Große Freude nach dem Abpfiff. Die Eintracht schlägt den Tabellenführer aus Leipzig und startet mit zwei Siegen in die Rückrunde. (Bild: imago images / Picture Point LE)

Nach dem Auftaktsieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim bekam die Eintracht es im Heimspiel gegen Leipzig unmittelbar mit dem Tabellenführer der Bundesliga zu tun. Die Sachsen, die schon vor der Winterpause einen echten Lauf gestartet haben, sollten sich am Ende die Zähne an der Frankfurter Defensive ausbeißen und die Hessen sollten so zum ersten Team der Saison werden, das gegen Leipzig zu Null spielen kann. Während man defensiv stark war, machte man vorne aus wenig viel und gewann so am Ende sogar verdient. SGE4EVER.de hat das Spiel wie immer noch einmal analysiert:

Leipziger Überfall
Das Spiel begann wie man es erwarten konnte. Die schnellen und körperlich starken Leipziger begannen die Partie mit viel Selbstbewusstsein, übernahmen sofort die Spielkontrolle und ließen der SGE kaum Räume. Nach jedem Ballgewinn durch die Hessen waren die Spieler von Trainer Julian Nagelsmann sofort zur Stelle, doppelten die Eintracht-Spieler und gewannen die Bälle so postwendend zurück. Die Hessen konnten so kaum für Entlastung sorgen und waren gerade zu Beginn der Partie hinten unsicher und fahrig. Über die schnellen Außenspieler konnte der Gegner sich so immer wieder gefährlich an den Sechzehner kombinieren. Die daraus resultierenden Chancen vergab Leipzig oder SGE-Keeper Kevin Trapp war zur Stelle. Mit zunehmender Spieldauer konnte man sich besser aus der ersten Drangphase des Tabellenführers befreien und auch selbst einmal die ein oder andere Offensivaktion kreieren. Die Abwehrreihe stellte sich besser auf die Spielweise der Sachsen ein und so entwickelte sich eine regelrechte Abwehrschlacht um Martin Hinteregger, David Abraham, Almamy Touré und Evan N´Dicka. Insbesondere Touré hatte in der ersten Hälfte noch große Probleme mit dem wendigen und dribbelstarken Christopher Nkunku. Trotzdem konnte Leipzig aus der eigenen Überlegenheit nicht viel machen. Immer wieder versuchte man es mit Fernschüssen oder Flanken, die keinen Abnehmer fanden. Auch wenn also eigentlich alle Statistiken gegen die Eintracht sprachen, konnte man aufgrund einer starken defensiven Leistung mit einem 0:0 in die Pause gehen.

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Hinten dicht und vorne eiskalt
Nach Wiederanpfiff wirkte die Mannschaft von Cheftrainer Adi Hütter hochmotiviert. Wie so oft schien es so, als ob der Österreicher mit seiner Halbzeitansprache noch einmal ein paar Prozentpunkte mehr aus der Mannschaft herauskitzeln konnte. Hinteregger, der nach einem Eckball vorne geblieben war, setzte sich plötzlich an der Grundlinie durch und spielte den Ball zurück an den Sechzehner zu Touré, der den Ball perfekt traf und einen Traumschuss ins linke obere Ecke abfeuerte. Ausgerechnet Touré, der noch in der ersten Halbzeit gegen Nkunku schlecht aussah und ausgerechnet der Spieler, der noch unter der Woche davon sprach, dass er auch torgefährlich sein kann und dies auch zeigen möchte. Die Führung, die eigentlich aus dem Nichts kam, spielte der Eintracht in die Karten. Leipzig hingegen wirkte plötzlich verunsichert und so zwangen die Frankfurter den Gegner immer wieder zu Ballverlusten. Die Hessen, die im Vergleich zur Partie gegen Hoffenheim unverändert in die Partie gegangen waren, fühlten sich sichtlich wohl in ihrer neuen, kompakteren Ausrichtung und insbesondere den offensiven Außenspielern Filip Kostic und Timothy Chandler tut die doppelte Absicherung auf dem Flügel gut. Das Risiko über die Außen bei Ballverlusten überrannt zu werden ist minimiert und die Mannschaftsteile sind insgesamt viel näher zusammengerückt. Da spielte plötzlich wieder diese Eintracht, die im Kollektiv kämpft, leidenschaftlich angreift und sich in jeden Ball wirft. Genau diese mannschaftliche Geschlossenheit und dieser Spirit waren die wichtigsten Grundsteine des Erfolgs der vergangenen Saison. Hütter scheint in der Winterpause den richtigen Hebel gefunden und die alten Tugenden zum Leben erweckt zu haben.

Der perfekte Start
Als Leipzig dann alles nach vorne warf und trotz zahlreicher Offensivakteure auf dem Feld keine richtige Idee gegen die hessische Hintermannschaft fand, ergaben sich zunehmend mehr Räume zum Kontern. Während Kostic erst noch am gegnerischen Keeper scheiterte, machte er es kurz vor Schluss besser, als der eingewechselte Goncalo Pacienca den Ball mustergültig vorlegte. Das 2:0 für die SGE war am Ende auch gar nicht so unverdient, wie es aufgrund der Spielanteile schien. Defensiv stand man sehr sicher und es war schon etwas besonderes, dass die SGE die erste Mannschaft war, die gegen diese gefährlichen Leipziger in dieser Saison zu Null gespielt haben. Die Frankfurter haben nun mit zwei Siegen aus zwei Spielen den perfekten Rückrundenstart hingelegt und die Antwort auf die Krise der letzten Wochen vor der Winterpause gegeben. Das Selbstvertrauen ist zurück und das neue System scheint der Mannschaft aktuell deutlich besser zu liegen. Mit der kommenden Partie gegen Fortuna Düsseldorf steht nun der erste „Charaktertest“ bevor. Während man auch in der Hinrunde schon gegen die Großen der Liga glänzte, tat man sich gegen die vermeintlich Kleinen umso schwerer. Die Eintracht wird gefordert sein das Spiel zu machen und wird deutlich mehr Spielanteile haben. Es wird spannend, ob Hütter im Zuge dessen die Grundausrichtung verändern und gegebenenfalls mit zwei Spitzen agieren wird. Pacienca hat in jedem Fall eine passende Bewerbung nach seiner Einwechslung geliefert. Einer der größten Gewinner der Winterpause scheint aber in jedem Fall Chandler zu sein. Er findet immer mehr zu alter Stärke und ist inzwischen viel mehr als nur eine Alternative zu Danny da Costa. Gefährliche Flanken, stark in der Defensive und immer mit großer Leidenschaft. Für das neue System und die neue Ausrichtung in jedem Fall eine riesen Bereicherung. Die Frankfurter müssen nun weiter konzentriert bleiben und am besten schon im nächsten Spiel den Lauf fortsetzen, um schnellstmöglich nichts mehr mit den unteren Rängen der Tabelle zu tun zu haben.

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19 Kommentare

  1. Starke Aufholjagd im Titelrennen und erster der 4 Siege gegen Red Bull in den kommenden Wochen. Sauber.

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  2. @1
    Stark, du kannst dich noch an Ekko, unseren59 und Hessebub erinnern.
    Glorreiche Zeiten.
    Es geht weiter. Jeder, der den Adler nicht nur küsst, sondern auch im Herzen trägt, trotz aller Gepflogenheiten des Geschäfts, ist einer von uns, forever.

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  3. Unfassbarer Sieg! Aber vor allem ist unser Charakter wieder da, Kompaktheit und jeder kämpft für jeden. Und da man jetzt mehr Zeit im Training hat wird Hütter das System verfeinern. Am Ende startet noch ein Silva und ein Kamada richtig durch? Sie SGE ist zurück und ich bin gespannt, wohin das die Saison noch führt. Spätestens wenn die vermeidlich leichten Gegner kommen wissen wir mehr. Wenngleich ich nicht viel erwarte, außer dass sich jeder für jeden mächtig ins Zeug legt, so lieben wir unseren Verein!

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  4. Mal gucken ob wir auch ddorf schlagen und in was für einer Formation, denn in dem Spiel sind wir das erste mal der Favorit ! Hoffe auf Larsen und Meyer oder ilsanker

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  5. Gute Analyse des Spiels. Das Spiel hat wieder mal gezeigt wie wichtig die Psyche im Fußball ist. Bis zum 1-0 waren die Leipziger klar überlegen und spielten uns mit breiter Brust teilweise schwindlig. Danach war es ein anderes Spiel. Uns gelangen auf einmal wieder Spielzüge die wir in der 1.HZ nicht gesehen haben und Leipzig wurde immer unsicherer obwohl sie doch fußballerisch auf nahezu allen Positionen besser besetzt sind. Das ist Fussball und deshalb sind wir so verrückt nach ihm.

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  6. Kann es sein, dass in der App die Artikel nicht angezeigt werden?
    Habt ihr da auch Probleme?
    Gab die app jetzt neu runtergeladen.

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  7. @7
    Ich hab die app nicht.Gehe immer mit dem Internetbrowser rein.Doch seid einigen Tagen erscheint immer zuerst eine Infoseite mit vielen Kategorien. Muss dann ein paar mal neu laden bis sich die Startseite aufmacht. Das hatte ich vorher noch nie.
    Habt ihr das auch mit eurer App oder Browser?

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  8. Das Glück ist zurück oder wird zumindest wieder erzwungen. Anders kann man die 1. HZ nicht bewerten.
    Richtig geiler Rückrundenstart, umso mehr schmerzen jetzt die verlorenen Punkte gegen Köln und Paderborn…

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  9. In diesem Jahrzehnt alle Spiele gewonnen ;-)!!!
    Nach einigen Ballverlusten gegen technisch überlegene Leipziger zu Beginn der Partie, immer sicherer geworden und schlussendlich auch verdient gewonnen.
    Die Moral ist zurück und das stimmt einen positiv für die nächsten Wochen.
    Aber nicht nur die Jungs haben die Moral wiedergefunden.
    Die Kurve ( und das ganze Haus! ) waren so laut wie schon lange nicht mehr! Danke dafür!!!
    Weiter so!
    FORZA SGE

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  10. @8. sge gunni

    Ging mir ebenso, hatte die Probleme auch schon mit der Infoseite.

    @11. adler-siegerland

    Wenn du das am Ende dieses Jahrzehnt schreiben könntest wäre es geiler 🙂

    Wir haben gestern viel Glück gehabt gerade in Halbzeit eins. Aber auch das gehört zu einem perfekten Spiel wie von Adi gefordert.

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  11. @12 SGE 74
    Richtig, aber Glück gehört dazu und davon hatten wir im alten Jahr nicht genug.
    Da die Moral jetzt erstmal wieder i. O. Ist, hoffe ich das man auch bei Friedhelm gewinnt, das sind auch wichtige Punkte die wir vor der Pause liegen gelassen haben.

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  12. Denke, wenn der Friedhelm heute verliert, heißt es tschüss und wir dürfen mal wieder den neuen Trainer testen 😉

    Forza SGE

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  13. @11: will ja nicht klugscheißen, aber das neue Jahrzehnt fängt erst am 1.1.21 an, würde mich aber freuen wenn wir jedes Spiel in diesem auslaufenden Jahrzehnt gewinnen würden!

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  14. @ spaetberufener
    Nicht ganz richtig was du sagst. Ein neues Jahrtausend oder Jahrhundert beginnt, wie du richtig erwähnst, tatsächlich erst mit Ablauf 31.12. , da es in unserer Zeitrechnung das Jahr Null nicht gibt.
    Anders ist es bei Jahrzehnten, und das liegt am Sprachgebrauch. Wir reden von den Achtzigern, den Sechzigern oder Zwanziger Jahre. Diese beginnen mit dem ersten Tag des neuen Jahres und dem Wechsel eines Zehnerschritts.
    Ist aber auch egal, hier geht es um Fußball und unsere gemeinsame Liebe zur Eintracht!
    Darum freue ich mich mit dir über den Augenblick und die Tatsache, dass unsere SGE in den Zwanzigern alle Spiele gewonnen hat und wir hoffentlich noch eine ganze Weile zumindest ungeschlagen bleiben!
    NUR DIE SGE

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  15. So nach jahrelangem mitlesen, schmunzeln, sich aufregen, den Kopf schütteln oder zustimmend nicken hab ich mich nun entschlossen, dem Forum aktiv beizutreten und grüße schwarz weiß aus dem Südharz.

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  16. Flügelflitzer Chandler und Spielmacher Gacinovic werden es schon richten gegen tiefstehende Funkel Fußballer. Auch anschließend bei 3 Spielen pro Woche sind wir stark genug. Das hat man vor allem in der Hinrunde und in der vergangenen Rückrunde ja schon gesehen.

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