18.01.2015, Fussball, Testspiel, Al Ain FC - Eintracht FrankfurtLockerer Saisonausklang im Frankfurter Waldstadion, welches am gestrigen Donnerstag seinen 90jährigen Geburtstag feierte, gegen Bayer 04 Leverkusen? Von wegen! Es geht nicht nur darum, dass die Mannschaft mit einem guten Spiel und drei Punkten für Ruhe im Umfeld der Eintracht sorgt, sondern auch ganz praktisch um viel Geld. In der immer wieder angeführten TV-Geld-Tabelle liegen die Hessen aktuell auf Rang 13. Aber mit einem Sieg und dem nötigen Glück könnten die Adler sogar noch etwas nach oben klettern.

Szenario 1: Zwischen Hannover 96 und dem SC Freiburg kommt es am Samstag in der AWD-Arena zum „Showdown“. Steigt eines der beiden Teams ab, rutschen die Frankfurter in der Tabelle automatisch einen Rang nach vorne. Dies könnte auch dann passieren, wenn zwischen den Hessen und den Breisgauern fünf Ränge liegen. Aktuell steht die Eintracht nur drei Plätze vor den Freiburgern.

Szenario 2: Wenn dann auch noch die TSG Hoffenheim, die aktuell Neunter sind und einen Punkt vor den Frankfurtern liegen, sportlich überholt wird, wäre sogar noch eine Verbesserung auf Rang 11 möglich.

Szenario 3: Ein Abrutschen auf Platz 14 liegt allerdings auch noch im Bereich das Möglichen. Sollte der VfB Stuttgart beim SC Paderborn gewinnen und 13. werden, die Hessen zugleich durch eine Niederlage gegen Werkself nur auf Rang 12 landen, wären die Schwaben vorgerückt.

Jeder Platz in der TV-Tabelle ist 1,3 Millionen Euro wert. Bei optimalem Verlauf könnten demnach 2,6 Millionen Euro mehr zur Verfügung stehen. Finanzvorstand Axel Hellmann kommentiert trocken: „Die Spieler wissen darüber Bescheid. Ihnen ist klar, dass es um viel Geld geht.“ Bei den klammen Kassen der Eintracht wäre diese Summe ein wahrer Geldsegen. Nach den teuren Vertragsverlängerungen von Kevin Trapp, Bastian Oczipka oder Bamba Anderson (möglicherweise auch noch Carlos Zambrano) stehen für den Sommer, wie wir bereits berichteten, nur noch 6 Millionen Euro für neue Spieler zur Verfügung. Dennoch könnte schon am Samstag im Rahmen des letzten Heimspiels der erste Transfer für die kommende Saison verkündet werden. Neben BILD und Kicker meldeten diverse Medien, dass der Wechsel von Stefan Reinartz zur Eintracht fix sei. „Es wird bald eine Entscheidung fallen„, sagte der Mittelfeldspieler zu BILD noch zurückhaltend. Nach Informationen der Zeitung aber gibt es nur noch Rest-Details zu klären. Als hätte es der Drehbuchautor DFL so gewollt, dass Reinartz ausgerechnet am letzten Spieltag auf seinen neuen Arbeitgeber trifft.

Alex MeierDer größte Spannungsmoment im Stadion wird aber dann spürbar sein, wenn der Tor-Gong ertönt. Anschließend heißt es durchatmen, wenn nicht Tor in München oder Tor in Köln angezeigt wird. Denn Robert Lewandowski (mit Bayern gegen Mainz) und Bas Dost (mit Wolfsburg in Köln) haben im Kampf um die Torjägerkanone noch nicht aufgegeben. Warum sollten den beiden Topstürmern nicht noch mindestens drei Treffer gelingen? Für Meier, der auf der Tribüne Platz nehmen wird, wäre der Gewinn dieser Trophäe die Krönung seiner Zeit bei den Hessen. Und man wird das Gefühl nicht los, dass dem Frankfurter Fußballgott die ganze Republik die Daumen drückt. Auch der letzte Torschützenkönig der Eintracht, Anthony Yeboah, blickt an diesem Tag gespannt ins Herzen von Europa: „Eigentlich passt er ja gar nicht mehr richtig in die neue Generation von kleinen, wendigen Spielern. Toll, dass er trotzdem so gut trifft! Er hat gute Chancen, der beste Torjäger der Saison zu bleiben„, freut sich der Ghanaer in BILD. Nicht nur für Meier, so Yeboah weiter, wäre die Kanone eine große Sache, auch das Image der Eintracht würde neuen Glanz erfahren. Schließlich ist es inzwischen schon 21 Jahre her, dass der beste Goalgetter der Bundesliga aus Frankfurt kam.

Auch Jörn Anderson, 1990 mit 18 Treffern Torschützenkönig, findet anerkennende Worte für den aktuell verletzten Meier. Der Norweger weiß, wie wichtig diese scheinbar nur so kleine Anerkennung ist: „Ich war nie Meister oder Pokalsieger. Deshalb ist die Kanone mein einziger Titel. Und ich war der erste Ausländer, dem das in der Bundesliga gelungen ist. Darauf werde ich heute noch immer angesprochen.“ Auch Meier wird in diesem Leben höchstwahrscheinlich keine großen Titel mehr gewinnen. Deshalb sei, so Andersen, die Kanone Gold wert für ihn. Er wäre wahrlich ein würdiger Nachfolger nach über zwei Jahrzehnten ohne Eintracht-Torschützenkönig in der Bundesliga – der Mann, der innerhalb weniger Jahre von einer „persona non grata“ zum Fußballgott aufgestiegen ist.

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4 Kommentare

  1. morgen Wald-Stadion – und – dann macht es BUMM , BUMM , BUMM !! da steht die KANONE für AMFG !
    Ein riesen Erfolg.

    Forza SGE !!!

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  2. Es war mir ein persoenliches Beduerfnis hier im Forum jedesmal den finanziellen Aspekt jeder Niederlage zu verdeutlichen.

    Ich fuehle mich richtig geschmeichelt das Hellman mein anliegen den Spielern persoenlich verdeutlich hat.

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