Nach dem Last-Minute-Nackenschlag in der Europa-League gegen Viktoria Pilsen stand für die Hessen am Sonntag schon die nächste schwierige Aufgabe in der Bundesliga an. Der Aufsteiger aus Kiel war bisher Tabellenletzter und wartete in dieser Saison vergeblich auf den ersten Sieg im Oberhaus. In den letzten Jahren war die Eintracht besonders bei solchen Konstellationen ein gern gesehener Aufbaugast. Gerade in solch einem Spiel, in dem die SGE als klarer Favorit ins Spiel geht, sollte sich zeigen, ob die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller inzwischen einen wichtigen Schritt weiter in ihrer Entwicklung ist. Diese “sicher geglaubten” Punkte hat man in der Vergangenheit nämlich viel zu oft hergeschenkt. Auch wenn die Frankfurter kein perfektes Spiel machten, konnten sie insbesondere dank Omar Marmoush schlussendlich souverän mit 4:2 gewinnen und sich auf den zweiten Tabellenplatz vorschieben. SGE4EVER.de hat das Spiel wie immer noch einmal analysiert:
Viele Änderungen – kaum qualitativer Verlust
Auch gegen den Aufsteiger aus Kiel zeigten die Adlerträger von Beginn an, dass sie den vierten Sieg in Folge unbedingt wollten. Während man in der Vergangenheit gerade nach internationalen Auftritten am Donnerstag am Wochenende müde und ausgelaugt wirkte, zeigte sich gegen Kiel schnell, dass die Hessen inzwischen einen deutlich breiteren und stärkeren Kader haben. Hugo Ekitiké konnte angeschlagen nicht mitwirken und auch Niels Nkounkou ließ Toppmöller dieses Mal zu Hause. Die Startformation war daher an einigen Positionen neu zusammengestellt und doch sollte es auf Anhieb wieder gut funktionieren. Aurele Amenda kam zu seinem Debüt in der Innenverteidigung, Robin Koch kehrte zurück und Tuta rückte auf die Sechserposition neben Hugo Larsson. Vorne bot die SGE Igor Matanovic als Wandspieler auf, der hinter sich eine Dreierreihe aus Omar Marmoush, Fares Chaibi und Dina Ebimbe positioniert hatte. Auch wenn nicht alles gelingen sollte, die Eintracht war von Beginn an spielbestimmend und ging dann auch folgerichtig durch einen tollen Sololauf von Omar Marmoush in Führung. Die Führung sollte aber ähnlich wie gegen Pilsen vorerst nicht die nötige Sicherheit geben, sondern die SGE kam nach einem strittigen Elfmeter, der zum 1:1 führte einmal mehr gehörig ins Straucheln. Nur mit Glück wurde der Führungstreffer der Kieler zurückgepfiffen, denn ansonsten hätten die Aufsteiger eine eigentlich souveräne Partie der Eintracht noch vor dem Halbzeitpfiff gänzlich auf den Kopf gestellt.
Omar Marmoush in der Form seines Lebens
In der zweiten Hälfte spielte die Mannschaft von Toppmöller dann endlich wieder kontrolliert und unbeirrt weiter. Es war deutlich zu spüren, dass man nicht die gleichen Fehler wie gegen Pilsen begehen und dieses Spiel als Sieger über die Ziellinie bringen wollte. Kurz nach Wiederanpfiff sollte dann tatsächlich der erste Eckball unter Toppmöller zum Erfolg führen und Matanovic traf per Kopf nach Ecke von Marmoush. Für den Kroaten war dieser Treffer ein echter “Brustlöser”, denn so engagiert er sich bisher auch präsentierte, im Abschluss blieb er bis zu diesem Eckball oftmals unglücklich. Das Tor wird dem jungen Stürmer Selbstbewusstsein geben und auch wenn er nach Genesung von Ekitike wohl erst einmal wieder auf der Bank Platz nehmen muss, ist es gut einen Stürmer wie ihn in guter Form in der Hinterhand zu haben. Für Marmoush war der Assist aber bei weitem noch nicht alles an diesem Nachmittag. Nach zwischenzeitlichem Ausgleich traf der Ägypter zur erneuten Führung und bereitete das spielentscheidende 4:2 durch Tuta erneut mustergültig vor. Marmoush ist in der Form seines Lebens und für die SGE aktuell unverzichtbar, was auch die Statistiken belegen. Marmoush ist mit sechs Treffern bester Torschütze der Liga und führt die Rangliste sogar vor Top-Torjäger Harry Kane vom FC Bayern München an. Er ist der erste Frankfurter, der sechs Treffer nach fünf Spielen auf dem Konto hat und war erstmals in seiner Karriere an vier Toren in einem Bundesliga-Spiel beteiligt. Zudem traf er erstmals vier Spiele in Folge und hat somit maßgeblichen Anteil am besten Saisonstart seit 12 Jahren.
Bester Saisonstart seit zwölf Jahren
Die Eintracht hat sich trotz der gefühlten Niederlage gegen Pilsen nicht aus der Ruhe bringen lassen und wirkt in dieser Saison deutlich gefestigter. Die Leidenschaft, die Einstellung und der unbedingte Wille zu gewinnen ist endlich wieder in jedem Spiel präsent und der interne Konkurrenzkampf scheint allen Spielern gut zu tun. Die neue qualitative Breite im Kader hilft Toppmöller dabei auch in Englischen Wochen zu bestehen. Gegen Kiel konnte der Trainer trotz des Ausfalls von Ekitike und der Nicht-Nominierung von Nkounkou noch mit Mario Götze, Mo Dahoud, Can Uzun, Ellyes Skhiri und Ansgar Knauff nachlegen. Hinzu kommt, dass der Teamspirit stimmt und Leader wie Rasmus Kristensen oder Arthur Theate der neu formierten Mannschaft enorm gut tun. Jeder freut sich für den anderen und es scheint als gäbe es ein großes Wir-Gefühl im Team. Nicht zuletzt deswegen steht die SGE nun auf dem zweiten Tabellenplatz und lädt den Rekordmeister aus München am kommenden Wochenende zum Spitzenspiel ein. Bei einem Sieg würde man sogar die Tabellenführung übernehmen. Und selbst wenn man gegen die Bayern und danach in Leverkusen verlieren würde, hätte man mit den bisher gesammelten Punkten ein enorm gutes Polster zum Start gesammelt. Vier Siege am Stück haben zudem das Selbstbewusstsein gestärkt und eine Überraschung im Frankfurter Stadtwald gegen die Münchener wäre keine große Überraschung für die Diva vom Main. Trotz der tollen Form und den bisher überzeugenden Auftritten gibt es natürlich auch noch einiges zu verbessern. Fünf Gegentore in zwei Spielen sind eindeutig zu viel, insbesondere wenn man die Stärke der jeweiligen Gegner in die Betrachtung einfließen lässt. Die Hessen machen es sich oftmals selbst schwer und kassieren zu häufig unnötige Gegentore (nach simplen Einwürfen oder Eckbällen). Hier wird Toppmöller weiter ansetzen und an der defensiven Stabilität arbeiten müssen, um zukünftig Spiele wie das in Kiel noch souveräner gestalten zu können. Aber auch so spürt man: Die Eintracht sorgt endlich wieder für Begeisterung und löst Euphorie aus. Diese junge Truppe bereitet dem Umfeld große Freude und gleichzeitig ist das Ende der Entwicklung dieser Mannschaft noch längst nicht erreicht. Schon am kommenden Donnerstag in Istanbul wird die Mannschaft zeigen können, ob sie auch schon in einer turbulenten Atmosphäre wie der in Istanbul bestehen kann.
9 Kommentare
Bester Saisonstart seit 12 ! Jahren und das obwohl noch lange nicht alles Gold ist ....
Und dennoch , genießen dürfen wir es.
Was kann denn eigentlich gegen Bayern und Pillen passieren ? Die 12 Punkte stehen erstmal auf dem Konto
Ja die eintracht macht wieder Spaß.
Ich war zwar ein Dino Kritiker habe aber nicht gefordert das er geht.
Genau das ist es lass ihn mal machen.
Letztes Jahr die letzten Spiele waren ja wirklich ein Graus...
Aber auch der Trainer lernt noch und wir sitzen weit weg von der Mannschaft.
Ich finde das jetzt auch gut das er merkt wenn was nicht passt und umstellt.
Zwar werden wir nicht alle Spiele gewinnen (warum eigentlich nicht)
Doch wenn wir mit Herz spielen, verzeih ich mal das eine oder andere Spiel.
😉
Genießt den Tabellenplatz, gegen Bayern und Bayer wird es weit schwerer.
Solch Labsus wie beim nicht gegebenen 2:1, darf man sich gegen diese Mannschaften nicht leisten, da hatte Eintracht echt Glück, war wohl auch eine Konzesionsentscheidung wegen dem mehr zu unrecht gegebenen Elfer für Kiel.
Auch hat DT zum Schluß wieder Wechsel vorgenommen und die Mannschaft kam total ins Schwimmen, völlig unnötig kam man in Bedrängnis, gegen die kommenden Vereine geht so etwas nicht.
Auf nach Istanbul, wir müssen noch was gut machen
@3
Auch hat DT zum Schluß wieder Wechsel vorgenommen und die Mannschaft kam total ins Schwimmen,
???
Sehe ich nicht so.
Der Wechsel zur 2.Halbzeit Amenda vs Mo,war absolut notwendig und sinnvoll (wegen gelb/rot Gefährdung)
Die Wechsel in der Schlussphase haben bei mir nicht den Eindruck erweckt, das die Mannschaft plötzlich ,,schwimmt,,
Die Jungs haben die Konzentration aufrecht erhalten,und die Zeit souverän runtergespielt.
Ist jedenfalls meine Wahrnehmung.
@—)3 warst im hallebad oder was war los? Die Mannschaft kam doch einende nicht ins schwimmen??? Oder wolltest trotz Platz zwei und einem 4-2 Sieg einfach msl wieder meckern?
@5 Versuch doch mal einen eigenen Beitrag zu verfassen, oder kannst nur bellen?
Hallo liebe Eintracht-Gemeinde,
Was habe ich mich am Donnerstagabend geärgert, wie man ein solches Ding noch hergeben konnte.
Aber ich muss sagen die Reaktion ist nicht von schlechten Eltern, klar es war auch dieses Mal nicht alles Gold was da so glänzte, dennoch eine souveräne, erwachse Leistung. So etwas hätten wir letzte Saison niemals erleben dürfen, da hätte der Aufsteiger auch noch ein drittes Mal ausgeglichen.
Diese Saison ist alles anders, das Team glaubt an sich, sie kennen sich und die Wege der anderen. Auch Dino von vielen kritisiert, macht nun das meiste richtig und hat zudem ein gutes Händchen bei seinen Auswechslungen.
@3: hättest du geschrieben in der ersten Hälfte hatten wir ein kleinen Durchhänger, ok gebe ich dir recht, aber in der zweiten wurden wir zusehends überlegenen.
Das wir am Ende das Ergebnis vielleicht etwas verwaltet haben, ist meines Erachtens normal.
Dennoch glaube ich fest and dieses Team und hoffe auf noch viele geile Spiele.
Darum auf geht's Forza SGE
Ich weis nicht wirklich welches Spiel du gesehen hast. Aber schauen wir doch mal auf den Spielverlauf und versuchen das zu rekonstruieren was du gesehen hast.
Wechsel 1: Zur Halbzeit. Der vorbelastete Amenda raus, Dahoud rein. Tuta in die IV. 2 Minuten später fiel das 2-1. Dahoud hätte ggf. sogar vom 2-2 noch fast den Schuss geblockt. Tuta danach einen aufgelegt und einen gemacht. Vorm 3-2 erobert Tuta den Ball, welcher nach 2-3 Stationen bei Dahoud landet. Der schickt Ebimbe in die Spur (leitet somit den Angriff ein) und über Umwege kommt der Ball zu Omar, der ihn reinmacht.
Wechsel 2: Uzun und Götze für Ebimbe und Matanovic. 6 Min später fiel das 4-2
Wechsel 3+4: Knauff für Chaibi (83) und Shkiri für Larsson (86).
Erstmal hier die Wahrnehmung in den Medien:
Zitat des Kicker-Tickers in Minute 87
- Die SGE steht defensiv sehr gut und lässt derzeit so gar nichts anbrennen."
Zitate Bild-Ticker in Minute 89+ 90
- Die Gäste verwalten ihren Vorsprung und die Hausherren finden kein Durchkommen gegen die nun tiefstehenden Frankfurter.
- Eintracht Frankfurt lässt sich nun sehr tief in die eigene Hälfte drängen und schießt das Leder nur noch aus den gefährlichen Räumen. Den Störchen fällt jedoch nicht mehr viel ein, sodass der Druck auf das Tor der Gäste gering ist.
- Die letzten Sekunden laufen und Frankfurt spielt es souverän herunter. Damit endet die Partie mit einem 4:2-Erfolg der Gäste im Holstein-Stadion.
Also, wenn du schon solche Thesen in den Raum stellst, würde es mich freuen wenn diese etwas näher ausführen kannst. Da wohl weder die Mehrheit hier, noch Ich, noch die Sportjournalisten gesehen haben was du gesehen hast.
Ich hab mir darauf hin vom Knauff Wechsel bis Abpfiff nochmal alles angeschaut und muss sagen, selten langweiligere 10 Min gesehen. Wir haben verwaltet und nicht mehr viel Energie in Konter gesteckt. (2 Tore Führung, Sandwich-Spiel zwischen 2 EL Spielen) und Kiel is abgeprallt. Sag mir bitte in welcher Phase wir "total ins Schwimmen" gekommen sind, dann kann ich vielleicht noch was über Fußball lernen...
Ansonsten, 12 Punkte nach 5 Spielen, Seit 5 Spielen ungeschlagen, In jedem der letzten 5 Spiele immer 2+ Tore, wir stellen den besten Torjäger der Liga, den (gem. Kicker Noten) 2 und 4 besten Abwehrspieler was den Notenschnitt betrifft, zusammen mit Bayern und Leverkusen die besten Abwehrspieler in Summe (4) in den Top20, haben den 2.besten Notenschnitt der Liga (hinter Bayern)
PS: Ansonsten bin ich mal durch deine letzten Kommentare gegangen, da waren eigentlich 100% nur negative Äußerungen oder Sarkasmus dabei. Ich finde es für dich persönlich sehr sehr schade, dass du in dieser rein objektiv gesehen (und von Daten unterlegten) starken Saisonphase so sehr dich auf die negativen Sachen fokussierst. Oder du trollst hier rum. Mal schauen...
Schön das es so hervorragende Fachleute wie dich hier gibt, was wäre die Plattform ohne solche Leute.
Um es schön zu reden wurde am Ende nur verwaltet, es sah aber eher aus das man um den Anschlusstreffer fast gebettelt hat und Skiri wie auch Knauf, besser auf der Bank geblieben wären.
Natürlich hat Eintracht in Phasen geglänzt, speziell in der 2 Hälfte und Kiel zum Großteil an die Wand gespielt, vor allem Marmoush. Was wäre gewesen wenn Marmoush nicht so einen guten Tag gehabt hätte, oder der Gegner ihn durch Bedrängen kalt gestellt hätte ? Wo wäre dann die Effizienz hergekommen ?
Hier wird ein Dudel geschrieben wie geil die Eintracht spielt und wie toll alles ist, da ist die Eintracht noch lange nicht. Deshalb erfreut euch an der Tabellenplazierung, das habe ich doch geschrieben, aber man darf doch nicht übersehen, dass der Tabellenplatz, gemessen an der Spielweise und Qualitäten, derzeit überbewertet ist.
Lass mal die nächsten 2 Ligaspiele vorbei gehen und dann sind wir alle schlauer, denn dann geht es nicht gegen Vereine die um den Abstieg spielen und hohen Qualitäten.
Für viele hier ist Hoffenheim kein Abstiegskandidat, so wie die gespielt hatten gegen Eintracht und die Ergebnisse danach, sagt der Tabellenplatz derzeit aber auch nichts anderes aus, nur sehen das Leute hier anders und kritisieren meine Aussagen.
Schreibt alles schön, ich werde weiterhin die Finger in die Wunde legen.
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