Die Frankfurter Eintracht hat das Spitzenspiel des 22. Spieltags der Fußball-Bundesliga beim deutschen Meister Borussia Dortmund deutlich mit 0:3 (0:2) verloren. Die Eintracht kam vor 80.500 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften Westfalenstadion nie richtig ins Spiel und war mit dem Ergebnis noch gut bedient.

Cheftrainer Armin Veh sah keinen Grund, seine Mannschaft nach dem 0:0 gegen den 1. FC Nürnberg zu ändern. Die Eintracht begann folgerichtig mit Trapp – Jung, Zambrano, Anderson, Oczipka – Schwegler, Rode, Aigner, Meier, Inui – Lakic. Doch die Hausherren, im Vergleich zum Champions League-Spiel in Donezk auf drei Positionen verändert, begannen wie die Feuerwehr und waren sichtlich darauf aus, die 1:4-Niederlage der Vorwoche gegen den Hamburger SV vergessen zu machen. Bereits nach drei Minuten tauchte Nationalspieler Marco Reus frei vor Kevin Trapp auf, aber der Eintrachtkeeper bewahrte die Adler mit einer fulminanten Parade vor dem frühen Rückstand.

Den gab es dann aber doch: nach einer feinen Ballstafette über Gündogan und Götze war es abermals Reus, der frei vor Trapp auftauchte. Diesmal behielt der Dortmunder die Nerven und vollendete sicher (8.). Die Mannschaft von Armin Veh, als Tabellenvierter angereist, war vom frühen Rückstand sichtlich getroffen. Die Borussen pressten früh und zwangen schließlich Zambrano zum entscheidenden Fehlpass. Danach ging es blitzschnell und abermals war es Reus, der nach Hummels-Vorlage überlegt ins lange Eck einschob (10.).

Mit der beruhigenden Führung im Rücken schalteten die Gastgeber in der Folge einige Gänge zurück, ohne dabei aber die Kontrolle über die Partie zu verlieren. Die Schwarz-Gelben boten gerade in der Defensive eine hochkonzentrierte Leistung uns ließen nahezu nichts zu. Als Julian Schieber, Ersatz für den rotgesperrten Robert Lewandowski, wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte sah (31.), schöpften die bestimmt 7.000 Eintracht-Fans auf der Tribüne neue Hoffnung.

Doch der Platzverweis schien die Dortmunder zunächst nicht weiter zu beeinflussen. Blaszczykowski schoss nur knapp über die Latte (40.). Die letzten fünf Minuten vor der Pause gehörten dann aber unserer Eintracht. Rode wusste jedoch eine hervorragende Einschussposition nicht in Zählbares zu verwandeln (41.), kurz darauf fehlte bei Inui ein gutes Stückchen (42.).

Auch nach der Pause war von einem numerischen Unterschied nichts zu sehen. Es spielte weiterhin nur eine Mannschaft. Und hätten Reus, Hummels und Subotic nicht beste Chancen ungenutzt gelassen, es hätte für die Eintracht wohl in einem Debakel gemündet. Schließlich war es erneut der bärenstarke Reus, der nach schöner Vorarbeit von Götze sein drittes Tor an diesem Abend erzielte (65.).Lakic hatte unmittelbar zuvor die beste Chance zum Ausgleich vergeben.

Nun war die Luft raus und die Borussen verwalteten das Ergebnis im Stile einer Spitzenmannschaft. Nach einer unnötigen Aktion von Inui, der gelbbelastet Hummels niederrang, stand es nach Spielern auf dem Feld wieder unentschieden. Auf das letzte Aufbäumen der sichtlich entnervten Hessen wartete man vergeblich – lediglich Jung traf mit einem sehenswerten Schuss noch das Gebälk des Tores von Roman Weidenfeller (90.).

Zusammenfassend muss man sagen, dass der BVB am heutigen Tag einfach eine Nummer zu groß für unsere Eintracht war. Mit einem Sieg in Freiburg am kommenden Freitag (20.30 Uhr) kann unsere Mannschaft im direkten Duell aber einen entscheidenden Schritt in Richtung internationales Geschäft machen.

Ein Sonderlob gebührt heute den Eintrachtfans, die über 90 Minuten bedingungslos hinter unserer Mannschaft standen und weiterhin berechtigt von Europa träumen dürfen!

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56 Kommentare

  1. Verloren und jetzt . Weiter geht es und fertig

    SGErules , Minenleger das passt . Einfach ein ganz mieser Vertreter hier .

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  2. Auf das Spiel in Freiburg bin ich wirklich gespannt. In den letzten Spielen ragt bei uns keiner mehr heraus, auchin Hamburg nicht. Klar dort hat Lakic zwei Tore gemacht, aber irgendwie sieht es nicht mehr so geschmeidig aus. Meiner Meinung ist das Spiel in Freiburg entscheidend für Europa. Dann kommt MG die die letzten Spiele immer gewannen, obwohl sie schwächer waren…

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  3. … ich würde mit den Jungs schon am Mittwoch in den Schwarzwald fahren. Ein kleines Trainingslager mit vielen Gesprächen. Jetzt beginnt die Phase wo man viel wegschmeißen kann, was man sich mühevoll und unverhofft aufgebaut hat.

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  4. Als dann endlich abgepfiffen wurde, mochte man Erleichterung und Staunen in den Augen mancher Eintrachtspieler erkennen. Gegen zehn Mann nicht den Hauch einer Chance gehabt, im Gegenteil, an die Wand gespielt worden von einer Mannschaft ohne Stürmer. Dank Dusel und einem Bamba Anderson in Galaform liest sich das Ergebnis passabler als der Auftritt von Eintracht Frankfurt in Dortmund – zumindest in den ersten 15 Minuten – war.

    Ja, man kann sie alle bemühen, die Floskeln. Vom übermächtigen Gegner, von der zu großen Nummer, von der Klasse des Gegners. Man kann das alles aber auch mal umdrehen: Wer so trantütig auftritt, wer so genießt (O-Ton Pirmin Schwegler), der gelangt gegen jede Mannschaft ins Hintertreffen. Es war vor dem Platzverweis gegen Dortmund ein seltsam emotionsloser Auftritt des Teams. Und auch danach war, eine kurze Drangphase ausgenommen, lange keine Aggressivität zu erkennen. Dieses Feuer in den Augen, die trotzige Reaktion auf Rückschläge. Im Einheitstempo trabte man der Niederlage entgegen; und so richtig schlimm schien das am Beginn niemand zu finden.

    Den Stab muss man über niemandem brechen, schließlich ist es eine Niederlage gegen einen Topklub. Das ist sprichwörtlich eine andere Kategorie. Es ist doch nicht überraschend, dass Reus und Co. einige Level höher spielen als die besten Frankfurter. Da reden wir von Champions League Mitfavoriten gegen ambitionierte Bundesligaaufsteiger. Diese Differenz, diese Messlatte muss man anlegen. Spieler, die Real Madrid mühelos bespielten, von den Topvereinen gejagt werden, gegen die kann man auch 0:3 verlieren. Die Gesamtbilanz: Niederlage gegen den 2. und 3. , Sieg gegen den 6. – liest sich auch in der Rückrunde völlig in Ordnung. Es geht schließlich um die Ränge 5 bis 18; was 1,2 und 3 gegen uns veranstalten, ist irrelevant. Boni wären es gewesen, dort zu punkten.

    Es ist Mitte Februar aber an der Zeit, einige vielleicht sogar überfällige kritische Worte in Richtung der Juwelen zu richten. Namentlich: Sebastian Rode und Sebastian Jung. Diese haben gezeigt bekommen, was Champions League Niveau bedeutet. In Gestalt von Marcel Schmelzer und Ilkay Gündogan, ihren Positions-Pendants. Sie sollten sich beide einen Gefallen tun und ihre Leistungen der letzten Wochen sehr gut reflektieren. Wenn sie danach zum Schluss kommen, wechseln zu müssen, dann sollen sie das bitteschön tun. Aber das Ganze in Bälde kommunizieren. Der Rucksack, den sie aus Egoismen mitschleppen, beschwert das ganze Team. Ballast, den niemanden gebrauchen kann. Es gibt keinen Grund, wieso Stefano Celozzi auf der Bank schmoren sollte, wenn Jung mehr mit sich beschäftigt ist, als mit dem, was auf dem Rasen geschieht. Noch offensichtlicher ist es bei Sebastian Rode. Er ist völlig von der Rolle, defensiv wie offensiv. Er verbessert sich seit geraumer Zeit nicht mehr wirklich, seine Dynamik war und ist sein Trumpf; aber Ballverarbeitung, Präzision, oder gar das Schießen – da stagniert er auf einem Niveau, das nicht für mehr reicht als Bayernbank, Dortmund-Tribühne etc. Die Crux für den Verein ist, dass man sich sehr früh aus dem Fenster lehnte was die Personalien angeht; und das man den Kader so aufstellte, dass für genau diese beiden Spieler wenig druckmachende Alternativen im Kader stehen. Stefano Celozzi könnte Sebastian Jung wohl ersetzen, vorübergehend, in einer Denkpause für die 24 zumal. Bei Rode ist das schwieriger. Martin Lanig ist bemüht, aber da bemerkt man einen Knick im Spielfluss, sobald er auf dem Feld steht.

    Schaden würde es jedenfalls nicht, wenn der Verein sich nicht länger auf der Nase herumtanzen lässt von den beiden Spielern. 0-Bock-Auftritte, oder 80 Prozent Leistungen kann man sich – trotz erreichtem Klassenerhalt – nicht erlauben. Gegen Freiburg werden nun alle eine Trotzreaktion erwarten. Ein Sieg wird erwartet. Und genau diese Haltung wird einem Kollektiv stets zum Verhängnis. Im Süden wird am Freitag ein Spiel auf Messers Schneide stattfinden; da muss sich niemand täuschen. Takashi Inui wird nicht dabei sein; somit ist ein Formschwacher schonmal ersetzt. Mal sehen, was mit den Juewelen unter der Woche geschieht.

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  5. ich wunder mich irgendwie echt, dass hier immer so kommentare kommen, von wegen bei dortmund läuft das umschaltspiel so gut, da passen die laufwege usw.

    für das spiel am samstag stimmt das und da haben diese singe auch bei uns gefehlt, aber das kann man doch schlecht verallgemeinern. dortmund hatte kaum ein anderes spiel diese saison bei dem sie souverän und stark aufgetreten sind, wie gegen uns.
    im hinspiel haben wir die komplette hintermannschaft von dortmund innerhalb weniger sekunden auseinander genommen vor dem 1:2.
    und letzte woche hat sich dortmund von einer mannschaft, die wir über große strecken dominiert haben eine 1:4-klatsche abgeholt.

    es gibt derzeit (!) nur eine einzige mannschaft in deutschland, die wirklich fast jedes spiel unglaublich dominant auftritt und machen kann was sie will mit dem gegner, das ist bayern.

    alle anderen mannschaften können gegeneinander gewinnen. an guten tagen schlagen wir hoffenheim 4:0 an schlechten tagen verlieren wir gegen düsseldorf 0:4.

    und genauso geht es auch einer topmannschaft wie dortmund. wichtig ist einfach, dass wir nicht eine negatviserie starten. aber hier haben schon so oft viele die welt untergehen gesehen. nach dem aus im pokal, nach dem 0:4 gegen dd, nach dem 1:1 gegen fürth und zuletzt nach der niederlage in leverkusen. und immer hat die mannschaft bewiesen, dass sie sich nicht von rückschlagen aus der bahn werfen lässt. und wir werden auch wieder spiele erleben, wo einfach ein rädchen ins andere greift und dass jubelt wieder halb deutschland wie toll die eintrach spielt 🙂

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