Kevin-Prince Boateng, Marco Russ und Jonathan de Guzmán wussten den Pokalsieg zu feiern. (Quellen: 1. & 3 – imago/Jan Huebner, 2. imago/DeFodi)

Heute vor genau drei Jahren holte die SGE im Finale gegen Bayern München den DFB-Pokal nach 30 Jahren wieder nach Frankfurt. Dieser sensationelle Erfolg wird Spielern sowie Fans wohl auf ewig in der Erinnerung bleiben. Für gleich mehrere Spieler war der Finalsieg jedoch gleichzeitig das letzte Spiel die Eintracht. Inzwischen stehen von der damaligen Startelf mit Makoto Hasebe, Danny da Costa und Jetro Willems sogar nur noch drei Profis im aktuellen Kader der Hessen. Zum dritten Jubiläum des Pokalsieges blickt SGE4EVER.de für euch auf die heutige Situation sowie den Werdegang der Pokalsieger, welche die Eintracht bereits verlassen haben.

Kevin Prince Boateng: Der „Prince“ war der Dosenöffner im spektakulären Pokalfinale damals. Sein messerscharfer Pass auf Ante Rebic bereitete das 1:0 vor. In den letzten Minuten wäre er beinahe zum tragischen Helden geworden, als er im Strafraum einen Gegenspieler zu Fall brachte. Einige Schiedsrichter hätten da wohl auf den Punkt gezeigt. Beschweren hätte man sich dafür wohl nicht dürfen. Aber nicht Felix Zwayer. Im Endeffekt gab es keinen Elfmeter für Bayern und stattdessen das 3:1 für die SGE durch Mijat Gacinovic. Der Prince hatte wohl die abwechslungsreichste Zeit seit dem Pokalsieg. Er wechselte sechs (!) Mal den Verein. Von der Eintracht ging es in die Serie A zu US Sassuolo. Von da wurde er für ein halbes Jahr an den FC Barcelona ausgeliehen. Es blieb auch bei einem halben Jahr. Zurück in Sassuolo genoss der mittlerweile wieder in den Sturm gewechselte Spieler für einen Monat den Aufenthalt, bevor es dann direkt weiter zum AC Florenz ging. Die erste Hälfte der Saison 2019/2020 kickte der Wandervogel dort, bevor er in die Türkei zu Besiktas Istanbul wechselte. Dort, der aufmerksame Leser wird es schon ahnen, hielt es ihn nicht lange. Nach der Rückrunde ging es zurück nach Italien. Boateng spielt nun seit September 2020 beim Berlusconi-Klub AC Monza. Dies ist seine 17. (!) Profistation. Seit seiner Zeit bei der SGE erzielte er insgesamt 14 Tore.

Carlos Salcedo: Der mexikanische Innenverteidiger, den sie „El Titan“ rufen, kam 2017 an den Main. Zunächst als Leihspieler, nach beeindruckenden 90 Minuten im Pokalfinale wurde Salcedo dann für fünf Millionen Euro fest verpflichtet. Er blieb aber nur ein halbes Jahr, bis er im Januar 2019 für knapp neun Millionen zurück nach Mexiko, zu seinem Jugendverein Tigres UANL, wechselte. Dort gehört der inzwischen 27-Jährige zum absoluten Stammpersonal. In Mexiko hätte er seinen Coup vom Pokalsieg beinah wiederholen können. Vor rund drei Monaten schaffte er mit Tigres als erstes mittelamerikanisches Team ins Finale der Klub-WM. Dort stand ihm, wie schon 2018, der FC Bayern gegenüber. Im Gegensatz zum glorreichen Eintracht-Sieg, mussten sich die Mexikaner hier allerdings knapp mit 0:1 geschlagen geben.

Sébastien Haller: Der bullige Mittelstürmer bildete bei der Eintracht den Dreh- und Angelpunkt der „Büffelherde“. Nach dem Pokalsieg spielte der Franzose noch ein weiteres Jahr in Frankfurt, bevor er sich seinen Traum von der Premiere League erfüllte. West Ham United überwies für seine Dienste 50 Millionen Euro an den Main. In den ersten acht Spielen für den Londoner Klub erzielte er vier Tore und bereitete ein weiteres Tor vor. Nach diesem soliden Start kam aber lange nichts mehr von Haller. Er beendete die Saison mit sieben Toren und zwei Vorlagen. Für 50 Millionen war das objektiv recht dünn. In der Folgesaison schaffte es Haller in der Hinrunde auf drei Treffer in 17 Partien. Scheinbar zu wenig für alle Beteiligten, deswegen wurde sein Abenteuer in der englischen Liga beendet. Haller wechselte zurück in die Eredivisie nach Holland. Sein Ziel: Ajax Amsterdam. In den Niederlanden hatte er schon erfolgreich beim FC Utrecht gespielt, bevor er zur Eintracht gewechselt war. In Amsterdam läuft es nun wie geschmiert beim mittlerweile 26-Jährigen: In 19 Spielen erzielte er elf Tore selbst und bereitete fünf weitere vor.

Marius Wolf:  Nach dem Pokalsieg zog es den pfeilschnellen Rechtsaußen weg vom Main. Borussia Dortmund hieß der neue Arbeitgeber. Nach einem Jahr im Pott ließ sich dann aber resümieren, dass dieses Arbeitsverhältnis eher ein Missverständnis gewesen war. In immerhin 23 Einsätzen schaffte es Wolf auf gerade mal ein einziges Bundesliga-Tor. Gegen wen? Niemand geringeren als Eintracht Frankfurt. Das war zu wenig für die Schwarz-Gelben. Wolf wurde in der Folge in der Saison 2019/2020 zur Hertha aus Berlin verliehen. So richtig an die Frankfurter Zeit konnte der Offensivspieler aber auch dort nicht anknüpfen. In 21 Spielen erreichte er ein Tor und drei Vorlagen. Die Leihe wurde nicht verlängert. Stattdessen verlieh Dortmund Wolf zur aktuellen Saison weiter an den 1. FC Köln. Hier ist er Stammspieler. Bei den akut abstiegsbedrohten Geißböcken schaffte es Wolf in 30 Spielen auf zwei Tore und drei Vorlagen. Seit seiner Zeit in Frankfurt läuft es also nicht rund beim mittlerweile 25-Jährigen.

Jonathan de Guzmán: Im Sommer 2017 kam de Guzmán für rund eine Millionen Euro vom SSC Neapel zur SGE. In seinen drei Dienstjahren bei der Eintracht absolvierte der niederländische Nationalspieler mit kanadischen, philippinischen und jamaikanischen Wurzeln 68 Pflichtspiele. Beim Pokalsieg 2018 stand der damals 30-Jährige in der Startelf und wirkte 74 Minuten mit, ehe er von Marco Russ ersetzt wurde. Im Sommer 2020 endete de Guzmáns Vertrag am Main, nach drei Monaten der Vereinslosigkeit schloss sich der Mittelfeldspieler dem griechischen Erstligisten OFI Kreta an. Wo andere Urlaub machen, verbringt der 14-fache Nationalspieler sein Karriereende. Für seinen neuen Verein absolvierte de Guzmán 13 von 21 möglichen Spielen, erzielte zwei Tore und bereitete ein weiteres vor. Sein Vertrag endet nächsten Monat. Wohin die Reise gehen wird? De Guzmán wird sicher reichlich Ideen haben, schon während seiner Frankfurter Zeit nutzte er seine Freizeit, um in Kanada ein Fußballcamp für Kinder zu organisieren und zu coachen.

Marco Russ: Der gebürtige Hanauer ist ein echtes Frankfurter Urgestein. Von 1996 bis 2020 war Russ dem Verein treu (das kurze Intermezzo in Wolfsburg lassen wir hier mal unter den Tisch fallen). Im Pokalfinale 2018 kam der Innenverteidiger in der 74. Spielminute für de Guzmán auf den Platz, acht Minuten später traf Ante Rebic zur 2:1-Führung. Der damals 32-Jährige half dabei, die Führung zu verteidigen. Nach seinem Karriereende im Sommer 2020 blieb er selbstverständlich ein Adler. Seit beinah einem Jahr ist der inzwischen 35-Jährige Teil des Analyse-Trios der Frankfurt. Dort ist Russ überwiegend dafür zuständig, die Stärken und Schwächen der gegnerischen Spieler, für seine ehemaligen Kollegen aufzubereiten.

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23 Kommentare

  1. Breaking News

    Gerardo Seoane ist runter vom Eintracht Trainersuchkarusell.
    Mehrere Quellen bestätigen.Er hat bei Bayer L´kusen zugesagt.
    Soll schon in trockenen Tüchern sein

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  2. Seoane zu Leverkusen, Terzic bleibt wohl beim BVB, weil die Verantwortlichen wollen, dass er Roses Co-Trainer wird.
    Jetzt bin ich gespannt.
    Wenn Glasner wirklich schon länger keine Rolle mehr in unseren Planungen gespielt haben soll (wie von Medien berichtet), dann stehen wir jetzt wieder am Anfang der Trainersuche?? Ich hoffe nicht.

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  3. Die BVB Verantwortlichen haben nur gesagt, dass sie Terzic behalten wollen, um den Preis nach oben zu ziehen. Wirklich wollen tun sie das natürlich nicht.

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  4. @3 „Wirklich wollen tun sie das natürlich nicht.“

    Wie sollten Sie das nicht wollen??? Er hat bewiesen, dass er die Mannschaft motivieren kann und einen guten Draht zu den Spielern hat.

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  5. Dann ist Flick im Rennen. Mit dem Tiger und Klose als co-Trainer.

    Stechen mal kurz den DFB aus. Was er da auch will?

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  6. @5: Weil der neue starke Mann Rose heißt. Erzeugt nur Unruhe, wenn da ein 2. Trainer mitmacht. Und es ist davon auszugehen, dass Terzic keine Lust mehr auf 2. Geige hat.

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  7. mmmhhhh ist der DFB nicht in Frankfurt ansässig ?!
    was macht eigentlich so ein Bundestrainer wenn nicht Nationalelf spielt. Hab ich mich immer gefragt .
    Ich meine , der muss ja dann keinen trainieren . und wenn die Nationalelf spielt – dann ist kein Bundesligaspiel .
    Also kann der doch eigentlich locker Eintracht Trainer werden ?! mit Klose und Gerland . Sobald er zur Nationalelf reisen muss übernimmt Klose das Training – das Gehalt für ihn kann man sich ja mit dem DFB brüderlich teilen . 🙂
    VORSICHT ist nicht ganz ernst gemeint der Kommentar 🙂

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  8. jetzt mal was zum Artikel:
    Bekomme immer noch Gänsehaut, wenn ich an diesen Tag denke: Sonderzug, Party, Glühlampe, Stadion und EXSTASE!!!!
    Geile Truppe und nach 3 Jahren fast keiner mehr da….
    Dass der Wolf damals weg ist, habe ich nicht verstanden. War für seine Karriere nicht förderlich und steigt wohl mit Hennes dem IX. im Arm ab….
    Richtig gefreut hat es mich für Marco Russ, der hat in seinem 3ten Finale alles rausgehauen, was er konnte.
    …WIR HOLEN DEN DFB-POKAL UND WIR WERDEN DEUTSCHER MEISTER!

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  9. Hätte mich auch gefreut wenn El Titan noch einmal die Bayern geschlagen hätte bei der Klub Wm 🙂

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  10. Unvergessen wie salcedo nach der WM sofort herkam um den neuen Trainer kennen zu lernen und erst danach in den Urlaub flog
    Dadurch hat er bei mir nochmal ordentlich an Sympathiepunkte gewinnen können.

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  11. Man wird es sehen:
    (1) Terzic ist in der Verlosung.
    (2) Glasner ist nich raus aus der Verlosung.
    (3) Flick ist auch noch nicht raus.
    (4) Tedesco ist auch nicht raus.
    (5) Wolf ist jetzt wieder beim DFB, ob er das will?

    Ansonsten übernimmt Hasebe als Spielertrainer. Mit Alex Maier und Broich als Assistenten.

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  12. Heute Abend drücke ich Kovac ma die Daumen das er in Frankreich auch den Pokal holt.
    Er macht ja nen sehr guten Job bei Monaco.

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  13. Heute ist Feiertag 🙂
    Danke Eintracht für diese unglaublichen Momente, für diesen sensationellen Pokalsieg. Was war das für ein wunderbarer Tag und was für ein berauschendes Pfingstwochenende 🙂

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  14. https://www.t-online.de/sport/fussball/bundesliga/id_90060014/fredi-bobic-teilt-gegen-eintracht-frankfurt-aus-ich-habe-geliefert-.html

    Irgendwas hat er nicht verstanden…den Fans mehr oder weniger sagen „beschwert euch nicht“, sich selbst aber beschweren. Ou ha… die Erfolge und die Entwicklung insgesamt, das kritisiert keiner, es geht um das WIE des Ausklangs seiner Amtszeit bei der SGE, ebenso die Art des Abschieds von AH.

    Was wundern die sich? Erst schwärmen sie „die Eintracht Fans, das Stadium, der Verein, die Historie, schlafender Riese, die Eintracht und seine Fan sind was ganz besonders…“ ja Himmel noch mal, da stimmt die Art und Weise des emotionslosen „ich geh dann mal“ nicht. Da erwartet man sich schlicht nur das was stets an Sprechblasen losgelassen wurde. Nicht mehr und nicht weniger.

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  15. An Marius Wolf konnte man schön erkennen, wie einem Fußballprofi heutzutage sein Verein am Allerwertesten vorbei geht. Der hat der Eintracht alles zu verdanken und war der erste, der sich nach so einem Erfolg verpisst hat.
    Dass er danach nicht mehr auf die Füße gekommen ist, gönne ich ihm von Herzen.
    Wenn man sich die Jungs beim Feiern in Frankfurt angeschaut hat, dachte man, die kaufen sich sofort ein Haus und bleiben für immer in dieser tollen Stadt.
    Jetzt wissen wir es besser, dem eigenen Erfolg wird alles untergeordnet. Es wichtig, das zu verstehen und danach zu handeln. Daher hätte ich kein Problem mit einem Trainer, der das Gen eines anderen Vereins im Blut hat.

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  16. Ist lustig mit anzusehen, wie eine lame duck die andere in Schutz nimmt.

    Jede weitere Äußerung von den beiden macht’s noch lächerlicher. Sie wären gut beraten, die letzten Tage einfach die Klappe zu halten.
    Es gibt wohl niemanden da draußen, der noch Interesse an versöhnlicher Aufklärung hat. EF gewiss nicht, die Fans sicherlich auch nicht und die Presse am allerwenigsten -die verdienen mit Streit und Drama mehr Geld.

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  17. Einfach nur eine traumhaft schöne Erinnerung !
    Ich kann beim besten Willen nicht mehr sagen, mit wem ich mir in Berlin an diesem Abend alles im Arm gelegen habe, nu soviel, es waren sehr viel
    Forza SGE !

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  18. @Peka, das finde ich zu kurz gedacht. Du würdest natürlich nicht deinen Arbeitgeber wechseln, wenn der neue Dir 100% mehr Gehalt bietet? Geld ist nicht alles, aber schau Dir Jovic an – wenn du zu Real wechselst, kannst du dir danach immer noch Vereine aus den Top 10 in Europa aussuchen – wäre er in der 3ten Saison bei Eintracht gescheitert, kommt da keiner mehr aus den Top 10 in Europa.

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  19. Bislang hatte sich Terzic nicht zu seiner Zukunft geäußert, er wollte Gespräche erst führen, wenn er mit dem BVB die beiden Saisonziele DFB-Pokal-Sieg und Champions-League-Einzug erreicht habe.
    Professionell!
    Schönen Grüße an Marco Rose und Adi Hütter.

    Zu Vertrag:
    Berichten zufolge soll für Terzic anders als bei Hütter und Rose allerdings keine Ablösesumme fließen, sondern der Transfer anhand von erfolgsabhängigen Prämien bewerkstelligt werden.

    Quelle:
    https://www.goal.com/de/meldungen/eintracht-frankfurt-news-geruechte-sml-str-terzic-wechsel/kjxel2eci0kg144l9p57b5joa

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