessenderby anzunehmen. Einsatz, Laufbereitschaft und Leidenschaft stimmten ab der ersten Minute und so spielte sich die Mannschaft von Oliver Glasner gleich die ein oder andere Chance heraus. Schon in der sechsten Spielminute war es dann erneut der sich aktuell in Topform befindende Randal Kolo Muani der nach traumhafter Vorarbeit von Aurelio Buta zum 1:0 einköpfte. In der Folge spielten sich die Adlerträger weitere Großchancen heraus: Raffael Borré und Mario Götze hätten bis Mitte der ersten Hälfte aufgrund ihrer riesigen Möglichkeiten auf 3:0 für die Frankfurter erhöhen müssen. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Team von Glasner alles im Griff, auch wenn die Darmstädter bei Ballverlusten andeuteten, dass sie ihre Stärke im Umschaltspiel haben. Statt die Tore vorne zu machen, kam die Eintracht dann in einen kurzen defensiven Tiefschlaf. Zuerst war es ein Fehler von Makoto Hasebe und Sebastian Rode im Aufbauspiel, der den Ausgleich für Darmstadt einleitete und nur zwei Minuten später verlor Evan N´Dicka ein entscheidendes Kopfballduell und so stand es wie aus dem Nichts plözlich 1:2. Einfache Fehler, die man sich auch gegen einen Zweitligisten nicht erlauben darf. Das Besondere war jedoch die Reaktion. Statt in weitere Unruhe und Hektik zu verfallen, schalteten die Frankfurter wie eine Top-Mannschaft schnell zurück auf Angriff und erspielten sich wieder aussichtsreiche Möglichkeiten.

Götze und Kolo Muani brillieren

Noch vor der Pause gelang es der SGE den Ausgleich durch Borré zu erzielen, der sich das Tor mehr als verdient hatte. Der Kolumbianer kam für den verletzten Jesper Lindström in die Mannschaft und stellte sich vorbildlich in den Dienst des Teams. Er arbeitete wie gewohnt viel, lief früh an und suchte auch immer wieder Kolo Muani. Auch seine Körpersprache war dabei auffallend positiv. Immer wieder applaudierte er seinen Mitspielern und trieb sie an. Vom Konkurrenzkampf mit Kolo Muani war in diesem Spiel nichts zu sehen, im Gegenteil, sie spielten für- und miteinander und das sehr erfolgreich. Das 3:2 bereitete Borré mit einer wunderschönen Außenristflanke auf Kolo Muani vor, der dann gekonnt per Kopf auf Daichi Kamada ablegte, der den Ball per Volley ins Netz knallte. Die Spielfreude der Mannschaft war einmal mehr bemerkenswert. Götze, der völlig zurecht von Glasner nach der Partie zum Mann des Spiels gekürt wurde, war überall auf dem Feld zu finden und spielte atemberaubende Pässe am Fließband. Pässe, die man sonst vielleicht nur einmal in einem Spiel sieht, wenn überhaupt, spielte Götze in diesem Spiel tatsächlich reihenweise. Immer wieder hatte er geniale Ideen, setzte seine Mitspieler in Szene und war Dreh- und Angelpunkt des Frankfurter Spiels. Den Höhepunkt fand dieser wahnsinnig starke Auftritt dann kurz vor Ende der Partie als er Kolo Muani noch einmal mit einem Sensationspass auf die Reise schickte und der Franzose eiskalt zum 4:2-Endstand verwandelte. Die Eintracht hat sich in dieser Saison ein Team gebaut, dass in der Offensive seinesgleichen sucht. Es ist ja nicht nur Kolo Muani, der zweifelsfrei in überragender Form ist und vermutlich schon auf allen Zetteln der Top-Clubs steht, sondern eben auch Götze, der im Mittelfeld die Fäden zieht, Kamada, der spielstark und torgefährlich ist und auch Lindström, der mit seiner Geschwindigkeit jedem Gegner weh tun kann. Und dann hat man mit Borré eben sogar noch eine weitere Alternative, die eigentlich zu gut für die Bank ist.

Neue Stärke auf den Außenbahnen

Neben der Spielstärke durch die Mitte, suchen die Adlerträger nun auch wieder vermehrt die Außenbahnen. Buta hat erneut ein extrem starkes Spiel abgeliefert und wunderbare Hereingaben über seine Außenbahn gespielt. Sein Pendant Philipp Max, der erneut starten durfte, hat sich ebenfalls nahtlos in die Mannschaft eingefügt und erneut angedeutet, dass er eine echte Verstärkung ist. Mit Ansgar Knauff, Christopher Lenz und auch Junior Dina Ebimbe (auch wenn er aktuell verletzt ist) hat man extrem gut besetzte Außenbahnen. Im Mittelfeld hat Glasner mit Djibril Sow, Sebastian Rode und Kristijan Jakic ebenfalls die Qual der Wahl und auch die Dreierkette funktioniert in unterschiedlichen Konstellationen. Hrvoje Smolcic, der für den schwächelnden N´Dicka eingewechselt wurde, war ebenfalls sofort wieder mittendrin in den direkten Duellen, schmiss sich in jeden Kopfball und versuchte Verantwortung zu übernehmen. Mit dieser Mannschaft ist in dieser Saison tatsächlich viel möglich und deshalb ist es nun besonders wichtig, die Konzentration und die Ernsthaftigkeit hochzuhalten und jedes Spiel mit voller Intensität anzugehen. Glasner ist es bisher gelungen seine Mannschaft auch in den Spielen gegen die vermeintlich Kleinen perfekt einzustellen. Nun steht mit dem Auswärtsspiel gegen den 1.FC Köln schon die nächste Aufgabe für die Eintracht an und auch da wird dem Team alles abverlangt werden, wenn man erneut als Sieger vom Platz gehen möchte. In der derzeitigen Form ist es der SGE aber allemal zuzutrauen, dass auch diese Hürde genommen wird.

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5 Kommentare

  1. Finde El Comandante bekommt zu wenig Aufmerksamkeit für sein Spiel, 1 Tor selbst gemacht und den mitentscheidenen vorletzten Pass vor dem 1:0 und 3:2 stark gespielt.
    Ansonsten sehr Gute Analyse.

    DAWAI SGE

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  2. @1: Sehe ich auch so, Borre hat ein überragendes Spiel gemacht. Hat sich sehr viele Bälle im Mittelfeld geholt und sich immer angeboten. Auch die Vorarbeit beim Kamada-Tor war Zucker. Borre bringt einfach auf der Halbposition deutlich mehr, als im Sturmzentrum. Dort ist er ab und an etwas verloren. Er hat es definitiv verdient am Sonntag zu spielen, aber was willst du machen wenn Lindstrom fit ist. Unglückliche Situation für ihn. Dennoch toll, dass er sich so reinhaut für die Mannschaft, zeigt seine gute Einstellung.

    Zu Muani und Götze wurde eigentlich schon alles gesagt, aber ich muss es einfach nochmal wiederholen:
    Was ist Götze bitte für ein Kicker ? Für den Typ finde ich keine Worte. Einfach Traumhaft ihn spielen zu sehen.
    Ist das der geilste Mittelfeldspieler, den wir je hatten ? Könnte sein.

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  3. Borré hat auch einen Elfer rausgeholt, den selbst der VAR nicht meldete (mal wieder).

    Götze erinnert an mich an Uwe Bein, auch wenn natürlich beider Spielstil sehr unterschiedlich sind. Sozusagen Fussball 3000 in Frankfurt. Lasstvuns es genießen solange es geht!

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  4. #DeutscherMeisterwirdnurdieSGE
    #Derbysieger

    einfach nur genial unsere Offensive…

    23ungeschlagen

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  5. Borré ist ja auch ein Artikel im kicker (OK, seit ein paar Minuten auch hier) gewidmet. Hätte er das 2:0 gemacht, hätte er wohl auch ’ne 1 bekommen. Am Dienstag war er deutlich mehr als nur Lindström-Ersatz.
    Nach Ebimbes Verletzung haben vermutlich die wenigsten mit einem derart performenden Buta als dessen Ersatz gerechnet – Wahnsinn. Und Max ist quasi auch schon Leistungsträger (wobei ich von Knauff auf links auch schon einige überzeugende Auftritte gesehen habe – mehr als von Lenz).
    Was die Eintracht gegen Ende der 1. HZ und bis zum Ende des Spiels gemacht hat, hat mich super beeindruckt. Solange dieser Ehrgeiz und diese Ansprüche weiter in den Köpfen, Herzen und Füßen unserer Protagonisten bleiben, werden wir demnächst noch viele begeisternde Spiele unserer SGE sehen.
    Weiter so, in Eintracht!!

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