Ein Fotograf mit Mundschutz während des Geisterspiels zwischen der Eintracht und dem FC Basel. Es war ein in jeglicher Hinsicht außergewöhnliches Spiel, welches kaum seriös bewertet werden kann.

Während die Welt zunehmend still zu stehen scheint, waren die Frankfurter am Donnerstagabend noch verpflichtet, ihr Europa-League-Heimspiel gegen den FC Basel vor leeren Rängen auszutragen. Ein Geisterspiel, auch ohne Corona-Krise, eine absolute Mammutaufgabe für die Mannschaft der SGE, die in dieser Saison so stark wie noch nie abhängig von den Emotionen der Zuschauer im eigenen Stadion zu sein scheint. Nach einer weiteren desolaten Leistung, die den Abwärtstrend der letzten Wochen nach schwachen Partien gegen Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund und Union Berlin fortgesetzt hat, verlor die Eintracht mit 0:3, was jedoch in diesen Tagen für kaum jemanden eine Bedeutung hat. SGE4EVER.de hat versucht das Spiel trotz der Umstände einzuordnen:

Auch Fußballer sind nur Menschen
Das Spiel kann mit Zuschauern unter Auflagen ausgetragen werden, das Spiel findet doch als Geisterspiel statt, das Spiel wird kurzfristig abgesagt oder die UEFA will den Wettbewerb beenden. Nahezu stündlich änderte sich die Lage für die Mannschaft von Eintracht-Trainer Adi Hütter und so wirklich wusste niemand, wie und ob es überhaupt weitergeht. Die Spieler der Hessen, eine multikulturelle Truppe mit Familien in fernen Ländern, blieb nicht unberührt von der aktuellen Corona-Krise, die auf der Welt wütet. In vielen Heimatländern der Spieler waren die Maßnahmen zum Zeitpunkt des Spiels schon deutlich weiter fortgeschritten als in Deutschland und vielleicht fühlte es sich für den ein oder anderen auch falsch an das Spiel unter aktuellen Voraussetzungen und all den Unklarheiten zu bestreiten. Eine seriöse Vorbereitung auf das Spiel war unter diesen Umständen kaum möglich. All dies sollte sich auch auf dem Rasen wiederspiegeln.

Der sportliche Abwärtstrend setzt sich fort
Die Adlerträger wirkten fahrig, ungenau, gehemmt und es fehlte jegliche Durchschlagskraft. In der ersten Halbzeit gab es bis auf einen Torschuss von Sebastian Rode eigentlich keine nennenswerte Offensivaktion. Nun gehört zur Wahrheit aber auch, dass der FC Basel auch nicht viel besser ins Spiel kam und kaum zu überzeugen wusste. Der einzige Unterschied war, dass der FC Basel seine wenigen Tormöglichkeiten eiskalt nutzte. Im ersten Durchgang war es ein unhaltbarer Freistoß, der ganz unabhängig von der Leistung der SGE immer mal reingehen kann. In der zweiten Halbzeit wollte die Eintracht natürlich eine Antwort geben und warf noch einmal alles nach vorne. Aus den eigenen Offensivbemühungen entstanden dann Kontermöglichkeiten für den FC Basel. Die zwei weiteren Treffer entstanden genau aus solchen Situationen. Die Frankfurter agierten naiv und unbeholfen und konnten so das Unheil auch nicht mehr aufhalten. Eine miserable Passquote, die sich schon seit Wochen im Spiel der Hessen etabliert hat, fehlende Durchschlagskraft in der Offensive und viel zu leichte Fehler in der Defensive. Der zwischenzeitliche Aufschwung durch die Umstellung auf die Viererkette ist inzwischen verpufft und der Kader offenbart mehr und mehr seine angemahnten Schwachstellen. Außenverteidiger, die keine echten Außenverteidiger sind, fehlende Flügelspieler im neuen System und eine viel zu dünn besetzte Offensive. Im Mittelfeld wurde auf Quantität gesetzt, die Qualität eines kreativen Offensivgestalters fehlt jedoch gänzlich. Es scheint als hätte man hier in der Transferpolitik einiges versäumt, aber andererseits sollte das Spiel gegen den FC Basel nicht als Bewertungsgrundlage herangezogen werden.

Niemand weiß wie und ob es weitergeht
Der Fußball steht genau wie der Rest der Welt still. Eine seriöse Prognose, ob und wie es weitergeht kann im Moment niemand abgeben. Wir alle sind Zeitzeugen einer nie dagewesenen Krise. Es gibt keine Beispiele aus der Vergangenheit, die man heranziehen könnte, um eine adäquate Lösung für das aktuelle Geschehen zu finden. Spielt das Ergebnis überhaupt eine Rolle? Wird es ein Rückspiel geben? Und wenn es eines gibt, in vielen Wochen, nachdem sich die Lage vielleicht beruhigt hat und dieses dann in Basel stattfindet, wäre das überhaupt fair? Was passiert mit der Bundesliga und wird die Eintracht, die aktuell in all ihren Mannschaftsteilen große Probleme offenbart noch einmal die Kurve bekommen und den Ligaverbleib sichern können? Ist das überhaupt wichtig? Es fällt schwer im Moment einen Ausblick zu wagen und das wichtigste vom Unwichtigsten, den Fußball, richtig einzuordnen. Die Hessen werden sich in der Zwangspause sammeln müssen, genau wie der Rest der Welt aber auch innehalten und den Fußball hinten anstellen müssen. Sollte es weitergehen und der Fußball halbwegs unbeschadet aus der Krise herauskommen, wird Adi Hütter allerdings dringend an den offenbarten Problemen arbeiten müssen. Zu deutlich waren die letzten Ergebnisse und die Art und Weise des Zustandekommens. Nicht allein die aktuelle Corona-Krise kann die Talfahrt rechtfertigen. Ob und inwiefern dies alles aber eine Rolle spielt bleibt aktuell noch ungewiss.

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17 Kommentare

  1. Corona und allen sportlichen Widrichkeiten unserer Eintracht zum Trotz gehe ich jetzt in meinen Garten und hisse bei strahlendem Sonnenschein meine neue Eintrachtfahne.
    Ich hoffe, man sieht sich gesund im Block 30B wieder.

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  2. Zustimmung von mir zu dem Artikel „sportliche Abwärtstrend „ ..
    besser lässt es sich nicht schreiben..

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  3. Natürlich ist nicht allein die Corona-Krise schuld an den zuletzt mangelhaften Leistungen der SGE, aber zumindest beim Spiel gegen Basel hatte es sicher schon eine Rolle gespielt und natürlich umso mehr, das leere Stadtion.

    Wie dem auch sei, alle sollten nun die, natürlich auch berechtigte Kritik, einwenig zurückstellen. Es ist sehr unwahrscheinlich, daß die Saison, Bundesliga oder EL zuende gespielt wird, da man frühestens im Mai langsam auf Besserung hoffen kann, laut den optimistischsten Prognosen. Die meisten Angaben gehen eher von Juni / Juli aus, bis überhaupt wieder an geregelten Spielbetrieb gedacht werden kann. Alle müssen jetzt von Woche zu Woche denken und planen und dann sehen wir weiter.

    Gesundheit, Empathie und Kopf hoch wünsche ich uns allen!

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  4. Corona werden wir demnächst beherrschen und die SGE wird uns dann auch wieder beherrschen.
    Sinkflug hin, Phönix her. Das ist unser Schicksal

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  5. @3
    Gutes Statement , werde mir dein Appell ( vielleicht) zu Herzen nehmen 😉

    Das Schlimme ist ja – jetzt hocken die ganzen Fussballfans daheim und es kommt leider nichts. Sofern machbar und irgendwie möglich finde ich den Vorschlag von u.a. Calli ( Calmund) gut, dass man die Europameisterschaft absagt und dafür die nationalen Ligen nachholt. Auch wenn es für uns vielleicht
    ( momentan) nicht so vorteilhaft ist, aber Fussball bei dem es um nix mehr geht ist auch kacke.
    Für die Eintracht kann ja die Pause auch gut sein und wir nutzen die unfreiwillige Pause gut und greifen nochmal neu mit frischen Kraften an.

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  6. Ich glaube nicht, dass diese Saison ihren Ausklang auf dem grünen Rasen finden wird. Den Corona Peak mit Mai zu benennen, halte ich für äußerst gewagt. Ich glaube das wir froh sein können, wenn es Anfang September wieder einigermaßen geregelt zugeht. Und, egal ob die EM verschoben oder abgesagt wird, was machen dann Vereine bei denen Verträge von guten Spielern mit Datum 30.06 auslaufen ? Das wäre für manche eine enorme Schwächung, und davon abgesehen, wann soll die nächste Saison starten ? Es fehlen ja ca 2 ganze Monate Spielbetrieb. Wie sollte die Zusammensetzung der Mannschaften in der EL und CL vonstatten gehen… Wie auch immer es kommt. Für einige Vereine wird es Nachteile, für andere Vorteile geben. DFB Pokal ist auch noch nicht geklärt. Und trotzdem wir bei den Bayern spielen. Es muß erstmal gespielt werden ! Schwierige Situation. Bin sehr gespannt auf die Statements in den unterschiedlichen Wettbewerben, zu Anfang nächster Woche.

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  7. Auf der einen Seite ist die aktuelle Pause das Beste, was der Eintracht passieren kann. Trainieren und Passwege einstudieren…, aber so wie es aktuell läuft geht das gar nicht, weil das Mannschaftstraining abgesagt ist.

    Auf der anderen Seite wünsche ich mir ein schnelles Ende dieser Saison und neuen Angriff nach neuer Transferphase.

    Spätestens seit dem Spiel gegen Basel ist die Saison für mich vorbei und ich wünschte das Ende jetzt her.

    So müssen wir abwarten was geschieht und es lässt sich gerade nichts Positives aus der pausierten Situation ziehen. Trainieren ist nicht und Transferfenster kommt auch nicht näher. Also Geduld haben und das Ende der Saison herbeisehnen.

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  8. Ich könnte jetzt Befürchtungen äußern, aber das tut ja schon Frau Merkel mit hypothetischen düsteren Prognosen, wo bleibt ihr Hoffnung machendes „Wir schaffen das“?

    Deshalb:
    ich hoffe und wünsche, dass alle möglichst unbeschadet aus dieser Situation herauskommen, dass die Krise schnell zu Ende geht.
    Dass bald wieder Normalität einkehrt und somit auch wieder Fussball gespielt wird. Die Kumpels/Kumpelinen im Stadion fehlen, vor und nach dem Spiel, einfach alles.
    Wie gesagt, es sind meine Wünsche und Hoffnungen, sollte erlaubt sein.
    Alles Gute für Alle.
    Es gibt ein Leben nach dieser Misere
    und dann werden wir es umso bewußter leben.
    Vorwärts/Viva
    Menschheit/Gesellschaft/Brüder und Schwestern auf unserem blauen Planeten in Gemeinsamkeit

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  9. Ich wünsche mir so sehr das es bald vorbei ist, ihr und auch ich alte Kuh noch existiere, gehöre halt zum Risiko, dann wieder ins Stadion kann und mit euch allen unsere Jungs feiern oder verfluchen werde.
    Aber es wird dauern.
    Schaun mer mal.

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  10. @10. Die Hoffnung vereint uns und weil du dich mit einem Altersprädikat versehen hast…Wir Eintrachtfans sind alle zeitlos und forever young.

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  11. Das schlimme ist nicht der Virus.

    Das schlimme und gefährliche ist,
    wie unfähige Politiker damit umgehen.

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  12. @12 Ich hätte nie gedacht, daß ich mal etwas positives an Herrn Spahn finden kann. Aber, so schlecht hat er das mit Ausbreitung des Covid19 Virus nicht gemacht. Ich glaube es war durchaus angebracht, unaufgeregt und besonnen vorzugehen. Außerdem ist diese, immer noch stellenweise vorhandene Meinung, das Berlin das hätte anders steuern müssen mit dem föderalen System der Bundesrepublik nicht vereinbar. Infektionsschutz ist ein Bundesgesetz, aber nur von den Landesbehörden umsetzbar. Daher kann es nur Empfehlungen aus Berlin geben. Außerdem ist so eine Situation, in der in Teilen das öffentliche Leben zusammenbricht, sicherlich immer etwas chaotisch. Durchdachte Pläne, immer sofort der Situation angemessen, einfach illusorisch. Keiner von uns würde sowas planen können, daher man wird es benennen können wie man mag, eine gefühlte Unfähigkeit wird es immer geben.

    Passt alle auf ! Fußball ist die schönste Nebensache der Welt (zumindest für viele von uns), aber eben nur eine Nebensache. Ich wünsche euch und euren Familien und Freunden allen Gesundheit und eine, trotz allem gute Zeit.

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  13. Momentan lässt es sich wunderbar erkennen wie voll gepackt und ausgeschlachtet der Fußball ist. Jeder kleinst mögliche Termin ist verplant um ein paar Euro mehr zuverdienen.
    Jetzt müssen sie ihre Jubiläums-Euro absagen! Mich stört das nicht. Wenn man der Kriese überhaupt was gutes aberkennen kann, dann vielleicht das es Zeit gibt um mal wieder etwas runter zu kommen. Und das nicht nur beim Fußball.

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  14. @14
    Der Preis ist hoch, es wird vieles auf den Prüfstand müssen, alltägliches, gewohntes, zwangsläufig.
    Trotz der Nebensächlichkeit nochmal zum Fussball.
    Den BL-Clubs droht nach Medienberichten
    bei einer Absage der laufenden Saison ein finanzieller Ausfall von ca. 770 Millionen (370 Mios davon sind Fernsehgelder). Ich möchte dies nicht zu Ende denken. Morgen gibt es eine außerordentliche Sitzung des DFB.

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  15. @11 …forever young und zeitlos …..
    was für ein großartiger Ausspruch, prima.
    Einmal Adler, immer Adler
    @12 Da könntest Du allerdings recht haben …. : Freunde, da steckt mehr dahinter

    Bleibt alle schön gesund und haltet durch
    man sieht sich wieder 🙂

    Adlergruß

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  16. @16.White Eagle
    Danke, Adler fliegen hoch und schweben über allem.
    Du, ich, wir alle gemeinsam sind Adler, für immer.
    Alles Gute für Dich, die Eintrachtfamilie, für Alle.

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